• Aktuelles
  • Auf der Gartenbank mit…
  • Im Atelier bei…
  • Aufgelesen
  • Bildende Kunst
  • Über uns
  • Eine Distel für…
  • Eine Sonnenblume für…
  • Erste und letzte Worte
  • Film
  • Genießen
  • Kolumne
    • Keine für Alle ! – Lara Finesse
  • Kultur
  • Kulturkalender
  • Kurzgeschichten
  • Lebensart
  • Literatur
  • Musik
  • Poesie
  • Porträts
  • Projekte
  • Theater
  • Tauschmarkt/Ideenbörse
  • Tanz
  • TraumTagebuch
  • Reportagen
  • Unterwegs
  • WortRaritäten
  • WortRätsel
  • Zwischenmenschliches
  • Virtuelles Erzählcafé „Lebendige Beziehungen“
  • Impressum/Kontakt

meinwortgarten.com

~ Das Dresdner Kulturgewächshaus im Netz

meinwortgarten.com

Kategorien-Archiv: Genießen

BilderAlbum: Zeitreise zum 150 +2-jährigen Eisenbahnjubiläum der Strecke Cottbus – Großenhain

15 Sonntag Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Lebensart, Projekte, Unterwegs

≈ Hinterlasse einen Kommentar


Schön in Schale geworfen: Als Reisende aus dem Bürgertum anno 1870 wandelten Darsteller der Spielbühne Großenhain zum 150 + 2 (coronabedingt)jährigen Eisenbahnjubiläum am Sonnabend rings um das schmucke Bahnhofsgebäude und begrüßten die Reisenden der modernen Zeit.

Reisen im Zug der Zeit

Der Zug von Dresden fuhr 150 + 2 Jahre zurück… Zum Eisenbahnjubiläum der Strecke Cottbus – Großenhain an diesem Wochenende. Am Bahnhof Großenhain empfingen gestern bei Bilderbuchwetter historisch kostümierte Damen und Herren die Reisenden, wandelten umher und drehten eine Runde im Stadtpark mit der K- und K-Kleinbahn und winkten den Spaziergängern huldvoll zu. Kurzer Halt. Gruppenfoto vor den farbenprächtigen und betörend duftenden Azaleen und Rododendronbüschen.  Ein Vergnügen für die jungen Darsteller der Spielbühne Großenhain e.V. und für die Besucher.

Dampflok fuhr leider keine zum Jubiläum, die hatte die Deutsche Bundesbahn wegen Waldbrandgefahr vorsorglich abgesagt. Kein Schaffner mit roter Mütze, Kelle und Trillerpfeife am Bahnsteig mehr. Dafür gab es eine Modelleisenbahn mit originalen Zuggeräuschen von einst, fröhlich schnaufend und mit Pfiffen der Lok. Am späten Nachmittag sollte noch ein Zug mit historischen Wagen eintreffen. Mal schauen.

Weiterging`s mit dem Oldtimerbus. Ich durfte mich sogar kurz ans Steuer setzen. Als der Bus noch fuhr, war ich gerade fünf… Wie die Zeit vergeht. Man kann das hübsche Gefährt auch mieten für Sonderfahrten, sich sogar im Bus trauen lassen. Ins Seenland, ins renaturierte ehemalige Tagebaugebiet nach Hoyerswerda, wollte ich schon immer mal. Dann fuhr der Jubiläumszug Punkt 17 Uhr auf dem Großenhainer Bahnhof ein, die Wagen noch aus DDR-Zeiten mir DR-(Deutsche Reichsbahn)Aufschrift. Gemütliche, separate Sitzabteile mit Schiebetüren statt Großraumwagen und Speisewagen mit weißen Spitzengardinen… Die Sitzbezüge schon mit den blauen Kästchen der Deutschen Bundesbahn. Stille Übernahme nach der Wende. Reisende steigen ein und aus. Der Schaffner schließt als letzter die Tür. Die historische Reisegesellschaft  winkt den Weiterreisenden zum Abschied. Rund zehn Minuten dauerte der Ausflug in die Vergangenheit inklusive freie Plätze im Zug finden, sich kurz setzen und die Zeit anhalten. Der Zug sah wie neu aus. Und ist doch Historie. Die Erinnerungen an die Zugerlebnisse, die über viele Lebensgleise führten, bleiben.

Heute, am Sonntag wird noch mal Bahnjubiläum in Großenhain gefeiert mit historischen Reisenden, Oldtimerbus und Sonderzügen von 10 bis 17 Uhr.

Text + Fotos (lv)


meinwortgarten-Inhaberin Lilli Vostry und Winnie Rudolph von der Spielbühne Großenhain, sie leitet dort die Kindergruppe, in einem Zugabteil der Deutschen Reichsbahn, aber schon mit blauem Kästchenbezug der Deutschen Bundesbahn. Früher waren es grüne und rötlich braune Ledersitze.

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook

Unterwegs: „Erinnerung und Gefühl. Ein Interim im Schlosspark“ von Burgk mit Fühlskulpturen von Steffen Petrenz

15 Sonntag Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Genießen, Lebensart, Projekte, Unterwegs

≈ Hinterlasse einen Kommentar


„Ursprung“, „Aufbruch“ und „Ankunft“: der Freitaler Künstler Steffen Petrenz vor seiner dreiteiligen Blechskulptur „memories“ im Schlosspark Burgk.

Reizvoller Raum für Erinnerungen

Eine dreiteilige Skulptur mit dem Titel „memories“ und „Fühlskulpturen“ des Freitaler Künstlers Steffen Petrenz laden zum Innehalten und Erinnern mit allen Sinnen ein im Schlosspark Burgk. Zum Internstionalen Museumstag am Sonntag, dem 15. Mai, ist in den Ausstellungen der Städtischen Sammlungen auf Schloss Burgk in Freital ganztags freier Eintritt. Vormittags gibt es ein Konzert mit dem Musikverein Freital im Schlosshof.

Lebensgroß, filigran und mit rostbrauner Patina überzogen stehen die Figurenumrisse frei im Raum. Scherenschnittartig ist eine Figur aus der anderen heraus gewachsen. Sie stehen für sich, scheinbar losgelöst und bilden doch ein Ganzes, das man wie ein Spiegelbild nacheinander anschauen kann. „Erinnerung und Gefühl. Ein Interim im Schlosspark“, unter diesem Titel zeigt der Freitaler Künstler Steffen Petrenz erstmals öffentlich seine dreiteilige Blechskulptur „memories“ aus den Jahren 2009/20012.

Diese steht auf einer Anhöhe unter hohen Bäumen im Gelände von Schloss Burgk. Ein faszinierendes, offen vieldeutiges, reizvolles und buchstäblich berührendes Erlebnis, Geflüster und Zwiegespräch im Zusammenspiel von Natur, Kunst und Betrachter. Im Wechsel von Licht und Schatten verändern sich Formen und Ausdruck der Skulpturen immer wieder, wenn man sich ihnen aus verschiedenen Blickwinkeln nähert. Mal steht die hintere Figur mit ihren wellenartigen Körperrundungen klar sichtbar, mal halb versteckt unter Blätterzweigen, die sich im Sonnenlicht flimmernd auf der Figur wie Lebenslinien abzeichnen und auf dem Boden verzweigen.

„Erinnerungen sind ja auch versteckt. Wenn man durch das Gedächtnis streift, kommen sie wieder hoch ans Licht“, sagt Steffen Petrenz zu seinen Skulpturen. Sie haben weniger mit dem historischen Gedächtnis zu tun, auch wenn die Aufstellung am 8. Mai dies nahe legt. Das Datum sei zufällig, die Ausstellungseröffnungen bei den Städtischen Kunstsammlungen auf Schloss Burgk finden immer sonntags statt, ergänzt deren Leiterin Kristin Gäbler. Jeder kann die Erinnerungs-Skulpturen individuell für sich erkunden. Erinnerungen sind vielschichtig, persönlich wie kollektiv, greifen ineinander, wandeln sich und sind nicht an Ort und Zeit gebunden. Als die Skulpturengruppe fertig war, gab es im Atelier von Steffen Petrenz eine Performance, bei der er das zugemauerte Mittelteil mit dem Vorschlaghammer aufbrach, sinnbildlich für die Auseinandersetzung mit Erinnerungen, sich ihnen stellen und verarbeiten.

