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Monatsarchiv: August 2023

Spannende Zeitreise: Der Roman „Haltepunkt Kötzschenbroda“ von Anja Hellfritzsch

28 Montag Aug 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Literatur, Projekte, Zwischenmenschliches

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Nahe am Ort des Geschehens: Verleger Jens Kuhbandner vom NOTschriften-Verlag Radebeul und Autorin Anja Hellfritzsch vor dem Verlagsbuchladen, gegenüber die Apotheke auf der Bahnhofstraße, die auch eine wichtige Rolle in ihrem Buch „Haltepunkt Kötzschenbroda“ spielt.

Geheimnisvoller Weggang eines
Gemeindevorstandes

Eine spannende und berührende Lebensreise voller Auf- und Umbrüche erzählt der Roman „Haltepunkt Kötzschenbroda“ der Radebeuler Autorin Anja Hellfritzsch.

„Kein lautes Treiben, keine staubige Luft, nur das schöne Landleben…“ Das suchten doch die Ausflügler aus der nahen Residenzstadt Dresden in Kötzschenbroda. Davon ist Woldemar Vogel fest überzeugt. Als Gemeindevorstand will er das Beste für den Ort. Doch er ist hin und her gerissen von den vielen neuen Ideen. Was war nur los, dass alle Welt plötzlich alles verändern wollte?, fragt er sich. In einer Akte der Gemeinde-Verwaltung zu Kötzschenbroda  aus dem Jahr 1889 steht sein plötzlicher Weggang vermerkt. Ohne nähere Angaben. Das mysteriöse Verschwinden des Gemeindevorstandes regte Anja Hellfritzsch an, der Sache nachzugehen und war der Auslöser für ihren neuen Roman „Haltepunkt Kötzschenbroda“, der gerade im NOTschriftenVerlag Radebeul erschienen ist (346 Seiten, 16,90 Euro).

Eine historische Fotografie mit dem Bahnhofsgebäude auf dem Buchtitel stimmt auf die Geschichte ein. Der Bahnhof ist der Anfangs- und Endpunkt einer Lebensreise voller gesellschaftlicher Auf- und Umbrüche und Turbulenzen, die den Leser in die Zeit in Kötzschenbroda Ende des 19. Jahrhunderts und den Beginn der Industrialisierung mitnimmt. Lebhaft, spannend, berührend und anschaulich, zum Schmunzeln und Nachdenken anregend, mit viel Lokalkolorit und originalen Abbildungen erzählt Anja Hellfritzsch die wechselvolle Geschichte des Gemeindevorstandes Vogel und lüftet sein Geheimnis. Seinen Namen las sie in einer alten Akte im Stadtarchiv Radebeul, als sie an einer neuen Ausgabe des Stadtlexikons mitarbeitete, in dem vergangene, nicht mehr lebende Persönlichkeiten der Lößnitzstadt vorgestellt werden. Sie interessiert sich sehr für Historie und Heimatgeschichte, stöbert gern in Archiven und bringt alte, vergessene Geschichten ans Licht, sagt sie. Mit ihren Büchern holt Anja Hellfritzsch sie in die Gegenwart. „Haltepunkt Kötzschenbroda“ ist bereits ihr dritter Roman. Ihr erstes Buch „Stolpersteine – ein Familiengeheimnis“ auf den Spuren ihres Urgroßvaters erschien 2015 in einem Thüringer Verlag und das zweite Buch „Der Theatermann“ über das bewegte Leben des königlichen Hofschauspielers Maximus René 2020 im Verlag DDV-Edition. In seinem einstigen Haus in Radebeul wohnt Anja Hellfritzsch jetzt mit ihrer Familie. Sie wurde 1973 in Sachsen-Anhalt geboren, hat Betriebswirtschaft studiert, arbeitet bei einer Krankenkasse und schreibt gern zeithistorische Geschichten.

Drei Jahre hat sie am Buch „Haltepunkt Kötzschenbroda“ gearbeitet, recherchierte die Ortsgeschichte, zur Familie des Gemeindevorstandes und ihrem Umfeld. „Alle Personen im Buch gab es wirklich. Ich erzähle, was passiert sein könnte vor dem Hintergrund des tatsächlichen Geschehens“, sagt Anja Hellfritzsch. Das Buch spielt von 1882 bis 1889. Damals war Kötzschenbroda von Weinbau und Landwirtschaft geprägt. Bald kamen mit der Dampferanlegestelle und Eisenbahn mehr Leute in den beschaulichen Ort an der Elbe und die Nähe zur Residenzstadt Dresden löste auch einen Bauboom aus. Das bringt den Gemeindevorstand und einstigen Besitzer der Löwenapotheke in Kötzschenbroda Woldemar Vogel bald in innere Konflikte im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne, Bewahren und Erneuern.

