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Monatsarchiv: April 2021

Sarkastisch & Solidarisch: Bisher schwieg die Kulturszene zur Corona-Politik. Das ändert sich jetzt mit der Aktion #allesdichtmachen von Schauspielern, die für Aufruhr sorgen.

26 Montag Apr 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kultur, Lebensart, Projekte, Theater, Zwischenmenschliches

≈ 4 Kommentare

Von der Zwei-Zimmer-Atmung bis zum Abstand von sich selbst

Künstler bleiben nicht länger still im Lockdown. Gut so. Satire darf auch weh tun. Die Corona-Maßnahmen tun es auch. Rund 50 Film- und Fernsehschauspieler, darunter bekannte wie Jan Josef Liefers, Ulrich Tukur, Nadja Uhl und Wotan Wilke Möhring,  sorgen derzeit für Aufsehen mit einer Internetaktion mit ironischen Videos zur Corona-Politik unter dem Motto #allesdichtmachen.

Dass die Wellen der Entrüstung derart hoch schlagen, wundert nicht nur die Beteiligten, sorgt für viel Diskussionsstoff vor allem in den sozialen Netzwerken und wirft viele Fragen auf. Vom Vorwurf, die SchauspielerInnen würden mit ihrer Aktion #allesdichtmachen die Corona-Maßnahmen und an Covid Erkrankte „verhöhnen“, „veräppeln“, sich darüber „lustig machen“ bis „schäbig“ reicht die Medienschelte in Zeitungen und im Fernsehen.

33 Videos stehen noch auf der Seite #allesdichtmachen auf Youtube. Sie sind sehr unterschiedlich gelungen in Machart, Aussage und Wirkung. Alle rufen auf eigene Weise zur Unterstützung der Corona-Maßnahmen der Bundesregierung auf.

Beispielsweise der Vorschlag von Thorsten Merten, der wegen des gebotenen Abstands die Bundesregierung auffordert, Familien entsprechend größere Wohnungen, Häuser oder Villen a la Spahn zu geben. Schön sarkastisch Cem Ali Gültekin, der als seinen „solidarischen  Beitrag“ früh reihum die Kinder in der Nachbarschaft weckt zum Schnelltesten für die Schule und sie stramm stehen lässt. Anrührend Maxim Mehmet, der seine Frau und Tochter nur noch per Skype sieht und die Kinder voneinander trennen musste, damit sie nicht zusammen spielen. Und einen Geburtstagskuchen mit Kerzen vor die Zimmertür der Tochter stellt, die er kaum noch sieht. „Doch ob drei, fünf oder zehn Jahre, wir können warten!“

Absurdkomisch macht sich Nina Gummich in ihrem Video für Meinungsfreiheit stark, indem sie sich gleich von ihrer eigenen Meinung befreit, bevor sie noch mehr infiziert. „Und für die Karriere ist es auch besser. Keine Meinung ist die beste Meinung…“

Schauspieler Hanns Zischler distanziert sich „vom Social Distancing, von all meinen Mitmenschen und mit aller gebotenen Schärfe von mir selbst. Ich distanziere mich von morgens bis abends. Mit anderen Worten: Ich halte Abstand.“

Fast schon kafkaesk wünscht sich Volker Bruch von der Regierung „mehr Angst, um sich an ihr festzuhalten.“ Sein Gesichtsausdruck mit ernster Miene, standhaft verzweifeltem Zusammenreißen und abgerungenem Lächeln lässt einen nicht los. Beeindruckend!

Einige Schauspieler haben ihre Videos wegen der heftigen Reaktionen inzwischen von der Seite genommen, die eigentlich ganz witzig waren wie das Video mit der Zwei-Zimmer-Atmung, wo ein Mann und eine Frau ständig die Zimmer wechseln, um den anderen zu schützen. Alternativ dazu zwei Tüten zum Ein- und Ausatmen, damit die Luft rein bleibt. Dieses Video hat Richy Müller inzwischen zurückgezogen. Auch das Video von Heike Makatsch ist nicht mehr zu sehen, in dem sie im Wohnzimmer saß und weder Paketbote noch Pizzalieferferdienst die Tür öffnete, um sich und die Nachbarn zu schützen und kein Infektionsrisiko einzugehen.

Anderes fand ich übertrieben, wie das ebenfalls zurückgezogene Video  einer Schauspielerin, die erzählte, wie sie die überlastete Polizei in der Corona-Zeit unterstützt, auch vor hartnäckigen Gegnern auf Demos. Indem sie ihre Kinder statt von ihnen lieber selbst mit dem Gummiknüppel verprügele.

