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Kategorien-Archiv: Unterwegs

BilderAlbum: Zeitreise zum 150 +2-jährigen Eisenbahnjubiläum der Strecke Cottbus – Großenhain

15 Sonntag Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Lebensart, Projekte, Unterwegs

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Schön in Schale geworfen: Als Reisende aus dem Bürgertum anno 1870 wandelten Darsteller der Spielbühne Großenhain zum 150 + 2 (coronabedingt)jährigen Eisenbahnjubiläum am Sonnabend rings um das schmucke Bahnhofsgebäude und begrüßten die Reisenden der modernen Zeit.

Reisen im Zug der Zeit

Der Zug von Dresden fuhr 150 + 2 Jahre zurück… Zum Eisenbahnjubiläum der Strecke Cottbus – Großenhain an diesem Wochenende. Am Bahnhof Großenhain empfingen gestern bei Bilderbuchwetter historisch kostümierte Damen und Herren die Reisenden, wandelten umher und drehten eine Runde im Stadtpark mit der K- und K-Kleinbahn und winkten den Spaziergängern huldvoll zu. Kurzer Halt. Gruppenfoto vor den farbenprächtigen und betörend duftenden Azaleen und Rododendronbüschen.  Ein Vergnügen für die jungen Darsteller der Spielbühne Großenhain e.V. und für die Besucher.

Dampflok fuhr leider keine zum Jubiläum, die hatte die Deutsche Bundesbahn wegen Waldbrandgefahr vorsorglich abgesagt. Kein Schaffner mit roter Mütze, Kelle und Trillerpfeife am Bahnsteig mehr. Dafür gab es eine Modelleisenbahn mit originalen Zuggeräuschen von einst, fröhlich schnaufend und mit Pfiffen der Lok. Am späten Nachmittag sollte noch ein Zug mit historischen Wagen eintreffen. Mal schauen.

Weiterging`s mit dem Oldtimerbus. Ich durfte mich sogar kurz ans Steuer setzen. Als der Bus noch fuhr, war ich gerade fünf… Wie die Zeit vergeht. Man kann das hübsche Gefährt auch mieten für Sonderfahrten, sich sogar im Bus trauen lassen. Ins Seenland, ins renaturierte ehemalige Tagebaugebiet nach Hoyerswerda, wollte ich schon immer mal. Dann fuhr der Jubiläumszug Punkt 17 Uhr auf dem Großenhainer Bahnhof ein, die Wagen noch aus DDR-Zeiten mir DR-(Deutsche Reichsbahn)Aufschrift. Gemütliche, separate Sitzabteile mit Schiebetüren statt Großraumwagen und Speisewagen mit weißen Spitzengardinen… Die Sitzbezüge schon mit den blauen Kästchen der Deutschen Bundesbahn. Stille Übernahme nach der Wende. Reisende steigen ein und aus. Der Schaffner schließt als letzter die Tür. Die historische Reisegesellschaft  winkt den Weiterreisenden zum Abschied. Rund zehn Minuten dauerte der Ausflug in die Vergangenheit inklusive freie Plätze im Zug finden, sich kurz setzen und die Zeit anhalten. Der Zug sah wie neu aus. Und ist doch Historie. Die Erinnerungen an die Zugerlebnisse, die über viele Lebensgleise führten, bleiben.

Heute, am Sonntag wird noch mal Bahnjubiläum in Großenhain gefeiert mit historischen Reisenden, Oldtimerbus und Sonderzügen von 10 bis 17 Uhr.

Text + Fotos (lv)


meinwortgarten-Inhaberin Lilli Vostry und Winnie Rudolph von der Spielbühne Großenhain, sie leitet dort die Kindergruppe, in einem Zugabteil der Deutschen Reichsbahn, aber schon mit blauem Kästchenbezug der Deutschen Bundesbahn. Früher waren es grüne und rötlich braune Ledersitze.

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Unterwegs: „Erinnerung und Gefühl. Ein Interim im Schlosspark“ von Burgk mit Fühlskulpturen von Steffen Petrenz

15 Sonntag Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Genießen, Lebensart, Projekte, Unterwegs

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„Ursprung“, „Aufbruch“ und „Ankunft“: der Freitaler Künstler Steffen Petrenz vor seiner dreiteiligen Blechskulptur „memories“ im Schlosspark Burgk.

Reizvoller Raum für Erinnerungen

Eine dreiteilige Skulptur mit dem Titel „memories“ und „Fühlskulpturen“ des Freitaler Künstlers Steffen Petrenz laden zum Innehalten und Erinnern mit allen Sinnen ein im Schlosspark Burgk. Zum Internstionalen Museumstag am Sonntag, dem 15. Mai, ist in den Ausstellungen der Städtischen Sammlungen auf Schloss Burgk in Freital ganztags freier Eintritt. Vormittags gibt es ein Konzert mit dem Musikverein Freital im Schlosshof.

Lebensgroß, filigran und mit rostbrauner Patina überzogen stehen die Figurenumrisse frei im Raum. Scherenschnittartig ist eine Figur aus der anderen heraus gewachsen. Sie stehen für sich, scheinbar losgelöst und bilden doch ein Ganzes, das man wie ein Spiegelbild nacheinander anschauen kann. „Erinnerung und Gefühl. Ein Interim im Schlosspark“, unter diesem Titel zeigt der Freitaler Künstler Steffen Petrenz erstmals öffentlich seine dreiteilige Blechskulptur „memories“ aus den Jahren 2009/20012.

Diese steht auf einer Anhöhe unter hohen Bäumen im Gelände von Schloss Burgk. Ein faszinierendes, offen vieldeutiges, reizvolles und buchstäblich berührendes Erlebnis, Geflüster und Zwiegespräch im Zusammenspiel von Natur, Kunst und Betrachter. Im Wechsel von Licht und Schatten verändern sich Formen und Ausdruck der Skulpturen immer wieder, wenn man sich ihnen aus verschiedenen Blickwinkeln nähert. Mal steht die hintere Figur mit ihren wellenartigen Körperrundungen klar sichtbar, mal halb versteckt unter Blätterzweigen, die sich im Sonnenlicht flimmernd auf der Figur wie Lebenslinien abzeichnen und auf dem Boden verzweigen.

„Erinnerungen sind ja auch versteckt. Wenn man durch das Gedächtnis streift, kommen sie wieder hoch ans Licht“, sagt Steffen Petrenz zu seinen Skulpturen. Sie haben weniger mit dem historischen Gedächtnis zu tun, auch wenn die Aufstellung am 8. Mai dies nahe legt. Das Datum sei zufällig, die Ausstellungseröffnungen bei den Städtischen Kunstsammlungen auf Schloss Burgk finden immer sonntags statt, ergänzt deren Leiterin Kristin Gäbler. Jeder kann die Erinnerungs-Skulpturen individuell für sich erkunden. Erinnerungen sind vielschichtig, persönlich wie kollektiv, greifen ineinander, wandeln sich und sind nicht an Ort und Zeit gebunden. Als die Skulpturengruppe fertig war, gab es im Atelier von Steffen Petrenz eine Performance, bei der er das zugemauerte Mittelteil mit dem Vorschlaghammer aufbrach, sinnbildlich für die Auseinandersetzung mit Erinnerungen, sich ihnen stellen und verarbeiten.

„Wenn man in die 40 kommt, die Kinder langsam aus dem Haus gehen, wird der Blick ein anderer“, so Petrenz. Seine drei Skulpturen im Schlosspark nennt er dementsprechend „Ursprung“, „Aufbruch“ und „Ankunft“. Der Betrachter kann durch die offenen Figuren hindurch schauen und gehen und dabei eigenen Eindrücken, Empfindungen und Erinnerungen nachgehen. Einige Spaziergänger bleiben stehen, gehen heran an die Skulpturen, fotografieren sich mit ihnen. Weitaus mehr Besucher sitzen aber unter den blühenden Kastanienbäumen im Schlossinnenhof an den Tischen vor dem Schlosscafé und genießen Eis, Kaffee und Kuchen bei strahlendem Sonnenschein.

