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meinwortgarten.com

~ Das Dresdner Kulturgewächshaus im Netz

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Monatsarchiv: März 2019

Erich Kästner Museumsfestival 2019, Drittes Kapitel: „Lassen Sie sich nichts weismachen!“

31 Sonntag Mär 2019

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Literatur, Poesie, Projekte

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„Von Vielfalt und Neuer Sachlichkeit“

Literaturinteressierte und Kästner&Gäste-Fans aufgepasst. Das Festival zum 120. Geburtstag Erich Kästners und dem 20. Geburtstag des Micromuseums zu seinem Leben und Schaffen geht in die dritte Runde vom 3. bis 7. April im Literaturhaus Dresden am Albertplatz.

Mit Wolfgang Korn, Kenah Cusanit und Franziska Gerstenberg, mit der Erich Kästner Gesellschaft und dem Meet & Read Literaturclub stehen tolle Mitwirkende im Programm.

Am 5. April wird im Literaturhaus Dresden am Albertplatz mit Weggefährten und Kästner-Freunden auf das 20-jährige Bestehen des Micromuseum angestoßen. Wer mitfeiern will, melde sich bitte bis zum 1. April telefonisch unter 0351 8045086 oder per E-Mail an info@erich-kaestner-museum.de an!

Drittes Kapitel: Lassen Sie sich nichts weismachen!*
Themenfeld Bildung
3.-7. April

*Aus: Erich Kästner, „Weisheit der Bücher“, erschienen am 17.12.1926 in der Neuen Leipziger Zeitung (Nr. 348)

Erich Kästner, Jahrgang 1899, wurde Zeuge und Handelnder in einem Jahrhundert voller Kontinuitätsbrüche und Gewalt, Neuanfänge und technischer Fortschritte. Er war nicht nur ein äußerst produktiver Schriftsteller, der alle literarischen Genres beherrschte, sondern auch ein vielseitiger und weitsichtiger Intellektueller, der sich in das öffentliche Geschehen einmischte. Ob es um gesellschaftliche Schlüsselfragen, um Bildungskonzepte oder technologische Entwicklungen geht – Kästner schlägt Brücken vom Beginn des 20. Jahrhunderts in unsere Gegenwart und unsere Zukunft.

Mi., 3.4. Verwischte Spuren
10 h
Wolfgang Korn, „Lauf um dein Leben. Die Weltreise der Sneakers“ / Lesung und Gespräch für Schüler 

Ein spannendes Jugendbuch über die Suche nach einem Paar Sneakers und zugleich eine kenntnisreiche Recherchereise zur Globalisierung. Als auf dem Stadtmarathon ein ungewöhnliches Paar Sneakers gefunden wird, beginnt für einen Reporter ein zweites Wettrennen: Er soll als Erster herausfinden, wer die Schuhe getragen hat, wo sie hergestellt wurden und wer sie entworfen hat. Seine Reise führt ihn von deutschen Marken-Turnschuh-Erfindern zu Produktpiraten in China bis zu Billiglohnarbeitern in Äthiopien.

Wolfgang Korn, geboren 1958, schreibt als Autor und Wissenschaftsjournalist über historische und gesellschaftliche Themen. Für „Das Rätsel der Varusschlacht“ wurde ihm zusammen mit dem Illustrator Klaus Ensikat 2009 der Deutsche Jugendliteraturpreis verliehen.

Do., 4.4. Zwischen Orient und Okzident
19 h Kenah Cusanit, „Babel“ / Lesung und Gespräch / Moderation Franziska Gerstenberg 

1913, unweit von Bagdad. Der Archäologe Robert Koldewey leidet ohnehin schon genug unter den Ansichten seines Assistenten Buddensieg, nun quält ihn auch noch eine Blinddarmentzündung. Die Probleme sind menschlich, doch seine Aufgabe ist biblisch: die Ausgrabung Babylons. Zwischen Orient und Okzident bahnt sich gerade ein Umbruch an, der die Welt bis in unsere Gegenwart hinein erschüttern wird. Kenah Cusanits erster Roman ist Abenteuer- und Zeitgeschichte zugleich – klangvoll, hinreißend, klug.

Kenah Cusanit, geboren 1979, lebt in Berlin. Für ihre Essays und Gedichte wurde die Altorientalistin und Ethnologin bereits mehrfach ausgezeichnet.

Fr., 5.4. Neue Räume – Neue Wege
19 h
Museumssalon von Ruairí O’Brien / Impulsvortrag „Lernorte für die Zukunft“ / Einweihung der neuen Kabinettausstellung / Gesprächstreibstoff in der SupernoBAR / Eintritt frei

Der Museumsarchitekt und Vorstandsvorsitzende Ruairí O’Brien ist bekannt für seinen zukunftsorientierten, interdisziplinären Arbeitsansatz und die Entwicklung neuer Typologien in Architektur, Lichtdesign und Hochschullehre.
Als Vorstandsmitglied der Architektenkammer initiierte und kuratierte er 2016 die erste Schulbaukonferenz Sachsens. Seit 2017 ist er zudem Associate Professor and Head of the Architecture and Visual Design Department an der German University in Kairo und betreut dort mehrere Projekte im Kontext von Raum- und Bildungskonzepten.