Felix Klare hat sein Video wieder auf die Seite gestellt, gute Entscheidung!, in dem der Schauspieler und Vater von vier Kindern mit viel Ironie vom Homeschooling mit ihnen erzählt und klare Ansagen macht, damit sie spuren.

Besonders heftiger Gegenwind schlug Jan Josef Liefers entgegen, der in seinem Video ohne Umschweife, pointiert ironisch allen Medien unseres Landes dankt, die seit über einem Jahr „unermüdlich, verantwortungsvoll und mit klarer Haltung“ dafür sorgen, dass der „Alarm ganz oben bleibt“ und „kein unnötiger kritischer Disput uns ablenken kann von der Zustimmung zu den sinnvollen und immer angemessenen Maßnahmen unserer Regierung.“ Natürlich ist er mit seiner ostdeutschen Herkunft besonders sensibilisiert bei diesem Thema und für Zwischentöne. Mit schräg geneigtem Kopf und gutgläubig schaut Liefers in die Kamera, wenn er feststellt, dass schließlich „nur ganz wenige Spezialisten wissen, was wirklich gut für uns ist.“  Wer es anders sieht, wird eindringlich gemahnt. Liefers Rat: „Verzweifeln Sie ruhig, aber zweifeln Sie nicht!“ Sein Video hat mittlerweile über 1,3 Millionen Aufrufe.

Ein TV-Interview mit Jan Josef Liefers auf WDR über sein medienkritisches Video wurde zur Realsatire! Es glich einem Verhör, das der Moderator mit Liefers führte, der sichtlich mitgenommen vom Wirbel um die Aktion und die dauernden Rechtfertigungen dazu wie er sagte, war. Der Medienmann fühlte sich wohl persönlich angegriffen von Liefers Video. Getroffene Hunde bellen.

Im Interview in der TV-Sendung „drei nach neun“ ging es zwar sachlicher zu in der Diskussionsrunde über die Aktion #allesdichtmachen im Beisein von CDU-Kanzlerkandidat Laschet, der Liefers Meinung nicht teilt, aber andere Meinungen in einer Demokratie für unerlässlich hält. Die Frage stand im Raum, und auch Liefers, der zugeschaltet war, schien auf einmal verunsichert bis reuevoll, ob Ironie das geeignete Mittel für die heikle Corona-Thematik sei.

Mit welchen Mitteln, wenn nicht der Ironie, hätten sich die Schauspieler denn sonst Gehör verschaffen sollen? Aktionen wie „Stumme Künstler“ brachten alle nichts. Nun weiß man warum. Satire tut weh, da schreien alle auf. Sie lebt von der Übertreibung, um auf den wahren Kern zu stoßen. Wenn der Beifall dann auch noch von der falschen Seite kommt, wie Liefers dem Moderator im WDR-Interview erwiderte, ist das erst recht schlimm und ja es polarisiert. Wie das Land schon vor Corona gespalten war.

Ich verstehe die ganze Aufregung nicht oder so: wie tief das Land schon in der Lethargie, im Gleichmut versunken ist. Und dass mit den Schauspielervideos doch einige wunde Punkte getroffen wurden und eine Auseinandersetzung damit not tut. Bezeichnend der Satz eines Regisseurs, Winkelmann (noch nie gehört und ich geh viel ins Theater): den Schauspielern habe man das Drehbuch (!) weggenommen… Deswegen sei das Ganze nach hinten losgegangen. Das erinnert mich ein bisschen an die Situation 89, als die Schauspieler nach der Vorstellung aus ihrer Rolle heraustraten und ihre persönliche Meinung zu den Zuständen äußerten.

Nichts anderes haben sie in den Videos getan, unverblümt, spontan, satirisch zugespitzt bis albern und beängstigend kafkaesk. Dass das manche derart vor den Kopf stößt, sie es missverstehen oder gar nicht, konnten die Schauspieler nicht ahnen, die aber auch Betroffene vom Lockdown wie wir alle sind und ihre eigenen Erfahrungen damit gemacht haben.

Vielleicht müssten manch andere mal ihr Drehbuch einen Moment weg legen und mehr auf sich selbst und das Leben hören und sehen. Die Videos von #allesdichtmachen sind Leben pur mit allen Emotionen, Widersprüchen, Wut, Schmerz, Traurigkeit, Angst und der leisen Hoffnung, zumindest gehört zu werden und ein paar Denkanstöße zu geben. Das ist doch die Aufgabe von Kunst, sich einzumischen in die Zeit, die Menschen zu bewegen und nicht klein beizugeben.

