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meinwortgarten.com

~ Das Dresdner Kulturgewächshaus im Netz

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Monatsarchiv: März 2017

Tango in Dresden: „Die Szene ist sehr bunt und offen.“

31 Freitag Mär 2017

Posted by Lilli Vostry in Lebensart, Musik, Tanz

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Tangolehrer Jens Klant und seine Tanz- und Lebenspartnerin Claudia Wendler geben im Studio 24 – Tango Argentino Kurse.

Im Studio 24: Tango ist Fühlen mit dem Körper. Tanzlehrer Jens Klant und seine Partnerin Claudia zeigen den tanzbegeisterten Damen und Herren verschiedene Schrittfolgen und Figuren.

Ein neues Tanz-Café für Familien und Paare lädt seit kurzem im Zentralwerk (HH) auf der Riesaer Str. 32 in Dresden-Pieschen ein.

Ein Tanz mit Hingabe

Immer mehr junge Leute und Familien entdecken den Tango für sich als schön entspannten Ausgleich zum Alltag. Ein neues Tango-Café auch für Eltern lockt im Zentralwerk in Dresden-Pieschen.

„Tango ist ein Wesen mit vier Beinen“, sagte mir mal ein Tangotänzer. Es ist ein Aufeinander zugehen und Einlassen beim Tanzen. Sehnsucht, Verführung und Hingabe. Ein Spiel zu zweit mit Nähe und Distanz. „Männer zum Spiegel gucken, Frauen zum Klavier. Rück – seit – vor und raus tanzen“, sagt Tanzlehrer Jens Klant, „dabei immer die Frauen mitnehmen.“ Er geht um eine Säule im Tanzstudio und zeigt die Moulinette-Schritte. Dann legt er Musik auf. Er spielt klassische und moderne, romantische und beschwingte Tangomelodien zum Entspannen und Dahinschmelzen nach einem stressigen Arbeitstag.

Der Kopf hat Pause, der Körper bestimmt, wo es langgeht. Bis zu jenem wunderbaren Moment, wo sich alles federleicht anfühlt und wie von selbst fließt, man sich ganz auf den Partner einschwingt. Ein  halbes Dutzend Tanzpaare jungen und mittleren Alters steht mit ihm auf der Tanzfläche im Dresdner Studio 24, das seit nunmehr 15 Jahren besteht. Seine Tanzschule für argentinischen Tango hat Jens Klant in einem ehemaligen Fabrikraum im Hinterhof der Großenhainer Straße 29 eingerichtet. Ein heller gemütlicher Raum mit Säulen, Kugellampen und großem Wandspiegel. Am Rand der Tanzfläche stehen schwarze Tische und Stühle mit Kerzen und Weingläsern, Sofas und ein Tresen. Nach den Tanzkursen an mehreren Abenden in der Woche für Anfänger und Fortgeschrittene finden Freitag abends, ab 21.30 Uhr Milongas, offene Tanzabende statt. Dann ist der Raum in warmes rotes Licht getaucht.

Drei Tangostudios gibt es zurzeit in Dresden. Das La Academia in Leubnitz, das Studio 24 und das Tres Tangos auf der Dornblüthstraße. Und außerdem zehn feste Tanzorte für Liebhaber dieses Tanzes. Das sorgt auch für Abwechslung in der Dresdner Tangoszene mit inzwischen rund zweitausend regelmäßig Tanzenden. Nach Berlin ist Dresden die zweitgrößte Tango-Stadt in Ost-Deutschland, so Jens Klant. Seit Sommer 2016 unterrichtet er gemeinsam mit seiner Tanz- und Lebenspartnerin Claudia Wendler im Studio 24. Ihr gemeinsames Kind kommt Ende Juni auf die Welt. Solange hält sie sich weiterhin mit Tango in Schwung. Anfang April eröffnet sie ein eigenes Tangostudio auf der Liststraße 8, das sie auch für weitere Tanzangebote vermieten will. Dort soll es bald auch Tango-Nachmittage für Familien geben.

„Die Szene ist sehr bunt und offen, vom typischen Neustädter Studenten im legeren Outfit bis zu Tanzpaaren, die viel Wert auf gepflegte Tangokleidung legen“, erzählt Jens Klant. Er ist 45 Jahre alt und Berufschullehrer. Das Studio 24 ist seine Passion. Das Schöne am Tango sei nicht nur die Vielfalt der Bewegungen. „Es ist auch ein sehr sozialer und geselliger Tanz, bei dem viel gewechselt wird, man schnell Leute kennen lernt und in die Tanzszene hineinkommt“, so Klant.

Außerdem kennt Tango keine Altersgrenzen. Die ältesten Tanzschüler von Jens Klant sind 75 Jahre alt. “Mir gefällt am Tango, dass dabei das Körpergefühl auch trainiert wird, das in sich Hineinhorchen und aufeinander hören. Es ist ein schönes Event in der Woche, wo man innig zusammen ist, viel geübt, aber auch gelacht wird“, sagt Sarah Graefe, Musikstudentin für Violine an der Dresdner Musikhochschule. „Etwas zusammen tun, das sich gut anfühlt, ohne Perfektionsanspruch“, das mag auch ihr Freund Jeanluca Caliva neben seinem Gitarrenstudium am Tangokurs. Sie tanzen seit anderthalb Jahren gemeinsam.

Sigrid und Thomas Mickan, beide 60, tanzen seit fast zehn Jahren Tango, den sie das erste Mal auf einer Urlaubsreise in Finnland erlebten. Wieder zuhause entdeckten sie dann das Studio 24. „Wir haben uns zu Workshops angemeldet und sind dabeigeblieben. Ich liebe diesen Tanz und es soll auch schön aussehen, dann blende ich den Alltag komplett aus“, erzählt sie. Die Kunst beim Tango ist das Führen, das der Mann übernimmt. “Man muss schon eine Weile üben, um locker und leicht zu führen“, weiß Thomas Mickan.

Der erste Tango-Nachmittag „Mit Kind und Kegel“ für Tango tanzende Eltern und Paare startete vor einem Jahr in einem Raum im Kino in der Fabrik (KIF) auf der Tharandter Straße. „Dieses Angebot fand mehrere Male sonntags statt, mit einigem Aufwand für die Kinderbetreuung, Spiel- und Bastelecke und Wickeltisch. Der Raum war voll. Doch die Veranstaltung rentierte sich nicht, daher überlegen wir ein neues Konzept, da wir dieses Angebot gern weiterführen wollen und auch Bedarf vorhanden ist“, sagt eine der Initiatorinnen, Mona. Sie hat selbst zwei kleine Kinder und legt monatlich beim „Tango in der Fabrik“ im Schwarzen Salon“ im KIF Musik auf. Das nächste, zugleich letzte Mal vor der Sommerpause am 8. April, ab 21 Uhr. Um 20 Uhr gibt es eine kostenlose Einführung in den Tanz mit dem Studio 24.

Neuer Treffpunkt: Café „Tango und Cake“ im Zentralwerk

Ein neues Tanz-Café für Familien und Paare: „Tango und Cake“ lädt seit Februar monatlich sonntags von 16 bis 19 Uhr im Zentralwerk im Hof der Riesaer Str. 32 ein. Ein gemütlicher Raum im Souterrain. Die Tanzfläche ist voll. Paare und Eltern mit Kleinkindern stehen, tanzen oder sitzen auf Sofas. Hinten im Raum ist ein Platz für die Kleinen und ihre Eltern eingerichtet mit Matten zum Lümmeln, Spielzeug, Malsachen und Büchern. Zwischendurch tanzt auch mal ein Kind vergnügt hinter den Erwachsenen her. Der Veranstalter Tom Schröder und seine Lebensgefährtin Kati sind selbst tangobegeisterte Eltern eines zweijährigen Sohnes. Es gibt Kaffee, Saft und selbstgebackenen Kuchen. Tom legt die Musik auf, von klassischem bis Elektro-Tango.