Weiter hinten auf dem Weg zum Besucherschaubergwerk kann man außerdem sogenannte „Fühlskulpturen“ von Steffen Petrenz entdecken. Sie entstanden  ursprünglich für das Seniorenheim „Herbstsonne“ in Freital-Hainsberg und sind ausdrücklich zum Anfassen und buchstäblich Be-greifen gedacht. Die keramischen Objekte und Formen sind der Natur abgeschaut. Da finden sich Planet, Apfel und Mohnkapsel. Eine Besucherin fragt, ob die originellen Kugeln nicht immer da stehen bleiben können. „Es ist eine temporäre Kunstaktion“, so Kristin Gäbler, „wir wollen unsere Besucher immer neu überraschen.“ Die Skulpturen sind noch bis 24. Juli frei zugänglich im Schlosspark Burgk zu sehen. Steffen Petrenz öffnet außerdem beim „Kunst: offen in Sachsen“ am 5. Juni von 10 bis 23 Uhr sein Atelier auf der Dresdner Straße 166 hinter der Aral-Tankstelle mit Livemusik und Einblicken in sein vielfältiges Schaffen.

Text + Fotos (lv)

http://www.freital.de/museum

Schloss Burgk mit blühenden Kastanienbäumen im Innenhof. Dort kann man gemütlich an Tischen sitzen und Kaffee, Kuchen, Eis, das beste weit und breit, vom Schlosscafé genießen.

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Unterwegs: Begegnung mit einem Berggeist & In der Tiefe des Schaubergwerks auf Schloss Burgk in Freital

01 Sonntag Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Unterwegs

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Bezaubernder Blickfang: Berggeist & Musikus. Das 150 Jahre alte Denkmal steht umgeben von hohen alten Bäumen im Garten von Schloss Burgk in Freital.

Tor zur Unterwelt: Kristin Gäbler, die Leiterin der Städtischen Sammlungen im Schloss Burgk vor der Schaubergwerksanlage, zu der auch ein Technikpark mit historischer Bergbautechnik gehört.

„Schwarzes Gold“: Axel Rüthrich, Mitarbeiter für Regionalgeschichte bei den Städtischen Sammlungen Freital zeigt stolz ein Steinkohleflöz, dass nur noch hier zu sehen ist.

In der Welt untertage

Einer wundersamen Berggeist-Sage lauschen, in die Tiefe steigen und in die Geschichte des Steinkohlenbergbaus eintauchen, können Besucher im wiedergeöffneten Schaubergwerk auf Schloss Burgk in Freital.

Die zwei Gestalten im Schlosspark Burgk in Freital ziehen die Blicke der Besucher auf sich. Die meisten Einheimischen werden sie kennen. Die anderen staunen und sehen sie mit einem Lächeln. Den bärtigen, hutzeligen Mann mit Schaufel, der auf Gestein steht und versucht, einen verwegen drein schauenden Mann mit Fidel und hingehaltenem Hut, zu sich auf den Berg zu ziehen. Das Denkmal erinnert an die Sage vom Berggeist und dem Musiker Rotkopf Görg und ist schon über 150 Jahre alt. Es steht unter hohen alten Bäumen im idyllischen Park des ehemaligen Freiherren von Burgk, Carl Friedrich Dathe, der Hauptförderer des hiesigen Kohlebaus war.

„Rotkopf Görg, der ein beliebter Musikus auf Festen in Freital und Umgebung war, begegnete der Sage nach einmal nachts auf dem Heimweg einem Berggeist, der ihn in den Windberg einlud zum Spielen. Drinnen glänzte es wie in einem Zauberschloss und er spielte den ganzen Abend für die Hofgesellschaft. Als Lohn bekam er eine Schaufel voll glühender Kohlen in den Hut geschüttet, die er enttäuscht vor seinem Häuschen auskippte. Es kam ihm vor wie ein Traum. Doch als er am nächsten Tag in den Hut schaute, lag noch ein Goldstück drinnen. Die anderen, die er wegwarf, waren nur noch Asche“, erzählt Axel Rüthrich, Mitarbeiter für Regionalgeschichte bei den Städtischen Sammlungen Freital die denkwürdige Begebenheit.

Vor diesem Denkmal beginnt die einstündige Führung durch die Schaubergwerksanlage, die nach zwei Jahren Schließung coronabedingt nun wieder für Besucher geöffnet hat. Es ist die erste Führung für Axel Rüthrich. Er hat Industriearchäologie in Freiberg studiert und ist seit zwei Jahren als Museologe auf Schloss Burgk beschäftigt. Als Jugendlicher kam er in seinem Heimatort Höckendorf zu einem Bergbau-Verein, wo es ihn zunächst aus einer „gewissen Abenteuerlust“ hinzog und später wollte er auch mehr über die Gesteine erfahren. An diesem sonnenstrahlenden Dienstagnachmittag kommt jedoch nur eine Familie zur Führung und eine Muselogin, die neu auf Schloss Burgk ist. In einem Umkleideraum ziehen wir uns grubentauglich an, setzen gelbe Schutzhelme auf und schlüpfen in blaue Umhänge. Dann öffnet sich die Tür, steigen wir hinab in die Welt untertage oder „fahren ein“ wie die Bergleute sagen. Die Lüftungsanlage rauscht am Eingang.

Drinnen ist es sehr niedrig, schmal und stockfinster zunächst. Prompt stoße ich mit dem Helm an die Gewölbedecke! Ungewohnt, gebückt zu gehen. Ein Tunnel führt immer weiter hinunter, in reichlich 30 Meter Tiefe. Die Wände sind spärlich erhellt von Grubenlampen. In den 1830/40er Jahren war die Kohle in den vorderen Bereichen schon abgebaut und die Arbeiten wurden in Richtung Windberg und Bannewitz fortgesetzt, erzählt Rüthrich. Die Steilstrecke hatte früher hölzerne Stufen, die Bergleute gingen über einen Kilometer zu Fuß zu ihren Arbeitsstellen im Bergwerk. Der Schlossturm mit der Uhr läutete wie eine Schichtglocke. Acht Stunden täglich arbeiteten sie, immer gebückt und kaum Licht. Bei einer Schlagwetterexplosion mit Methangas starben beim größten sächsischen Grubenunglück in Sachsen 1869 276 Bergleute im Segen-Gottes-Schacht. Fünf Leute überlebten, unter ihnen drei Jugendliche, die sich noch retten konnten. Eine Erinnerungstafel am Eingang der Schaubergwerksanlage erinnert an das Unglück. Danach gab es Wetterlampen für die Bergleute, deren Flamme die Sauerstoffkonzentration anzeigt.

Die Kohle wurde über die Schächte ausgefördert. „Hier ist die einzige Stelle in Sachsen, wo man noch untertägig Steinkohle sehen kann“, so Rüthrich. Er zeigt Werkzeuge für den Kohleabbau. Ein Junge darf mit Schlegel und Eisen ein Stück Kohle aus der Wand herausschlagen. Dort sieht man auch bräunlich ausgespülte Minerale. Das Schaubwergwerk wurde zuletzt 2018 saniert und das Mauerwerk durch Ziegel stabilisiert. Dann geht es auch schon wieder zurück. 76 hohe Treppenstufen führen wieder hinauf ans Tageslicht. Noch ein Blick in den Technikpark auf die einstigen Bergbaugeräte, eine Grubenbahn mit Anhänger, die überdachte Teilschnittmaschine und den Förderturm mit Sowjetstern aus der Zeit der Urangewinnung der SAG Wismut. Dann ist die Führung schon zu Ende. Etwas mehr aus dieser Epoche, zum Arbeitsalltag und Einsatz der Technik unmittelbar vor Ort zu erfahren, wäre schön gewesen. Anschauen kann man sie ja auch selber im Technikgarten.