„Wenn man in die 40 kommt, die Kinder langsam aus dem Haus gehen, wird der Blick ein anderer“, so Petrenz. Seine drei Skulpturen im Schlosspark nennt er dementsprechend „Ursprung“, „Aufbruch“ und „Ankunft“. Der Betrachter kann durch die offenen Figuren hindurch schauen und gehen und dabei eigenen Eindrücken, Empfindungen und Erinnerungen nachgehen. Einige Spaziergänger bleiben stehen, gehen heran an die Skulpturen, fotografieren sich mit ihnen. Weitaus mehr Besucher sitzen aber unter den blühenden Kastanienbäumen im Schlossinnenhof an den Tischen vor dem Schlosscafé und genießen Eis, Kaffee und Kuchen bei strahlendem Sonnenschein.

Weiter hinten auf dem Weg zum Besucherschaubergwerk kann man außerdem sogenannte „Fühlskulpturen“ von Steffen Petrenz entdecken. Sie entstanden  ursprünglich für das Seniorenheim „Herbstsonne“ in Freital-Hainsberg und sind ausdrücklich zum Anfassen und buchstäblich Be-greifen gedacht. Die keramischen Objekte und Formen sind der Natur abgeschaut. Da finden sich Planet, Apfel und Mohnkapsel. Eine Besucherin fragt, ob die originellen Kugeln nicht immer da stehen bleiben können. „Es ist eine temporäre Kunstaktion“, so Kristin Gäbler, „wir wollen unsere Besucher immer neu überraschen.“ Die Skulpturen sind noch bis 24. Juli frei zugänglich im Schlosspark Burgk zu sehen. Steffen Petrenz öffnet außerdem beim „Kunst: offen in Sachsen“ am 5. Juni von 10 bis 23 Uhr sein Atelier auf der Dresdner Straße 166 hinter der Aral-Tankstelle mit Livemusik und Einblicken in sein vielfältiges Schaffen.

Text + Fotos (lv)

http://www.freital.de/museum

Schloss Burgk mit blühenden Kastanienbäumen im Innenhof. Dort kann man gemütlich an Tischen sitzen und Kaffee, Kuchen, Eis, das beste weit und breit, vom Schlosscafé genießen.

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook

Ausstellungseröffnung „Geflüster“ von Gudrun Trendafilov in der Galerie Kunst & Eros

11 Mittwoch Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Genießen, Lebensart

≈ Hinterlasse einen Kommentar


„Wilde Gabe“: Ein Rabe überbringt eine Kirsche. Foto: Galerie Kunst & Eros

»GEFLÜSTER« Gudrun Trendafilov

Malerei · Grafik

  1. Mai bis 9. Juli 2022

Vernissage am Freitag, 13. Mai 2022 · Beginn 19.00 Uhr

Begrüßung: Janett Noack
Einführung: Katharina Arlt, Freie Kunsthistorikerin
Musik: Musik-Duo mit Klara Fabry (Klarinette/ Percussion) & Elena Schoychet (Klavier/ Gesang)

Zur Vernissage der Ausstellung »GEFLÜSTER« der Dresdner Künstlerin Gudrun Trendafilov am Freitag, den 13. Mai 2022 um 19.00 Uhr sind Kunstinteressierte herzlich eingeladen.

Die Künstlerin ist anwesend.

Gudrun Trendafilov gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten Dresdner Künstlerinnen unserer Zeit. In dieser Ausstellung präsentiert sie neue Malerei und Grafik. Ihre Bildsprache ist von unverwechselbarer Handschrift, die uns mit Lebendigkeit, Schönheit und sinnlicher Ausdruckskraft verzaubert.

Wir freuen uns auf dieses Wiedersehen, Ihre Neugier und auf die anschließende Geselligkeit in der Galerie.

Text: Janett Noack & Team

Galerie kunst & eros, Hauptstraße 15, 01097 Dresden – Mo bis Sa 11 bis 15 Uhr

http://www.kunstunderos.de, info@kunstunderos.de – 0351 8024785

Veranstaltungstipp

„Lange Nacht der Galerien und Museen im Barockviertel Dresden“ am Donnerstag, dem 16. Juni, von 18 bis 23 Uhr. Ein kleines Überraschungskonzert begleitet die aktuelle Ausstellung bei Kunst & Eros an diesem Abend.

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook

Ausstellung „Goldhelm – Schokolade & Kunst“ von Alex Kühn bei art + form

06 Mittwoch Apr 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Genießen, Lebensart, Projekte

≈ Hinterlasse einen Kommentar


Ein Augenschmaus für die Sinne: Johanna Bettle, die Kuratorin der Ausstellung von Alex Kühn mit Bildern & Schokoladenkreationen bei art + form. 
Dreizehn Bildmotive als hochwertige Drucke inkl. einer Schokoladentafel locken zur Auswahl für Kunst- und Genussliebhaber in der Ladengalerie.

Farbenfroher Genuss für Auge und Gaumen

Witzig-fantasiereich und liebevoll gezeichnet und gestaltet werden die Bilder und Verpackungen zu schokoladigen Kunstwerken. Die feinen Kreationen von Alex Kühn sind erstmals in einer Ausstellung in der Ladengalerie art + form in Dresden zu sehen und genießen.

Fliegende Figuren schwirren durch die Luft, tummeln sich auf erlesenen Früchten und landen in einer Creme Bruleé. Der Eiffelturm, Weißbrot und ein Glas Rotwein laden zum Verweilen ein und ein Mann mit Kochmütze und Zwirbelbart schaut verschmitzt auf die Genießeroase. Die Bilder zieren eigentlich Schokoladenverpackungen, jedes für sich fein abgestimmt in Farbe, Geschmacksnuancen und Stimmung. Die ebenso einfalls- wie genussreichen Werke werden nun erstmals öffentlich gezeigt in der Ausstellung „Goldhelm – Schokolade & Kunst“ von Alex Kühn in der Ladengalerie art + form, Bautzner Straße 11/Albertplatz (noch bis 28. April zu sehen).

Die feinen Kreationen des Goldhelm-Chocolatiers Alexander „Alex“ Kühn  sind längst über die Stadtgrenzen Erfurts hinweg bekannt und gefragt.  „Seine Schokoladenverpackungen fallen durch ihre besondere Gestaltung auf, manchmal ist auch ein Gedicht dabei und die Illustrationen sind künstlerisch kleine Meisterwerke“, sagt art + form-Chef Remo Dudek. Daher sind die farbenfroh, originell und fantasievoll gestalteten Schokoladenbilder nun im Großformat in der Ausstellung zu sehen.

Dreizehn Bildmotive kann man als Gicleé Print, hochwertige Drucke und handsigniert, in limitierter Auflage von jeweils 120 Stück und einer Schokoladentafel dazu erwerben. Anlässlich der Ausstellung hat Alex Kühn für art + form eine neue Schokolade, die in die Region passt, kreiert mit fein-herbem Brombeer-Nougat und einem Bild in warmen Rot- und dunkleren Violetttönen. Zu sehen sind außerdem witzige und nostalgische österliche Motive: Hasen, die beschwipst im Eierlikörglas liegen oder sich am Blütenduft berauschen, in ovalen Bildformaten und auf bemalten Ostereiern aus Pappmaché gefüllt mit Pralinen.

Da treffen und verbinden sich verschiedene Geschmacks-Paare und behalten doch ihre Eigenarten wie Brombeere mit Balsamico oder Kirschblüte und Prosecco. „Die Sinnlichkeit der Erfahrung und Geschmäcker lässt sich nicht mit Worten festhalten. Es braucht Bilder dafür. Daher malt er seine Rezepte auf“, weiß Johanna Bettle, die Kuratorin der Ausstellung zusammen mit Remo Dudek, von einem Atelierbesuch bei Alex Kühn in Erfurt. Dort entstand auch das Ausstellungsvideo (ab 10. April unter www.artundform.de) zu sehen. Kühn sagt selbst, dass er seine Schokoladen aus den Geschichten schöpft, die das Leben schreibt. Eine Zutat ist immer dabei: die Liebe.

Detailreich und liebevoll illustriert, sind die Bilder und Schokolade zusammen ein Augenschmaus und kleine Kunstwerke. Alex Kühn, 1973 in Erfurt geboren, ist ein Tausendsassa, er zeichnet, spielt Musik und liebt schöne Dinge. Er ist gelernter Grafiker, Gourmet und Genießer, der schon in vielen  Küchen dieser Welt gekocht hat. Seit 2005 stellt Kühn handgefertigte Schokoladen in eigener Manufaktur im Zeichen des Goldhelms her. Er vertreibt sogar ein eigenes Bier für Craftbierkenner nebst Bierschokolade mit leichter Aprikosen-Marillennote. „Man sollte sich Schokolade nicht nur für einen schönen Moment aufheben. Vielleicht wird ja durch die Schokolade der Moment schön“, sagt Alex Kühn.