Sa, 6.4. Bücherwelten und Bildsprachen / Die Erich Kästner Gesellschaft zu Gast
19 h
Andreas Bode, „Emil im neuen Gewand: Neuillustrierung von „Emil und die Detektive“ und anderen Kinderbüchern Kästners im Ausland“ / Vortrag und Diskussion / freier Eintritt

Andreas Bode nimmt sich einige der Kinderromane Kästners vor, vor allem ausländische Ausgaben von „Emil und die Detektive“, und unterzieht ihre Neuillustrierung einer kurzen stilkritischen Analyse. Dabei werden einige Fragen erörtert, etwa, was die Gründe dafür sein können, dass manche Verlage Erich Kästners Bücher überhaupt neu illustrieren lassen, obwohl doch die Bilder von Walter Trier perfekt zu Kästners Texten zu passen scheinen, und, ob es besondere Gründe gibt, dass die Verlage in den ehemaligen sozialistischen Ländern besonders häufig andere Illustratoren als Trier gewählt haben.

Andreas Bode, geb.1942 in Leipzig, studierte in München, Stockholm und Moskau osteuropäische und neuere Geschichte, sowie Slawistik, gefolgt von der Ausbildung zum wissenschaftlichen Bibliothekar des höheren Dienstes in München. Von 1978 bis 1983 war er Leiter der Bibliotheken der Hochschule der Künste in Berlin und anschließend bis 2007 Direktor der Internationalen Jugendbibliothek in München.

20 h Remo Hug, „Die bunte Welt der Kästner-Bücher“ / Vortrag und Diskussion / freier Eintritt

Von Erich Kästners Büchern ist bis dato eine fast unüberschaubare Fülle von Ausgaben und Auflagen entstanden, seine Werke sind in zahlreiche Sprachen rund um den Globus übersetzt worden. Eine exakte Erfassung und eingehende Beschreibung dieses enormen Korpus ist bisher allerdings ausgeblieben. Remo Hug arbeitet seit Längerem daran, diese Forschungslücke zu schließen; in seinem Vortrag gibt er anhand repräsentativer Beispiele einen informativen Einblick in diese bunte Bücherwelt und zeigt mithilfe vieler Bilder, wie sich Erscheinung, Ausstattung und Aufmachung der Kästner’schen Werke im Verlaufe ihrer jahrzehntelangen Publikationsgeschichte weltweit gewandelt haben.

Remo Hug wurde 1967 in der Schweiz geboren. Studium der neueren deutschen Literaturwissenschaft und Philosophie, Tätigkeit als Korrektor und Redakteur für verschiedene Zeitungen, seit 2009 freiberuflicher Lektor. 2006 veröffentlichte er die Monographie Gedichte zum Gebrauch – Die Lyrik Erich Kästners, für Sammelbände verfasste er außerdem drei umfangreiche Artikel über Kästner. Zurzeit arbeitet er an einer auf drei Bände angelegten, detaillierten und reich illustrierten Darstellung des gesamten in Buchform veröffentlichten Werkes von Erich Kästner samt einer Primärliteratur-Bibliographie aller Ausgaben und Auflagen, die bis heute weltweit erschienen sind.

So, 7.4. Von Hausapotheken und Gemischten Gefühlen
11 h Die Mitglieder des Meet & Read Literaturclubs lesen gesammelte Texte Erich Kästners / freier Eintritt

Es lesen: Maren Frei / Steffi Michel / Petra Qadan / Brigitte Zschaber
Moderation: Noelle Waibel

Über den Literaturclub

Diskutieren über Literatur ist langweilig? Nicht im Literaturhaus Villa Augustin! Vorgestellt und besprochen wird Prosa des 20. und 21. Jahrhunderts in deutscher Sprache. Der Literaturclub trifft sich an jedem ersten Dienstag des Monats um 19 Uhr. Neugierige sind willkommen!

Das Erich Kästner Museumsfestival wird von der Landeshauptstadt Dresden gefördert.

Text: Literaturhaus Dresden

Förderverein für das Erich Kästner Museum /
Dresdner Literaturbüro e.V.
Literaturhaus Villa Augustin
Antonstraße 1
01097 Dresden
Tel 0351 / 8045087
http://www.facebook.com/Literaturhaus.Dresden
http://www.literaturhaus-dresden.de

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Premiere „Die Niere“ in der Comödie Dresden

31 Sonntag Mär 2019

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Theater

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Hand auf`s Herz: Liebling, was bist du bereit für mich zu tun?
Foto: Dennis Häntzschel

Humorvolle Prüfung auf Herz und Nieren

Für reichlich Turbulenzen im perfekt gestylten Leben zweier Paare sorgt „Die Niere“ in der gleichnamigen Beziehungskomödie vom Stefan Vögel, die am Freitagabend Premiere hatte in der Comödie Dresden.

