Ein Hoch auf die Lebensfreude! Die Maler und Grafiker Peter Pit Müller und André Uhlig und der Leiter des Sächsischen Weinbaumuseums Hoflößnitz, Frank Andert nach der Ausstellungseröffnung „Mittendrin“.

Künstler und Winzer unter sich: Karl Friedrich Aust vom benachbarten Weingut sprach zu den Bildern, die die sich den vertrauten Weinhängen aus verschiedenen Blickwinkeln nähern.

Mittendrin in den Weinbergen

Vielfältige Blicke auf die Lößnitzlandschaft zeigen die Radebeuler Künstler Peter Pit Müller und André Uhlig zurzeit in einer Ausstellung im Weinbaumuseum Hoflößnitz.

Zwischen den Weinbergen in leuchtenden Herbstfarben wandert der Blick hinauf zu den kleinen Winzerhäuschen und dem graublau bewölkten Himmel. Gegenüber führt eine grau verwitterte Steintreppe entlang der saftig grünen Rebstöcke in endlose Weite. „Mittendrin“ wie die Maler bewegen sich auch die Besucher der Ausstellung von Peter Pit Müller und André Uhlig im Sächsischen Weinbaumuseum Hoflößnitz in Radebeul.

Sie haben sich gemeinsam mitten hineinbegeben in die Weinberge der Lößnitz zum Malen und Zeichnen, um aus unmittelbarem Erleben aus verschiedenen Blickwinkeln ihre eigene Sicht auf die Landschaft festzuhalten. Zu entdecken gibt es reichlich auf wenig Raum. Insgesamt 42 Arbeiten, darunter Skizzen, Zeichnungen, Malerei und Druckgrafiken, hängen in den zwei Ausstellungsräumen im Bergverwalterhaus vom Hoflößnitz. Alle Arbeiten sind letztes und dieses Jahr entstanden.

In der bereits dritten Ausstellung hier in diesem Jahr trotz Corona zeigen
“zwei Lößnitzmaler von echtem Schrot und Korn“ ihre neuesten Werke, sagte Museumsleiter Frank Andert bei der Ausstellungseröffnung im vollbesetzten
Festsaal des Hoflößnitz. „Die Bilder von André Uhlig drücken aus, was man
liebt, wenn man am ,Goldenen Wagen` im Weinberg zusammen sitzt und bei
einem Glas Wein in den Sternenhimmel schaut“, sagte Winzer Karl Friedrich Aust vom benachbarten Weingut. Die Weinernte sei gerade in vollem Gange, doch er kenne beide Künstler schon lange und kam daher gern der Bitte nach, etwas zu ihren Bildern zu sagen. „Bei Peter Pit Müller verschmelzen die Häuser fast mit der Landschaft.“ So sein Eindruck vom Spitzhaus aus gesehen. Es seien ungewöhnliche, interessante Perspektiven der zwei Künstler auf den eigenen, vertrauten Weinberg und auf andere Steillagen, so Aust.

Genau beobachtet sei ein Bild Müllers, „Unterm Spitzhaus“, wo der Blick vom saftig grünen Weinberg aus in die Tiefe, die „Hölle“ stürzt, wie Winzer den steilen Abhang wegen der Abrutschgefahr nennen. Trügerische Schönheit. Die Weinberge erscheinen in mal sonnigen Farbtönen, mal weiß verschneit stimmungsreich.

André Uhlig zeigt außerdem in erdigen Farbtönen knorrige, weit verzweigte Bäume, Elblandschaften und daraus hervor leuchtende, weiße Häuser mit roten Hausdächern. Blauviolette Kohlköpfe auf einem Feld nahe der Elbe. Pappelrauschen in sanften Pastellfarben. In lebhaften Pinselstriche skizzenhafte Landschaften auf Leinwand. Die kleinen, farbigen Ölbilder von ihm wirken noch konzentrierter und atmosphärischer. Die Ausstellung „Mittendrin“ ist noch bis 14. November im Hoflößnitz zu sehen unter Beachtung der aktuellen Hygieneregeln.

Text + Fotos (lv)

Geöffnet: Di bis So von 10 – 18 Uhr.

http://www.hofloessnitz.de


Die Radebeuler Weinberge und Lößnitzlandschaft in Bildern von André Uhlig.


Peter Pit Müller vor seinen Bildern mit winterlichen Weinhängen.