„Er hat eine persönliche Tragödie und die Umbrüche zu verkraften, da seine große Liebe Marie bei der Geburt ihres ersten Kindes starb und versucht alle Erinnerungen an die glücklichen Zeiten zu konservieren in Kötzschenbroda. Doch dann kommen unerwartet Sachen ans Licht, die den Gemeindevorstand in Bedrängnis bringen und in einer Katastrophe enden“, so die Buchautorin. Vogel wohnte mit seiner zweiten Frau Elisabeth und den Kindern Mariechen und Hans in einem schlichten, zweigeschossigen Landhaus, in dessen Erdgeschoss sich das Gemeindeamt befand, unweit vom Bahnhof in der Harmoniestraße 3. Direkt vis-à-vis zur Restauration „Harmonieschlößchen“, wo die Gemeinderatsmitglieder oft tagten, um über aktuelle Themen wie Armenfürsorge, die Eröffnung der Sonntagsschule durch den Gewerbeverein oder die Blutlausplage an den Obstbäumen zu beraten und danach bei Bier im tabakgeschwängerten Gastzimmer persönliche Neuigkeiten auszutauschen.

Im Buch kommen auch bekannte Persönlichkeiten vor, Politiker wie Wilhelm Liebknecht und August Bebel, der erfolgreiche neue Apotheker Hermann Ilgen, Spitzname „Ilgen Mäusetod“ und der Schriftsteller Gerhart Hauptmann, der damals noch Kunststudent war und von Vogel getraut wurde mit der wohlhabenden Marie Thienemann vom Hohenhaus. Im Epilog am Ende des Buches steht, was aus den Figuren im realen Leben geworden ist. „Es war ein epochaler Umbruch und braucht Mut mit den Veränderungen umzugehen, die wir auch heute erleben. Trotzdem muss man nach vorne gehen“, sagt Anja Hellfritzsch. Das Buch zeige auch, dass es damals einen anderen Gemeinsinn gab, viele Sport- und Gesangsvereine und die Menschen guckten mehr aufeinander. Diesen Gemeinschaftssinn vermisse sie heute etwas. Der Roman „Haltepunkt Kötzschenbroda“ ist überall im Buchhandel und natürlich im NOTschriften-Verlagsbuchladen auf der Bahnhofstraße erhältlich.

Text + Fotos (lv)

Mit ihren Büchern holt Anja Hellfritzsch alte, vergessene Geschichten ans Licht, die von Auf- und Umbrüchen, Träumen, Ängsten, Sorgen und Hoffnungen erzählen, ein Stück Zeitgeschichte und Lebenserfahrungen weitergeben.

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Erinnerung an 210 Jahre Schlacht bei Dresden: Moreautag im Schloss Nöthnitz

26 Samstag Aug 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Projekte, Zwischenmenschliches

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Geschichtsträchtiger Ort: Heiko Brunner als französischer Grenadier und Schlossherr Jan Horsky mit einem Bildnis von Jean-Victor Moreau erinnern an den General, der in Dresden mit einem Heer alliierter Truppen gegen Napoleon im August 1813 kämpfte und schwer verwundet wurde. Heute, am 26.8., 17.30 Uhr wird eine Gedenktafel im Schloss Nöthnitz in der Gemeinde Bannewitz enthüllt.

Historisches Feldlager im Schlosshof Nöthnitz

Mit einem vielfältigen Programm für klein und groß erinnert der Moreautag am 26. August an das Ereignis 210 Jahre Schlacht bei Dresden.

Der Schlossturm mit der Uhr strahlt hell in der Abendsonne. In weißer Leinenjacke und Hose steht ein Mann auf dem Schlosshof. Er zieht eine blaurote Uniformjacke mit Schulterstücken und Bronzeknöpfen an und setzt den Schakko, einen hohen Helm auf. Er holt ein Vorderladergewehr, eine Nachbildung und historische Flaggen verschiedener Nationen, eine davon mit bronzenem Adlerkopf, aus dem Auto. Mit ernster Miene stellt sich Heiko Brunner als französischer Grenadier zusammen mit Jan Horsky, dem Eigentümer von Schloss Nöthnitz vor den Eingang. Der hält eine schwarze Plakette mit dem Bildnis von General Jean-Victor Moreau (1763-1813) in der Hand. Eine Gedenktafel für ihn wird am kommenden Sonnabend feierlich am Schlossgebäude enthüllt.

„Wir möchten, dass Schloss Nöthnitz in der Öffentlichkeit als geschichtsträchtiger Ort wahrgenommen wird, an dem sich denkwürdige Ereignisse abgespielt haben, die Einfluss auf die gesamteuropäische Geschichte hatten“, sagt Jan Horsky. „Es ist auch ein authentischer Ort. Die Steine, über die wir laufen sind dieselben, die Moreau abgelaufen ist. Die Besucher gehen die Wendeltreppe im Schloss hoch mit derselben Verkleidung mit niederländischen Fliesen, die Moreau und der russische Zar Alexander I. gesehen haben.“