Gerade träumte er noch vom großen Durchbruch als Architekt, jetzt bangt er um sein Leben. Arnold fällt aus allen Wolken, als seine Frau Katrin eine neue Niere braucht. Beide haben dieselbe Blutgruppe, doch er will kein Risiko eingehen. So entbrennt ein kurioser wie emotionsreicher Streit um die passende Organspende im Stück „Die Niere“ von Stefan Vögel. Die Beziehungskomödie hatte am Freitagabend Premiere in der Comödie Dresden.

Inmitten des kühl-eleganten Appartments mit weiter Terrasse und Lichterkette steht ein rotes Designersofa, das einer Krankenliege ähnelt. Arnold (Hardy Krüger Jr.) ist ein lässig, cooler Durchstarter. Er hält einen phallisch aufragenden Modellturm, sein neuestes Bauprojekt in Paris, vor seinen Körper. Um so mehr geht ihm an die Nieren, als seine Frau Katrin (clever: Lara Joy Körner) ihn mit der benötigten Organspende überrascht. Er verschanzt sich hinter seiner Angst vor möglichen Nebenwirkungen einer Transplantation, selbst wenn diese weniger häufig wie Gewaltverbrechen sind. Als Arnolds bester Freund Götz (naiv-gutmütig: Urs-Alexander Schleiff) sofort bereit ist als Spender einzuspringen, führt dies zu einem witzig-absurden Hahnenkampf der beiden um die Niere.

Sowohl Arnold als auch Götz` Frau Diana (biestig: Katharina Bauer) sind sauer, schließlich ist solch eine Organspende eine intime Sache, und als Apothekerin führt sie noch mehr mögliche Komplikationen ins Feld. Dann werden angeblich auch noch die Laborbefunde vertauscht und Arnold braucht plötzlich eine neue Niere! Nebenbei kommen auch noch ein paar pikante Geheimnisse der zwei Paare ans Licht und lange unausgesprochene, schwelende Konflikte werden ausgetragen. Was unweigerlich die Frage aufwirft: Liebling, was bist du bereit, für mich zu tun? Eine humorvoll-abgründige Prüfung auf Herz und Nieren mit überraschenden Wendungen, die allerdings nicht durchgängig plausibel sind und zu konstruiert wirken, kam unter Regie von Ute Witting auf die Bühne. Dennoch viel Beifall vom Premierenpublikum für diese turbulente Suche nach wahren Werten.

Text (lv)

http://www.comoedie-dresden.de

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Ausstellung „Deutsche Heimat“ in der Galerie Holger John

29 Freitag Mär 2019

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst

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„Familie“, Georg Egmont Oehme, 1925 
Einen „Rasselbock“ zeigt Beate Bilkenroth, Landschafts-, Tier- und Jagdszenen
stammen von Andreas Bräunsdorf.

„Augustusbrücke“, Barbara Bessen-Möckel, 2008
„Blick auf das brennende Dresden“, Franziska Klotz
„Altmarkt“, Siegfried Klotz, 2003

„Die Parade“, Lutz Heyder, 1990

Mal romantisch, mal steinig ist der Weg durch die Ausstellung „Deutsche Heimat“. Der Künstler und Galerist Holger John überrascht die Besucher gern mit ungewöhnlichen, auch brenzligen Themen und Blicken auf die Gegenwart. 

Zwischen heimelig und unheimlich

Farb- und spannungsreiche Blicke auf „Deutsche Heimat“ im Spiegel der Kunst von der Romantik bis zur Gegenwart zeigt die gleichnamige Ausstellung in der Galerie Holger John.

Eine Kuckucksuhr tickt an der Wand, neben einer grotesken Radierung „Das Murmelaugenfest zu Dresden“ (1991) von Horst Janssen und einer sonnenflimmerndern, unwirklich schönen „Elblandschaft“ von Johannes Kühl (1943).
Alte Volkslieder, von „Kein schöner Land“, „Muss i denn zum Städtele hinaus“, „Adé nun zur guten Nacht“ bis zu Songs von Hannes Wader und Zupfgeigenhansel, begleiten die Bilder-Wanderung durch die Ausstellung „Deutsche Heimat“ in der Galerie Holger John, Rähnitzgasse 17 im Dresdner Barockviertel, die mit dieser besonderen Schau ihr fünfjähriges Jubiläum feiert. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Kulturhauptstadtbüro Dresden 2025.

Die Wände sind grün wie der deutsche Wald, jedenfalls in der Vorstellung.
Über 100 Bilder aus Biedermeier und Romantik, Altdresdner bis zeitgenössische Malerei, spüren dem Heimat-Begriff einst und heute in allen Facetten, mit Blick auf Landschaft, Orte und Menschen, nach, opulent, heiter, unbeschwert, kitschig-heroisch, witzig, ironisch bis expressiv und dramatisch.