Text + Fotos (lv)

http://www.artundform.de


Bilder als Vorlagen für Rezeptideen & schokoladige Kunstwerke: Der gelernte Grafiker, Gourmet und Genießer Alex Kühne bei der Arbeit.

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook

Unterwegs: Im Freizeitpark & kreativen Erlebnisort Oskarshausen in Freital. Verlosung von drei Familien-Tickets für meinwortgarten-Leser! & Die Gewinner

02 Samstag Apr 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Genießen, Kultur, Lebensart, Projekte, Zwischenmenschliches

≈ Hinterlasse einen Kommentar


Handwerk live erleben & selbst ausprobieren: Oskar (4) aus Heidenau fertigt seinen ersten Osterhasen aus Holz bei Drechsler Jürgen Heyne. Am 10.4. kommt er wieder in die Holzwerkstatt in Oskarshausen.

Oskar mag handgefertigte Sachen und taucht in vielerlei Gestalt auf im Freizeitpark Oskarshausen: „Im Vordergrund steht das generationsübergreifende Erlebnis der Besucher“, sagt Theresa Tamme, Leiterin des Freizeitparks, bei einem Rundgang.

Ein gedrechselter Hase für Oskar

Viele kreative Angebote wie Oster-Basteleien für kleine und große Besucher, Abenteurer und Tüftler locken im Freizeitpark Oskarshausen in Freital.

Vor einer grauen Mauer schwappt gelbe und rote Farbe aus großen Dosen herab. Oben guckt ein Junge mit Käppi und Pflaster an der Stirn neugierig hervor am Eingang von Oskarshausen. Die Figur taucht immer wieder auf in der bunten Entdeckerwelt, die viele Kreativwerkstätten auf 15 000 Quadratmetern für kleine und große Besucher, Abenteurer und Tüftler bereithält in dem Areal an der Burgker Straße 39 in Freital. Derzeit dreht sich hier alles um österliche Bräuche wie Ostereier bemalen und verzieren, die auch beliebte Geschenke sind. Hasen gibt es hier nicht nur als Nascherei, sie tummeln sich außerdem zahlreich lustig bemalt, aus Keramik, Porzellan oder Pappmaché gefertigt oder aus Holz gedrechselt in den Regalen und auf Tischen.

Eine Besuchergruppe bemalt gerade mit Hingabe Osterhasen. Sie kommen aus einem betreuten Wohnprojekt der AWO in Grimma bei Leipzig und waren begeistert von ihrem ersten Ausflug nach Oskarshausen, wo sie den Nachmittag mit kreativem Tun verbrachten und anschließend gemütlich Kaffee tranken. Sie wollen wiederkommen. Ein paar Meter weiter steht eine Werkbank mit Holzdach und Regal voller fröhlich fantasievoller Figuren. Bei Drechsler Jürgen Heyne kann man Handwerk live erleben und selbst probieren. Seit der Eröffnung von Oskarshausen 2018 kommt er einmal in der Woche hierher, meist am Wochenende und in den Schulferien am Donnerstagnachmittag. Die Kinder können selbst Dinge drehen und drechseln mit seiner Hilfe und nach Hause mitnehmen. Beispielsweise ein Bäumchen aus Lindenholz oder einen Leuchter aus gedämpftem Ahorn. Zurzeit sind vor allem Hasen gefragt.

Ein Junge in gelbem Pullover sieht die Holzfiguren, im nächsten Moment steht er auf einem Schemel hinter der Werkbank und kurbelt an der Drechselmaschine. Mit Schutzbrille, wo gedrechselt wird, fallen Späne, und eifrig und konzentriert bei der Sache, erfährt der Kleine bei Jürgen Heyne, wie aus einem Holzstück eine Hasenfigur wird. Der Vierjährige heißt auch Oskar und wollte schon deswegen einmal nach Oskarshausen. „Wir sind zum zweiten Mal hier, für ihn war es eine Überraschung und nun können wir auch noch etwas Selbstgemachtes mitnehmen“, erzählt seine Mutter Katrin Steinkrauß aus Heidenau. Letztes Jahr im September waren sie erstmals hier und nach vier Stunden im Freizeitpark schlief Oskar gleich im Auto erschöpft ein. Sie ist froh, dass dieser wieder geöffnet hat. Oskar hat sogar schon einen Werkzeugkasten und mit dem Opa bereits viel gebastelt, erzählt sie. „Mir gefällt, dass die Kinder hier an altes Handwerk herangeführt werden. Viele kennen das gar nicht mehr.“ In der Luft hängt der Duft nach frisch Gebackenem.

In Oskarshausen wird noch traditionell im Holzofen gebacken. Katrin Steinkrauß bäckt ihre Brote selber. Selbstgemachte Sachen brauchen freilich Liebe, Zeit und Geduld, weiß sie. Und das sehen auch die Kinder. In der Drechslerei gibt es auch Bausets zum Zusammenstecken von Figuren wie Maskottchen Oskar oder dem Kleinen Maulwurf. „Im Vordergrund steht bei uns das generationsübergreifende Erlebnis außerhalb der Onlinewelt, dann haben die handgefertigten Dinge auch eine andere Wertigkeit für die Besucher“, sagt Theresa Tamme, Marketingleiterin in Oskarshausen. Nach der schwierigen Corona-Zeit sei der Wunsch nach Freizeitbeschäftigung und einer Auszeit vom Alltag groß, so dass auch wieder mehr Besucher kämen. Darunter viele aus Dresden und dem Umland bis aus dem Spreewald, die dieses Ausflugsziel für alle Generationen gern nutzen.

Neben den Kreativwerkstätten, dem Entdeckermarkt und der Naschfabrik gibt es hier einen Außenbereich mit über 50 Attraktionen, vom Kettenkarussell über eine Riesenwellenrutsche, Reifenrodelbahn, Wolkensprungturm und Seifenblasenfabrik bis zum Grusel- und Limolabyrinth. Außerdem locken wechselnde Ausstellungen, kann man noch bis Ende Mai in eine fantastische „Illusionswelt“ mit über 50 Kulissen und Fotomotiven eintauchen, sich z.B. in die Arme eines Riesengorillas begeben, durch einen magischen Weltalltunnel gehen oder in einem Blütenmeer vervielfacht durch Spiegel umherwandeln. Kreativen Osterschmuck aus Keramik bemalen und gestalten kann man täglich noch bis 8. April und Drechseln zu ausgewählten Terminen.

Text + Fotos (lv)

Nächste Termine bei Drechsler Heyne: 2., 10.4., am Gründonnerstag, 14.4., Ostermontag am 18.4. und am 21.4., jeweils von 13 bis 17 Uhr.

Na, neugierig geworden?

Verlosungs-Aktion: Drei Familientickets für Oskarshausen!

Der Freizeitpark Oskarshausen spendiert dankenswerterweise drei Familientickets für jeweils vier Personen an wortgarten-LeserInnen für einen Besuch zu einem Termin ihrer Wahl. Interessierte schreiben bitte mit Namen und PLZ eine mail an: Lilli.Vostry@web.de

Die drei schnellsten EinsenderInnen gewinnen die Eintrittstickets. Gilt ab sofort!

P.S.: Viel Glück und Freude den Gewinnern der Familien-Tickets! Schreibt und schickt mir hinterher gern Eure Eindrücke in Wort und Bild von Eurem Besuch in Oskarshausen ebenfalls an die genannte mail-Adresse.

Die Gewinner

Jetzt stehen sie fest, die Gewinner der drei Familientickets für einen Besuch im Kreativ- und Freizeitpark Oskarshausen (in der Reihenfolge der Einsender):

– Kerstin Dähne, Radebeul
– Familie Henze, Dresden
– Familie Harras, Priestewitz

Herzlichen Glückwunsch! Viel Freude + schöne Erlebnisse in Oskarshausen.

Die Familientageskarten werden auf dem Postweg zugestellt.

http://www.oskarshausen.de

In der Naschfabrik von Oskarshausen


Fantastische Illusionswelt: meinwortgarten-Inhaberin Lilli Vostry vergnügt in den Armen eines sanften Riesengorillas vor romantischer Dresdner Altstadtkulisse.

Magischer Weltalltunnel


Zauberhaftes Blütenmeer.