„Es läuft gerade erst wieder an“, sagt Axel Rüthrich angesichts der noch verhaltenen Nachfrage bei den Führungen. Im Schlossinnenhof warten drei Personen auf den nächsten Rundgang, der um 14.30 Uhr beginnt. Auf der Bank vor dem Bergbaudenkmal sitzt eine ältere Dame in Begleitung und genießt ein Eis in der Sonne. Ihr Großvater mütterlicherseits war Bergmann und ein Vorfahr von ihr kam bei dem Grubenunglück 1869 um, mit 27 Jahren und hinterließ seine Frau und zwei Kinder, erzählt sie. „Man hat nur eine Hand und eine Hacke von ihm gefunden, darin war die Nummer von dem Berg. Sonst hätte man gar nicht gewusst, wer er ist.“ Ihren Namen will sie nicht nennen. 84 Jahre alt ist sie jetzt und eine „echte Hainsbergerin“. Ihr Großvater erzählte ihr als Kind viel vom Bergbau. „Für mich war es immer ein Stück Heimat und Geschichte“, sagt sie. „Nach `45 haben wir die Kohlen geholt auf der anderen Seite auf den Halden. Wir hatten ja ein Bergwerk am anderen, nicht nur die Wismut.“

Sie habe schon Respekt vor dem Bergmannsberuf mit seiner harten Arbeit. An das Grubenunglück erinnert ein Denkmal auf dem Windberg, wo sie mit ihrem Sohn zum Jubiläum Freitals eine rote Rose für ihren Vorfahr niederlegte. Sein Name Ackermann steht an erster Stelle auf der Gedenktafel. Wenn die Bergleute mit ihren  Grubenlampen früher vom Windberg abends nachhause gingen, sah es aus wie eine endlose Glühwürmchenkette, weiß die alte Dame von ihrem Vater. Heute gäbe es bei jungen Leuten leider kaum noch Interesse für Bergbaugeschichte, bedauert sie. „Der Bezug fehlt, wenn ältere Leute in den Familien nichts vermitteln, geht es verloren.“

Text + Fotos (lv)

Führungen im Besucherbergwerk: Di und Do jeweils 13.30 und 14.30 Uhr und jeden 1. Sonntag im Monat von 10 – 16 Uhr

http://www.freital.de/museum

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Unterwegs: Schloss Burgk in Freital hat eine großartige Kunstsammlung & eine Schaubergwerksanlage

02 Samstag Apr 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Lebensart, Musik, Projekte, Theater, Unterwegs

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Kulturelle Oase abseits vom Großstadttrubel: Im Innenhof von Schloss Burgk kann man gemütlich entspannen und feinen Kuchen und Eis aus dem Schlosscafé genießen. Zu Ostern lockt hier ein mittelalterliches Spektakel, außerdem neue Ausstellungen, Theater Open Air und Kunstperformances, erzählt Kristin Gäbler, die neue Schlossherrin von Burgk.


„Gotthardt Kuehl. Ein Lichtblick für Dresden“, so heißt eine Ausstellung mit Malerei des großen Dresdner Impressionisten, die ab 31. Juli in den Städtischen Sammlungen Freital auf Schloss Burgk zu sehen ist. Kristin Gäbler vor einem Bild des Künstlers.


Bergbaugeschichte erkunden können Besucher in der nach zwei Jahren wieder öffnenden Bergbauschauanlage, die sich hinter dem Schloss Burgk in einem schönen Landschaftspark befindet. Ab April gibt es hier wieder Führungen. Außerdem die Ausstellung „Ins Licht“ – Streifzüge durch die Bergbaufotografie im Döhlener Becken (noch bis 18. April zu sehen.)

Mittelalterliches Osterspektakel und Freiluftmalerei für alle

Reichlich Kulturerlebnisse locken nach der Corona-Pause wieder auf Schloss Burgk in Freital.

Die Frühlingssonne taucht den Schlossinnenhof in warmes Licht. Vögel zwitschern in den hohen alten Bäumen. Draußen vor dem Schlosscafé sitzen einige Besucher gemütlich bei Kaffee und Kuchen und am Eisausschank steht schon eine Schlange. Nach dem coronabedingt langen Winterschlaf locken jetzt auf Schloss Burgk in Freital auch wieder reichlich kulturelle Angebote. Im prall gefüllten Programm stehen neue Ausstellungen, Kunstperformances, eine Freiluftmal-Aktion für alle im Sommer, ein Theater-Open-Air der Gruppe Spielbrett aus Dresden mit Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ (11.6., 20 Uhr), der Dokfilm „Freital 2018“ mit anschließendem Gespräch mit dem Dokumentarfilmer und Journalist Axel Kaspar (3.4., 11 Uhr, Festsaal auf Schloss Burgk), Vorträge zur Bergbaugeschichte und Führungen durch die im April wieder öffnende Bergbauschauanlage.

Zu Ostern gibt es im Innenhof von Schloss Burgk ein mittelalterliches Spektakel, das zusammen mit dem Projektzentrum Dresden veranstaltet wird vom 16. bis 18. April. Mit historischen Buden, umherwandelnden Spielleuten, Jongleuren und Kinderreiten durch den Schlosspark. „Wer im Kostüm erscheint, bekommt vergünstigten Eintritt“, sagt Kristin, Gäbler. Sie ist seit einem Jahr die Leiterin der Städtischen Kunstsammlungen auf Schloss Burgk. Den Wechsel von der Städtischen Galerie in Dresden, die sie als Museologin zusammen mit dem Direktor Gisbert Porstmann aufbaute, hierher sieht sie als Herausforderung. Sie sei mit einem lachenden und einem weinenden Auge gegangen. Auf Schloss Burgk ist Kristin Gäbler nun die Chefin. Freital habe eine hervorragende Kunstsammlung. Da die Chefstelle zugleich die Kuratorenstelle für die Kunst sei, kann sie auch über die Ausstellungen entscheiden. Kristin Gäbler ist Spezialistin für Dresdner Kunst und kennt ihren Vorgänger Rolf Günther gut, der nun pensioniert ist. Mit ihm habe sie viele Ausstellungen, Bilder und Fachwissen ausgetauscht.

Ihre erste kuratierte Ausstellung bei den Städtischen Sammlungen auf Schloss Burgk war im Frühjahr letzten Jahres eine große Schau mit Freitaler Kunst im weitesten Sinne, von den Anfängen 1921 bis zur Gegenwart. Mit Arbeiten von Matthias Jackisch, Wolfgang Petrovsky, Olaf Stoy, Peter Fritsche u.a., Künstlergesprächen und weiteren Aktionen. „Es war immer voll“, sagt sie. 18 Tage war die Ausstellung geöffnet, die eigentlich bis Juni zu sehen sein sollte. Dann kam die Schließung im zweiten Lockdown der Corona-Pandemie. „Das war natürlich schade und es kamen auch Besucher, die dies sehr bedauert haben.“ Einen Tag lang war Schloss Burgk rot angestrahlt, wie viele andere Kulturstätten in der Region, um gegen die Schließung von Kultureinrichtungen zu protestieren. Im Herbst konnten die Besucher dann am Denkmalstag erstmals auf den Schlossturm von Burgk hochsteigen, die historische Uhr sehen und aufziehen, die alten Kamine, Schornsteine und Lamellenfenster betrachten. Fünf Leute pro Stunde durften hinauf. “Das war ein großer Erfolg, daher wollen wir die Turmbesteigung dieses Jahr wiederholen“, so Kristin Gäbler. Die Weihnachtsausstellung mit historischem Blechspielzeug und Eisenbahnen konnte leider nicht in der Adventszeit öffnen, wurde aber bis Ende Januar verlängert.

Die nächste große Personalausstellung in den Städtischen Sammlungen Freital zeigt unter dem Titel „Idylle“ Malerei von Jochen Fiedler, einem Kuehl-Nachfolger, ab 8. Mai bis 3. Juli. Danach sind ab 31. Juli Werke des großen Dresdner Impressionisten Gotthardt Kuehl zu sehen. Parallel zur Ausstellung startet die Freiluftmalaktion „Guck! Mal!“, bei der fünf goldene Bilderrahmen im Schlosspark stehen werden, durch die jeder gucken und mit Pinsel, Farben und Stiften auf Leinwand und Papier das Gesehene – ob Bäume, ein Denkmal, Wolken, ein Schloss oder ein Gesicht – festhalten kann. Die Bilder können bis 9. Oktober an der Museumskasse abgegeben werden. Alle Arbeiten des Mal- und Zeichenwettbewerbs werden im Schloss gezeigt und eine Jury aus Künstlerinnen, Museumsleuten und „Freitaler Prominenz“ kürt das schönste Bild mit Preisverleihung am Abschlusstag am 16. Oktober, um 15.30 Uhr. Außerdem startet eine „Taschenlampenführung“ für Kinder durch die Kunstsammlung mit
Steffen Petrenz am 30. Juni., um 14 Uhr und eine Führung für die Großeltern mit Kristin Gäbler. Unter dem Motto „Sommer Kunst und Kuchen“ wird ab 21. Juni, 14.30 Uhr, immer dienstags zum Bilder-Plausch vor dem Schlosscafé eingeladen. Dort gibt es hervorragenden, feinen Kuchen, weiß Kristin Gäbler.

