Aktfotokunst heute in aller Vielfalt: Damit das auch künftig so bleibt, unterstützt ein Freundeskreis um die Vorsitzende Solvig Frey seit Mai 2023 den langjährigen Inhaber und Fotokünstler Volkmar Fritzsche (82) im Museum „aktfotoart“ im Kunstkeller auf der Radeberger Straße 15.
Reizvolle Körperblicke und mehr Sichtbarkeit
Die derzeitige Jahresausstellung „Aktfotokunst heute“ zeigt Arbeiten von zwölf FotokünstlerInnen aus Deutschland und den Niederlanden im Kunstkeller auf der Radeberger Straße 15 in Dresden. Dort gibt es eine öffentliche Gesprächsrunde mit der Dresdner Fotografin Anna Försterling (Aufnahmen von ihr siehe oben) zum Thema: „Körperformen und Vielfalt“ am 12. April, 19 Uhr.
Eine Frau sitzt nackt auf einem Stuhl, ein Bein angewinkelt. Weiter hinten steht ein Mann angezogen, er hält eine weiße Gesichtsmaske vor seiner Körpermitte. Ein anderes Foto zeigt eine Frau, die halb in einem Bilderrahmen steht. Es sind Schwarz-Weiß-Aufnahmen des Dresdner Fotografen Matthias Naumann, der erstmals im Kunstkeller ausstellt.
Wer sind wir und wie viel von uns selbst dürfen andere sehen? Davon erzählen die Bilder in der derzeitigen Jahresausstellung „Aktfotokunst heute“, die Arbeiten von zwölf Fotokünstlerinnen und Fotokünstlern vereint im Museum „aktfotoart“ im Kunstkeller auf der Radeberger Straße 15 in Dresden.
Erfreulich vielfältige Blicke, Handschriften und neue fotografische Möglichkeiten der Darstellung in der Akt- und Körperfotografie sind das Besondere im Museum „aktfotoart“, dem einzigen für zeitgenössische Aktfotografie in Deutschland. Der im Mai letzten Jahres gegründete „Freundeskreis Museum Aktfotokunst Dresden“ e.V. ist inzwischen auf 15 Mitglieder angewachsen, unter ihnen Fotografen, Künstler, Modelle und Interessierte. Sie stehen dem Inhaber und Fotokünstler Volkmar Fritzsche (82), der Ehrenmitglied im Freundeskreis ist, zur Seite. Seit 1996 betreibt er den Kunstkeller mit wechselnden Ausstellungen und Veranstaltungen. „Wir möchten das Museum aktfotoart unterstützen in der Außenwirkung, der Öffentlichkeitsarbeit, im Erhalt des Kunstkellers und die zeitgenössische Aktfotografie fördern“, sagt Solvig Frey (57), die Vorsitzende des Freundeskreises. 2005 war sie das erste Mal im Kunstkeller und begeistert, „dass dort ein Ort für Aktfotokunst entstand, der belebt war und viel Zuspruch bei den Besuchern fand.“
Solvig Frey begann mit literarisch-musikalischen Programmen, mit eigenen und fremden Texten und Performances mit verschiedenen Künstlern auf der Kleinkunstbühne im Kunstkeller. Zu ihrem Programm „Das Halbrund der Apfelsine“ war sie auch als Aktmodell zu sehen und inzwischen zeigt sie eigene fotografische Arbeiten wie aus ihrem derzeitigen Projekt „Nackte Kunstbetrachtung“ im Kunstkeller. Der Freundeskreis will das Museum „aktfotoart“ künftig mehr in den Fokus der Dresdner Fotografielandschaft rücken. Angestrebt werde eine Kooperation mit anderen Vereinen, die sich mit dem Medium Fotografie beschäftigen, so Frey. Demnächst soll es auch eine eigene Webseite vom Freundeskreis geben, auf der die Angebote für Gesprächsrunden und Workshops stehen werden. Im Januar fand die erste Veranstaltung noch vereinsintern zum Thema „Akt und Identität“ mit dem Fotografen Georg Knobloch statt.
Die zweite Gesprächsrunde am 12. April, 19 Uhr im Kunstkeller ist öffentlich (mit Anmeldung! Eintritt frei. Spenden willkommen) zum Thema „Körperformen und Vielfalt“ mit der Fotografin Anna Försterling, die ebenfalls aus Dresden kommt. Von ihr hängen auch Bilder in der derzeitigen Ausstellung.
„Es geht darum, wie zeige ich Körper, ohne sie zu sexualisieren und wie gehe ich mit Körpermerkmalen um?“, so Solvig Frey, Das Museum „aktfotoart“ hingegen will seine Sichtbarkeit steigern und nutzt dafür soziale Netzwerke ebenso wie das überall ausliegende Veranstaltungsheft für moderne Kunst „Dresden Contemporary Art“. „Wer einmal hier war, ist hochgradig angetan von jung bis alt. Aber es erfährt kaum einer davon“, bedauert Volkmar Fritzsche. „Daher freue ich mich über den Verein und die Ideen, die er einbringt. Es wird ein weicher Übergang in etwas Neues.“ Künftig wirkt der Freundeskreis außerdem als Kuratorteam bei den Ausstellungen mit und wählt mit ihm zusammen die Bilder aus. Nach der Sommerpause vom 1. bis 24. Juli eröffnet die nächste Ausstellung mit zeitgenössischer Aktfotografie am 21. September im Kunstkeller Dresden.
Text + Fotos (lv)