Üppig goldgerahmt erscheint das alte Dresden mit Altmarkt und Hofkirche, Gebäude und Gestalten halb in Licht und Schatten, Pferdegespanne neben der Tram in Ölgemälden von Max Pietschmann und Fritz Beckert von 1926. Daneben hängt ein satirisches Plakat „Die Besteigung der Barbarei“ von 1920, die Erstürmung des Barbarine-Felsens in der Sächsischen Schweiz, ein halsbrecherisches Spektakel.

Gegenüber ein goldglänzendes Naturidyll, ein Bauer sitzt pfeiferauchend neben seiner Frau mit Nähzeug. Davor eine Installation, „Equipment“ von Stephan Ruderisch, zwei Wanderstöcke mit Köpfen, die aus Bierkrügen ragen.

Ein grellfarbiges Gemälde aus der Vogelperspektive erinnert an „Das brennende Dresden“, gemalt hat es Franziska Klotz. Zu sehen ist auch das letzte Bild ihres Vaters, des Malers Siegfried Klotz aus dem Jahr 2003, eine pastellfarbene Ansicht vom Altmarkt, in der Mitte strahlendes Weiß und einige dunkle Flecken am Bildrand.

Von einer älteren Dame, Hobbymalerin, stammt vis a vis das wolkenreich-bewegte Bild „Augustusbrücke“ von 2008. Acryl auf Pappe, ocker und blau dominieren. Es sei auch ein Hoffnungsbild, denn das Malen half Barbara Bessen-Möckel wieder gesund zu werden, erzählt Holger John. „Kunst ist die beste Medizin“, schmunzelt er.

Spannend und emotionsgeladen ist das Bild „Die Parade“ von Lutz Heyder, einem Berliner Künstler, von 1990. Er ist bereits verstorben. „Ein Schlüsselbild der Wendezeit, das noch nie ausgestellt war“, so John. Die Figur auf dem Bild ähnelt einem apokalyptischen, vom Pferd stürzenden Reiter.

Zu sehen sind in der Ausstellung „Deutsche Heimat“ Gemälde, Zeichnungen, Plastik. Ein farb- und spannungsreicher Bilderbogen aus Erinnerungen, in denen sich Gestern und Heute in der Gegenwart spiegeln. Noch bis 31. März.

Text + Fotos (lv)

Geöffnet: Di – So von 14 – 19 Uhr

http://www.galerie-holgerjohn.com

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Selbsterfahrung: Clown sein

27 Mittwoch Mär 2019

Posted by Lilli Vostry in Allgemein, Genießen, Lebensart

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Das leise Schmunzeln über Dinge, wo man sich früher aufregte

Die Freude über einen wiedergefundenen Text und den Clown in mir.

Ich habe heute den Clown in mir erweckt. Geahnt habe ich es schon immer, dass da so ein Wesen in mir steckt, voll fröhlicher Neugier mich und alles um mich herum beobachtend. Schwer im Zaum zu halten, oft Schabernack spielend und mich in Verlegenheit bringend mit grenzenloser Offenheit, Direktheit, entwaffnender Schlagfertigkeit, so dass ich selbst nur staunte, woher das kommt.

Wer ist dieser Witzbold, Kobold, Träumer, Unruhegeist und Possenreißer in mir, der so gern mit lustvoller Schärfe und Spaß über die Str(e)änge des Lebens haut, kaum Grenzen kennt, sie immer wieder übertritt oft unbewusst, anderen damit zu nahe tritt oder sie vor den Kopf stößt.  Ein Wesen das nichts allzu ernst nimmt, mich foppt immer wieder und im Streit ständig liegt zwischen Spaß und Ernsthaftigkeit, purer Lebensfreude und Traurigkeit, Wehmut, Ängsten vor fast allem, um sich ihnen dann vorsichtig, skeptisch, aber bereitwillig und mutig zu stellen und immer wieder über sich selbst zu triumphieren, wenn wieder eine Hürde genommen ist (wie das Weiterschreiben dieser Zeilen fast im Dunkeln, nachdem das Küchenlicht plötzlich ausging…). Überschäumend vor Freude und Wut, Liebe, Schmerz und Trauer. Oft genug unbeachtet, ungehört und verdrängt, wenn dieses Wesen gar zu übermütig, ungehobelt und ungezügelt aus mir heraus wollte. Heute durfte es endlich heraus, habe ich es gelassen, mich darauf eingelassen, es machen lassen.