Über das große Interesse am neuen Tango-Café auch für Familien freuen sich beide sehr. Außerdem können sich Tangobegeisterte jeden 2., 3. und 4. Mittwoch im Monat, ab 21.15 Uhr im Zentralwerk zur Milonga (mit Einführung) treffen und es sind auch Tanzkurse geplant, so Tom, der als EDV-Kaufmann und Tangolehrer tätig ist. Bettina und Norbert tanzen mit Töchterchen Paulina im Arm und später zu zweit. „Es findet sich immer jemand, der bei ihr auf der Spieldecke bleibt“, sagt sie. Sie waren auch schon bei einem Tango-Camp im Sommer bei Halle, wo viele Eltern mit Kindern dabei waren, die im Freien herumtollen konnten, und mit Babyphon im Zelt. Katja hat ihre beiden Söhne Ole (7) und Leo (9) ins Tango-Café für Familien Zentralwerk mitgebracht. Der Kleine führt sie auch schon umsichtig auf der Tanzfläche. Er hat sich bereits viel von den Großen abgeschaut. „Ich finde diese Möglichkeit gut“, sagt Katja. „Außerdem ist es mir wichtig, dass die Kinder mich auch außerhalb von Haushalt und Kochen erleben und wissen, dass ihre Mutter auch ein eigenes Leben und Spaß hat.“

Text + Fotos (lv)

Weitere Infos unter www.24tangos.de

Veranstaltungstipps
  • Vom 28.3. bis 2.4. findet das TangoFest Dresden statt mit vielen Workshops mit internationalen Tanzlehrern, Milongas, Tanz-Cafés und Tangoball am Sonnabend im Parkhotel auf dem Weißen Hirsch.
    Das vollständige Programm steht unter  www.TangoFest-Dresden.de
  • Weiter geht`s mit dem KraftwerksTango am 7.4. in der Kunsthalle des         Kraftwerks Mitte. Einlass: 19 Uhr. Mit Konzert mit dem Duo „Amoratado“ & Clementina Culzoni (voc) um 20 Uhr und Milonga mit DJane Mara ab 22 Uhr.
    Infos unter: 0174 – 66 44 262
    Kartenvorverkauf: T1 – Bistro und Café in der Pförtnerloge,
    Wettiner Platz 7
  • Europas größtes Akkordeonorchester, das Gran Orcquesta De
    Carambolage spielt am 29.4., ab 20 Uhr Tangomusik zum Zuhören und Tanzen in der Johannstadthalle, Holbeinstr. 68 in Dresden-Johannstadt
    http://www.fermate.cc/juergen-karthe/pages/granorquestacarambolage

 

 

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Tango Piazolla an den Landesbühnen Radebeul

29 Mittwoch Mär 2017

Posted by Lilli Vostry in Tanz

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Verführerisches Spiel der Gegensätze zwischen Mann und Frau

Der leidenschaftlichste aller Tänze kommt in „Tango Piazolla“ von Carlos Matos mit Musik von Astor Piazolla an den Landesbühnen Sachsen in Radebeul fesselnd auf die Bühne. Und taucht tief in die Seele des Tango ein.

Eine Frau in grünem Kleid tanzt mit weit schwingenden Bewegungen rückwärts vor einer grauen Wand, begleitet von zarten, lockenden und wehmütigen Akkordeon- und Geigenklängen. Nach und nach tauchen Männer und Frauen aus dem Bühnendunkel auf. Sie tanzen einzeln, suchend, tastend, beobachtend und finden sich zu Paaren einen Moment lang. Sie bewegen sich spiegelgleich miteinander und auseinander, fallen dem Nächsten in die Arme oder vor die Füße.

Mit den Kleiderfarben – von sonnig, erdfarben über türkis und rot bis schwarz – wechseln die Gefühlsstimmungen und Musik energie- und spannungsgeladen, voller Reiz und Kontraste in „Tango Piazolla“. In dieser Tanztheateraufführung, einem „Abend der zerbrochenen Träume“ von Carlos Matos an den Landesbühnen Sachsen in Radebeul begegnen junge Menschen auf der Suche nach Glück und Orientierung in einer Welt ohne Sicherheiten der leidenschaftlichen, großartigen Musik von Astor Piazolla. Die Liebe zum Tango hat der geniale Komponist, Bandoneonspieler und weltberühmte Erfinder des Tango Nuevo von seinem Vater geerbt, der in den 1930er Jahren mit seiner Familie aus wirtschaftlichen Gründen von Argentinien nach New York zog und allabendlich in Erinnerung an die Heimat Tangoplatten hörte. 1937 kehrte die Familie nach Argentinien zurück.

Später sucht und findet Piazolla seine eigene Art den Tango zu spielen, mischt Elemente der klassischen Moderne mit Jazz und elektronischen Klängen und Percussion. Das Lebensgefühl des Tango, die Seele und Faszination dieser Musik kommen emotionsreich und fesselnd auf die Bühne. Bekannte Tangos Piazollas wie Libertango und Fuga y  Mysterio und seltener gehörte, kraftvoll treibende, schnelle Stücke und leise versunkene Melodien treffen aufeinander, ausdrucksreich in Szene gesetzt von Choreograf Matos.

In mal innigen und temporeichen, assoziativen Tanzbildern zeigt das Tänzerensemble hinreißend das verführerische Spiel der Gegensätze zwischen Mann und Frau, den Spagat von Sehnsucht und Hingabe, Sinnlich- und Verletzlichkeit, Führen und Folgen, Frei- und Gehaltensein. Tangoschritte und freie, mitunter fast akrobatische Bewegungen fließen zusammen. Mit den Tango Tanzenden bewegen sich die grauen Stellwände hin und her, öffnen und schließen sich. Männer sitzen oben und Frauen klettern die Wand hoch, wie um auszubrechen aus der Leere, auf Händen empor gehalten oder halb im Fallen. Begeisterten Beifall gab es zur Premiere für „Tango Piazolla“.

Die nächsten Aufführungen mit anschließender Milonga mit Live-Musik zum Tango Tanzen für die Besucher sind am 8.4., um 19.30 Uhr und  am 23. April, um  19 Uhr. Vor der Vorstellung gibt es um 18.30 bzw. 18 Uhr einen Einführungskurs in den argentinischen Tango im Glashaus. Hinterher spielen am 8.4., ab 21.30 Uhr das Kontrabass Trio und DJ Aljoscha Bukowski aus Berlin Tangomusik und am 23.4., ab 21 Uhr begleitet das Duo Tango Amoratado (Jürgen Karthe am Bandoneon und Fabian Klentzke am Klavier) aus Dresden die Tanzenden und danach legt DJ Stefan OK aus Halle Tangoplatten bis Mitternacht auf.

Fotos: Hagen König/Landesbühnen

 

 

 

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Ultraläufer Sebastian Schliwa erzählt bei Büchers Best: Bis ans Limit und weiter und in der Reisekneipe über seinen Goldsteig-Lauf

29 Mittwoch Mär 2017

Posted by Lilli Vostry in Unterwegs

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In drei Tagen zu Fuß von Dresden zur Elbquelle ins Riesengebirge.