“Wir hoffen, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist mit unserem Angebot und sind dankbar, dass die Stadt sich auch während der schwierigen Corona-Zeit zu den Städtischen Sammlungen bekennt und uns unterstützt.“ Die Mindereinnahmen infolge von fehlenden Besuchern und Eintrittsgeldern würden über den allgemeinen Haushalt ausgeglichen, sagt Matthias Weigel, Pressesprecher der Stadt Freital. Die genaue Summe lasse sich schwer abgrenzen. Ein Blick auf die Besucherzahlen in den Städtischen Sammlungen auf Schloss Burgk verdeutliche die Situation am besten: 23 715 Besucher kamen 2018, im Jahr darauf erhöhte sich die Zahl auf 24 505, mit Beginn der Corona-Einschränkungen im Jahr 2020 sank die Besucherzahl auf 11 848 und 2021 nochmals auf 10 040 Besucher. „Wenn die Corona-Regeln ab April wegfallen, hoffen wir, dass dann alles stattfinden kann“, sagt Kristin Gäbler zuversichtlich.

Text + Fotos (lv)

http://www.freital.de/museum

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Fülle des Lebens & der Farben & Formen: Ausstellung „Alterswerke – Kunstgeschicht(e)n erzählen“ auf der Albrechtsburg Meißen

26 Samstag Mrz 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Lebensart, Unterwegs

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Schöne Überraschung auf dem Weg zur Albrechtsburg. Zum Glück hatte ich Katzenfutter dabei…

„Das Vergessen“, Sägemalerei von Winfried Hänel, 2020


„Liebespaar“, Acryl auf Leinwand von Regina Zepnick, 2016; „Meine Mutter und ich“, Öl auf LW von Rolf Walter, 2021


„Zauberer am Meer“, Acryl auf LW von Stefan Plenkers, 2019; „Fächer, Tanz“, Digitalcollage von Volkmar Fritzsche, 2020

Kunst hält jung

Das zeigt eindrucksvoll die Sonderausstellung „Alterswerke“ mit aktuellen Arbeiten von 80 Künstlerinnen und Künstlern auf der Albrechtsburg Meißen.

„Malen ist eine Sache, von der man den Ausgang nicht weiß, wie das Leben an sich – es ist Arbeit, die einem Freude macht und einen manchmal zur Verzweiflung bringen könnte.“ Ein anderer bekennt: „Eine Portion Verrücktheit gehört natürlich auch zu so was.“ Das bringt auf ungewöhnliche Ideen. „Meine erste Staffelei habe ich mir aus geklauten Zaunlatten, die irgendwo locker waren, selber gebaut“, verrät einer. „Ich hab mich als Künstler noch nie alt gefühlt, ein Künstler muss mit seiner Zeit gehen, er muss den Geist seiner Zeit einfangen“, erfährt der Betrachter.

Wie Künstler sich und ihr Tun selbst sehen, steht auf einer Stellwand voller Zitate, leider ohne Namen, am Eingang zur neuen Sonderausstellung “Alterswerke“ – Kunstgeschichte(n) erzählen“, die coronabedingt pausierte und nun wieder geöffnet ist auf der Albrechtsburg Meißen. Die Ausstellung entstand gemeinsam mit dem Künstlerbund Dresden e.V. Teilnahmeberechtigt waren in diesem Jahr 150 sächsische Bildende Künstlerinnen und Künstler, die 70 Jahre und älter sind. 80 von ihnen luden die beiden Kuratorinnen Nina Fischäss und Maren Marzilger in ihre Ateliers zur Auswahl von Werken und zum Gespräch ein. Ausschnitte aus diesen Interviews, die über das Gezeigte hinaus Eindrücke zum Schaffen und zur Persönlichkeit der Künstler vermitteln sollen, kann man per Audioguide auf dem Ausstellungsrundgang hören.

Zu sehen sind aktuelle Arbeiten in großer Bandbreite von Malerei, Zeichnungen, Collagen, Fotografie, Skulpturen bis zu Objekten. Eine Fülle an Farben, Formen und Darstellungen unterschiedlich in Intensität und Ausdruckskraft. Jeder Künstler ist mit einem Werk vertreten, einige mit mehrteiligen Arbeiten. Darunter zwei farbige Aquarelle, „Nachricht aus dem Paradies“ und „Trauer um den geschlagenen Baum“ von Wolfgang E. Herbst Silesius. Farbe hat für ihn viel mit Rhythmus zu tun. „Madrid, Museumstreppe“, heißt eine analoge Fotografie von Michael Vogler mit gewundenen Stufen, die an übereinander gelegte Masken erinnern. „Weben und Leben“, nennt Meta Keppler ihr Triptychon verwobener Flächen aus Blattgold, Papier und Fine Liner. Warme und erdige Farbtöne dominieren auf den Leinwänden. Fragiles und Kraftvolles, Vergänglichkeit und Lebensfreude sind nah beieinander in den Werken, die Figürliches, Landschaften und Gebäudeumrisse, durchzogen von Zeit- und Erinnerungsspuren von abstrakt bis konkret zeigen. Der Schatten des „Vergessens“ liegt über einer orange leuchtenden Landschaft mit welligen Linien und Kerben, die Sägemalerei stammt von Winfried Hänel.

Das „Flimmern am Bootshaus“ hielt in beschwingten Farbspiegelungen Bodo Brzóska fest. Stein-Fragmente auf weißem Papier ragen auf einem Holzschnitt von Angelika Brzóska. Eine „Schwarze Sonne“ rotiert wie in einem dunklem Metallkäfig von Reinhard Zabka. Eine sich wie ein wildes Tier gebärdende „Flachzange“ und eine “Flachzangenballerina“ in schwungvollem Handstand zeigen zwei witzig-fantasievolle, bemalte Keramiken von Heidemarie Dreßel. „Neues und Altes Jahr“ erscheinen geisterhaft und verlockend in einem Gemälde von Hernando León. Schön  traumversunken der „Zauberer am Meer“ von Stefan Plenkers. Eine verführerische Dame mit Zylinder und Fächer begegnet einem in einer Digitalcollage von Volkmar Fritzsche.

Erschreckend aktuell wirkt ein kleiner rostbrauner „Adler – ostwärts blickend“, geformt aus einem Bombensplitter und an eiserner Kette festgehalten in einem Werk von Armin Bock von 2017. Berührend lebhaft-kraftvoll und heiter gelassen sieht eine helle Sandsteinfigur dem „Totentanz“ entgegen in der Skulptur von Eva Backofen. Kunst hält jung und behält ihre Träume bis ins hohe Alter, das zeigt diese Ausstellung eindrucksvoll. Und ermuntert dazu auch die Besucher.
Die Ausstellung wurde bis 24. April verlängert und es finden auch Kuratorinnenführungen statt.

Text + Fotos (lv)

Öffnungszeiten: Täglich von 10 bis 18 Uhr

http://www.albrechtsburg-meissen.de

„Neues und Altes Jahr“, Acryl von Hernando Leon, o.J.


„Adler – ostwärts blickend“, Objekt aus Bombensplitter von Armin Bock, 2017


„Flachzange“ und „Flachzangenballerina“, Objekte, Keramik bemalt von Heidemarie Dreßel, 2020


„Schwarze Sonne“, Objekt von Reinhard Zabka, o.J.


„Totentanz“, Skulptur, Sandstein von Eva Backofen, 2019

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Ausstellung „Jahreszeiten – Landschaften in der Farbradierung“ von Markus Retzlaff im Museum und Galerie Heimatstuben in Schellerhau

28 Freitag Jan 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Lebensart, Unterwegs

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Selbstbildnis von Markus Retzlaff

Blick auf Vergangenes: Hinter dem zersplitterten Fensterglas befand sich das
erste Atelier des Künstlers.

Weiße, weite Landschaft: Panorama mit der Friedenskirche und den Weinbergen in Radebeul.

Landschaften als Spiegel von Veränderungen

Mit einer Ausstellung mit Farbradierungen von Markus Retzlaff eröffnete das Museum und Galerie Heimatstuben in Schellerhau das neue Ausstellungsjahr.