Dies ist  ein freies Land, wo jeder sagen und tun kann, was er will. Dachten auch die Schauspieler der Videos, die wohl nach über einem Jahr im Lockdown und geschlossenen Theatern einfach ihrem Spieltrieb nachgegeben und Corona und die Folgen und den Umgang damit von ganz oben bis unten weidlich ausgeschlachtet haben. Herausgekommen ist ein unschön verzerrtes Spiegelbild der Gesellschaft, damit die Öffentlichkeit endlich wahrnimmt, wie komplex die Corona-Misere tatsächlich ist.

Fazit: Wer offen ist, auch bereit zum Nach- und Mitdenken, wird in den teils klaren, teils absurd-hintersinnigen bis beklemmenden Szenen nicht nur Kritik an den Corona-Maßnahmen, sondern auch Anregungen finden. Nicht nur die Wortwahl, auch Stimme, Tonfall, Betonung, Körpereinsatz sagen viel aus. Entweder man sieht und versteht es oder nicht. Ganz wie im echten Polittheater.

Danke den SchauspielerInnen für diese selbstbewusste Aktion, die zeigt, dass Corona eben alle angeht, keinen kaltlässt und daher alle gemeinsam überlegen sollten, was zu tun ist, damit nicht alles dicht bleibt. Sondern wir alle uns bald wieder mitten im Leben wiederfinden.

Bis es soweit ist, vertreiben weitere kulturelle Aktionen wie Danser Encore den Lockdown-Blues. Die Welle der Lebensfreude von im öffentlichen Raum singenden und tanzenden Menschen aus Frankreich ist nun auch hierzulande angekommen. Der erste Flashmob dieser Art fand letzten Freitag nachmittag auch in Dresden am Blauen Wunder statt, leider griff die Polizei ein, wie vorher schon bei einem spontanen Straßencafé mit Kaffee und Kuchen und Begegnung vor dem Weimarer Theater und dem Denkmal mit Goethe und Schiller. Wenn die wüssten!

Text (lv)

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Ausstellung „Schwarzes Band“ von Lars Breuer in der Artbox Dresden

13 Dienstag Apr 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Projekte

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Alles Nichts oder Anfang ?!

Darüber dürfen die Betrachter des Schrift-Bandes von Lars Breuer rätseln. Zu sehen ist die bereits siebente Ausstellung in der Artbox Dresden, aufgrund der aktuellen Corona-Situation muss die Eröffnung entfallen, ab 17. April, 19 Uhr. Gezeigt wird das Werk bis 23. Mai.

Ein schwarzes Band aus kantigen Buchstaben umhüllt die Artbox. Buchstaben, die eigenwillig gebrochen zu Silben und Worten werden und den Satz „NICHTS IST AM ANFANG“ bilden. Der Kölner Künstler Lars Breuer bewegt sich mit der Arbeit und seiner formalistischen Schrift auf Wand und Fenster zwischen abstraktem Bild und Text.

Die Flaneure an der Artboxecke werden aufgefordert, die fragmentarischen Blickwinkel zu erforschen und die Worte zu konstruieren. Beim Entziffern des Schriftbandes sind die Assoziationen vielfältig. Das technische Raster gibt den dynamischen Rahmen vor, aber lässt Raum für die eigene Interpretation: Bildet beispielsweise im umlaufenden Schriftzug das „Nichts“ das Zentrum oder der „Anfang“? Es ergeben sich unweigerlich Anklänge an die biblischen Schöpfungsberichte, wo das Wort im Anfang steht, oder ist hier vielleicht das „Schwarze Band“ die Reminiszenz an die Geschichte der zerstörten Stadt an der Elbe?

Durch das Kunstwerk ergeben sich Konnotationen zum Ort, zur Geschichte oder zur Mystik des Nichts. Der Philosoph Schelling stellt unter anderem fest: „Warum ist nicht nichts, warum ist überhaupt etwas?“ Diese diversen Bedeutungswelten und Zwischenräume streift Lars Breuer mit dem vieldeutigen Werk, das er eigens für die Artbox inszeniert hat. Es lädt zur Deutung ein und öffnet zur Frage – „IST AM ANFANG NICHTS“?
Dr. Michael Wächter (Kunsthistoriker)

Abbildung: OPPOSITION … EKLEKTIZISMUS | Acryl auf Wand | Foto: Carl Brunn 2009


gefördert durch
Amt für Kultur und Denkmalschutz

Artbox Dresden – 24h Ausstellungsraum – Kunstschaufenster | Ecke Hafenstraße / Uferstraße | 01097 Dresden