Inspiriert von der Geschichte eines Paddlers (von Tommy Lehmann: „Allein auf der Elbe – Tausend Kilometer im Faltboot“, erschienen im NOTschriften Verlag Radebeul) , der im Gedenken an seinen verstorbenen Vater die gesamte Elbe von der Elbquelle im Riesengebirge bis nach Hamburg entlang gefahren ist, machte sich Sebastian Schliwa am 14. Februar 2014 zu Fuß auf den Weg von Dresden zu dessen Startpunkt. In diesem 90 minütigen Vortrag berichtet er am 30. März, um 20.30 Uhr bei Büchers Best in der Neustadt über seine Erlebnisse und Erfahrungen, die er auf den über 170 Kilometern in 3 Tagen bei seinem Projekt DRESPIN 2014 gemacht hat. Dabei gehört der Ultralauf zur Elbquelle zu einer langen Liste von Läufen, die er sich bisher ausgedacht und durchgeführt hat. Doch dieser Lauf hatte es ganz besonders in sich. Davon erzählt Sebastian Schliwa in seinem spannenden Erlebnisbericht mit großen Höhen und sehr tiefen Einschnitten, mit Naherfahrungen, die sein Leben prägten, und einigen Tipps & Tricks für alle die, die vielleicht ebenfalls mal einen Ultra im Leben laufen möchten! Text + Foto: [Sebastian Schliwa @ NoTimeToWaste] [In Search of Incredible] [zwickzwack83@web.de] [www.runconnection.de] http://youtu.be/H_pOUbdsZT0

In 20 Jahren wirst du die Dinge, die du nicht getan hast, mehr bedauern, als deine Taten. Also, mach die Leinen los, verlasse den sicheren Hafen. Fang den Wind in deinen Segeln, erforsche, träume, entdecke. – Mark Twain

Gut zu Fuß bei jedem Wetter: Sebastian Schliwa, gelernter Hotelfachmann und seit fünf Jahren Ultraläufer. Bei seinem Lauf-Abenteuer von Dresden zur Spindlermühle im Riesengebirge im Februar 2014 – in Gedenken an seinen Opa, der ein großer Wanderfreund in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz war und ihn auch oft mitnahm – bewältigte er bei winterlichem Wetter insgesamt 3 370 Höhenmeter in drei Tagen. „Ich brauche schon mit Fahrrad länger bis zur Elbquelle“, staunte Buchhändler Jörg Stübing bei Schliwas Vortrag bei Büchers Best, dem er ein passendes Zitat des Schriftstellers William James voranstellte. Bei dem es zuerst um die Verschiebung von Grenzen im Kopf geht, um Hindernisse zu überwinden.

Beim Laufen lernt Schliwa viel über sich, sein Körper lehrt ihn Achtsamkeit:
„Es geht nicht darum, möglichst schnell ans Ziel zu gelangen. Der Weg ist das Ziel“, erfuhr er einmal mehr auf dieser Tour. Er fand einen „Kompromiss aus leichtem Wandern in der Natur und ich lief durch Orte entlang der Strecke.“ Die teilte er sich in drei Etappen ein, mit Halts und Übernachtung/Verpflegung in Zittau (nach 88 km), Swieradow Zdroj (nach 44 km). Er lief durchschnittlich vier bis fünf Kilometer pro Stunde. Die letzten 33 km bestanden vorwiegend aus steilen Hängen, die es bei Schnee, Eis und Kälte im Riesengebirge zu überwinden galt. Das Neuland für ihn war. Er wählte die Nordroute über Polen, Tschechien und nochmals Polen, stieg höher und höher über vereiste Holzbrücken, inmitten der Wildnis und kam an einem roten Warnschild: „Achtung alpine Gefahren“ vorbei.

Auf 900 Metern Höhe schlug das Wetter um, es wurde neblig, trüb und verhangen Berge und Himmel. Er hatte noch kein Smartphone, sondern nur ein Navigerät als Guide zur Orientierung und seine Speziallaufschuhe, das Gesicht mit dickem Schal vermummt. „Doch es gab in keinem Moment den Gedanken, wieder nach unten zu steigen. Ich wollte die Flagge ,Geschafft` nach Hause tragen“, erzählt Schliwa. Erst hinterher sei ihm bewusst geworden, welche Gefahren da lauerten. Während er sich bei der schlechten Sicht an einer Bergkante entlang schlängelte und auf allen vieren durchs Gelände kroch. Der Schnee ringsum war so hoch, dass man kaum die Baumspitzen sah. Und er ging weiter und weiter. „Der Schnee schlug von allen Seiten“, so Schliwa. Die letzten zwölf Kilometer folgte er nur noch seiner Nase, ahnte das Ziel Elbquelle mehr, als dass er es sah. Konnte diesen Abschnitt seiner Tour wegen der schlechten Sicht auch nicht in Gipfelbildern dokumentieren. Und trat den Rückweg an. „Überleben und zurück zur Zivilisation waren wichtiger. Eigentlich wollte ich abends wieder in Dresden sein, doch an der Stelle wollte ich nur eins, ein warmes Quartier“, sagt Schliwa. Er fand unten im Ort, es war Ferienzeit und alle Unterkünfte in der Umgebung ausgebucht, tatsächlich noch einen Schlafplatz in einer Herberge – „keine Menschenseele, nur Oleg und sein Schäferhund, zur Übernachtung gab es einen Teller Eintopf und drei Bier für fünf Euro…“

Sein Fazit nach dieser Tour: „Warnungen ernst nehmen“ und „Es geht immer weiter“. Letztes Jahr kam Sebastian Schliewa bei einem anderen Langlauf mit Start in Jelenia Gora – wo er als Zehnter von 100 Teilnehmern ins Ziel kam – auf anderem Weg zufällig an der Elbquelle vorbei und machte diesmal ein Erinnerungsfoto, angelächelt von der Morgensonne, vor der Steinwand mit dem Dresdner und anderen Stadtwappen von sich.

Von einem weiteren großen Laufabenteuer erzählt Sebastian Schliwa am 5. April, um 19.30 Uhr in der Reisekneipe auf der Görlitzer Straße in der Neustadt. In dem Dia-Vortrag mit dem Titel: „Goldsteig – Ultrarace 2016 – 612 Kilometer harter Kampf und pure Leidenschaft“ nimmt er seine Zuhörer diesmal mit auf den längsten Nonstop-Lauf Europas, bei dem 20 Läufer mit ihm starteten und nur acht Teilnehmer das Ziel erreichten.

Text + Fotos (lv)

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Ausstellung über Weltreligionen in der Kreuzkirche Dresden

27 Montag Mär 2017

Posted by Lilli Vostry in Kultur

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Weltreligionen-Weltfrieden-Weltethos. Die Schau in der Ausstellungskapelle der Kreuzkirche Dresden ist vom 30. März bis 5. Mai zu sehen. 

Die Vernissage der Ausstellung „Weltreligionen-Weltfrieden-Weltethos“ findet am Donnerstag, dem 30. März 2017, um 18.00 Uhr in der Kreuzkirche Dresden statt. 

Als Gäste sind dabei Professor Martin Gillo sowie Walter Lange von der Stiftung Weltethos. Musikalisch wird das Ensemble „cum passione” die Ausstellungseröffnung umrahmen.
Der Besucher wird eingeladen, die faszinierende Welt der Religionen und die grundlegende Bedeutung ethischer Maßstäbe gerade für unsere heutige Welt besser zu verstehen.