Ein altes Bauernhaus, das in winterliches Weiß gehüllt, weniger trostlos wirkt. Das sogenannte „Gut Wagner“ mit Wohngebäude und Stallungen, in denen früher Schweinezucht betrieben wurde, stand fast 20 Jahre leer und verfiel zusehends. Markus Retzlaff entdeckte das malerische Gemäuer in Mettelwitz auf einer Erkundungstour während des Projekts „500 Jahre Lommatzscher Pflege“ 2017. „Danach bin ich immer wieder hingefahren mit dem Moped und habe die ersten Skizzen von dem Haus gezeichnet“, erzählt der in Altkötzschenbroda, dem alten Dorfkern von Radebeul lebende Künstler. Inzwischen ist das alte Gehöft gerettet und saniert vom neuen Besitzer, einem Rechtsanwalt. Retzlaff hat das Gebäude, das zwölf Fenster in der oberen Reihe besitzt, ihm fallen dazu die zwölf Apostel oder Monate eines Jahres ein, und seinen Zustand im Frühling, Sommer und Winter in Bildern festgehalten. Das schneebedeckte Bauernhaus ziert nun das Titelbild der Ausstellung “Jahreszeiten – Landschaften in der Farbradierung“ von Markus Retzlaff, die am vergangenen Sonntag mit einem Künstlergespräch im Museum und Galerie Heimatstuben, Hauptstraße 87 im Altenberger Ortsteil Schellerhau eröffnete.

Rund 50 Arbeiten, kleine und große Formate, aus über zwei Jahrzehnten hängen an den Wänden und sind in einer Grafikmappe zu sehen.“Weil ich wusste, ich stelle in trister Zeit, im Januar, aus, wollte ich einen optimistischen Ausblick und die Besucher mit den Bildern in den Frühling hineinführen“, so Retzlaff. Das Auge schwelgt in den opulent, farbkräftigen und erdigen, fein nuancierten Radierungen, wie den Ansichten im wechselnden Licht der Jahreszeiten unterhalb vom Schlossgarten Scharfenberg und dem Barockgarten Zabeltitz bei Großenhain, der Weg zwischen den Teichen zum Schloss. Lila Schwertlilien blühen vor gelbem Hintergrund im Hochformat.

Der Leiter der Galerie, Dietrich Papsch und die Schellerhauer Kunstfreunde sind glücklich, das Haus wieder öffnen zu können mit einer neuen Ausstellung. Er besuchte Retzlaff im Sommer letzten Jahre in seinem Atelier Oberlicht in Altkötzschenbroda und war „angetan von den Arbeiten.“ Sie passten gut nach Schellerhau, so der Künstler. Dort sind die Werke von Landschaftsmalern aus dem Osterzgebirge aus der Zeit bis vor dem Ersten Weltkrieg und Gegenwartskunst zu sehen. Mit Künstlern wie Hans-Jürgen Reichelt und Jochen Fiedler, die schon dort ausstellten, sei er zudem in guter Gesellschaft.

Seit seinem Studium an der Dresdner Kunsthochschule interessiert sich Markus
Retzlaff für Farbradierungen, mit denen er die Grafik in die Malerei transportiert. Er ist einer von wenigen Künstlern, der diese alte Technik noch beherrscht. Ausgangspunkt für seine Radierungen sind Bleistiftskizzen, die Handzeichnungen überträgt er auf eine Kupferplatte. Anschließend druckt er mit mehreren Platten verschiedene Farbebenen übereinander. Jedes Blatt ist einmalig, ein Unikat. Die Umgebung von Schellerhau findet Retzlaff auch reizvoll und kommt sicher bald mit Skizzenblock und Bleistift für Wald- und Wegestudien für neue Bilder zurück. Die Ausstellung versammelt ebenso Arbeiten, mit denen Markus Retzlaff persönliche Erinnerungen verbindet. Darunter ein Selbstbildnis in dunklen Farbtönen, das ihn allein vor Blumenstrauß, Weinglas und Pinselbecher zeigt. Es entstand 2010, als „die Gruppendynamik im Atelier Oberlicht wegbrach.“ Dieses ist seit mehr als 20 Jahren sein Schaffens- und Rückzugsort, steht aber auch für Austausch und Zusammenarbeit mit anderen Künstlern offen.

Ein Blick auf Vergangenes ist auch die Radierung mit dem zersplitterten Glas im Fensterrahmen, das wie eine Figur oder Vogel erscheint. Dahinter befand sich sein erstes Atelier, im Haus am Lercher Weg in Meißen, wo Retzlaff als junger Maler wohnte und sein Frühwerk entstand. Nach einem Brand wurde das Haus abgerissen. Und die Radierung steht nun als Sinnbild auch für die Brüche im Leben, Veränderungen und Neuanfang. Dies spiegeln auch die Landschaften, wie das wunderbar weite, winterliche Panoramabild von der Friedenskirche und den Weinbergen in Radebeul. Es gehe ihm auch darum, den ursprünglichen Zustand in den Bildern zu bewahren, so Retzlaff.

Beim Ausstellungsaufbau wurde in den Heimatstuben in Schellerhau gedreht innerhalb der Sendereihe „Unser Dorf hat Wochenende“ des Mitteldeutschen Rundfunks, in der regelmäßig Orte, ihre Bewohner, die Pflege von Traditionen, Handwerk und Kultur im ländlichen Raum vorgestellt werden. Der TV-Beitrag über Schellerhau wird am 29. Januar, um 12.45 Uhr gesendet und ist danach unter MDR.de/Mediathek zu finden. Die Ausstellung von Markus Retzlaff ist noch bis 24. April in der Galerie Heimatstuben Hellerau zu  sehen. (Zutritt mit 2G+-Regel sowie telefonische Anmeldung unter 0170 – 1864 244!)

Text (lv)
Fotos: Markus Retzlaff


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Zeit-Geschichte in Bildern: Foto-Ausstellung von Helga Paris im Leonhardi-Museum Dresden

27 Donnerstag Jan 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Lebensart, Unterwegs

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Ungewöhnlicher Kunstort: 1879 erwarb der Maler Eduard Leonhardi die ausgediente Mühle, ließ Mühlen- und Stallgebäude abreißen und ein Ateliergebäude errichten. Das malerische Fachwerkhaus hat eine bewegte Geschichte, unweit vom Körnerplatz in Dresden-Loschwitz gelegen, ist das Leonhardi-Museum heute das älteste, von einem Künstler begründete  und noch immer bestehende Museum Deutschlands.

Lebendige Bilderreise vor grauer Kulisse

Eine Tournee-Ausstellung mit rund 130 Aufnahmen der bekannten Fotografin Helga Paris, die eindrucksvoll und kontrastreich Alltagsleben in der DDR widerspiegeln, außerdem Künstlerporträts und Selbstbildnisse zeigt noch bis 20. März das Leonhardi-Museum in Dresden.

Hohe alte Mietshäuser und enge Straßen, in die kaum Licht fällt. Verfall und Tristesse dominiert auf den ersten Blick in den Aufnahmen. Neben einem ruinösen Fachwerkhaus mit spitzem Dach hält eine alte Dame eine lange Vogelfeder, die von weitem wie ein Regenschirm aussieht, in die Höhe. Die graue Kulisse verschwimmt beim näheren Hinsehen auf Häuser und Gesichter, die lebendig, individuell, sensibel, schroff, offen, unverblümt und zuweilen skurril Zeitgeschichte verkörpern und wach halten. Dies ist das Besondere der Tourneeausstellung der bekannten Fotografin Helga Paris, die bereits an 21 Stationen weltweit zu sehen war und nun bis 20. März verlängert im Leonhardi-Museum auf der Grundstraße 26 in Dresden gezeigt wird (Zutritt mit 2G-Nachweis).

Auf dem Titelbild lächelt ein Mädchen in einem zu großem Kleid mit hochgekrempelten Hemdsärmeln und Strohhut das Gegenüber schelmisch an. Helga Paris traf sie auf einer Fahrt durch Siebenbürgen. Insgesamt 130 Aufnahmen aus den Jahren von 1968 bis 1997, Selbstporträts und Momentaufnahmen aus dem DDR-Alltag, werden auf zwei Etagen gezeigt in dieser Ausstellung des Instituts für Auslandsbeziehungen (Ifa) Stuttgart. Diese wurde kuratiert von Inka Schube und für die Station in Dresden von Bernd Heise, Leiter des Leonhardi-Museums gemeinsam mit der freien Kunsthistorikerin Franziska Schmidt eingerichtet. Die Aufnahmen nehmen den Betrachter mit in eine vergangene Welt und auf Reisen der Fotografin nach Osteuropa, nach Georgien, Wolgograd, New York, Rom oder Polen.