Mit Bangen, was es alles anstellen würde mit den anderen Clowns, aber auch voller Neugier und Zuversicht, dass es gut werden würde, weil ich es aus vollem Herzen wollte. Nach den langen Wochen der Trauer in persönlicher Krise wieder mehr Leichtigkeit ins Leben holen. Unbeschwertheit und Gelassenheit wenigstens einen Moment spüren und erleben wie sich das anfühlt. Nun weiß ich es und es fühlt sich großartig an, hätte nie gedacht, dass es so schnell und einfach geht: einfach den Kopf ausschalten und mitten ins Herz hinein sehen, eintauchen und fühlen was da ist, alle Gefühle zulassen wie sie sind, sich zeigen wie man ist. Der Clown darf alles. Er kennt weder Moral noch Regeln. Nicht Ich oder Du. Kein Ja oder Nein. Er ist einfach da jenseits von gut und böse. Er denkt mit dem Herzen und tut wonach ihm gerade ist. Egal was ist, wenn er hinfällt oder etwas schief geht, stutzt er kurz, ach ja, na ja, ja ja, murmelt er vor sich hin, seufzt ein wenig, ist etwas traurig und dann nimmt er die Situation an wie sie ist, ist ja nun einmal passiert.

Er nimmt alles an wie es ist, bewertet es nicht, bleibt nicht stehen im Missgeschick, Pannen oder Trauer, sondern schaut weiter, auf die gleiche Situation mit anderem Blick, verwandelt und verändert sie dadurch im selben Augenblick und erschafft etwas Neues. Er sieht den nächsten Moment, das nächste Abenteuer und Herausforderung, die ihn locken und er lacht und freut sich darüber. Von der heruntergefallenen Torte vor der Haustür des Geburtstagskindes nascht er die köstlich süße Sahne, beschmiert sich damit Gesicht und Hände und lädt das herbei kommende Kind dazu ein, es ihm gleich zu tun. Mit so einem strahlenden Lächeln und naiv fröhlichen Blick, dass man dem Clown gar nicht böse sein, ihm nicht widerstehen kann und diese unbekümmerte Lebensfreude, den verschmitzten und frechen Charme, die Spontanität und das Schöne trotz des Ausrutschers, die Chance im Scheitern sehend (wie im Film „Alexis Sorbas“, wo auch das Clownsprinzip angewandt wird, der Held sieht sein Projekt wie ein Kartenhaus zusammenbrechen und was macht er? Lacht darüber aus vollen Herzen…) sind ansteckend, verblüffen, reißen mit, nehmen dem Leben die Schwere und Druck, erleichtern, wirken befreiend und erlösend.

Der Clown ist ein Meister im Improvisieren, erfindungsreich und weiß immer weiter, immer einen Ausweg, fällt und steht wieder auf, geht weíter und beginnt neu. Er sieht und entdeckt die Welt voll staunenden Kinderaugen (Kinder sind die geborenen Clowns) oft mit einem lachenden und weinenden Auge, ist mal naiv verträumt, trottelig, tollpatschig, unbeholfen, aber auch gewitzt, schlau, weise, fantasievoll, einfallsreich und versteht jeder Situation etwas abzugewinnen. Erlebt und durchlebt, leidet und genießt jeden Moment intensiv und ist daher glücklich, liebens- und beneidenswert. Dennoch wird er von seinen Mitmenschen mitunter argwöhnisch betrachtet, da er sich nicht einordnen, schwer fassen lässt, unkontrollierbar, unberechenbar, maßlos, zuweilen chaotisch und auch gefährlich für andere werden kann, da er sich über alle Grenzen hinwegsetzt; und nicht alle es lustig und toll finden, wenn der Clown für sich und  seine Begleiterin etwa im Café einen Kaffee bestellt, sich am heißen Getränk die Zunge verbrennt, laut nach Wasser schreit und seine clowneske Begleiterin ihm immer mehr Wasser bringt, kannenweise überschüttet bis das ganze Restaurant unter Wasser steht und sich in ein Schwimmbad verwandelt…

Oder  wenn der Clown im Zug sitzt und plötzlich von einer Dame aufgefordert wird, den Platz zu räumen und sie ihm ihre Platzkarte zeigt. Der Clown bin in dem Moment ich und denke gar nicht daran aufzustehen, es ist gerade so gemütlich und genieße am Fenster die schöne Aussicht. Lächle die Dame an und verweise auf den noch freien Platz neben mir. Doch sie lehnt empört ab, sie habe reserviert. Doch der Clown war eher da. Sie redet mit Engelszungen auf ihn ein, versucht ihn wegzuschieben, nichts hilft. Er bleibt sitzen und versteht nicht, was sie von ihm will, will es auch nicht verstehen, warum sie sich nicht auf den freien Platz setzt… Dann hebt sie seine Beine hoch, um ihn zum Aufstehen zu bewegen, sie sind schwer und ihr Rücken schmerzt schon von dem Bemühen. „Aua“ sagt sie zum Clown, zeigt auf ihren Rücken und verzieht das Gesicht. Der Clown stutzt. „Aua“? fragt er, sie nickt. Sein Mitgefühl erwacht. Er streicht über die Stelle, „Aua weg“, sagt er tröstend, sie anlächelnd und dann immer lauter: „Aua weg!“ und sie stimmt mit ein und ebenso die Zuschauer, die gerade selbst noch als Clowns agierten.