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook

Neue Lyrik: Lichterbaum & Neujahr auf Samtpfoten & In der Wunderwerkstatt & Nachtbilder

01 Samstag Jan 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Lebensart, Poesie, Zwischenmenschliches

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Lichterbaum

Der letzte Tag des Jahres
trägt grelles Rouge
die Schminke zerfließt
in grauen Wolkenballen

wie eine Diva die mit dem Feuer spielt
knallt donnert und zischt es
an allen Ecken
kreiseln Feuerräder steigen Leuchtraketen
im Akkord in den dunklen Himmel

begleitet von Johlen und Rufen
als gelte es all das Versäumte zu feiern
an einem Abend nachzuholen
die dunklen Geister mit Getöse
zu vertreiben

mich zieht es noch einmal zum Lichterbaum
allein steht er auf dem weiten Platz
keine Absperrung mehr
unterm Gezweig stilles hohes
Lichterrauschen umfängt mich

gelbe Sterne schaukeln im Wind
über den Zweigen ausgebreitet wie
Schwingen
ihr Licht in die Welt zu tragen

seine Zeit ist bald vorbei
könnt es ihn doch mit aller Pracht
wieder in den Wald verschlagen
was wird aus dem stattlichen Baum

unten am Stamm die grüne Rinde
schon abgerieben helle Holzschimmer Risse
und Sägespäne am Boden verstreut
bald ihn nichts mehr hält

den Duft von frischem Harz
an den Händen
ein aufgesammelter Zweig
und eine kleine Baumscheibe mit Jahresringen
begleiten mich nachhaus

LV
31.12.2021

Neujahr auf Samtpfoten

Das neue Jahr kommt sacht
feierliche Ruhe zieht ein
nach dem Feuerwerk
das die Lebensgeister
aufs Neue frei setzt

vor deinem Bild brennen Kerzen
ich halte es an meine Wange
in den Neujahrshimmel
Licht fällt von dir
zu mir
im Hintergrund spielt leise Nachtmusik

aus der Küche miaut es
im Karton rappelt es
ein Rasselball fällt heraus
die getigerte Madam springt
hinterher

von Müdigkeit keine Spur
sie liebt Bewegung sehr
zu jeder Tag und Nachtzeit
stürmt sie mit Freudengeheul
voran treibt mich und die kleine schwarz-weiße an

ihre Scheu haben Wolke und Wirbelwind
überwunden
sogar das Feuerwerk mit mir angesehen
ein Jahr leben sie mit mir

du bist nicht mehr hier
mein Liebstes Felliges
doch längst ein Teil von mir
dein Sanftmut Willensstärke und Energie
fließen weiter zu den beiden Katzentieren
die bei aller Ungleichheit
in ihrer Beharrlichkeit und Verschmustheit
doch dir gleichen

Wolke und Wirbelwind nannte ich sie
abwechselnd am Anfang
flüchtig scheu unauffindbar
und unglaublich geschwind
nichts unerreichbar für sie

nahm die getigerte gern meine
Glücksschornsteinfeger auseinander
immer wieder klebte ich sie zusammen
ließ es irgendwann

nun schaut wieder ein kleiner schwarzer
Mann mit Leiter aus dem Glücksklee
und ein Glücksschwein mit Federboa und Krone
zwinkert mich an
bleib nicht stehen das Glück liebt es
immer weiter zu gehen

LV
1.1.2022

In der Wunderwerkstatt
(Für V.)

Weiße Wolken segeln im Abendrot
wie Laternen
in stiller Bewegung in metallenem Glanz
drehen sich Kugeln wie Gestirne unentwegt
im Werkstattfenster brennt noch Licht

du winkst mir zu
die Tür geht auf
in die Werkstatt Wunderwelt
die sonnengelben und roten Primeln mit
dem Glückspilz zum neuen Jahr
stellst du zaudernd nicht unerfreut
auf einen Tisch

ich schiebe mein Rad in den Raum
Dynamo und Licht springen
nicht mehr an
und das Schloss schließt schwer
schon hinfällig und rostig
doch mein Diamantrad fährt immer noch
und ich liebe es sehr
wie es Wind und Wetter stand hält

ich mag alte Dinge
die alle Zeiten überstehen
eigen sind

manche frisieren neue Räder
auf alt und verlangen dafür viel Geld
verdrehte Welt

sehe dir gern zu
wie du Dinge am Leben hältst
die andere längst wegwerfen
gerührt mit wie viel Geduld Güte
und Akribie du das alte Gefährt
und sein Innenleben untersuchst

dynamisch viel Bedacht
und Energie in deinem achtzigsten Jahr
schwarzes Käppi im grauen Haar und
bequeme Jacke scheint es wie ein Kinderspiel

wenn du Drähte neu anbringst und desolate Teile
ersetzt an Lampe und Klingel
die krächzt wie ein Rabe
nun wieder hell und klar
läutet wie das fröhliche Kind einst
mit dem Rad um die Ecke bog

immer noch der Tüftler und Erfinder
der gern herum schraubt hinter die Dinge schaut
in der großen Welt wie im Kleinen
immer noch Neues entdeckt

aus dem Wasserhahn in der Werkstatt tropft
verrinnt die Zeit
neue Tropfen klopfen leis an
leuchten auf
fallen
widerhallen

ein Wassereimer
zerbrochen am Rand
doch bis oben voll
steht gleich neben dem Eingang

überall Werkzeuge
Bohr- Schleif und Poliermaschinen erzählen
von regem Gebrauch
goldglänzende Spiralen und Metallspäne
auf Werkbänken und am Boden
Gläser mit Pinseln zum Streichen Leimen
und Zusammenfügen
ein Bleistift daran klebt ein Insektenflügel
ein kleiner dunkler Schraubstock Bandmaß
und Notizzettel liegen da

viele wundersame Dinge in Kisten und Regalen
wohlverwahrt und griffbereit
für den nächsten Schritt im Kreislauf des Lebens
von Werden Wachsen Vollenden
und Vergehen

Rohre aus Edelmetall in allen Größen
Drahtrollen und polierte Findlingssteine die ihre
Farben und Formen betonen
von Reisen

warten darauf Gestalt anzunehmen
als Handschmeichler Kleinod filigrane Metallleuchter
mit Kugeln oder farbigen Steinen
in der Mitte
von feinen Gespinsten aus Draht
gehalten und umhüllt

vieles schon geschaffen
manches noch im Entstehen
mit der Kamera in faszinierende Bildwelten
eintauchen als Fotograf und Lebenskünstler
auch mal Seelenklempner und Herzenskenner
all das bist du

irgendwann es dunkelt schon
hast du das Wunder vollbracht
leuchtet doch wieder Licht vorn und hinten
am alten Diamantrad
schwing mich glückstrahlend hinauf

du schaust in den Himmel zum schwungvollen
Sichelmond in unendlicher Weite

LV
7.1.2022

Nachtbilder

Letzte Nacht träumte
ich von einer Ausstellung
alle Bilder umgehängt
übermalt
weiß nicht mehr was im einzelnen
zu sehen war

doch alles war anders
als vorher
grau verwaschen
nicht erkennbar
und ein dumpfes Geräusch
das alles andere übertönte
drang herein

ich rannte aus dem Raum
voller Leute die gespenstig
starr und blicklos
vor den Wänden standen

eine Frau kam auf mich zu
streckte die Arme nach mir aus
schrie versuchte mich
aufzuhalten
ihr gehörten die Bilder

ich warf ihr zwei Ringe zu
sie rief nach Briefmarken
am Morgen krächzten Raben
sah ich noch einmal die Kette aus
Lichterblumen am Fenster gegenüber

die nachts groß in warmen Farben
leuchten bei Tag verblassen
mich doch nie verlassen
nie ganz verlöschen

vor deinem Bild sage ich
ich verrate dich unsere Träume
nicht
das Wahrhaftige verbindet
uns weiter

LV
9.1.2022

Texte + Fotos: Lilli Vostry

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook

Neue Lyrik: Adventszeit & Verzauberung & Wunderreiche Zeit & Rückkehr des Lichts & Weihnachtsmorgen & Vor der Winterruhe

15 Mittwoch Dez 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Kultur, Lebensart, Poesie

≈ Hinterlasse einen Kommentar


Unvergessen: Seit einem Jahr bist Du jetzt bei den Sternen und sind wir uns weiter nah, meine liebste und langjährige Begleiterin Lola. Stolze 18,5 Jahre wurdest Du alt.
Foto: VF

Adventszeit
(Für Lola)