Zu sehen sind außerdem rund 30 Künstlerporträts von namhaften und vergessenen Schriftstellern und Malern in jungen und älteren Jahren wie Christa Wolf und Sarah Kirsch, Elke Erb und Erich Arendt, Uwe Kolbe und Katja Lange, Max Uhlig, Theodor Rosenhauer und Carlfriedrich Claus. Auch das legendäre Gruppenbild der illustren Poetenrunde, von Heinz Kahlau, Peter Brasch, Lutz Rathenow bis Hans-Eckhardt Wenzel, aus dem „Literarischen Salon“ im Atelier von Wilfriede Maaß in Berlin von 1981 ist zu sehen, ganz vorn Sascha Anderson, erst gefeierter Star der Künstlerszene im Prenzlauer Berg, dann ihr Verräter und Stasi-Spitzel. Eine Aufnahme zeigt  Anderson in doppelter Gestalt an einer Kellertür, wie eine Vorwegnahme seines Doppellebens.

Ostdeutsche Geschichte in Geschichten erzählen die Bilder von Helga Paris sehr authentisch und facettenreich. Sie wurde 1938 in Gollnow in Westpommern geboren, studierte zunächst Modegestaltung, bevor sie 1964 begann sich autodidaktisch mit dem Medium Fotografie auseinanderzusetzen. Seit 1966 wohnt sie in Berlin-Prenzlauer Berg. Ihre Motive findet Helga Paris in Wohnungen, Kneipen, Pausenräumen und Werkhallen, auf Straßen und Bahnhöfen. Es entstehen Fotoserien von  Textilarbeiterinnen, Berliner Jugendlichen und Selbstbildnisse der Fotografin: dunkles kurzes Haar, große Augen, mal klarer, trotziger und in sich gekehrter Blick. Ihre kontrastreichen Fotografien sind durchweg in schwarzweiß, starkem Licht-Schatten-Spiel und vorwiegend in Grautönen gehalten, wodurch sie surreal entrückt, noch weiter weg wirken. Ihr Bildband „Diva in Grau“ über die Industriestadt Halle konnte erst 1991 erscheinen. Vor verfallenen Gebäuden stehen stolz Trabis, Frauen adrett in weißen Rüschenblusen und Fönwellen mit Einkaufstaschen vor dunkler Hausfassade, Arbeiter mit Cowboyhüten und Zigaretten vor einem Fabrikgebäude, ein zottliger Hund angeleint vor einem Frisörsalon. Ein Blick aus einem Ferienzimmer in Ahrenshoop verführt zum Träumen.

Berührend auch die Reisebilder aus Siebenbürgen, darunter eine Ansicht mit karger Landschaft, verdorrtem, schwarzem Baum und zwei Pferden vor einer Wasserpfütze. Pferdewagen und Leute mit Koffern. Armut und pure Lebensfreude nah beieinander. Kinder tanzen fröhlich mit den Erwachsenen. Ein älterer Mann steht fesch im hellen Anzug, Hut und Zigarette in der Hand vor einem vergitterten Fenster. Schön urig die Szene im Wald, wo Familien samt Kinderwagen, jung und alt auf einer Wiese am Lagerfeuer beisammen stehen, sitzen und genießen was sie haben. Ein Bild selbstverständlich und traumhaft zugleich wie aus einer anderen Welt. Zur Ausstellung erschienen ein Katalog und der Bildband „Helga Paris. Künstlerporträts“ im Verlag Spector Books Leipzig.

Text + Fotos (lv)

Öffnungszeiten im Leonhardi-Museum Dresden, Galerie für zeitgenössische Kunst + Leonhardi-Atelier:

Di – Fr von 14 – 18 Uhr, Sa + So von 10 – 18 Uhr

Tel.; (0351) 268 35 13
http://www.leonhardi-museum.de

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Kunstinitiative der Georado-Stiftung in Dorfhain setzt auf Miteinander

11 Donnerstag Nov 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Lebensart, Projekte, Unterwegs, Zwischenmenschliches

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Auf der farbenfrohen Fassade am Galerieeingang darf es nicht fehlen, das „Helfertier“, erklärt Künstler Olaf Stoy schmunzelnd.

„Zu Lebensqualität gehören auch Kunst und Kultur“

Freie Ateliers, geologische Schätze und viel Raum zum Mitgestalten bietet die entstehende Georado Erlebniswelt Tharandter Wald in Dorfhain. Seit 2019 dabei ist der Künstler Olaf Stoy.

Ohne Mut geht es nicht beim Klettern und in der Kunst. Daher steht er in großen Stahlbuchstaben sichtbar gleich am Eingang zur „Georado Erlebniswelt Tharandter Wald“. Diese Stiftung will Geotechnik und Geologie auf verschiedene Weise für Besucher erlebbar machen in ihrem Domizil in Dorfhain, gelegen am Rande des geologischen Kleinods Tharandter Wald, der zum Erzgebirge gehört. Ein Kletterturm und Technik für die Bergsicherung und deren Mitarbeiter und eine geotechnische Dauerausstellung befinden sich im Freigelände. Außerdem lockt eine originell-fantasiereiche Kunst- und Skulpturensammlung auf dem Platz und in den Gebäuden. In einer hellen Halle mit großen Fenstern steht das Wort Zukunft.

Sie ist noch fast leer und bietet viel Raum zum Gestalten. Vor dem weiß gestrichenen Gebäude mit Bistro, Tagungs- und Veranstaltungsräumen sitzt ein Mann gedankenversunken auf einer Mondsichel im Gras. Ein Stück weiter steht ein stattlicher Hirsch zwischen den Tischen und Bänken auf der Terrasse. Die Skulpturen stammen aus dem ehemaligen Kunstzentrum „Tacheles“ in Berlin, das 2013 schloss. Die Kunstinitiative der Georado-Stiftung hat sie hierher gerettet. Symbolisch steht ein Baum, geschweißt aus vielen Stahlteilen in einer Auftragsarbeit von der Kieler Firma „Giganten aus Stahl“ für all das, was die Akteure auf dem Gelände verbindet. Er trägt Eichenblätter, auf einem Ast sitzt eine Eule für Wissen, ein Eichhörnchen für Fleiß, der Adler für die Weitsicht und der Fuchs für Schlauheit, erzählt Olaf Stoy, Porzellankünstler und Mitinitiator der Kunstinitiative der Georado-Stiftung.

Auf dem Land herrscht eine eigene Mentalität, man kennt und hilft sich und es ist auch ein Rückzugsort, weiß Stoy. „Doch zu Lebensqualität gehören auch Kunst und Kultur“, sagt er, „die muss aus dem Volk heraus kommen.“ In einer Zeit, in der die Gesellschaft zunehmend zersplittere in viele Teile, setzt die Kunstinitiative auf  „Miteinander“. Olaf Stoy ist im Juni 2019 nach Dorfhain gezogen. Vorher hatte der 62-Jährige sein Atelier im Technologie- und Gründerzentrum Freital als einer der ersten Mieter und gründete die Galerie “F1“, in der er Ausstellungen, Konzerte und Lyrik-Lesungen veranstaltete.
Doch obwohl sich der Kunstort direkt an der Hauptstraße befand, kamen wenig Leute.

„Vielleicht hatten die Freitaler Schwellenangst. Während in Dorfhain zu einer Lyrik-Lesung gleich 80 Besucher auch aus Dresden, Freiberg und Tharandt kamen.“ Der Georado-Stiftungschef Jens Jähnig fragte ihn 2018, ob er mittun will und bot ihm ein Atelier im Areal an. Ehemals befand sich hier der „Elrado“ Betrieb elektronische Bauelemente Dorfhain mit über 2 000 Beschäftigten und neben dem Edelstahlwerk Freital der größte Arbeitgeber in der Gegend. 1991 kam das Aus. Es gibt noch ein kleines Betriebsmuseum, das ehemalige Mitarbeiter einrichteten. Auch die Mutter von Jens Jähnig arbeitete in dem Betrieb und er ist hier aufgewachsen. Er hat eine Firma für Bergsicherung und wollte die Gebäude erhalten und kulturell neu beleben.