Der Clown und die Dame umarmen sich herzlich, er rückt ein Stück zur Seite und lässt sie auf seinem Schoß Platz nehmen. Die Dame strahlt gerührt.

Nach drei Stunden „Clown Sein – Im Jetzt Sein!“, so der Titel des Schnupperkurses mit Sigrun Stiehl im Galli Theater Dresden, fühle ich mich heiter, leicht, erfrischt und gelöst wie lange nicht, fahre mit einem Lächeln nachhause. Die Clownsnase ist längst ab, doch der Clown immer noch bei mir, ich kann ihn jetzt besser sehen und fühlen, bin mir selbst ein Stück näher gekommen und werde ihn ab jetzt öfter fragen, wenn ich nicht weiter weiß, was er in dem Moment tun würde. Und sei es nur dieses leise Schmunzeln über Dinge, wo man sich früher aufregte oder die man sich nicht traute auszuprobieren. Ich weiß ja jetzt, der Clown in mir kann nichts verkehrt machen. Er lernt und sammelt immer neue Erfahrungen, wächst an sich, sieht das Leben als großes Spiel und will sich nicht selbst den Spaß daran verderben.

Text + Fotos: Lilli Vostry

(geschrieben am 24.5.2014, abends nach dem Clowns-Workshop im Galli-Theater Dresden.)

Weitere Infos unter http://www.galli-dresden.de

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BilderAlbum: Hereinspaziert beim Circus Astoria!

27 Mittwoch Mär 2019

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Genießen, Lebensart

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Streichelzoo und Manege im Freien

Der Circus Astoria, ein kleines Familienunternehmen in siebenter Generation, hat zurzeit seine Zelte aufgeschlagen am Elbufer in Dresden-Pieschen, Moritzburger Str. 3. Die Wiese hat sich in eine Manege im Freien verwandelt, auf der Kamele herumlaufen und grasen. Lamas, Alpakas, Bergziegen, Esel, Shetlandponys und eine Watussi-Kuh mit warmbraunem Fell namens Lisa, die viele für einen Ochsen oder einen Stier halten, tummeln sich außerdem im Freigehege, genießen die Sonnenstrahlen und bleiben gelassen angesichts der vielen neugierig vorbeischauenden Besucher. Die Kleinen dürfen schon auch mal auf Kameldame „Salome“ steigen und eine Runde drehen, lustig ermuntert von Zirkuschef Ricardo Köllner.

Mit Anmut und Gelassenheit bezaubern die Kamele auch in der Manege im Zirkuszelt.
Die Zirkusleute bringen Kinderaugen zum Strahlen, Erwachsene schmunzeln über die fröhlich-fantasievolle Show, mit viel Spaß und Herzblut gezeigte Tierdarbietungen, mitreißende und verblüffende Akrobatik und schelmische Clownerie.

Der Clown schließt eine Wette ab mit der Zirkusdirectrice, die durchs Programm führt, wie leicht sich mit Heu Geld verdienen lässt. Sie glaubt es nicht und wird in einem Wissensquiz eines Besseren belehrt. Sie braucht immer nur mit „Heu“ antworten… Auch auf die Frage: „Was wollen Sie lieber? 10 Euro oder Heu…“

Die „Astoria Sisters“, zwei junge Frauen, schwingen Hula-Reifen zu Rock`n`Roll-Klängen und begeistern abwechselnd mit viel Power, Charme und atemberaubender Jonglage und Artistik hoch unter dem Sternenzelt das Publikum. Jamie, eine der Schwestern balanciert und dreht sich um die eigene Körperachse auf die Arme gestützt auf einem Lenkergriff. Ihre Schwester Sally schwebt in blaues Licht getaucht als Meerjungfrau in die Höhe und befreit sich aus ihrem Netz, später schwingen beide als Engel mit weißen Federflügeln hoch unter die Zirkuskuppel.

Clown Diego, ihr Bruder, erweist sich auch als wagemutiger Akrobat auf übereinander gestapelten Rollen und tritt aks Kung-Fu-Kämpfer, in weißem Anzug und roter Nase, aus der Ferne auf, der lustig einen Zuschauer in die Geheimnisse der Körperentspannung einweiht.

Vater Ricardo stemmt einen Hammer, Schubkarre und Turm aus Stühlen freihändig, von einem Mundgriff gehalten mit Humor, Geduld und Gelassenheit. Außerdem lässt er Kamele durch die Manege traben, Bergziegen über Balken balancieren und auf Klettertürme rauf und runter springen. Shetlandponys am Manegenrand die Zuschauer begrüßen. Gerade noch Rasselbande, hören sie auf`s Wort, wenn er sie in einer Reihe Aufstellung nehmen lässt, die Ponys sich aufrichten und aneinander halten. Sehr berührend.