Bei allen Unterschieden ist es hilfreich, die ethischen Gemeinsamkeiten der Weltreligionen zu entdecken. Das kann als Grundlage für einen Dialog dienen, durch den die Herausforderungen an die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts im Bereich Erziehung, Wirtschaft und Politik eine Klärung und Weiterentwicklung finden.  Leider wissen Menschen mit und ohne Religion viel zu wenig über die Vielfalt religiöser Werte; zu wenig aber auch über das Gemeinsame der religiösen und ethischen Traditionen.

Die Ausstellung Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos möchte diese Informationslücke schließen helfen. Auf 15 Tafeln wird das ethische  Erbe der Menschheit dargestellt und erläutert. Dieses umfasst sowohl säkulare Traditionen humanistischer Ethik als auch die Traditionen religiöser Ethik.

Durch das  »Projekt Weltethos« inspiriert, verabschiedete das Parlament der Weltreligionen 1993 in Chicago die »Erklärung zum Weltethos«, in der sich Repräsentanten aller Weltreligionen erstmals auf den Kern eines gemeinsamen Wertekanons verständigt hatten. Leitgedanken dabei sind das Prinzip Menschlichkeit »Jeder Mensch soll menschlich behandelt werden«  und die »Goldene Regel«, die in allen Religionen und vielen philosophischen Traditionen zu finden ist. Daraus ergeben sich vier konkrete ethische Prinzipien: die Verpflichtung auf Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und verantwortliche Partnerschaft.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Ausstellung möchte mit den großen Leit- und Stifterfiguren und mit den zentralen heiligen Texten bekanntmachen und das Wesen der jeweiligen Religionen ergründen.

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der Kreuzkirche besichtigt werden:

Mo bis Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 – 15 Uhr und Sa 12 – 19 Uhr

Text: Holger Milkau

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Nach der Buchmesse: Litauen zeigt „Oper im Dunkeln“ und Filmprogramm

26 Sonntag Mär 2017

Posted by Lilli Vostry in Film, Literatur, Musik

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Litauen – Schwerpunktland der Leipziger Buchmesse 2017 zieht Bilanz

Zum Ende der Leipziger Buchmesse am heutigen Sonntagabend zieht das Team des Schwerpunktlandes Litauen eine überaus positive Bilanz.

Aušrinė Žilinskienė, Direktorin des Litauischen Kulturinstituts, freut sich: „Der Auftritt Litauens in Leipzig war ein sehr großer Erfolg. Wir waren überwältigt von den vielen Interessenten an unserem Messe-Stand, und auch die litauischen Literatur- und Rahmenveranstaltungen waren gut besucht. Unsere Autorinnen und Autoren freuten sich über die hohe Aufmerksamkeit und die vielen inspirierenden Begegnungen. Herzlich möchten wir uns dafür bedanken, mit welcher Begeisterung Litauen in Leipzig empfangen und aufgenommen worden ist – in der Leipziger Innenstadt, in Straßenbahnen wurden wir auf Litauen angesprochen und Leipziger Restaurants überraschten mit litauischen Köstlichkeiten auf ihren Speisekarten. In litauischen Farben gekleidete Manga-Convent-Figuren kamen an unseren Stand, sogar der Messechor hat litauische Lieder gesungen. Ein herzliches Dankeschön zudem an unsere Partner und Förderer und ganz besonders an das großartige Team der Leipziger Buchmesse!“

Auch über die Leipziger Buchmesse 2017 hinaus wird Litauen in Leipzig noch präsent sein: Ausklingen wird der Länderauftritt mit einer „Oper im Dunkeln“ und mit einem spannenden litauischen Filmprogramm:

Am 29. und 30. März findet je um 20 Uhr im Lofft (Lindenauer Markt 21) die Monoper im Dunkeln „Confessions“ statt. Die Künstler Rūta Vitkauskaitė (Komponistin, Litauen), Jens Hedman (Komponist, Schweden) und Åsa Nordgren (Sopran, Schweden) gründeten die Spatial Opera Company. Für „Confessions“ erweitern sie die akustischen Möglichkeiten des Raums und damit die Wirkung auf die individuelle Einbildungskraft. Ihr siebenteiliges Libretto umkreist die Todsünden Habgier, Hochmut, Völlerei, Neid, Zorn, Wollust, Trägheit. Dabei wird das Visuelle komplett ausgeblendet: Alle Zuschauer tragen während des gesamten Stücks eine Augenbinde, um die Fantasie anzuregen und im Kopf intensive emotionale Bilder entstehen zu lassen.

Vom 3. bis 6. April, je 19 Uhr, werden in der Schaubühne Lindenfels (Karl-Heine-Straße 50) litauische Kinofilme gezeigt: Ein Oscar prämierter Stummfilm, eine Familiengeschichte, ein Episodenfilm und eine Romanverfilmung als Rockoper: Die vier „litauischen Film-Geschichten“ aus verschiedenen Genres umspannen beinahe ein Jahrhundert. „Sonnenaufgang“ (3.4.) zählen viele Filmhistoriker zu einem der zehn schönsten Filme aller Zeiten. „Für immer zusammen“ (4.4.) zeigt disparate Lebensentwürfe, „Wenn wir vom KGB reden“ (5.4.) handelt von Verbrechen der Sowjetzeit und wiedererrungener Freiheit und „Teufels Braut“ (6.4.), einer der populärsten und eigentümlichsten Filme Litauens, basiert auf einer nationalen literarischen Legende.

www.litaueninleipzig.lt

Litauen – Schwerpunktland der Leipziger Buchmesse 2017 wird veranstaltet vom Lithuanian Culture Institute und der Leipziger Buchmesse in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium der Republik Litauen, dem Kulturrat Litauen, der Botschaft der Republik Litauen in Deutschland, dem Litauischen Verlegerverband, dem Staatlichen Tourismusamt Litauen sowie dem Goethe-Institut Litauen.

Text + Fotos: Pressestelle Leipziger Buchmesse und
Vlada Kalpokaitė, Communication coordinator
Lithuanian Culture Institute

 

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Leipziger Buchmesse: 285 000 Besucher feierten das Buch und seine Macher

26 Sonntag Mär 2017

Posted by Lilli Vostry in Lebensart, Literatur

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„Ein Fest wie kein zweites Mal auf der Welt“

Die Buch- und Medienbranche wandelt sich rasant. „In Leipzig bewiesen dennoch die 285.000 Besucher der Leipziger Buchmesse 2017 und des Lesefestes Leipzig liest einmal mehr, wie lebendig die Begeisterung der Leser für Bücher und Büchermacher ist“, erklärt Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe.   

Insgesamt 2.493 Aussteller aus 43 Ländern präsentierten zur Leipziger Buchmesse, der 23. Leipziger Antiquariatsmesse und der 4. Manga-Comic-Con vom 23. bis 26. März ihre Neuerscheinungen. Von den 285.000 Besuchern, kamen allein 208.000 auf das Leipziger Messegelände. „Als Fach- und Publikumsmesse gab die Leipziger Buchmesse auch 2017 wieder wichtige Impulse zur Literaturvermittlung für Verleger, Buchhändler, Autoren, Lektoren, Übersetzer, Blogger oder Leser“, resümiert Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse. „Gleichzeitig zeigte sich die Leipziger Buchmesse so politisch wie nie zuvor“.

Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, ergänzt diese Einschätzung: „Die Buchbranche gestaltet eine demokratische und offene Gesellschaft aktiv mit, das haben Verlage, Autoren und Leser auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse deutlich gezeigt. Neben den vielfältigen Neuerscheinungen war der Einsatz für Meinungsfreiheit, Toleranz und Pluralismus Thema vieler Debatten und Gespräche. Gleichzeitig richtete die Branche einen klaren Appell an die Politik, bei den geplanten Gesetzesänderungen im Bereich Bildung und Wissenschaft das Urheberrecht und die Publikationsfreiheit zu stärken.“

Litauen: Inspirierende literarische Begegnungen

Spannende politische Debatten bot unter anderem auch Litauen – das Schwerpunktland der Leipziger Buchmesse 2017. Das Publikum nutzte die Länderpräsentation mit rund 100 Mitwirkenden aus Literatur und Kultur in 60 Veranstaltungen, um sich über das baltische Land und dessen reiche, literarische und kulturelle Landschaften sowie die politische Entwicklung zu informieren. Litauen präsentierte 26 Neuerscheinungen und ein vielfältiges Kulturprogramm mit Grafik- und Buchkunst, Musik und Literatur.

Ausrine Zilinskiene, Direktorin des Litauischen Kulturinstituts, freut sich: „Der Auftritt Litauens in Leipzig war ein großer Erfolg. Wir waren überwältigt von den vielen Interessenten an unserem Messestand, auch die litauischen Literatur- und Rahmenveranstaltungen waren sehr gut besucht. Unsere Autorinnen und Autoren freuten sich über die hohe Aufmerksamkeit und die vielen inspirierenden Begegnungen. Herzlich möchten wir uns dafür bedanken, mit welcher Begeisterung Litauen in Leipzig empfangen und aufgenommen worden ist – nicht nur auf dem Leipziger Messegelände, auch in der Leipziger Innenstadt, sogar in Strassenbahnen wurden wir auf Litauen angesprochen, in litauischen Farben gekleidete Cosplayer kamen an unseren Stand und Leipziger Restaurants überraschten mit litauischen Köstlichkeiten auf ihren Speisekarten. Ein herzliches Dankeschön zudem an unsere Partner und Förderer und insbesondere an das großartige Team der Leipziger Buchmesse!“

Europa21: Positive Botschaften und zuversichtliche Haltung

Europa21, der Programmschwerpunkt der Robert Bosch Stiftung und der Leipziger Buchmesse, schaffte einen Raum für den intensiven Gedankenaustausch zu Europa mitten in den Messehallen. Hunderte von Besuchern lauschten den sechs Debatten über die zukünftige Gestaltung Europas und gaben Impulse, wie aus ihrer Sicht ein Zusammenleben in Europa aussehen könnte. „Besonders gefreut hat mich, wie viel Begeisterung Europa trotz aller Kritik erfährt und wie spürbar groß der Wunsch nach direkter Teilnahme an der Ausformung von Demokratie innerhalb Europas ist“, erklärt Esra Küçük, Kuratorin des diesjährigen Programmschwerpunktes. „Die Menschen sehnen sich wieder nach positiven Botschaften und einer zuversichtlichen Haltung.“ Haltung forderte spielerisch Idil Nuna Baydar aka Jilet Ayse in ihrer Eröffnungsperformance „E-U-R-O-P-A, wir müssen reden!“. Einen Blick von außen – aus Moldau – auf Europa nahm der interaktive Theaterabend „FUCK YOU, Eu.ro.Pa! / Fuck you Moldova!“ ein.

Feierliche Eröffnung: Für europäische Werte einstehen

Ebenfalls zu Europa bekannten sich die Redner der feierlichen Eröffnung im Gewandhaus zu Leipzig: Liana Ruokyte-Jonsson, Kulturministerin der Republik Litauen; Stanislaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen; Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig; Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V.; Laudatorin Dr. Leyla Dakhli sowie der Preisträger des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2017, Mathias Enard, riefen dazu auf, für die gemeinsamen europäischen Werte einzustehen und sich verstärkt, differenziert und wertschätzend mit Europa sowie seinen Nachbarn auseinanderzusetzen.

Literatur hautnah erleben: Leipzig liest mit 3.400 Veranstaltungen

Lesen an allen denkbaren und auch manch undenkbaren Orten – Europas größtes Lesefest Leipzig liest steht traditionell für Leseerlebnisse der ganz besonderen Art. Mehr als 3.300 Mitwirkende bespielten zur Leipziger Buchmesse 2017 insgesamt 571 Bühnen auf dem Leipziger Messegelände und in der gesamten Stadt. Zu den Höhepunkten des diesjährigen Leipzig liest-Programms zählte der ausverkaufte Große Leipzig liest-Abend mit Martin Suter, Jostein Gaarder und Thomas Brussig in der KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig mit 1.000 Gästen. Die insgesamt 3.400 Veranstaltungen machten 2017 unter anderem in einer Tabledance-Bar, einem Hundesalon und beim Optiker Station.

„Ich war begeistert von dem belesenen und neugierigen Publikum, das sich neben den Inhalten auch für Form und Gestalt von Büchern interessiert. Gerade die Halle 3 war ein Vergnügen: Die Produktion der Verlage, die Stände der Hochschulen, an denen man die Buchproduktion der nächsten Generation betrachten konnte, bis hin zu dem qualitativ hochwertigen Angebot der Antiquariatsmesse – ein Fest für Leserinnen und Leser wie man es kein zweites Mal auf der Welt findet“, so der bekannte Büchermacher und Kurator Gerhard Steidl, der zur Leipziger Buchmesse die Fotoausstellung „Paper Dreams“ präsentierte.

Preis der Leipziger Buchmesse 2017: Drei strahlende Siegerinnen

Die Gewinnerinnen des Preises der Leipziger Buchmesse 2017 stehen fest: In der festlichen Verleihung in der Glashalle wurden Natascha Wodin, Barbara Stollberg-Rilinger und Eva Lüdi Kong in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung ausgezeichnet. Die Fachjury unter der Leitung von Kristina Maidt-Zinke hatte zuvor 15 Nominierte aus insgesamt 365 eingereichten Werken von 106 Verlagen ausgewählt. Der mit insgesamt 60.000 Euro dotierte Preis der Leipziger Buchmesse wurde in diesem Jahr bereits zum 13. Mal vergeben.

Manga-Comic-Con: 105.000 Besucher füllten die Messehalle 1 mit Leben

Vier Tage Manga-Comic-Con 2017 das bedeutete vier Tage ausgiebiges Stöbern in den aktuellen Neuerscheinungen, große Signierstunden, spannende Serien im Anime-Kino und interessante Fachveranstaltungen. Zu den Höhepunkten der bereits vierten MCC-Auflage zählten neben den Besuchen der Ehrengäste Yusei Matsui, Kyoko Kumagai, Mike Deodato, Michael Witwer und Scott Koblish auch der Bereich MCC-Kreativ mit insgesamt 130 Künstlern sowie die Auftritte der Anime- und Pop-Sängerin Desi. Erneut machten die fantasievollen Outfits und einzigartigen Kostümierungen der Cosplayer die Leipziger Buchmesse zu einem bunten Bücherfrühling. Absolutes Bühnen-Highlight war auch in diesem Jahr wieder der traditionelle Leipziger Cosplay Wettbewerb am Messe-Samstag mit über 50 Teilnehmern.

Die kommende Leipziger Buchmesse, 24. Leipziger Antiquariatsmesse und 5. Manga-Comic-Con finden vom 15. bis 18. März 2018 statt.