Inzwischen sind hier schon einige Firmen ansässig. Schirmherr der Georado-Stiftung ist seit 2019 der sächsische Innenminister Roland Wöller. Ein Blickfang ist die farbenfrohe Fassade, auf der viele Blumen und Ideen blühen, Menschen und Tiere und ihre Lebenswelt und Werte wie Heimatverbundenheit und individuelle Freiheit dargestellt sind. Nicht zu vergessen das „Helfertier“ mit dem Rotkreuz-Pflaster. Das Wandbild entstand bei einem Open-Art-Event der Georado-Stiftung, gestaltet haben es 26 Künstler aus Sachsen, Deutschland und Europa, aus Istanbul, Paris, Athen und Italien unter Federführung von Michael Fischer-Art aus Leipzig gemeinsam. Das Kunstprojekt wurde mit Mitteln aus einem Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen und aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für ländliche Gebiete gefördert. Drinnen befindet sich das Herzstück der Kunstinitiative, die Galerie „ArtToGo“.

Mit wechselnden Ausstellungen und Kunst zum Mitnehmen, als Erlebnis und zu kaufen, so Stoy. In einem Raum kann man prächtige Federn einheimischer und seltener Vogelarten sehen. Nebenan hat Olaf Stoy sein Atelier und die Galerie „Weiße Kunst“ mit vielgestaltigen Werken, zu denen auch Grafik und Lyrikbände gehören. Seine neuesten Porzellanarbeiten zeigt er bei der Gruppenausstellung „Erotischer Advent“ ab 26. November in der Galerie Kunst & Eros in Dresden. Schön wäre, wenn noch ein oder zwei Künstler sich im Georado-Gelände ansiedeln würden, so Stoy, damit er nicht alleine der Organisator von Kunstprojekten bleibt. Es gibt noch freie Ateliers in der
“Villa“ zu vermieten und eine Werkstatt steht noch leer für kreative Gewerke.

„Man erfährt auch Wertschätzung als Künstler und kann ja weiterhin in der Stadt ausstellen“, so Stoy. Dieses Jahr soll es auch wieder einen Kunstweihnachtsmarkt im Georado-Gelände geben am letzten Advents-Wochenende. „Der erste fand 2019 statt mit über 2 000 Besuchern und wir mussten Bratwurst und Glühwein nachholen“, so Stoy. Der diesjährige Kunstweihnachtsmarkt am 18.12. kann wegen der aktuellen Corona-Situation leider nicht stattfinden, bedauert er.

Text + Fotos (lv)

http://www.georado.de


In der „Villa“ im Georado-Gelände sind noch freie Räume für Ateliers.


Olaf Stoy am Eingang zu seiner Galerie „Weiße Kunst“.

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BilderAlbum: Neue Gedichte vom Meer

09 Dienstag Nov 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Poesie, Unterwegs

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Lieblingsort am Meer, an der Ostsee/Usedom in Ahlbeck im August 2021: Lilli Vostry, meinwortgarten-Inhaberin

Meeresflüstern

Ich kann es noch nicht fassen
die neue Strandtasche flüstert
mir was vom Meer
das unendlich weit erscheint
Scheu auch vor der Weite wieder hinaus

die Wellen warfen mich
immer wieder zurück
saß fest an Land
das ganz durcheinander geschüttelt
in der Sommerfrische nach rettenden
Kapitänen lechzt

atme tief ein und aus
werfe als leuchtenden Anker
mein rundes Meditationskissen in sonnigen
Farben und kreisenden Blütenspiralen
auf den Boden
den Katzen hin zum Probeliegen
ich brauche Urlaub von allem
von ihnen und sie von mir

die Katzen schleichen
drum herum schnuppern dran
setzen sich daneben lehnen sich an

ein schöner stolzer Thron
den noch niemand be-sitzt

PS.: Kaum setzte ich mich und zeigte wie es geht
nahte die getigerte Jade zur Inbesitznahme und weihte
mit wonniglichen Kratzgeräuschen mein Meditationskissen ein.

LV
24.8.2021

Windzerzaust

Das Meer rief mich
schon lange
endlos wogende Weite
es empfing mich
mit hellem Tosen

weiß brausenden Wellen
tausenden Schaumküssen
pudrig weicher Sand
unter den Füßen
Möwenschreie über mir

ein heftiger Wind rüttelt seit Tagen
an mir und allem ringsum
Bäume stehen gekrümmt auf der Promenade
das Meer unnahbar menschenleer

ließ mich nicht abhalten
trug als einzige ein Kleid am
windzerzausten Strand
das bald nasschwappte vom Spiel mit
den Wellen

ich friere und halte unverdrossen aus
mit den Möwen die in wilden Lufttänzen
geschickt ihr Futter fangen mit kichernden
Rufen dem Sturmgebraus
entgegen fliegen

LV
30.08.2021

Meereshüter

Die Musik des Meeres
Wellenrauschen zieht sie
magisch an
die kleinen weißen Segler
Luftakrobaten Überflieger aller Stürme

sie sind anmutig keck lustig ausdauernd
aufmunternd
halten jedes Wetter aus

Kinder jagen sie gern
und kreischen mit den Möwen
um die Wette
wenn sie auffliegen zum Möwentanz
in der Luft stehen
mit vibrierenden Flügeln
und gestreckten Beinen
im Flug ihr Futter fangen

scharenweise
einen Moment war es mir zu viel
wie sie über mir kreisten
immer näher kamen
mit ihren spitzen weit aufgerissenen
Schnäbeln
gierig
eine stieß gegen meine Kapuze

gleich stürzen sie sich auf mich
ständig auf Futtersuche
geb ihnen täglich
doch es reicht nie für alle

rudere mit den Armen in der Luft
sie schenken mir ihre Federn
große und kleine längliche uns ovale
weiß flaumige silbergraue schwarze und
braun gesprenkelte

alle Krumen aufgepickt stehen sie wieder
friedlich nebeneinander im nassen Sand
fliegen übers Meer oder tippeln auf und ab
am Strand

nichts kann sie erschüttern
aus der Ruhe bringen
dafür liebe ich sie
ihre Sehnsuchtsrufe
trage ich in mir

LV
31.8.2021

Wagnis

Seit Tagen stand ich im Sand
umarmte mit Blicken das Meer
wagte nicht mich in die Wellen zu werfen
dem Wind entgegen stellen
der rau unwirtlich unwirklich
sich durch nichts besänftigen ließ

ein kräftiger Wind blies mir ins Gesicht
als ich oben auf der Steilküste entlang in
Erinnerungen schwelgte
der Holzpavillon der vor Regen schützte ist
fort
zwischen hohen Buchen und Kiefern
etliche umgestürzt klägliche Fragmente
toste das Meer

die weiße Treppe die sonst federleicht
hinunter führt umbrodelte ein heftiger
Wind  trennte mich vom Strand
menschenleer aufgewühlt wild ungebärdig
innig zärtliches Zwiegespräch mit den
brausenden Wogen steigendes Herzpochen
je näher ich dem vertrauten Ort durch strömenden
Regen mit dem Rad durch den Wald
zurück in eine andere Zeit kam
in der ich mich auskannte wiederfand
noch ohne Verlorenes Liebgewordenes

nass bis auf die Haut aber glücklich wieder
hier gewesen zu sein kam das Meer mit mir
mit an den neuen Ort
fütterte weiter die unersättlichen Möwen
und andere Vögel an der Seebrücke mit
einem Haus mit Türmchen wie aus dem
sagenhaften Vineta und der Jugendstiluhr
auf der die Zeit stehen geblieben scheint

doch der Zeiger rückt unermüdlich weiter
bemerkte ich erfreut wie die munter
kreisenden und kreischenden Möwen die
ich abends am Elbestrand wiedertreffe

LV
11.9.2021


Steilküste in Ückeritz


Möwenstrand in Swinemünde

Jades Lieblingsplatz

Alle Texte + Fotos (lv)

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Ausstellung „Ge-Flügel-Schau 2.0“ in der Galerie „ArtToGo“ in Dorfhain bei Freital

05 Freitag Nov 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Lebensart, Projekte, Unterwegs

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Stolze Reiher und Gans mit blutrotem Gefieder von Thomas Junghans.


Krähen im Flug von Olaf Stoy


Eulen und drei Vögel von Olaf Stoy


Beflügelt: Künstler und Kurator Olaf Stoy in der Ausstellung.