In der Pause dürfen klein und groß im Streichelzoo und bei der Schlangenshow den Tieren ganz nahe sein. Mit Futterspenden helfen sie außerdem den Zirkustieren. Und am Ende bekommen die Zirkuskünstler reichlich Applaus für ihre abwechslungsreiche Vorstellung.

„Zirkus ist wieder im Kommen“, sagt Astoria-Chef Ricardo Köllner hinterher. „Die Besucher erleben einen harmonischen Umgang zwischen Mensch und Tier, alles echt, hautnah und live.“ Das spreche gerade in der heutigen, technisierten und schnelllebigen Zeit besonders junge Familien an. Erinnerungen kommen hoch an eigene Kindertage. Der Zirkus ist auch ein Stück Kulturtradition.

„Die Leute staunen, dass die Tiere hören und sofort zu mir kommen, wenn ich sie rufe“, sagt Ricardo Köllner. Dies würden sie wohl nicht tun, wenn er sie nicht gut behandle. Er legt großen Wert auf tiergerechte Haltung ebenso wie auf Transparenz. Jeder kann die Tiere auf der Wiese vor dem Zirkuszelt sehen und sich ein eigenes Bild machen. Das Kamel-Paar „Kalif“ und „Salome“ und ihren Sohn „Ali`, die aus der Mongolei stammen und dort wie Haustiere gehalten werden. „Tiergerecht heißt, dass die Tiere sich wohlfühlen, auf das Tierwohl achten.“

Der Circus Astoria tourt seit nunmehr zehn Jahren vor allem durch ostdeutsche Lande, aber auch Tschechien und Dänemark. Vor 28 Jahren haben sich Ricardo Köllner und seine Frau Velicka, die aus einer tschechischen Zirkusfamilie stammt, beim Circus Royal kennengelernt, den es inzwischen nicht mehr gibt. Ihre drei Kinder sind mit dem Leben unterwegs aufgewachsen. Sie mögen es, immer neue Orte und Menschen kennenzulernen, erzählt Jamie Köllner. Seine Heimstätte hat der Circus Astoria im Winterquartier in Suckow bei Parchim in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Circus Astoria ist zum ersten Mal auf diesem Platz am Pieschener Elbufer zu Gast. Es gefällt ihnen sehr. Die Hunde nehmen auch gern mal ein Bad in der Elbe und halten die Tiere draußen zusammen. Sie haben einen Tierpfleger und einen Requisiteur, ansonsten helfen alle in der Familie mit, die Tiere füttern und pflegen.

Zu erleben ist das Programm des Circus Astoria noch bis 31. März an diesem Platz.

Vorstellungen: Do + Fr. 17 Uhr, Sa 14+17 Uhr, So 14 Uhr

Do + Sa 17 Uhr Familienvorstellungen: Erwachsene zahlen Kinderpreise; Fr 17 Uhr, Happy Friday: Nur 8 Euro pro Person auf allen Plätzen

Die nächste Station von Circus Astoria ist übrigens in Dresden-Cossebaude eine Woche lang.

Text + Fotos (lv)

Es liebt Sonne und Möhren… meinwortgarten.com-Inhaberin Lilli Vostry erlebte die Zirkustiere bei ihrem Gastspiel an der Elbe in Dresden-Pieschen in urwüchsiger Umgebung.


Nach seinem Freigang mit Abendbrot an der Brombeerhecke kehrt Kamel „Kalif“, an der Seite von Zirkuschef Ricardo Köllner, zurück zu seiner „Salome“ ins Gehege.


Schlange stehen zum Kamelreiten. Die Kinder dürfen nach der Vorstellung eine Runde mit Kamel „Kalif“ drehen, der gerade Vater geworden ist. Bereits zum zweiten Mal.


Streicheleinheiten & Leckerli: Bis zur Abfahrt standen kleine und große Besucher am Freigehege der Zirkustiere am Pieschener Elbufer. „Es war ein sehr nettes Publikum hier“, sagte ihr Tierpfleger vom Circus Astoria. „Wir bekommen bestimmt wieder.“

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Weltlügenball am 1. April im Lügenmuseum

26 Dienstag Mär 2019

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Projekte, Tanz

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Die erste Lügenmilonga am 11. August 2015 im großen Saal vom Lügenmuseum in Serkowitz. Foto: André Wirsig

Ein Ort zum Träumen, Staunen und Wundern

Das Lügenmuseum in Radebeul, Kötzschenbrodaer Str. 39, feiert seinen 29. Geburtstag am 1. April, dem Tag der Lügen, kurz Internationalem Weltlügentag mit einem Weltlügenball. Beginn 19 Uhr. Mit Finissage der Ausstellung „Wunder.Punkt“, offener Bühne & offenem Buffet.