Auf Initiative von Jan Horsky findet rings um das Schloss Nöthnitz in der Gemeinde Bannewitz ein Moreautag am 26. August statt, um an das Ereignis 210 Jahre Schlacht bei Dresden am 26. und 27. August 1813 zu erinnern. Moreau war ein französischer Revolutions-General, der nach einem Komplott gegen ihn verbannt und zum Gegner von Napoleon wurde. Als Generaladjutant des russischen Zaren Alexander I. kämpfte Moreau gegen Napoleon. Den Oberbefehl über die Verbündeten, Österreicher, Preußen und Russen, lehnte er jedoch ab und befürwortete auch nicht den Angriff auf Dresden. Während eines Gesprächs mit Alexander auf der Räcknitzhöhe wurde Moreau von einer Kanonenkugel schwer verwundet am 27. August 1813. Beide Beine mussten ihm danach amputiert werden vom Leibarzt des Zaren, dem Schotten James Wylie. Während der Operation soll Moreau Zigarren geraucht haben, erzählt Horsky. Nachdem er noch über das Gebirge nach Böhmen gebracht wurde, starb Moreau dort wenige Tage später mit 50 Jahren an den Folgen seiner Kriegsverletzung.

Schloss Nöthnitz war damals das Quartier des Zaren mitsamt seinem Gefolge. In dem Raum, wo Moreau operiert wurde, in der ersten Etage ist bereits ein Moreau-Zimmer eingerichtet. Horsky betrachtet den Moreautag auch „als Hommage an Christian Girbig, ein Herr aus Dresden, 82 Jahre, der sich für die Sanierung des Moreau-Denkmals an der Räcknitzhöhe einsetzte, mir seine Erfahrungen nahegebracht hat und sein Wissen weitergibt.“ Seit einem Jahr bereitet Jan Horsky den Gedenktag vor und wird diesen gemeinsam mit Sponsoren und vielen ehrenamtlichen Helfern gestalten. In Erinnerung an die Schlacht wird ein historisches Feldlager im Schlosshof aufgebaut, vor dem Soldaten und Marketenderinnen umhergehen. Außerdem gibt es einen Tisch mit Büchern, Drucken und Grafiken aus der Zeit der Napoleonschen Befreiungskriege. Im Programm steht ein Spaziergang durch Altkaitz, das damals auch niedergebrannt wurde, mit dem dortigen Geschichtsverein.

Im Schloss Nöthnitz können die Besucher Vorträge über die Schlacht bei Dresden und Moreau hören und für Kinder wird ein Spaziergang „Auf der Suche nach dem Schatz des General Moreau“ angeboten nebst Schminktisch und Ausmalbögen. Für Speis und Trank wird gesorgt. Die zeitgenössische musikalische Umrahmung übernimmt das „Quintetto Soffio“ ganztags im Schlosshof. Zum Ausklang gibt es ein Konzert mit Yossi Arnheim und Musikern vom Israelic Philharmonic Orchestra. „Wir möchten mit dem Programm am Moreautag jung und alt ansprechen, vor allem aus der Gemeinde Bannewitz und der Dresdner Südvorstadt“, so Horsky. „Die Gedenktafel für Moreau soll auch ein Mahnmal gegen den Krieg insgesamt sein und an die Tausenden Toten der Schlacht in Dresden und Umgebung erinnern“, so der 27-Jährige.

„Viele wissen heute nichts mehr von diesem Ereignis. Wir erzählen es, um die Leute aufzurütteln und erinnern an die Grausamkeiten von damals“, sagt Heiko Brunner. Die Uniform trage er nicht weil er sie toll finde, sondern das Gegenteil sei der Fall. „Wir versetzen uns in die Historie und stellen Szenen damaliger Ereignisse nach.“ Heiko Brunner arbeitet seit 13 Jahren als Energieberater für den Mittelstand und ist eit 30 Jahren Hobbyhistoriker. Seit anderthalb Jahren ist er Mitglied im Verein Torhaus in Markleeberg 1813 e.V. Brunner hat ganze Bücherregale zu den Napoleonischen Befreiungskriegen zu Hause und sogar eine Kanonenkugel, eine zwölf Pfünder, 6,5 Kilo schwer, von der Schlacht bei Dresden. „Eine solche Kugel hat zehn bis fünfzehn Menschen auf einen Schlag getötet“, weiß Brunner. Die alte Kanonenkugel wurde bei Ausgrabungsarbeiten in einer Gartensparte in Dresden vor mehr als 30 Jahren gefunden. Brunner bekam sie von seinem Gartennachbar. Jan Horsky hat 2012 mit 16 Jahren das Schloss Nöthnitz von seinem Vater geerbt. Das Treppenhaus im Schloss wird gerade gestrichen aus eigenen Mitteln, so Horsky. Er lebt in Prag und ist dort mit einem Unternehmen in der Immobilienverwaltung tätig. Ein Café und ein Veranstaltungssaal sollen bald das Schloss Nöthnitz kulturell weiter beleben. Außerdem stehen Büroräume in der zweiten Etage zur Vermietung. Der 2019 gegründete Förderverein „Freunde Schloss Nöthnitz“ organisiert vier Konzerte mit Klassik im Jahr. Nun wird sich ein Parkverein am Schloss Nöthnitz am 23. August gründen, der sich der Pflege des wunderschönen alten Baumbestandes annimmt.