Kunstvolles Geflatter

14 Vogelarten von grazil, keck bis kauzig zeigen acht Künstler aus eigener Beobachtung zurzeit in der Ausstellung „Ge-Flügel-Schau 2.0“ in der Galerie “ArtToGo“ der Georado-Stiftung  in Dorfhain bei Freital.

Ein Kranich schwingt sich stolz in den strahlend blauen Himmel. Graugänse und Krähen im Flug. Eine Gruppe Reiher steht gleich neben dem Eingang zur Ausstellung. Ein kleiner Strandläufer mit spitzem Schnabel sieht sich vor dem Fenster um. Bekannte und seltene Vögel tummeln sich in aller Schönheit und Vielfalt zurzeit in der Ausstellung “Ge-Flügel-Schau 2.0“ in der Galerie „ArtToGo“ der Georado-Stiftung auf der Talstraße 7 in Dorfhain. Vorher war die Schau bereits im Heimatmuseum der Stadt Wilsdruff  bis September 2021 zu sehen und präsentiert sich nun in neuer Form in der Galerie im Georado-Gelände. Acht Künstlerinnen und Künstler zeigen in der ehemaligen Produktionshalle, vor frisch geweißten Wänden und Ziegelsteineinfassungen, nun gefiederte Kunst in vielerlei Gestalt und Form auf Fotografien, Leinwänden, in Holz, Porzellan, Keramik, Stahl, Worten und Klängen. 14 Vogelarten sind in der Ausstellung von nahem zu sehen und bestaunen, von wundervoll majestätisch, grazil, keck bis kauzig. Der Ausstellungstitel spielt mit Bildern von Kleintierschauen, die üblicherweise von Züchterverbänden organisiert werden.

„Einige ältere Anwohner sind auch in die Falle gegangen und fragten zur Ausstellungseröffnung nach der Tierschau“, erzählt Olaf Stoy, Künstler und Kurator der „Ge-Flügel-Schau 2.0“ schmunzelnd. Als sie hörten, dass es eine Kunstausstellung ist, seien sie wieder gegangen. Obwohl dies mit auf dem Ausstellungsplakat steht. Die Idee zur Ausstellung lag buchstäblich in der Luft, so Olaf Stoy. Da er und einige seiner Künstlerkollegen sich schon seit einiger Zeit intensiv mit der Darstellung von Vögeln in verschiedensten Handschriften und Materialien befassen. Natürlich auch wegen der reichhaltigen Symbolik dieser Tiere, begonnen beim Traum vom Fliegen, Schwerelosigkeit, Freiheit, Zugvögeln, die Sehnsucht nach fernen Ländern wecken bis zum Umgang des Menschen mit dem lieben Federvieh und zunehmend gefährdeten Singvögeln, die immer weniger Nahrung und Aufenthaltsräume in ihrer natürlichen Umwelt finden. In Raumnischen verteilt stehen in der Ausstellung Vögel auf Podesten und Regalen in miniature und lebensgroß der Natur nachempfunden und aus eigener Beobachtung und Erleben der Künstler gestaltet.

Darunter die eleganten Kraniche und Reiher aus hellem Lindenholz von Thomas Junghans. Dazu gesellen sich von ihm ein Pinguin, ein Fasan aus Maulbeerbaumholz mit Glasperlenaugen und Fuchs und Gans mit blutrotem Gefieder im Kiefernholz im hinteren, weiß gekachelten Ausstellungsraum. Die wunderbaren Vogelfotografien stammen von Steffen Petrenz. Wache, träumende, verschmitzt blinzelnde und sich aneinander schmiegende Eulen aus rotem und schwarzem Ton und farbig gefasstem Beton zeigt Ulrich Eißner. Ein Strauß steckt den Kopf in den Sand in einer Stahlskulptur von Emilie Gotmann. Beim Rundgang ertönen Vogelstimmen, gackern Hühner, hört man Naturgeräusche wie Gewitter und Baulärm, Eingriffe in die Natur, aufgenommen in einer Soundcollage „Habitat“ von Jacob Stoy und Clemens Pitschke. Außerdem kann man gerahmte Haikus – japanische Kurzgedichte mit poetischen und skurrilen Betrachtungen über Mensch, Tier und Umwelt von Uwe Claus lesen.

„Diese Ausstellung kann auch ein Weg sein, zur Natur und Kunst zu finden. Wir möchten alle Sinne ansprechen“, sagt Olaf Stoy. Die „Ge-Flügel-Schau 2.0“ ist ein gelungenes, eindrucksvolles Erlebnis für kleine und große Besucher. Augenzwinkernd zeigt er „Geflatter“, drei schwarze Krähen im Fug aus Ton, eine fliegende Eule mit Goldaugen und einen Nachtvogel sitzend auf einem Wandboard. Außerdem akribisch feine,  leuchtend farbige, überzeichnete Drucke mit „Hähnchen und Hühnchen“, die ihm beim Urlaub auf dem Dorf im Havelland letztes Jahr vor der Nase herum liefen und schließlich Modell standen.

Mit Tier- und Natur-Ausstellungen wie dieser will Olaf Stoy auch „Brücken bauen denjenigen, die noch Hemmschwellen zu Kunst haben. Wir freuen uns, wenn das Angebot angenommen wird.“ Die geplante „Mr. Gockel Schau“ mit lebenden Hähnen, wo der schönste Hahn vom Publikum gekürt werden sollte und als Preis ein Bild von Stoy und eine Flasche Rotwein mit schwarzem Hahn-Siegel winkte, kam leider nicht zustande, bedauert er. Die „Ge-Flügel-Schau 2.0“ ist noch bis 21. November in der Galerie „ArtToGo“ zu sehen.

Als nächstes findet eine musikalische Lesung “Seltsame Vögel“ am 5. November, um 19 Uhr im Georado-Gelände in Dorfhain statt. Olaf Stoy liest skurril doppelbödige Kurzgeschichten und Tino Z. steuert Rocksongs vom Feinsten bei.

Text + Fotos (lv)

Geöffnet hat die Ausstellung jeweils sonntags von 10 – 16 Uhr und begleitend zu den Veranstaltungen.

Weitere Infos unter http://www.georado.de


Strandläufer von Thomas Junghans


Strauss aus Stahl von Emilie Gotmann


Kranich im Flug, Graugänse, Reiher, Turmfalke und Bienenfresser in Fotografien von Steffen Petrenz


Poesie & Eulen, das gefiederte Paar stammt von Ulrich Eißner


20 Haikus – japanische Kurzgedichte mit beflügelnden Gedanken über Menschen, Vögel und Umwelt steuert der Lyriker Uwe Claus zur Ausstellung bei.

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Lilli Vostry

Ich bin als Freie Journalistin (Wort/Foto) seit 1992 in Dresden tätig. Schreibe für Tageszeitungen und Monatsmagazine vor allem Beiträge über Bildende Kunst, Theater, soziale Projekte und Zwischenmenschliches. Außerdem Lyrik und Kurzprosa. Bisher vier BilderGedichtKalender zusammen mit Künstlern veröffentlicht. Fotografiere gern Menschen, Landschaften, besondere Momente.

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  • Neue Lyrik: Flieg Taube flieg & Der Junge mit den Tauben
  • Premiere „Zwei Krawatten“ – Die Revue vom Großen Los in der Staatsoperette Dresden
  • Unterwegs: Begegnung mit einem Berggeist & In der Tiefe des Schaubergwerks auf Schloss Burgk in Freital
  • Jazz Open Air: Summertime im SchillerGarten
  • Eintauchen in andere Lebenswelten: Mit der Lesung „Aufgetaucht“ stellte sich die Schreibwerkstatt von Michael G. Fritz im Erich Kästner Haus für Literatur vor
  • Ausstellung „Mail Art Projekt – Stimmen aus dem Lockdown“ in der Stadtgalerie Radebeul
  • „Aufgetaucht“ – Lesung der Schreibwerkstatt von Michael G. Fritz im Erich Kästner Haus für Literatur
  • Lyrik-Anthologie „Weltbetrachter“
  • Shakespeare im Paradies mit der Theatergruppe Spielbrett im Theaterhaus Rudi
  • Neue Lyrik: Ohne Worte & Versteckspiel & Osterspaziergang
  • Lesung: „Es fielen die schönen Bilder“ mit Utz Rachowski im Stadtmuseum & Erinnerung an den verstorbenen Dichter Thomas Rosenlöcher

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