Vor mir sitzt ein kleines
zappelndes Fellwesen
das auf einen besonderen
Leckerbissen hofft
die andere getigerte liebt es
mit Wasser aus dem Napf zu panschen
und Blüten zu zupfen

davor der Blumentopf verwelkt
bringe es nicht übers Herz
ihn wegzuwerfen
die Blumenreste stehen an der Stelle
an der sich alles änderte
vor einem Jahr

du fielst mir fast vor die Füße
ein kleiner dumpfer Aufprall eines Nachts
hob dich auf erschüttert wir beide
dein Herzpochen immer schneller
der Atem immer leiser
hielten uns aneinander fest

bis zum Abschied
eine gefühlte Ewigkeit
mein Seelentier

als der Moment wieder naht
streifen zwei Katzentiere
um mich herum
gerührt als wüssten sie alles
bricht alles wieder auf
sie hören es still an und ich merke
wie sehr sie mir schon ans Herz
gewachsen

im Schlafzimmerfenster steht ein
Kerzenlicht
am Morgen brennt es noch immer
der erste Schnee fällt
bleibt nicht liegen
die Lichterblumen am Fenster gegenüber
leuchten wieder

und an deinem Bild öffnet sich
am Weihnachtskaktus gerade
die erste rote Blüte

LV
4.12.2021

Adventszauber mit Lina & Jade

Verzauberung

Als ich aufwache
dunkelt es schon
verkehrte Welt
nachts war ich wach
schrieb und schrieb
mich träumend ins WeihnachtsZauberland
bis es tagte und Sonnenlicht den Raum
flutete

das ich einen Augenblick lang sah
all die Lichtfiguren standen
vor leerer Kulisse
auf dem weiten Platz im Herzen der Stadt
ohne Buden anders als sonst
erfüllt nur von den Klängen
der Posaunen Gloria in excelsis Deo
und den Menschen

ihrem andächtigen Schauen
Verweilen und Staunen wie die Kinder
unterm leis rauschenden Lichterbaum
und der Krippe mit dem neuen Erdenkind
als sähen sie alles zum ersten Mal

beim Teekochen Holunder Minze
sehe ich an der Regalunterseite
eine zierliche Spinne sie hält sich
auf einem Bein oder unsichtbaren Faden
die anderen anmutig in die Höhe erhoben
wie die Lichterspinnen Leuchter

immer noch verzaubert
will ich bleiben
scheue mich in die Welt der „Flüchtigen“
zurückzukehren
wie sie Alain Damasio* beschreibt
voll digitalisiert ein alles überwachendes
Auge
von Suchtrupps die Flüchtige jagen
mit Blicken die töten

wenn sie die wundersamen Wesen
aufspüren
in den verirrten toten Winkeln
menschlicher Wahrnehmung
in denen sie ihre Fantasie und Eigenes
verstecken und bewahren

LV
12.12.2021

* Zum neuen Roman „Die Flüchtigen“ des französischen Autors Alain Damasio (erschienen bei Matthes & Seitz Berlin) erscheint demnächst eine Buchrezension auf diesem Blog. Unbedingte Leseempfehlung!

Texte + Fotos (lv)

Wunderreiche Zeit

Der Himmel weiß verhangen
die Flocken bleiben
noch bei Frau Holle oben
Regentropfen rieseln herab
und der Lichterglanz scheint
durch eine Nebelwand

watteweich umhüllt
die Welt ungewisses Schweben
der Weihnachtsmann spannt dennoch
den Rentierschllitten an
Herzen pochen in Vorfreude
Kinderaugen strahlen
über das Lichterfunkeln am Baum
und in den Fenstern
in der Dunkelheit

süßer Duft nach gebrannten Mandeln
Plätzchen und Pfefferkuchen
hängt in der Luft
nebenan ertönt wie eine Fanfare
ein heller Kinderschrei
noch ganz neu auf Erden

einen Moment später läutet
es an meiner Tür
der Nachbar überbringt mir
welch Überraschung
ein großes Weihnachtspaket
aus einem Zeitungshaus
bedruckt mit hoffnungsfrohen Symbolen
und Weihnachtsgrüßen in vielen Sprachen
verschickt in die Welt hinaus

Sterntaler hält unter einem gelben Weihnachtsstern
seine Schürze auf im Zauberwald
auf dem Altmarkt wo sonst Buden stehen
in einer Galerie nahe beim Goldenen Reiter
brennt noch Licht
eine Frau und ein kleines Mädchen in weißen Kitteln
bemalen und behüten zauberhafte Dinge
wunderreiche Zeit
aus weißem Porzellan

verlockend und liebevoll schwirrende Mensch und Tierwesen
erfüllt mit Freude
ihr Lächeln steckt mich an

LV
17.12.2021

Rückkehr des Lichts

Wir saßen lange
zusammen in der längsten Nacht
des Jahres
vor dem Fenster hielten
weiße Sterne Wacht

es gab ein Festessen
und wir schütteten unsere Herzen aus
nicht nur sacht

wer keine roten Linien mehr kennt
wie kann man dem noch trauen
Kopf oder Arm frei
weg oder hinschauen
wie hältst Du`s mit dem G

schutzlos ausgeliefert anderen
wie weit geht Nächstenliebe
was löscht sie aus
alles dreht sich nur noch um das Eine
bleibt es was vertreibt es
verbindet oder trennt uns

man kann auch in Liebe auseinander gehen
sagst Du
das Licht von Neuem sehen
seit gestern Nacht kann ich es

mit der Wintersonnenwende
kamst Du
der Tag badet im Licht
Abendrot hinter dunklen Bäumen

ein Feuer knistert unterm Geäst
brennt meine Ängste nieder

LV
22.12.2021

Weihnachtsmorgen

Lichtflecken wandern
über die Wände
verwandeln alles
graue Mattigkeit zerfließt
tanzende Körperumrisse
treten aus einem Bild

das hohe Baumpaar vorm
Wintergartenfenster funkelt
wie mit Sternen behängt
in der Sonne
unterm weißen Schneepelz
ein Vogel flattert auf die Baumspitze

Glocken läuten in der Ferne
weißer Rauch steigt auf
wie Atemhauch
in unmerklich leichter
gleißender Helligkeit

das Bild der schwarzen Sternäugigen
getaucht in Licht
zwei Katzentiere zieht es ins Helle
von Eiseskälte wissen sie
noch nichts

und ich denke an Gülsary
das alte Pferd und den alten Mann
aus der Erzählung von Aitmatow
die zusammen ihren letzten Weg gehen
über die Schlucht nachhause
schaffen sie es nicht mehr

der Funkenflug am Feuer wärmt sie
ein letztes Mal und erhebt sie noch einmal
in die Größe vergangener Tage

LV
26.12.2021

Vor der Winterruhe

Der Himmel blassgesichtig
gefrorener Tag
überlass mich der Winterruhe
ein Schimmer Licht fällt herein
lässt mich kurz aufsehen
und erschrecken

das grazile Baumpaar vorm Wintergartenfenster
reißt es fast mittenzwei
hin und her geworfen vom Wind
der weiße Glanz in den Zweigen
schon wieder geschmolzen

bricht die Sonne unversehens
aus ihrem Verlies
färbt den Himmel golden
hinter dunklen Bäumen
folge der Lichtspur

in immer neuen Farben
wie sehen wir andere
und uns wirklich

alles zu seiner Zeit oder
wonach mir zumute
nichts bleibt wie es ist
sehnendes Vergewissern
in allem
Sichergehen

ich ziehe die neuen blauen Ringelsocken an
und träume mich ans Meer
backe Vanillekipferl und andere Plätzchen
nach Weihnachten der Winter ist lang
mache gern die Nacht zum Tag

werfe meinen Wollschal wie ein Lasso
nach dem getigerten Katzentier
das gern Fangen spielt
und mich um den Finger wickelt

schäle eine Mandarine oder
Clementine
wo liegt der Unterschied
Hauptsache süß und saftig
Alles kann ganz anders sein

LV
27.12.2021


Jade im Wintergarten

Alle Texte + Fotos: Lilli Vostry

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook

BilderAlbum: Im WeihnachtsWunderland

12 Sonntag Dez 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Kultur, Lebensart, Musik, Zwischenmenschliches

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Die wundersame Verwandlung des Altmarkts –
Weihnachtszauber ohne Budengewimmel

Der 587. Dresdner Striezelmarkt auf dem weithin leeren Altmarkt erfreut kleine wie große Besucher mit einem prächtigen Lichterbaum, einer  drehenden Pyramide, Krippenfiguren,  Märchenzauberwald und spontanen Musikerauftritten, die viel Beifall finden.

Die Lichter der Stadt spiegeln sich im Fluss, während ich mit dem Rad die Marienbrücke überquere. Der Himmel ist grau verhangen und es dunkelt schon.
Der sonst vielbesuchte Zwinger ähnelt einem Geisterschloss und auf einmal fällt mir dieses Lied aus Schulchorzeiten ein: „Alles schweiget… Nachtigallen locken mit süßen Melodien/ Tränen ins Auge/ Schwermut ins Herz…“  Es passt vielleicht nicht in diese Jahreszeit, aber in meine Stimmung. Es ist Samstagabend vor dem dritten Advent. Die Stadt strahlt im Lichterglanz, doch wo sind all die Menschen, die sonst in der Adventszeit zahlreich den Liedern, Klängen und Düften auf den Flaniermeilen nachgehen? Die zu Weihnachten gehören, bei denen einem warm ums Herz wird, es weit werden lassen, leichter, froh und vergnügt, innehaltend vom Alltag und diese besondere Zeit im Jahr genießend?