Text + Fotos (lv)

Programm (witterungsabhängig)
Moreautag im Schloss Nöthnitz

– Tag: 26.8.
– Ort: Schloss Nöthnitz, Am Schloss 2, Bannewitz/Schlosshof
– Veranstaltungen:

10 Uhr, Spaziergang geführt vom Geschichtsverein Kaitz e.V.
“Auf den Spuren General Moreaus“, Treffpunkt auf der Tränenwiese (Kreuzung Altkaitz und Possendorfer Str.);

ab 11 Uhr, ganztägig im Schlosshof:
historisches Feldlager mit Soldaten, zeitgenössische Musik mit dem „Quintetto Soffio“, Bücherstand und Programm für Kinder.

– Im Schloss, 1. Etage:
13 Uhr, Vortrag „Schlacht bei Dresden 1813“ mit Manfred Buder vom Arbeitskreis Sächsische Militärgeschichte;
14.30 Uhr, Vortrag „Jean-Victor Moreau“ mit Christian Girbig, Hobbyhistoriker;
16 Uhr, Vortrag „Le Temple de la Gloire – ein Denkmal für Moreau in Paris“ mit Jan Horsky, Schlosseigentümer;
17.30 Uhr, Feierliche Enthüllung einer Gedenktafel für General Moreau im Schlosshof;

19 Uhr, Abendkonzert mit zeitgenössischer Musik aus der napoleonischen Ära,  mit Yossi Arnheim (Israelic Philharmonic Orchestra), Flöte und Kollegen, Moderation: Kerstin Doelle.
– am Abend Gemütlichkeit am Lagerfeuerr.
– der Eintritt zum Moreautag ist frei.
– Parkmöglichkeiten: Winckelmannstraße

– Mehr Infos unter www.freunde-schloss-noethnitz.d

Eindrücke vom Moreautag

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Gruppenausstellung „Sommersalon“ in der Galerie Kunst & Eros

25 Freitag Aug 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Zwischenmenschliches

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Barock opulente Farben- und Sinnenfreude: Zwei Bilder von Karen Gäbler aus dem diesjährigen „Sommersalon“ der Galerie Kunst & Eros in Dresden.


„Engel und Insekten“, heißt dieser sinnliche Frauenakt von Juan Miguel Restrepo Valdes. Es ist bereits verkauft. Galeristin Janett Noack hat allen Grund zum Strahlen. Bereits mehrere Bilder aus dem „Sommersalon“ haben glückliche neue Besitzer gefunden.

Die lustvolle Süße des Lebens

Im diesjährigen „Sommersalon“ mit dem Titel „Sommernachtstraum“ zeigen sechs Künstlerinnen und Künstler ihre neuesten Arbeiten in der Galerie Kunst & Eros, Hauptstraße 15, in Dresden Nur noch bis 2. September!

Farb- und Sinneslust sprießen reichlich in allen Facetten in der Gruppenausstellung “Sommersalon“ mit Malerei, Zeichnung und Grafik von sechs zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern in der Galerie Kunst & Eros auf der Hauptstraße 15 in Dresden (noch bis 2. September zu sehen).

Das Titelbild der Ausstellung zeigt ein Paar in warmen Orangetönen. Sie trägt nur eine weiße Perlenkette und reicht ihm eine Aprikose. Anmutig und verführerisch zugleich, barock und opulent der Körperausdruck der Träumenden und Nachtgestalten in der Art alter Meister, sind die Arbeiten von Karen Gäbler. Sie ist Malerin und freischaffende Gemälderestauratorin und stellt erstmals in der Galerie Kunst & Eros aus. Neu dabei ist außerdem die Künstlerin Mechthild Mansel mit sinnlicher, figürlicher Grafik. Sie zeigt rund zehn große und kleine, feine Kaltnadelradierungen und Lithografien vom Stein, zweifarbig in zartgrün und rosa. „Es geht um Paarbeziehungen, Figuren in tänzerischer Bewegung und geistig-körperliche Anziehung“, sagt Mechthild Mansel. Sie hat Malerei und Grafik bei Bernhard Heisig in Leipzig studiert. „Ich bin über die Figur hinaus gewachsen. Wenn ich mit Farbe arbeite, dann sind die Arbeiten freier.“ Mit Erotik verbindet sie die „Süße, den Honigtopf, die Quelle des Lebens.“ Ihre Bilder zeigen Herzerwärmendes, Geborgenheit und einen innigen Kuss.