Text: Pressestelle Leipziger Buchmesse

Fotos (lv)

Leipziger Buchmesse im Internet:
http://www.leipziger-buchmesse.de
Leipziger Messe im Internet:
http://www.leipziger-messe.de
Die Leipziger Buchmesse im Social Web:
http://www.facebook.com/leipzigerbuchmesse
http://twitter.com/buchmesse
https://www.instagram.com/leipzigerbuchmesse

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BilderAlbum: Leipziger Buchmesse – Von der Liebe zu Büchern

26 Sonntag Mär 2017

Posted by Lilli Vostry in Lebensart, Literatur

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Ein Papierschiffchen auf einem Teich, von zwei Goldfischen gehalten und an Land gezogen, schmückt das Titelbild des Veranstaltungsprogramms der Büchergilde (Halle 5, K200) zur Leipziger Buchmesse. Dieses gestaltete die Künstlerin Annika Siems. Die Liebe zu Büchern mit Anspruch, schöner Optik und Illustrationen, die Geist und Sinne gleichermaßen erfreuen, hat eine lange Tradition bei der Büchergilde. Sie wurde 1924 als erste Literaturgemeinschaft in Leipzig gegründet.

Heute hat sie mehr als 60 000 Mitglieder, Leser, engagierte Buchhändler und Künstler in Deutschland, Österreich und der Schweiz, welche die Büchergilde-Buchkultur leben und pflegen. Die Mitglieder der Büchergilde erhalten besonders gestaltete Bücher und Neuerscheinungen günstiger als auf dem Buchmarkt und unterstützen damit zugleich das Weiterbestehen dieser Gemeinschaft für gute Bücher und ein unabhängiges Programm. Zu den Neuerscheinungen 2017 gehört Hermann Hesses Erzählung „Kinderseele“, welche die Berliner Illustratorin Marie Wolf lässig und provozierend ins Jetzt holt. „Lampe und sein Meister Immanuel Kant“ heißt eine Graphic Novel von Antje Herzog über einen Denker, der nie auszog und doch die Welt veränderte. Vorgestellt wurde außerdem der von Annika Siems neu illustrierte Krimiklassiker „Der dritte Mann“ von Graham Greene. Im druckfrischen Magazin der Büchergilde, das vierteljährlich erscheint, werden über 30 neue Bücher in Wort und Bild vorgestellt, besprochen, gibt es Porträts und Interviews mit Illustratorinnen und einem engagierten Buchhändler, Gunther Philler von der Jenaer Bücherstube, ein Gespräch mit zwei Mitgliedern der Verlagsgenossenschaft und vieles mehr.

Weitere Infos unter: http://www.buechergilde.de

Liebe zum guten Buch: Martin Mascheski, Marketingleiter der Büchergilde mit
Mitarbeiterinnen am Messestand in Leipzig.

Bücher-Talk: In einer Gesprächsrunde für den Deutschlandfunk ging es um das mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2017 ausgezeichnete Buch „Sie kam aus Mariupol“ von Natascha Wodin (erschienen bei Rowohlt), die eine bewegende, schattenreiche Familiengeschichte erzählt, Nachforschungen über das Schicksal ihrer Mutter anstellt, die in einem russischen Zwangsarbeiterlager war und die schlimmen Zustände dort und Folgen, die bis heute nachwirken, beschreibt. Außerdem wurde das Literaturland Litauen vorgestellt und ein Buch mit dem Titel: „Zuflucht in Deutschland“ mit Texten aus ihren Heimatländern vor Krieg und Verfolgung geflüchteter Autorinnen und Autoren (erschienen im S. Fischer Verlag), aus dem Mitherausgeberin Franziska  Sperr vom PEN-Zentrum Deutschland las, das verfolgte Autoren mit Stipendien zum Schreiben und Leben unterstützt.

Im Land der Fantasie…

Mit den bunt-originellen Gestalten aus der Comic- und Manga-Szene ist die Leipziger Buchmesse noch mal so schön.

Zauberhaft, schön, spannend und viel zu schnell um die Zeit war`s wieder bei der diesjährigen Leipziger Buchmesse! Auf Wiedersehen bis zum nächsten Jahr.

Text + Fotos (lv)

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Die Preisträger der Leipziger Buchmesse 2017

24 Freitag Mär 2017

Posted by Lilli Vostry in Literatur

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Der Preis der Leipziger Buchmesse 2017 geht an: Natascha Wodin, Barbara Stollenberg-Rilinger und Eva Lüdi Kong erhielten am gestrigen Donnerstag zur Eröffnung die begehrte Auszeichnung in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung. Die Jury des Preises der Leipziger Buchmesse unter der Leitung von Kristina Maidt-Zinke hatte insgesamt 365 Werke von 106 Verlagen zur Auswahl.
Das „Fest der Bücher“ dauert noch bis 26. März, 18 Uhr.

Natascha Wodin | Sie kam aus Mariupol | Rowohlt

Zur Begründung
In „Sie kam aus Mariupol“ forscht Natascha Wodin nach den Lebensspuren ihrer ukrainischen Mutter Jewgenia – und stößt auf das Schicksal ihrer Tante Lidia. Während die Mutter 1943 mit ihrem russischen Mann als Zwangsarbeiterin in ein Leipziger Montagewerk für Kriegsflugzeuge verschleppt wurde, kam die Tante zehn Jahre zuvor in ein sowjetisches Straflager. Das ist die ungeheuerliche Parallelität, die die Familiengeschichte zerteilt. „Sie kam aus Mariupol“ ist nicht aus einem Guss, weil es angesichts der Brüche des 20. Jahrhunderts gar nicht aus einem Guss sein kann. In vier hart gefügten Teilen treibt es aus unterschiedlichen Richtungen seine Stollen durch ein Massiv kollektiver und individueller Gewalt.
Dieses Buch trägt auch ausdrücklich nicht die Bezeichnung Roman. Doch an der Grenze von Fiktion und Nichtfiktion, wo es angesiedelt ist, betreibt es autobiografisches Schreiben mit einem hohen Maß an Selbstreflexion und romanhaftes Schreiben auf der Grundlage von Lidias Tagebüchern. In diesem genreüberschreitenden Sinn ist es unerhört zeitgenössisch. Erinnerungsarbeit als Widerstand gegen das eigene Zerbrechen: Die Rettung, die sich Natascha Wodin davon erhofft, bleibt aus. Aber die Tapferkeit, mit der sie den Dämonen ins Gesicht sieht, die sie bannen muss, hat auch etwas ungemein Ermutigendes. Davon kann sich jeder Leser von „Sie kam aus Mariupol“ überzeugen.

Die Autorin
Natascha Wodin, 1945 in Fürth geboren, ist seit 1981 freie Schriftstellerin und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt für das Manuskript von „Sie kam aus Mariupol“ mit dem Alfred-Döblin-Preis 2015. In ihren Werken setzt sich Natascha Wodin vor allem mit dem Thema der Entwurzelung, Fremdheit und Ortlosigkeit auseinander. Zuletzt erschienen sind „Nachtgeschwister“ (Kunstmann, 2009) und „Alter, fremdes Land“ (Jung und Jung, 2014).