Zuerst fallen mir die vielen, allein vor sich hin funkelnden Weihnachtsbäume vor Gebäuden mit dunklen Fenstern und verschlossenen Türen auf. Hotels, Gaststätten, Geschäfte und Kultureinrichtungen. Die wenigen geöffneten Läden, Lokale und Cafés in der Dresdner Innenstadt sind fast leer. Es scheint als trauten sich die Leute nicht nach draußen und noch weniger in Innenräume. Als lauere überall eine unsichtbare Gefahr, der man nicht entrinnen kann. Das Coronavirus in immer neuen Mutationen ist allgegenwärtig, will partout nicht wieder verschwinden und bisher ist kein wirklich wirksames Mittel für seinen Rückzug gefunden. Das hält die Menschen nicht nur auf Abstand. Sie meiden zunehmend von sich aus den öffentlichen Raum, nehmen von der Politik beschlossene Kontaktbeschränkungen und Zutrittsverbote wie die 2G-Regel, die nur Geimpften und Genesenen den Zugang zu Veranstaltungen, in Hotels, Einzelhandelsgeschäfte und Restaurants erlaubt, größtenteils hin. Und fühlen sich dennoch nicht sicher.

Die Innenstadt ist an diesem Adventswochenende weder voll pulsierendem Leben, noch menschenleer. Weder laut, noch ruhig. Nicht himmelhoch jauchzend und nicht zu Tode betrübt. Es ist eine anders feierliche und schöne Weihnachtsstimmung als sonst. Damit wird angenehm überrascht und beschenkt, wer sich ein Herz fasst und hinaus geht. Auch wenn es weder Stollenfest noch den gewohnten Striezelmarkt und auch keine Weihnachtsbuden an jeder Ecke wie sonst gibt. Keine Adventskonzerte im Kulturpalast und kein Theater zur Weihnachtszeit. Das wundervolle Stück „Der Zauberer von Oz“, ähnlich dem im ostdeutschen Raum noch bekannteren Kinderbuchklassiker „Der Zauberer der Smaragdenstadt“ von Alexander Wolkow über Freundschaft und Zusammenhalt in brenzligen Situationen, welche das Mädchen Elli, die Strohpuppe Scheuch, der eiserne Holzfäller und ein ängstlicher Löwe einander näherbringen, hatte letztes Jahr seine Streaming-Premiere und war nur wenige Male im Schauspielhaus zu sehen. Bevor dieses wie alle anderen Kultureinrichtungen wegen der neuen sächsischen Corona-Schutzverordnung Mitte November wieder schließen musste. Auf der Empore des Schauspielhauses leuchtet ein Weihnachtsbaum. Seitlich an der Wand steht auf einem Transparent: „Impfen schützt auch die Kultur!“ Das leuchtet derart pauschal jedoch nicht ein. Zumal Theater und Konzerthäuser bekanntlich nicht zu den sogenannten Corona-Hotspots, wo sich viele infizieren, zählen.

Fast wie ein lichtergeschmücktes Ufo wirkt die „Käseglocke“ am Postplatz, ein kleiner Rundbau mit Flachdach, ehemals ein Fahrkartenkiosk und jetzt ein Ausschank mit Kaffee und anderen heißen Getränken, vor dem einige Besucher verweilen. Der nunmehr 587. Dresdner Striezelmarkt auf dem Altmarkt, der älteste Weihnachtsmarkt in Deutschland, hat zwar kein buntes Budengewimmel, aber dennoch viel Weihnachtszauber zu bieten. Am Schwibbogen-Eingang stehen vor leuchtender Kulisse Weihnachtsfiguren Spalier: Nussknacker, Lichterengel, Weihnachtsmann mit Tannenbaum, Kurrende-Chorsänger, ein Schneemann mit Schal und Zylinder schwingt einen Reisig-Taktstock und ein Räuchermann pafft gemütlich Pfeife. Davor stehen staunend Kinder. Hereinspaziert ins Weihnachts-Wunderland!

Während die Händler der umliegenden Kaufhäuser und Geschäfte derzeit über massive Umsatzrückgänge wegen ausbleibender einheimischer Kunden und Touristen klagen, geht eine wundersame Verwandlung auf dem weithin leeren Altmarkt vor sich. Der weite Platz belebt sich zusehends. Vor dem hohen Lichterbaum und der Weihnachtskrippe mit holzgeschnitzten Figuren und der drehenden Pyramide voll bezaubernder Gestalten stehen andächtig Erwachsene, stille Freude in den Gesichtern, hüpfen fröhlich Kinder umher, werden Erinnerungsfotos gemacht. Junge und Ältere, von hier und aus anderen Teilen der Welt, erfreuen sich an der besinnlich zauberhaften Atmosphäre, jeder für sich und doch alle irgendwie miteinander verbunden im Erleben in diesem Moment. So geben sie ebenso wie die Musiker mit ihren ergreifenden, herzerwärmenden Melodien in schwieriger Zeit Weihnachten seine Würde und Schönheit im ursprünglichen Sinn zurück. Festliche Bläserklänge erfüllen den Platz. Eine weitere Posaunengruppe musiziert aus der Höhe vom Turm der Kreuzkirche aus. Sie spielen lange und mit Hingabe bekannte Weihnachtsweisen, kirchliche- und Kinderlieder und auch mal einen swingend heiteren Ohrwurm. Von „Maria durch ein` Dornwald ging“ über „Hosianna“, „Hört der Engel helle Lieder/Gloria in excelsis Deo“ bis zu „Es ist ein Ros entsprungen“ und „Lasst uns froh und munter sein“. Und sie bekommen viel Applaus von den ihnen lauschenden, großen und kleinen Zuhörern. Und wer mag, summt und singt die Lieder mit.

Eine Augenweide sind die liebevoll zusammengestellten Szenen aus der Märchenwelt der Gebrüder Grimm. Mit Hänsel und Gretel vorm Pfefferkuchenhaus, Schneeweißchen und Rosenrot mit dem sanftmütigen Bär in ihrer Mitte. Der gestiefelte Kater stapft durch Tannengrün, dahinter trifft Rotkäppchen auf den Wolf, der sich als ihre Großmutter mit Spitzenhaube ausgibt. Ein großer gelber Weihnachtsstern hängt im Abendhimmel. Darunter hält Sterntaler seine Schürze auf und schüttelt Frau Holle die Betten, auf dass es bald schneit. Das Puppentheater-Häuschen ist geschlossen und auch das Karussell aus dem Zauberwald steht still auf den Schienen. Das Kassenhaus ist leer. Die Kinder stehen traurig davor oder wollen aus Mutters Arm dorthin auf Reise ins Märchenland und verstehen nicht, warum das gerade nicht geht.

Dafür lockt ein paar Meter weiter am Rande des Altmarkts eine wunderschöne Weihnachtsbude, in der es himmlisch nach gebrannten Mandeln und anderen süßen Leckereien duftet, Pfefferkuchenherzen und rot kandierte Liebesäpfel, letztere vorerst nur als Blickfang, ohne langes Warten zu haben sind. Neue, echte Liebesäpfel gibt es am Montag wieder, sagt der Verkäufer. Weiter vorn auf der Prager Straße gibt es an einem Kiosk Crepes, nebenan Bratwurst. Straßenmusiker sorgen dafür, dass es nicht zu trist zugeht auf der sonst sang- und klanglosen Einkaufsmeile, gesäumt von den Lichterketten der Kaufhäuser. Am Freitagabend waren mittelalterliche Klänge mit Dudelsack und Trommel zu hören. Ein Stück weiter spielte ein Mann an der Gitarre bekannte Rocksongs wie „Wind of Change“ von den Scorpions, der Hymne aus der Wendezeit. Tags darauf ist der Musiker wieder da, begleitet von einem Percussionisten, der auf einer Kiste trommelt und spielt „Imagine“ von John Lennon, er singt über Schatten und Träume. Zwei junge Mädchen tanzen und umarmen sich fröhlich und ein vorbeikommendes Paar tanzt spontan mit.