Jeder der ausstellenden Künstler wählte außerdem eine Arbeit zu einem Gedicht aus. Mechthild Mansel ließ sich von Eva Strittmatters Gedicht „Mittsommernacht-Scenario“ anregen. Außerdem sind traumblaue Malerei und Collagen aus dem Meer der Sinne von Leonore Adler zu sehen, erotische florale Zeichnungen von Helena Zubler sowie lustvoll-deftige Körperansichten mit viel Ironie zu bekannten Gemälden Vincent van Goghs in farbigen Tuschezeichnungen von Steffen Fischer. Da sieht man „Loth und seine Töchter im Felix Krull-Ambiente“, das Nachtcafé als Spielcasino mit einer sich nackt auf dem Billardtisch räkelnden Dame und zwei Frauen mit Schwan, zwischen ihnen der Maler mit Pinsel. „Die Erotik ist ein Geheimnis. Im Sommersalon treffen verschiedene Sprachen, Bilder und Ausdrucksformen im Umgang mit dem Thema Körper und Sinnlichkeit aufeinander“, sagt Galeristin Janett Noack. Das Miteinander, vis-a-vis im realen Leben, die wirkliche Begegnung und sich in die Augen sehen sei gerade in unserer schnelllebigen, virtuellen Welt wichtig.

Besonders freut sie sich, dass ein Künstler, der regelmäßig bei Kunst & Eros ausstellt und letztes Jahr hier eine große Ausstellung hatte, der kolumbianische, in Dresden lebende Maler Juan Miguel Restrepo Valdes jetzt eine Einzelausstellung in der Städtischen Galerie im Landhaus Dresden hat (Eröffnung war am 24.8.). Im Sommersalon zeigt er „Engel und Insekten“, eine nackte Frau mit Augenbinde und Schmetterlingen aus der Serie „Seelenblindheit“ und eine „Umarmung“. Außerdem hat Janett Noack jetzt einen zweiten Raum gegenüber der Galerie. Eine Schaufenstergalerie für weitere sinnenfreudige Werke von Künstlern hauptsächlich aus dem sächsischen Raum.

Text + Fotos (lv)

Geöffnet: Mo bis Sa 11 bis 15 Uhr

http://www.kunstunderos.de


Lust auf Meer… Farbige Zeichnung von Leonore Adler.

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BilderAlbum: Neue Lyrik vom Meer & mehr

08 Dienstag Aug 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Lebensart, Poesie

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Möwenfüttern

Eine große weißgraue Möwe
mit gelbem Schnabel
ohne Gabel
stand auf einem Steinsockel
hinter ihr das Meer
als schöne Kulisse
vor ihr eine lange Warteschlange
vor der Fischhütte
ihr war nicht bange
dass für sie etwas abfiele
geduldig stand die Möwe
und wartete mit

sie schlugen sich die Bäuche voll
doch gaben nichts her
sahen die Möwe belustigt
als Fotoojekt
nicht mehr

meine Matjeshappen fing sie
gekonnt wie ein Akrobat in der Luft
die Bedienung schritt ein
verwies auf ein Schild
dass sie selbst nicht verstand
der Sprache nicht mächtig
dort stand dass die Gäste
auf ihr Essen achten sollen
doch kein Wort von Möwenfüttern
verboten

die Fischhütte selbst lockt
die Möwen an mit ihrem Geruch
im Souvenirgeschäft weiter vorn
stehen künstliche Möwen bemalt
aus Holz und Kunststoff
beliebte Mitbringsel vom Meer
die lebendigen Meervögel lästig
ähnlich wie die Tauben

Möwen gehören zum Meer
wie der Fisch
geben sie ihm die Würze
viele Schiffe fahren am Horizont
die Sonne geht unter
im Möwengekicher

LV
9.7.2023

Morgen Gewitter

Heute morgen keine Möwenrufe
dafür Donnergeheul
als bräche der Himmel entzwei
davon aufgewacht
aus dunklem Traum
in dem bebte schwankte
ein Raum
sah Trümmer
und suchte mich

draußen hinter dem Fenstervorhang
strömte der Regen
tröstlich
erschütternde Stille
danach flehend klägliche Laute
in der Luft

der Seewind tobte sich weiter aus
gestern schon das Meer aufgewühlt
die hohen Wipfel der Kiefern wankten
hin und her
wie auf schwankenden Schiffsplanken
die Möwen konnten ihr Futter
kaum fangen

gegen Mittag schien die Sonne wieder
der Wind trieb eine grau schwere
Wolkenherde vor sich her
die zerstob nach und nach
in alle Himmelsrichtungen
das Meer wogte bernsteinfarben
in der Tiefe

der Himmel golden
zwischen den Kiefern
ging noch ein warmer leichter
Sommerregen nieder

LV
12.7.2023

Texte + Fotos (lv)

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Ausstellung „Ein Vogel bin ich ohne Flügel“ von Roger Loewig im Stadtarchiv Dresden

08 Dienstag Aug 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Lebensart

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Zeichnung von Roger Loewig, 1970: „Im Flämingland auf meinem Hügel bin ich die alte Mühle ohne Wind.“

Poetische Bilderreise auf der Suche nach Heimat

Eine Ausstellung mit Arbeiten von Roger Loewig (1930 – 1997) mit dem Titel „Ein Vogel bin ich ohne Flügel“ eröffnet am 14. August, 19 Uhr im Stadtarchiv Dresden.