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„Zeitbrüche“ – Livestream-Lesung mit Thomas Kunst & Jens Wonneberger aus der Zentralbibliothek im Kulturpalast Dresden

13 Dienstag Apr 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Literatur, Projekte

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Einladung_Zeitbrueche_1-2EINLADUNG

„Zandschower Kliniken“ von Thomas Kunst
und „Mission Pflaumenbaum“ von Jens Wonneberger

Die Lesung wird am 14. April, um 19.30 Uhr per Livestream aus der Zentralbibliothek im Kulturpalast Dresden übertragen.

Wir laden Sie recht herzlich zur ersten Lesung unserer neuen Literaturreihe „ZEITBRÜCHE: Von gesellschaftlichem Wandel und familiären Zäsuren.“ ein.

An fünf Abenden stellen Autor*innen in Tandem-Lesungen und moderiertem Gespräch ihre neuesten Romane vor, die anhand von Familiengeschichten, die wechselvolle deutsche Geschichte des 20. Jahrhundert erfahrbar machen.

Die Lesung findet als LIVESTREAM statt. Nutzen Sie den QR-Code oder den angegebenen Direktlink.

Wir freuen uns auf Sie!

Text: Elke Ziegler

Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
Landeshauptstadt Dresden
Geschäftsbereich Kultur und Tourismus
Städtische Bibliotheken Dresden

Telefon +49 (0)351 8648103 | Fax +49 (0)351 8648102
e.ziegler@bibo-dresden.de
Schloßstraße 2, 01067 Dresden
www.bibo-dresden.de

Da zur Zeit Präsenzlesungen auf Grund der coronabedingten Beschränkungen nicht möglich sind, veranstalten die Städtischen Bibliotheken Dresden Lesungen im LIVESTREAM.

Literatrurfreunde können signierte Bücher von Thomas Kunst und Jens Wonneberger per email an: info@buchlesen oder unter Tel. 0351-8033914 bestellen!

Buchhandlung LeseZeichen
Priessnitzstrasse 56
01099 Dresden

Ihr könnt die Bücher abholen, Buchhändler Jörg Scholz-Nollau kann diese verschicken oder bringt die Bücher vorbei.

Näheres zu den Büchern findet Ihr hier:

https://buchlesen.buchkatalog.de/Product/3000003362634/66212/10002/-3/Buecher_Romane/Thomas-Kunst/Zandschower-Klinken/4099276460822241225/4099276460822241224/4099276460822241224

https://buchlesen.buchkatalog.de/Product/3000002135095/66212/10002/-3/Buecher_Romane/Jens-Wonneberger/Mission-Pflaumenbaum/4099276460822241225/4099276460822241224/4099276460822241224

-- 
Mo-Fr. 10-13 und 15-19 Uhr, Sa. 10-14 Uhr

Buchhandlung LeseZeichen
Priessnitzstrasse 56
01099 Dresden

Inh.: Jörg Scholz-Nollau

Tel. 0351-8033914
Fax 0351-8033915
www.buchlesen.de
info@buchlesen.de

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Neue Aktionen im „Institut für gute Laune“

08 Donnerstag Apr 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Kultur, Lebensart, Projekte

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„Wir forschen an einem gut gelaunten Menschen und Wegen dahin.“ Thomas Preibisch, Inhaber des „Instituts für gute Laune“ auf dem Martin-Luther-Platz im Herzen der Dresdner Neustadt. Dort befindet sich auch sein Atelier.

Von der „Freude-Impfung“ bis zu „Kuchen-Konzerten“

Freude an der Kunst und gute Laune weiter verbreiten. Einfallsreich lädt Thomas Preibisch dabei andere Menschen zum Tauschen künstlerischer Talente ein.

Glücklichsein ist eine Kunst. Sich erfreuen können an dem, was man hat und Freude weiter verschenken. Darum dreht sich alles im “Institut für gute Laune der Neuen Symphatischen Moderne“.