Vor einem großen Modegeschäft warten ein paar Leute auf Einlass. Zwei Männer mit Maske kontrollieren sie nach der 2G-Regel. Draußen stehen vorsichtshalber zwei blaue Polizeiwagen. Drinnen im fast leeren Geschäft steht ein Weihnachtsbaum und daneben ein Bild mit einem lebensgroßen Nussknacker in grünem Frack, Krone und starrer Miene. Der Kontrolleur in der neonfarbenen Weste schaut ebenso streng drein, kommt heraus aus der gläsernen Wand und fragt, was ich mache?! Ich fotografiere den leeren Raum, antworte ich. Die beiden wollen nicht auf dem Foto zu sehen sein. Ihre Gesichter werden durch das Schild an der Ladentür verdeckt.

Mittlerweile bin ich durchgefroren und fahre zurück aus der Stadt, im Zwingerteich spiegeln sich helle Lichter, vor dem Gerätehaus sehe ich noch ein winziges Weihnachtsbäumchen und die Hausfassade gegenüber leuchtet wie ein großer farbenfroher Adventskalender. Die Wiesen sind puderzuckrig mit Schneeresten bestreut. Zuhause erwarten mich zwei lebhafte, ungeduldige Katzen, die sich weniger für meine glückselige Weihnachtsverzauberung als für einen vollen Futterteller und ausgiebiges Streicheln interessieren und ich sehe den Zauber schon schwinden.
Beim Anschauen der Bilder und Schreiben dieser Zeilen schwelge ich dann wieder ganz ergriffen mitten im Weihnachts-Wunderland.

In diesem Sinne allen einen zauberhaften Dritten Advent und Frohe Weihnachten!

Text + Fotos (lv)

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook

Dinnershows „Die Wunderlandklinik“ & „Der Schöne und das Biest“ können nicht stattfinden

27 Samstag Nov 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Genießen, Kultur, Lebensart, Musik, Projekte

≈ Hinterlasse einen Kommentar


Erkennt er den Ernst der Lage nicht oder fühlt sich zum Narren gehalten durch die Corona-Politik?! Wird die Kultur demnächst zum Notfallpatient? Dauerpatient Herr Pechmarie, gespielt von Vollblutmime Rainer König, musste schon viel über sich ergehen lassen und wollte dem Chef der „Wunderlandklinik“, Prof. Brinkmann (Dieter Beckert) jetzt endlich Paroli bieten. Doch nun bleibt diese geschlossen. Die neue Dinnershow darf wegen der neuen Sächsischen Corona-Notfallverordnung auch dieses Jahr nicht stattfinden. (lv) Fotos (2): Michael Schmidt

Statt Humor als Medizin erneut Stillstand und Frust

Ob „Wunderlandklinik“ oder „Der Schöne und das Biest“ – auch in diesem Jahr können die geplanten Dinnershows von First Class Concept nicht stattfinden. Grund ist die Sächsische Corona-Notfallverordnung vom 19.11., die eine Durchführung der Shows unmöglich macht.

Erst im September hatte Inhaber Mirco Meinel die aufwändige  Jubiläumsproduktion „Mafia Mia“ auf 2022 verschoben und als Plan B die Shows „Die Wunderlandklinik“ und „Der Schöne und das Biest“ in den „Ostra-Studios“ vorgestellt. Die Spielstätte wurde extra mit einer modernen Lüftungs- und Raumdesinfektionsanlage ausgestattet.

„Dass wir nun doch nicht spielen können, das bedeutet für mein Team, für Künstler, Techniker, Partner und Lieferanten erneut Stillstand und Frustration“, so Mirco Meinel. „Das ist wie ein mehrfaches „Déjà-vu“, denn auch die Schlössernacht haben wir schon zweimal verschoben. Es tut mir unendlich leid für alle Beteiligten, die sich so motiviert und flexibel engagiert haben. Und für die vielen Gäste, die schon Karten gekauft hatten und für die eine Dinnershow in der Vorweihnachtszeit einfach dazu gehört.“

Bereits bezahlte Tickets werden in Wertgutscheine umgewandelt und den Gästen zugeschickt. Reservierungen ohne Zahlungseingang werden automatisch storniert.

Bei Fragen kann man sich an das Ticketbüro wenden unter E-Mail info@dinnershows-dresden.de und Telefon 421 99 99.

Text: Sabine Mutschke
PR i.A. der First Class Concept


Wundersame Apparatemedizin: Mit von der Partie in der „Wunderlandklinik“ als Krankenpfleger ist das urkomische Duo „Schlicht & Kümmerling“, die sich als chinesische Wunderheiler versuchen, um ihren Niedriglohn aufzubessern. Foto: Michael Schmidt

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook

BilderAlbum: Neue Gedichte vom Meer

09 Dienstag Nov 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Poesie, Unterwegs

≈ Hinterlasse einen Kommentar


Lieblingsort am Meer, an der Ostsee/Usedom in Ahlbeck im August 2021: Lilli Vostry, meinwortgarten-Inhaberin

Meeresflüstern

Ich kann es noch nicht fassen
die neue Strandtasche flüstert
mir was vom Meer
das unendlich weit erscheint
Scheu auch vor der Weite wieder hinaus

die Wellen warfen mich
immer wieder zurück
saß fest an Land
das ganz durcheinander geschüttelt
in der Sommerfrische nach rettenden
Kapitänen lechzt

atme tief ein und aus
werfe als leuchtenden Anker
mein rundes Meditationskissen in sonnigen
Farben und kreisenden Blütenspiralen
auf den Boden
den Katzen hin zum Probeliegen
ich brauche Urlaub von allem
von ihnen und sie von mir

die Katzen schleichen
drum herum schnuppern dran
setzen sich daneben lehnen sich an

ein schöner stolzer Thron
den noch niemand be-sitzt

PS.: Kaum setzte ich mich und zeigte wie es geht
nahte die getigerte Jade zur Inbesitznahme und weihte
mit wonniglichen Kratzgeräuschen mein Meditationskissen ein.

LV
24.8.2021

Windzerzaust

Das Meer rief mich
schon lange
endlos wogende Weite
es empfing mich
mit hellem Tosen

weiß brausenden Wellen
tausenden Schaumküssen
pudrig weicher Sand
unter den Füßen
Möwenschreie über mir

ein heftiger Wind rüttelt seit Tagen
an mir und allem ringsum
Bäume stehen gekrümmt auf der Promenade
das Meer unnahbar menschenleer

ließ mich nicht abhalten
trug als einzige ein Kleid am
windzerzausten Strand
das bald nasschwappte vom Spiel mit
den Wellen

ich friere und halte unverdrossen aus
mit den Möwen die in wilden Lufttänzen
geschickt ihr Futter fangen mit kichernden
Rufen dem Sturmgebraus
entgegen fliegen

LV
30.08.2021

Meereshüter

Die Musik des Meeres
Wellenrauschen zieht sie
magisch an
die kleinen weißen Segler
Luftakrobaten Überflieger aller Stürme

sie sind anmutig keck lustig ausdauernd
aufmunternd
halten jedes Wetter aus

Kinder jagen sie gern
und kreischen mit den Möwen
um die Wette
wenn sie auffliegen zum Möwentanz
in der Luft stehen
mit vibrierenden Flügeln
und gestreckten Beinen
im Flug ihr Futter fangen

scharenweise
einen Moment war es mir zu viel
wie sie über mir kreisten
immer näher kamen
mit ihren spitzen weit aufgerissenen
Schnäbeln
gierig
eine stieß gegen meine Kapuze

gleich stürzen sie sich auf mich
ständig auf Futtersuche
geb ihnen täglich
doch es reicht nie für alle

rudere mit den Armen in der Luft
sie schenken mir ihre Federn
große und kleine längliche uns ovale
weiß flaumige silbergraue schwarze und
braun gesprenkelte

alle Krumen aufgepickt stehen sie wieder
friedlich nebeneinander im nassen Sand
fliegen übers Meer oder tippeln auf und ab
am Strand

nichts kann sie erschüttern
aus der Ruhe bringen
dafür liebe ich sie
ihre Sehnsuchtsrufe
trage ich in mir