Roger Loewigs Bilder und Texte über Krieg, Flucht, Vertreibung und Unfreiheit machen ihn zu einem der wichtigsten deutschen Künstler der Nachkriegszeit. Kaum ein anderer hat die unmittelbar erlebten Folgen des »Dritten Reiches« und des Zweiten Weltkrieges einschließlich der deutschen Teilung so wie er mit wachem, jede Künstlereitelkeit ausschließenden Gewissen zum alleinigen Gegenstand seines Schaffens gemacht.

Roger Loewig wurde am 5. September 1930 im schlesischen Striegau geboren. Von 1951 bis 1953 durchlief er in Ostberlin eine Lehrerausbildung. Neben einer zehnjährigen Tätigkeit als Lehrer für Russisch, Deutsch und Geschichte widmete sich Loewig intensiv dem Malen, Zeichnen und Schreiben. 1963 wurde er nach einer privat organisierten Ausstellung in der DDR verhaftet. Der Vorwurf lautete „staatsgefährdende Hetze“. Ein Großteil seiner Bilder und literarischen Texte wurden beschlagnahmt. Nach fast einjähriger Untersuchungshaft wurde Roger Loewig in einem Prozess, der durch Zahlungen der Bundesrepublik und unter Einschaltung der Evangelischen Kirche beeinflusst wurde, zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Roger Loewig verlor daraufhin seine Stellung als Lehrer und machte nun die bildende Kunst zu seinem Hauptberuf. Die DDR zu verlassen, konnte er sich nicht entschließen. Dennoch empfand er den auf ihm lastenden Druck der politischen Verhältnisse mit der Zeit als unerträglich. 1972 reiste er schließlich in die Bundesrepublik Deutschland aus und lebte fortan in West-Berlin.

Über hundert Einzelausstellungen im In- und Ausland sowie zahlreiche Veröffentlichungen machten das Gesamtwerk einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Bereits von schwerer Krankheit gezeichnet, erhielt er 1997 für sein Werk das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.  Kurz danach, am 4. November 1997, starb Roger Loewig in seiner Atelierwohnung im Märkischen Viertel.

Die Ausstellung im Stadtarchiv zeigt eine Auswahl des bildkünstlerischen Werkes von Roger Loewig, die der Sammlung des lebenden Freundes und Weggefährten Wolfgang Woizick angehören.

Öffnungszeiten:
Montag/Mittwoch von 9 bis 16 Uhr
Dienstag/Donnerstag von 9 bis 17 Uhr
Freitag von 9 bis 12 Uhr

Ausstellungszeitraum: 15. August bis 22. September 2023

Der Eintritt ist kostenfrei.

Text + Bild:

Stadtarchiv
Landeshauptstadt Dresden
Geschäftsbereich Kultur und Tourismus | Stadtarchiv

Telefon 0351-4881515 | stadtarchiv@dresden.de
Elisabeth-Boer-Straße 1, 01099 Dresden | Postfach 120020, 01001 Dresden
stadtarchiv@dresden.de | www.dresden.de | www.facebook.de/stadt.dresden

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Songs, Gedichte & Geschichten beim Palaissommer

08 Dienstag Aug 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Musik, Poesie, Projekte, Zwischenmenschliches

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Poetisches Sommervergnügen

Songs, Gedichte und Geschichten gibt es beim diesjährigen Palaissommer am Freitag, den 11. August, 20 Uhr im Ostra-Dome (Zur Messe 9a, Dresden).

Große Wiese. Coole Bühne. Gastronomie. Wasserfläche. Büchertisch.

Görda (Konzert) / Manuela Bibrach / Verica Trickovic / Marcel Beyer (Lesung) Volker Sielaff (Moderation)

Weil sich zu den Gedichten nun auch Geschichten und Songs hinzu gesellen, heißt das kultige Format jetzt ‚Songs, Gedichte & Geschichten‘. Es wird ein so kurzweiliger Abend, wie das Publikum ihn seit Jahren gewohnt ist. Ein poetisches Sommervergnügen aus Lesung, Performance und wunderbarer Musik, bei dem namhafte Dichter, ein Romancier und ein berauschendes Songwriterinnen-Duo dem wandelnden, sitzenden oder liegenden Zuhörern ihre Lieder und Texte vorstellen.