Kategorie Sachbuch/Essayistik

Barbara Stollberg-Rilinger | Maria Theresia | C.H. Beck

Zur Begründung
Barbara Stollberg-Rilingers große Biographie über die Habsburgerin ist tatsächlich bahnbrechend: Zum einen rückt sie eine der bedeutenden Gestalten in der europäischen Geschichte endlich in das ihr gebührende Licht. Und dieses Licht ist postmodern, so wie sie es selber formuliert. Sie sucht nicht die geheime Wurzel, den Generalschlüssel zur Person, so wie es viele Autoren oft genug versuchen und sich dabei selber täuschen. Sie beschreibt stattdessen dieses Leben als Inszenierung eines Spiels in vielen verschiedenen, aber gleichzeitigen Rollen. Natürlich kommt auch die Liebende vor, die Frau, die Mutter von 16 Kindern, Wut, Enttäuschung, Tränen. Aber Barbara Stollberg-Rilinger stützt sich nie auf die morsche Krücke der Psychologisierung. Es gelingt der Autorin, eine ganze Epoche durch diese Gestalt zu erschließen. Unzählige Quellen werden bezwingend von ihr arrangiert und gedeutet, Barbara Stollberg-Rilingers Stil ist glänzend, von dezenter Eleganz. Maria Theresia ist keine Angela Merkel des 18. Jahrhunderts. Aber diese Biographie schärft dennoch unseren Blick auf Rituale und Zeremonien heute und deren Logiken. Die symbolische Ordnung und die Welt der Zeichen in unserer Gegenwart des 21. Jahrhunderts: Sie sieht man nach der Lektüre präziser, unbestechlicher gleichsam in einem anderen Licht. Mit dem Begriff „Meisterwerk“ sollte man ja lieber sorgsam haushalten. Aber manchmal wäre es ein sachlicher Irrtum, das M-Wort nicht auszusprechen. Also: Diese Biographie ist ein Meisterinnenwerk.

Die Autorin
Barbara Stollberg-Rilinger, 1955 geboren, lehrt als Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Münster. Sie wurde für ihre Forschung mehrmals ausgezeichnet, u. a. mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis. Sie veröffentlichte Monographien und Studienbücher, zuletzt „Rituale“ (Campus Verlag, 2013) und „Des Kaisers alte Kleider: Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches“ (C.H.Beck, 2013).

Kategorie Übersetzung

Eva Lüdi Kong | Die Reise in den Westen | Reclam

Zur Begründung
„Die Reise in den Westen“ ist das wohl bedeutendste, in jedem Fall das populärste Buch der chinesischen Literatur. Bis heute lebt es fort in Mangas, Filmen, Computerspielen. Wann das Buch entstand, wer sein Autor ist, das weiß man nicht; in seiner heutigen Fassung ist es rund 400 Jahre alt. Dieses Buch hat es bislang auf Deutsch nicht gegeben, höchstens in kleineren Auszügen. Dass es nun in seiner ganzen Fülle und Vielfalt vorliegt, ist das Verdienst von Eva Lüdi Kong. Es war ein Werk der Liebe, das viele Jahre in Anspruch nahm. Sie hat es in ein modernes, lebendiges Deutsch gebracht; aber sie hat noch mehr getan als das. Die vielen uns Europäern unverständlichen Aspekte hat sie durch einen umfangreichen Apparat erschlossen und den Kosmos der chinesischen Kultur zugänglich gemacht, mit all seinen konfuzianischen, buddhistischen, daoistischen, alchemistischen Traditionen. Frau Lüdi Kong hat 25 Jahre in China gelebt, und ohne ihre profunden Kenntnisse, Geduld und Begeisterung hätte dieses außerordentliche Projekt nicht gelingen können. Nicht nur von einer Sprache in die andere hat sie übersetzt, sondern einen Abgrund der Zeiten und Denkungsarten überbrückt, treu dem wahren Begriff der Weltliteratur als einer Literatur aus der ganzen Welt für die ganze Welt.

Die Autorin
Eva Lüdi Kong wurde 1968 in Biel/Bienne in der Schweiz geboren. Bereits während ihres Studiums der Sinologie in Zürich sowie der Chinesischen Kalligrafie, der Kunst und der Klassischen Chinesischen Literatur in Hangzhou war sie als Sprachlehrerin, Dolmetscherin und Übersetzerin tätig. Sie lebte 25 Jahre in China, arbeitete in Lehre und Forschung und widmet sich bis heute vorrangig der Übersetzung und Kulturvermittlung.

Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2017 waren:

in der Kategorie Belletristik

  • Lukas Bärfuss: „Hagard“ (Wallstein Verlag)
  • Brigitte Kronauer: „Der Scheik von Aachen“ (Klett-Cotta)
  • Steffen Popp: „118“ (Kookbooks)
  • Anne Weber: „Kirio“ (S. Fischer)
  • Natascha Wodin: „Sie kam aus Mariupol“ (Rowohlt)

in der Kategorie Sachbuch/Essayistik

  • Leonhard Horowski: „Das Europa der Könige“ (Rowohlt)
  • Klaus Reichert: „Wolkendienst“ (S. Fischer)
  • Jörg Später: „Siegfried Kracauer“ (Suhrkamp)
  • Barbara Stollberg-Rilinger: „Maria Theresia. Die Kaiserin in ihrer Zeit” (C.H.Beck)
  • Volker Weiß: „Die autoritäre Revolte“ (Klett-Cotta)

in der Kategorie Übersetzung

  • Holger Fock, Sabine Müller: übersetzten aus dem Französischen „Kompass“ von Mathias Énard (Hanser Berlin)
  • Gregor Hens: übersetzte aus dem Englischen „Shark“ von Will Self (Hoffmann und Campe)
  • Gabriele Leupold: übersetzte aus dem Russischen „Die Baugrube“ von Andrej Platonow (Suhrkamp)
  • Eva Lüdi Kong: übersetzte aus dem Chinesischen „Die Reise in den Westen“ (Reclam)
  • Petra Strien: übersetzte aus dem Spanischen „Die Irrfahrten von Persiles und Sigismunda“ von Miguel de Cervantes (Die Andere Bibliothek)

Über den Preis der Leipziger Buchmesse
Der mit 60.000 Euro dotierte Preis der Leipziger Buchmesse wird in diesem Jahr zum 13. Mal vergeben und ehrt herausragende Neuerscheinungen in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung. Die Preisverleihung fand am ersten Messetag, dem 23. März, in der Glashalle der Leipziger Messe statt. Der Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig unterstützen den Preis der Leipziger Buchmesse. Partner des Preises ist das Literarische Colloquium Berlin (LCB). Medienpartner sind das Magazin buchjournal, Cicero und Deutschlandradio Kultur.

Über die Leipziger Buchmesse
Die Leipziger Buchmesse ist der wichtigste Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche und versteht sich als Messe für Leser, Autoren und Verlage. Sie präsentiert die Neuerscheinungen des Frühjahrs, aktuelle Themen und Trends und zeigt neben junger deutschsprachiger Literatur auch Neues aus Mittel- und Osteuropa. Durch die einzigartige Verbindung von Messe und „Leipzig liest“ – dem größten europäischen Lesefest – hat sich die Buchmesse zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Im Verbund mit der Leipziger Buchmesse öffnet die Manga-Comic-Con (MCC) in Halle 1. Parallel dazu findet die 23. Leipziger Antiquariatsmesse statt.