„Es ist ein Ort, an dem Forschung und Kunst zu etwas Neuem verschmelzen“, sagt Thomas Preibisch (47), der Inhaber des „Instituts für gute Laune“. Außerdem ist er Kartoffeldruckkünstler, Autor, Liedermacher, Sänger und Radiomoderator. Er forscht über gute Laune und wie man sie weiterverbreitet. “Wenn man schon einmal eine Krise hat, sollte man sie auch nutzen, um etwas positiv zu verändern“, lautet sein Motto. „Wir forschen an einem gut gelaunten Menschen und Wegen dorthin.“ Ein Weg ist die „Freude-Impfung“, empfiehlt er, beispielsweise mit einem Kompliment, Lob oder Geschenk an andere Menschen. Oder man reicht eine „kleine gute Laune“ weiter, ein geldstückgroßes Minikunstwerk aus Pappe, bedruckt mit einer fröhlichbunten Menschenkette.

Manchmal liegt das Glück auch auf der Straße. Wenn Preibisch Cent- oder Euromünzen, auf einer Seite bemalt mit lachenden Gesichtern, einfach draußen „verliert“ und damit die Finder erfreut. “Lebendig wird die gute Laune nur, wenn man sie verschenkt“, so Preibisch. Sein „Institut für gute Laune“ sieht er daher als ein Aktionskunstwerk, das mit den Mitteln der Kunst immer auch an einer zukünftigen Gesellschaft forsche, in der es für jeden stimmt. Wichtige „Mitarbeiter des Instituts“ seien J.W. von Goethe mit seinen Forschungen zu Farbenlehre, Naturgesetzen, Metamorphose und zur Bestimmung des Menschen und Joseph Beuys mit seiner Überzeugung, dass jeder Mensch ein Künstler ist und seiner Idee der sozialen Plastik, die alle verbindet. Diese Ideen werden lebendig gehalten und weiterentwickelt im „Institut für gute Laune“.

Bildnisse von ihnen und anderen großen Dichtern und Denkern zieren die Krone, die Preibisch aufsetzt, wenn er unterwegs ist mit seiner Aktionskunst. Er hat auch eine eigene Währung, die Kartoffelmark, erfunden, die man eintauschen kann durch eigene, kreative Dinge und Talente. Seit 2009 gibt es das “Institut für gute Laune“. Sein Atelier mit eigenem Bild- und Tonstudio befindet sich am Martin-Luther-Platz in der Dresdner Neustadt.

Wie vertreibt er bei sich schlechte Laune? „Indem ich etwas Abstand zu mir nehme, nicht alles zu ernst sehe und über mich selber lachen kann“, sagt Thomas Preibisch. Gute Laune habe er, wenn er das Leben und Probleme wie ein Kind spielerisch betrachtet. Er ist ein humorvoller Mensch und philosophiert gern. Beim Loslassen trüber Gedanken hilft ihm eine Übung: „Sich morgens vor den Spiegel stellen. Mit dem Finger auf sich zeigen und sagen: Das soll ich sein?!“ Dann muss er schon schmunzeln über sein Spiegelbild. Thomas Preibisch ist künstlerischer Autodidakt. Sein Geld verdient er mit Vorträgen und Workshops für Firmen und andere Interessierte zu Teambildung und Kreativität.

Er hat außerdem eine eigene Sendung „Frühstücksradio mit Spaß“ auf Coloradio, immer sonntags um 12 Uhr und seine Youtube-Show „Wunderbares für Wahres“ soll Ende März starten. Sobald der Lockdown es zulässt, will Thomas Preibisch „Kuchen-Konzerte“ im Stadtteilhaus Äußere Neustadt, zugleich Ausstellungsort seines Instituts, jeweils Sonntagnachmittag um 15.30 Uhr veranstalten. Jeder Zuschauer bringt zwei Stück Kuchen mit, eins für sich selber und eins für den Künstler. Dafür singt und musiziert Thomas Preibisch zur Gitarre und am Klavier, danach wird gemeinsam geschmaust und unterhalten. Backen ist schließlich auch eine Kunst, und weitere Künste und Künstler sind immer gern gesehen im „Institut für gute Laune“.

Text + Fotos (lv)

Mehr Infos zum Künstler Thomas Preibisch unter WWW.fischbild.de

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Lilli Vostry

Lilli Vostry

Ich bin als Freie Journalistin (Wort/Foto) seit 1992 in Dresden tätig. Schreibe für Tageszeitungen und Monatsmagazine vor allem Beiträge über Bildende Kunst, Theater, soziale Projekte und Zwischenmenschliches. Außerdem Lyrik und Kurzprosa. Bisher vier BilderGedichtKalender zusammen mit Künstlern veröffentlicht. Fernstudium Literarisches Schreiben im Herbst 2022 erfolgreich abgeschlossen, Schriftstellerdiplom. Kindheitstraum erfüllt. Fotografiere gern Menschen, Landschaften, besondere Momente.

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