Ein Novum beim diesjährigen Abend von „Songs, Gedichte und Geschichten“: Am Schluss des Abends wird jeder Autor gemeinsam mit Görda zu deren Musik noch ein Gedicht performen („Music meets Poetry“). Man darf gespannt sein!
Görda: Das female Duo aus Leipzig, verwebt in einer multi-instrumentalen Live Performance Vocals, E- Bass, Querflöte, Synthesizer, Cello und Beats zu vielschichtigen Klangteppichen. Görda ist eine schillernde Kreuzung aus Alternative Pop und Experimental Songwriter, durch die immer wieder der Jazz Background blitzt. Kraftvoll, poetisch und gewitzt erzählen ihre Geschichten von Alltag und Utopie, Tagtraum und Ekstase. Das Duo schafft einen Raum, der inspiriert und verbindet

Manuela Bibrach, 1971 in Dresden geboren, absolvierte eine Ausbildung als Diplom-Ingenieurin (FH) für Landschaftsnutzung und Naturschutz (Verteifung: Umweltbildung und – psychologie). Neben einer Tätigkeit als Umweltpädagogin arbeitete sie als Verkäuferin, PR-Referentin und Auftragstexterin. Sie lebt in der Oberlausitz. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, u.a. „Der Maulkorb“, „Am Erker“, „Ort der Augen“, „Ostragehege“ und der Anthologie „Weltbetrachter“ (Poetenladen Verlag). Ihr erster Lyrikband ist in Vorbereitung. Preise u.a.: Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen in Breslau, 3. Preisträgerin des Feldkircher Lyrikpreises, nominiert zum Lyrikpreis München und 1. Preisträgerin des 14. Irseer Pegasus.

Verica Tričković, geboren 1961 in Nerav, Mazedonien, ist Dichterin, Herausgeberin und Übersetzerin. Sie wanderte nach dem Abitur nach Serbien aus und emigrierte 1999 während der Luftangriffe der NATO in Serbien mit ihren zwei Kindern nach Deutschland, wo sie in Isernhagen bei Hannover lebt. Zuerst auf serbisch erschienen sind ihre Gedichtbände Tražim deo neba, 2001, und Lokvanj i pelen, 2007. Nach den Gedichtbänden Als rettete mich das Wort, 2011, und Im Steinwald, 2016, beide zweisprachig serbisch-deutsch im Leipziger Literaturverlag erschienen, schreibt sie ausschließlich auf deutsch. 2022 erschien im gutleut Verlag Frankfurt a. M. ihr Gedichtband um | schrift. Seit 2014 zahlreiche Übersetzungen deutschsprachiger Gegenwartslyrik. 2022 wurde Tričković mit einem Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds für die Übersetzung von Anja Utlers Gedichtband münden – entzüngeln ausgezeichnet, 2023 mit einem Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds für die Übersetzung von Kerstin Preiwuß Gedichtband Rede.

Marcel Beyer, geboren am 23. November 1965 in Tailfingen/Württemberg, wuchs in Kiel und Neuss auf. Er studierte von 1987 bis 1991 Germanistik, Anglistik und Literaturwissenschaft an der Universität Siegen. Bis 1996 lebte Marcel Beyer in Köln, seitdem ist er in Dresden ansässig. Beyer, der zunächst stark beeinflusst war von Friederike Mayröcker und den Autoren des französischen Nouveau Roman, ist Verfasser von Lyrik, Essays und Romanen, die sich immer wieder mit der deutschen Geschichte – insbesondere mit der Zeit des Nationalsozialismus – auseinandersetzen. 2016 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. In der Begründung erklärt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung: „Seine Texte sind kühn und zart, erkenntnisreich und unbestechlich. So ist während dreier Jahrzehnte ein unverwechselbares Werk entstanden, das die Welt zugleich wundersam bekannt und irisierend neu erscheinen lässt.“

Programmpartner: Loose Notes | Literaturforum Dresden e.V.
EINTRITT FREI!

Anfahrt: PKW (PKW-Parkplätze direkt am Festivalgelände), Straßenbahn (Anfahrt Straßenbahn: Linie 10) oder Fahrrad.

Mit den besten Empfehlungen

Jörg Scholz-Nollau

—
Unsere Ladenöffnungszeiten:

Montag bis Freitag
10 – 13 Uhr und 15 – 19 Uhr
Samstag 10 – 14 Uhr

Buchhandlung LeseZeichen
Priessnitzstrasse 56
01099 Dresden

Inh.: Jörg Scholz-Nollau

Tel. 0351-8033914
Fax 0351-8033915
http://www.buchlesen.de
info@buchlesen.de

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Skulpturen-Ausstellung von Matthias Jackisch im Schlosspark Freital-Burgk

07 Montag Aug 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Lebensart, Projekte, Zwischenmenschliches

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Reizvolles Stein-Geflüster

Eine Steindame mit Hündchen und neuem Kopf und viele andere  wundersame und geheimnisvolle Skulpturen des Tharandter Künstlers Matthias Jackisch können die Besucher derzeit im Schlosspark Freital-Burgk entdecken.

Eine Vielzahl an Steinwesen überraschen, erstaunen und beleben derzeit den Schlosspark Freital-Burgk. Kleine und große Figuren, allein und zu zweit, fein oder rissig und verwittert ihr Aussehen, erheben sich auf Stelen oder stehen im Gras und unter Bäumen, sichtbar oder halb verborgen in Mauern und Nischen. Der Besucher entdeckt sie beim Spaziergang durch den Park in der Skulpturenausstellung mit dem Titel „Die Dame mit dem Hündchen – kopflos“ von Matthias Jackisch.