Text: Pressestelle Leipziger Buchmesse

Foto (lv)

http://www.preis-der-leipziger-buchmesse.de

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Das erste Buch Vivaldi: Weitgereiste Streuner-Geschichten von Jens-Uwe Sommerschuh

22 Mittwoch Mär 2017

Posted by Lilli Vostry in Lebensart, Literatur

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Vorsicht, Schmusetiger, dem keiner was vormacht! Kater Vivaldi und Autor und Kolumnist Jens-Uwe Sommerschuh. Er schreibt über Tiere und Menschen, über Kunst und Musik, über Sinn und Unsinn des Lebens.  In Nordhausen am Harz geboren, lebt er heute abwechselnd in Dresden und auf der Mittelmeerinsel Alicudi. Fotos: Autor

Wer könnte diesem entzückenden Katertier auf dem Buchtitel widerstehen?
Diesem tiefen, versonnenen und leicht vernebelten Blick, der das Leben kennt von allen Seiten, mit seinen hellen und dunklen Straßenecken und Plätzen von Dresden bis Neapel. Der seine Augen und Lauscher überall aufsperrt, wo er hinkommt und das, was er sieht und hört kundtut. Der Kater Vivaldi beobachtet die Menschen. „Da Katzen sich als hochentwickelte Wesen sehen, denen im Universum keiner was vormacht, sind sie nicht scharf darauf, sich mehr als nötig mit Geschöpfen abzugeben, die sich erst am Anfang ihrer Entwicklung befinden, beziehungsweise schon wieder fast am Ende. Flache Evolutionskurve nennt man das in gelehrten Katzenkreisen“, verriet das Katertier Jens-Uwe Sommerschuh. Ebenso wie den großen Unterschied zu ihnen: „Katzen existieren. Menschen haben zu tun. Menschen sind beschäftigt. Sie betätigen Stopp- und Stechuhren, Gangschaltungen und Telefontastaturen, Manschettenknöpfe und Sprengköpfe. Sie schieben Zettel durch Schlitze und nennen es Demokratie.“

Was Sommerschuh und der gewitzt-gelassene, mal genüsslich schnurrende und mal die Krallen ausfahrende Kater Vivaldi und der weise Rabe Amasis auf ihren Alltags-Streifzügen so alles erleben, schreibt der Dresdner Autor und Kolumnist seit 1992 auf. Fast 700 Kolumnen hat er bislang in der Sächsischen Zeitung veröffentlicht. Das „Erste Buch Vivaldi – Verkaterte Geschichten aus dem Elbtal bei Dresden“ (erschienen bei Zwiebook – ein Imprint des Dresdner Buchverlages, 2016) versammelt 44 der schönsten, erheiterndsten, erstaunlichsten und eindrücklichsten, weitgereisten Streuner-Geschichten von Jens-Uwe Sommerschuh aus den Jahren 2002 bis 2008. Da geht es um Nixen, Obdachlose und eine Hebamme im Ruhestand. Die Mafia, das Theater, der Fußball und die Politik spielen eine Rolle. Saddam, Bush und Berlusconi. Schröder, Tillich, Merkel und die Jagd nach dem kleineren Übel als Würfelspiel der Demokratie, steht auf der Buch-Rückseite. Nichts und niemand bleibt verschont von der spitzen Feder des Kolumnisten. Ein abwechslungsreiches, Herz und Geist erfrischendes Büchlein für zwischendurch, um vom Alltagslärm zu entspannen. Mal schmunzelt man, mal muss man laut lachen und manchmal vergeht es einem und kann man den Kater Vivaldi und sein Naserümpfen über diese seltsamen, unbegreiflichen Menschen gut verstehen!

Bisherige Veröffentlichungen u.a.:

„Mimi“ (2016)
„Vom Schönsten das Beste“ (2010)
„Coyote“ (2002)
„Carcassonne“ (2001)

Weitere Infos unter: http://www.zwiebook.de

 

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Vom Wein-Wanderführer bis zum Politthriller – der NOTschriften-Verlag Radebeul auf der Leipziger Buchmesse

21 Dienstag Mär 2017

Posted by Lilli Vostry in Bildende Kunst, Fotografie, Literatur

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Mit originellen und spannenden Neuerscheinungen fährt Verleger Jens Kuhbandner vom NOTSchriften-Verlag Radebeul zur Leipziger Buchmesse.

Es ist wieder soweit. Mit fünf Neuerscheinungen ist Verleger Jens Kuhbandner vom NOTSchriften-Verlag Radebeul, der letztes Jahr sein 20jähriges Jubiläum feierte, in diesem Jahr bei der Leipziger Buchmesse dabei. Bereits zum vierzehnten Mal baut er seinen Stand – in Halle 3, E208 – auf neben den großen Verlagen bei diesem internationalen „Fest der Bücher“ vom 23. bis 26. März.

„Die kleinen Verlage sind das Salz in der Suppe“, weiß Jens Kuhbandner. Die Bandbreite reicht daher von sächsischer Heimatliteratur, Romanen, Erzähl- und Bildbänden, kleinen, feinen Kunstbüchern bis zu Lyrik und Kurzprosa von Autorinnen und Autoren aus der Region. Darunter „Mein Radebeuler Skizzenbuch“ und „Dresdner Skizzen“ mit Zeichnungen von Thilo Hänsel.

Außerdem ein neuer Bildband von Werner Böhme, „Die Sächsische Weinstraße – Ein Pilgerpfad für Bacchusjünger“ mit zahlreichen farbigen Fotografien zum 25jährigen Jubiläum der Weinstraße. Der versierte Weinkenner erkundete in seinem vorherigen Buch „Auf den Straßen des Weins“ Rebsorten und Weingeschichte von Mitteleuropa bis in den Kaukasus und wanderte „Entlang der Via Vino“ in seinem 2014 erschienenen Italien-Buch.

Von dem aus Radebeul stammenden Autor, gelernten Koch und Schauspieler Veit Stiller, Jahrgang 1952  stammt der Erzählband „Begegnungen“. In den zwölf Geschichten schildert er Menschen, die ihn prägten oder beeindruckten wie der Sänger, den die Stasi in der DDR wegen seiner Homosexualität erpresste, die deutsche Bäuerin in den Masuren, ein Winzer, der in der Nachwende-Zeit ein barockes Weingut wieder belebte oder der junge Maler, der seine Umwelt als skurriles Panoptikum wahrnimmt. Eine Lesung mit Veit Stiller aus seinem Buch gibt es am 14. Mai, um 17 Uhr im Atelier “Oberlicht“ in Radebeul-Altkötzschenbroda.

Vom Lebensalltag auf einem Bauernhof im Erzgebirge und seinem unaufhaltsamen Niedergang in der heutigen Zeit erzählt bewegend Siegfried Schlegel in seiner biografischen Erzählung „Der Dehmel-Bauer“. Er teilt das Schicksal von vielen anderen Bauern im Mittelgebirgsraum im 20. Jahrhundert. Der Autor Siegfried Schlegel, Jahrgang 1928, verbrachte seine Kindheit im Oberen Westerzgebirge und lebt heute in der Oberlausitz.

Mit „Die 24 Stunden von Berlin“ legt der Drehbuchautor und Kurzfilmregisseur Rafael Kühn, 1978 in Dresden geboren, seinen ersten Thriller in Buchform im NOTSchriften-Verlag vor. Er erzählt hochaktuell von einem scheinbar islamistischen Bombenanschlag, der Berlin erschüttert. Während die Verantwortlichen in Polizei und Politik harte Entscheidungen treffen müssen, kommt der ermittelnde Kommissar Mertens dem wahren Plan der Attentäter auf die Spur. Ihm bleiben nur wenige Stunden, um eine noch viel größere Katastrophe zu verhindern. Auch für den Verleger steigt die Spannung. „Ich freue mich auf das interessierte, aufgeschlossene Publikum zur Leipziger Buchmesse, auf anregende Gespräche und auf das lebhafte Flair während der vier Tage“, sagt Jens Kuhbandner.

Weitere Infos unter http://www.notschriften.com

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Lilli Vostry

Ich bin als Freie Journalistin (Wort/Foto) seit 1992 in Dresden tätig. Schreibe für Tageszeitungen und Monatsmagazine vor allem Beiträge über Bildende Kunst, Theater, soziale Projekte und Zwischenmenschliches. Außerdem Lyrik und Kurzprosa. Bisher vier BilderGedichtKalender zusammen mit Künstlern veröffentlicht. Fernstudium Literarisches Schreiben im Herbst 2022 erfolgreich abgeschlossen, Schriftstellerdiplom. Kindheitstraum erfüllt. Fotografiere gern Menschen, Landschaften, besondere Momente.

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