LV
31.8.2021

Wagnis

Seit Tagen stand ich im Sand
umarmte mit Blicken das Meer
wagte nicht mich in die Wellen zu werfen
dem Wind entgegen stellen
der rau unwirtlich unwirklich
sich durch nichts besänftigen ließ

ein kräftiger Wind blies mir ins Gesicht
als ich oben auf der Steilküste entlang in
Erinnerungen schwelgte
der Holzpavillon der vor Regen schützte ist
fort
zwischen hohen Buchen und Kiefern
etliche umgestürzt klägliche Fragmente
toste das Meer

die weiße Treppe die sonst federleicht
hinunter führt umbrodelte ein heftiger
Wind  trennte mich vom Strand
menschenleer aufgewühlt wild ungebärdig
innig zärtliches Zwiegespräch mit den
brausenden Wogen steigendes Herzpochen
je näher ich dem vertrauten Ort durch strömenden
Regen mit dem Rad durch den Wald
zurück in eine andere Zeit kam
in der ich mich auskannte wiederfand
noch ohne Verlorenes Liebgewordenes

nass bis auf die Haut aber glücklich wieder
hier gewesen zu sein kam das Meer mit mir
mit an den neuen Ort
fütterte weiter die unersättlichen Möwen
und andere Vögel an der Seebrücke mit
einem Haus mit Türmchen wie aus dem
sagenhaften Vineta und der Jugendstiluhr
auf der die Zeit stehen geblieben scheint

doch der Zeiger rückt unermüdlich weiter
bemerkte ich erfreut wie die munter
kreisenden und kreischenden Möwen die
ich abends am Elbestrand wiedertreffe

LV
11.9.2021


Steilküste in Ückeritz


Möwenstrand in Swinemünde

Jades Lieblingsplatz

Alle Texte + Fotos (lv)

Teilen mit:

  • Twitter
  • Facebook
← Ältere Beiträge

Top Beiträge & Seiten

  • Wald-Theater zum Luftholen und Lustwandeln in der Dresdner Heide
  • Familien-Musical aus dem Traumzauberwald: "Die Sonne" auf der Felsenbühne Rathen
  • Letzte Vernissage im Kastenmeiers: Anna Moroz zeigt Malerei im"Dialog mit dem Leben"
  • Lieder der Sehnsucht - Länderabend Portugal in der Theaterkneipe der Landesbühnen in Radebeul
  • Humorzone Dresden: Comedy mit Rindsroulade mit Rainer König, Alf Mahlo & Ralf Herzog in Merlins Wunderland
  • Premiere "Die Zauberflöte" in der Staatsoperette Dresden
  • Karl May-Fest: "Abseits des Pfades" in Radebeul
  • Lauschen dem Fluss des Lebens - Ausstellung von Gabriela Schlenz im Kastenmeiers
  • Staatsschauspiel Dresden trauert um langjähriges Ensemblemitglied Hanns-Jörn Weber
  • Ausstellung "Schwarz sehen" von Angela Hampel in der Galerie Mitte & "Im Paradies" im Ladencafé aha

Gib deine E-Mail-Adresse ein, um diesem Blog zu folgen und per E-Mail Benachrichtigungen über neue Beiträge zu erhalten.

Schließe dich 86 anderen Followern an

Neueste Kommentare

Bernd Hanke_Grafiker bei Neue Lyrik: Flieg Taube flieg…
Klebefolien bei BilderAlbum: Ausstellung…
Lilli Vostry bei Neue Lyrik: Gedicht für Mutter…
bernd hanke_grafiker bei Neue Lyrik: Gedicht für Mutter…
Rainer Kirmse , Alte… bei „Woche des Erinnerns…

Archiv

  • Mai 2022
  • April 2022
  • März 2022
  • Februar 2022
  • Januar 2022
  • Dezember 2021
  • November 2021
  • Oktober 2021
  • September 2021
  • August 2021
  • Juli 2021
  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • August 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Dezember 2015

Meine Community

Über uns

Willkommen in diesem reichhaltigen Garten der Künste – Hier blüht Euch was! Hier wächst vieles, Schönes und Dorniges, Auffälliges und Verborgenes, Seltenes und Seltsames nebeneinander. Hier erfahrt Ihr das Neueste aus der Dresdner Kultur- und Kunstszene in aller Eigenart und Vielfalt. Sitzt man auf der Gartenbank mit namhaften und weniger bekannten Kulturmenschen und Menschen mit Ideen und Visionen aus anderen Lebensbereichen. Zeigen Künstler beim Atelier-Besuch ihre neuesten Werke, bevor sie in der Ausstellung hängen und erzählen, welche Bilder sie nie ausstellen würden. Wird Neues aus der Bühnen- und Bücherwelt vorgestellt, Augen- und Ohrenschmaus weitergegeben. Es gibt ein Traumtagebuch, für die Bilder der Nacht und Lebensträume. Es ist Platz für Poesie und Kurzprosa, Reisereportagen, Beiträge über das Leben mit anderen Kulturen, über Lebensart und Zwischenmenschliches. Es werden WortRaritäten gesammelt und Wort-Rätsel mit geheimnisvollem Inhalt gelüftet. Und nun: Schaut Euch um, entdeckt, genießt und lasst Euch anregen von der Fülle an Kulturgewächsen. Und vor allem: Bleibt schön neugierig und empfehlt meinwortgarten weiter.

Bitte helft uns

Liebe Leser, Wenn Euch die Beiträge gefallen und Ihr unsere Arbeit (Autoren, Künstler, Webdesigner) unterstützen wollt, könnt Ihr auf folgendes Spendenkonto überweisen für das weitere Gedeihen dieses Gartens der Künste. Vielen Dank! Konto der Inhaberin des Blogs: Lilli Vostry/Text-Atelier DE 88 8707 0024 0525 231700

Zukünftige Veranstaltungen

Keine bevorstehenden Ereignisse

Follow meinwortgarten.com on WordPress.com

Aktuelles Allgemein Auf der Gartenbank mit... Bildende Kunst Die Macher Eine Sonnenblume für... Erste und letzte Worte Film Fotografie Genießen Im Atelier bei... Impressum/Kontakt In eigener Sache Kabarett Keine für Alle ! - Lara Finesse Kolumne Kultur Lebensart Literatur Musik Poesie Porträts Projekte Satire Tanz Tauschmarkt/Ideenbörse Theater Unterwegs Zwischenmenschliches Über uns

Blogstatistik

  • 109.905 Treffer
Lilli Vostry

Lilli Vostry

Ich bin als Freie Journalistin (Wort/Foto) seit 1992 in Dresden tätig. Schreibe für Tageszeitungen und Monatsmagazine vor allem Beiträge über Bildende Kunst, Theater, soziale Projekte und Zwischenmenschliches. Außerdem Lyrik und Kurzprosa. Bisher vier BilderGedichtKalender zusammen mit Künstlern veröffentlicht. Fotografiere gern Menschen, Landschaften, besondere Momente.

Vollständiges Profil anzeigen →

Meta

  • Registrieren
  • Anmelden
  • Feed der Einträge
  • Kommentare-Feed
  • WordPress.com

Zukünftige Veranstaltungen

Keine bevorstehenden Ereignisse

Aktuelle Beiträge

  • Aktion „Mut schöpfen“: Wasser als Lebenselixier & Alle sollen gewaltfrei leben können
  • BilderAlbum: Zeitreise zum 150 +2-jährigen Eisenbahnjubiläum der Strecke Cottbus – Großenhain
  • „Vorwärts immer! Jubiläumsshow !“ der Seniorentheatergruppe „Ohne Verfallsdatum“ im Theaterhaus „Rudi“ in Dresden
  • Unterwegs: „Erinnerung und Gefühl. Ein Interim im Schlosspark“ von Burgk mit Fühlskulpturen von Steffen Petrenz
  • Ausstellungseröffnung „Geflüster“ von Gudrun Trendafilov in der Galerie Kunst & Eros
  • Neue Lyrik: Flieg Taube flieg & Der Junge mit den Tauben
  • Premiere „Zwei Krawatten“ – Die Revue vom Großen Los in der Staatsoperette Dresden
  • Unterwegs: Begegnung mit einem Berggeist & In der Tiefe des Schaubergwerks auf Schloss Burgk in Freital
  • Jazz Open Air: Summertime im SchillerGarten
  • Eintauchen in andere Lebenswelten: Mit der Lesung „Aufgetaucht“ stellte sich die Schreibwerkstatt von Michael G. Fritz im Erich Kästner Haus für Literatur vor
  • Ausstellung „Mail Art Projekt – Stimmen aus dem Lockdown“ in der Stadtgalerie Radebeul
  • „Aufgetaucht“ – Lesung der Schreibwerkstatt von Michael G. Fritz im Erich Kästner Haus für Literatur
  • Lyrik-Anthologie „Weltbetrachter“
  • Shakespeare im Paradies mit der Theatergruppe Spielbrett im Theaterhaus Rudi
  • Neue Lyrik: Ohne Worte & Versteckspiel & Osterspaziergang

Bloggen auf WordPress.com.

  • Abonnieren Abonniert
    • meinwortgarten.com
    • Schließe dich 86 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • meinwortgarten.com
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
 

Lade Kommentare …