Letzten Sommer war erstmals Kunst im Schlosspark Burgk zu sehen. Nach den begehbaren Metallskulpturen von Steffen Petrenz wird das erfolgreiche Debüt nun fortgesetzt mit den Steinskulpturen des in Tharandt lebenden Künstlers Matthias Jackisch. „Er ist es gewohnt, seine Skulpturen direkt mit der Umgebung interagieren zu lassen. Sie gehen auf das Vorgefundene ein, spielen mit ihrem Umfeld, interpretieren es vielleicht ganz neu“, sagt Kristin Gäbler, die Leiterin der Städtischen Sammlungen Freital im Schloss Burgk. Die Kunstwerke fügen sich harmonisch ein in die Gartenlandschaft und Architektur und verwandeln sie zugleich. Sie wecken Neugier und regen die Fantasie an, laden zum Anschauen, Verweilen und stiller Zwiesprache mit dem Gesehenen ein.

Wie die Titelfigur der Ausstellung, die rätselhafte, kopflose Dame im edlen Kleid mit ihrem Hündchen, die aus dunklem Stein aus einer Steinmauer hervor wächst, nahe am Besucherbergwerk im unteren Teil des Parks. Matthias Jackisch hat ihr einen Kopf mit Haube aus hellem Stein aufgesetzt für die Zeit der Ausstellung. Mit versonnenem Blick. Die Skulptur vervollständigte er angeregt von der bekannten Erzählung „Die Dame mit dem Hündchen“ von Anton Tschechow. Ein Stück weiter steht auf einer Anhöhe eine große, erhabene Sandsteinfigur, „Moira“, die Schicksalsgöttin, entstanden 2021. Zwischen Bäumen ruht die „Große Liegende“ in einer steinernen Pferdetränke, die ehemals im Schlosshof stand. Am Bach sitzen kleine, zauberhafte Figuren. Vor dem Wiesenhügel ragt ein Relief mit zwei Rubensdamen aus Stein und daneben liegt ein „gefallener Engel“ kopfüber zwischen gelben Wiesenblumen.

Umgeben von Rhododendronbüschen haben sich zu den barocken Sandsteinfiguren, mit Buch, Kugel oder Sternrohr in der Hand, die reizvoll geheimnisvollen Steinwesen von Jackisch gesellt. Sie sind oft aus sprödem, spurenreichem Stein hervorgeholt, mal konkret und mal abstrahiert schemenhaft die Gesichter, von fragiler, traumhaft entrückter, wunderlicher und anrührender Gestalt. Manchmal haben die Skulpturen geschwungene, gedrehte und abstehende Formen wie aus einem Stamm gewachsen und ähneln Flügeln. Licht und Schatten, Blätterrauschen und Pflanzen umspielen die Steinfiguren und lassen sie immer wieder anders erscheinen. Auf der Schlossrückseite am Baldachin stehen auf Sockeln zwei grazile Sandsteinfiguren von Jackisch, eine männliche und weibliche, als stünden sie schon immer dort.

Nah bei ihnen auf der Wiese trifft man eine kleine sandfarbene  Figur mit Kappe, der gewölbte Körper von verdorrtem Moosgeflecht überzogen. Sie wirkt wie eine Erdmutter und man möchte sie am liebsten aus der Sonne unter einen der schattigen, hohen alten Bäume stellen. Vor einer offenen Baumgruppe neben der Metallglocke hockt eine Figur sinnend. Gleich daneben ein Flötenspieler auf  der Wiese, dem jeder still für sich lauschen kann. Unten am Teich mit hohem Schilf steht eine große metallene Frauenfigur, die einen bärtigen Kopf an ihrem Körper hält, Salome oder Undine vielleicht. In der Sonne glänzen die keramischen Relieftafeln in einer Marienandachtssäule im Schlosspark, deren Nischen Jackisch mit Bildern füllte. Darunter ein Rabe, sein Lieblingstier. Zur Ausstellung ist ein Begleitheft mit Bildern und Titeln der Skulpturen, Lageplan und Wissenswertem zur Historie von Schloss Burgk und dem Schaffen des Künstlers erschienen. Dieses ist kostenfrei an der Museumskasse erhältlich. Die Skulpturen von Matthias Jackisch sind noch bis 10. März 2024 im Schlosspark Burgk zu sehen, der immer geöffnet hat.

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Lilli Vostry

Ich bin als Freie Journalistin (Wort/Foto) seit 1992 in Dresden tätig. Schreibe für Tageszeitungen und Monatsmagazine vor allem Beiträge über Bildende Kunst, Theater, soziale Projekte und Zwischenmenschliches. Außerdem Lyrik und Kurzprosa. Bisher vier BilderGedichtKalender zusammen mit Künstlern veröffentlicht. Fernstudium Literarisches Schreiben im Herbst 2022 erfolgreich abgeschlossen, Schriftstellerdiplom. Kindheitstraum erfüllt. Fotografiere gern Menschen, Landschaften, besondere Momente.

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