Vor dreißig Jahren gründete der Künstler Reinhard Zabka einen eigenen Künstlerverband, den VDQ der DDR, den Verband der Querulanten. Das funktionierte, tausende von Mitgliedern nahm er auf Versammlungen und Demonstrationen auf. Da wurde er übermütig und gründete in seinem Sommeratelier in einer Bauernkate im sumpfigen Rhinluch das Lügenmuseum. Im Vakuum der Wiedervereinigung, am internationalen Weltlügentag 1990, begann die Geschichte eines der außergewöhnlichsten Museen Deutschlands. Der Strom der neugierigen Besucher ist seither niemals abgerissen.

Ein Bürger wollte den Streit, um diese Kunstposition zu beenden, indem er anbot zwei Müllcontainer zu sponsern. Er hatte keine Vorstellung von der Dimension dieses Kulturunternehmens. Es waren schließlich fünf Schwerlastzüge, welche nach zwei Umzügen und einem Totalschaden 2012 in Radebeul landeten. Immer wieder erfreut es die Museumsbesucher, dass das Lügenmuseum so wunderbar in den alten Gasthof passt und dass Radebeul den leer stehenden Gasthof zur Verfügung gestellt hatte, eine Win-win-Situation. Die historischen Gemäuer des Gasthofs Serkowitz leben und werden so vor dem Verfall bewahrt. Wunderkammern, Indiversen, Maschinen zur Belustigung und anarchische Apparate im ironischen Leerlauf, eine Milchstraße von Ideen stellen seither im Gasthof Serkowitz normative Logik zweckorientierter Verwertung in Frage. Selbstverständliche Gewissheiten geraten ins Wanken.

Das Lügenmuseum als Freiflugschein der Phantasie kann auch als Orakel oder Ausflugsziel für die ganze Familie genutzt werden. Wider Bevormundung und Dauerbelehrung inspiriert es die Neugier der Besucher und bringt sie zum Staunen, es ist das verlorene Lebensgefühl unserer Zeit.

Eine Tankstelle der Lebensinspiration wirft die Bedeutung über Bord. Das meiste will an gar nichts mehr erinnern, hat fast schon die Erinnerung an sich selbst aufgegeben, kreist als nutzloses Spielwerk lächelnd um sich selbst. Man kann spüren, wie die irrwitzigen Zusammenstöße im eigenen Kopf Funken schlagen. Es ist ein überzeugendes Plädoyer für das Staunen als existenzielle Erlebensform: Wer staunt, widersetzt sich der Vergeudung des Lebens! 

Finissage der Ausstellung „Wunder.Punkt. Offene Bühne & offenes Buffet, jeder bringt was mit. Alle Welt ist eingeladen.

Text: Richard v. Gigantikow

https://luegenmuseum.de

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7. Bibliothekskongress Leipzig 2019: „Bibliotheken verändern“

25 Montag Mär 2019

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Literatur, Projekte

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Fake News und verbale Ausfälligkeiten: Bibliotheken stellen sich als Informationsvermittler gegen Spaltung der Gesellschaft

7. Bibliothekskongress gibt wichtige Impulse für die Zukunft / Bibliotheken in der digitalen Welt unverzichtbar und diskursfördernd

Die Gesellschaft wandelt sich rasant. Bibliotheken begegnen dieser Dynamik mit innovativen Konzepten für Medienzugang und Teilhabe. So lautet das positive Fazit, mit dem der 7. Bibliothekskongress in Leipzig zu Ende ging. Vier Tage lang hatten sich mehr als 4.000 Teilnehmer von öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken im Congress Center Leipzig getroffen, um gemeinsam das Motto „Bibliotheken verändern“ intensiv zu diskutieren und Lösungsansätze konsequent auf den Weg zu bringen. Dabei stand die Positionierung als sogenannter Dritter Ort – als Schnittstelle für Wissenserwerb und Möglichkeit zur Teilhabe in der modernen Gesellschaft – genauso auf der Tagesordnung wie Fragen rund um die Digitalisierung.

„Der Bibliothekskongress hat sprichwörtlich ein neues Kapital in der Zukunft der Bibliotheken aufgeschlagen. Wir haben die digitale Aufbereitung von Forschungsdaten und somit Themen wie Open Access, Open Data oder Open Science intensiv beleuchtet. Zudem haben wir eruiert, wie Blockchain-Technologien unsere Arbeit verändern werden“, lobt Dr. Heinz-Jürgen Lorenzen, Präsident des BID den hohen Stellenwert der Veranstaltung. Er betont: „Mit unserem klaren Fokus auf die Weiterentwicklung von Bibliotheken als Kommunikations-, Interaktions- und Erlebnisräume schaffen wir attraktive Angebote für die Alphabetisierung. Mit Blick auf die aktuellen technischen Entwicklungen kommt die digitale Alphabetisierung – also der Zugang sowie Kenntnisse über die sinnhafte Nutzung der digitalen Welt – als zusätzliche Aufgabe für Bibliotheken hinzu. Dem stellen wir uns aktiv, um als Ermöglicher für gesellschaftliche Teilhabe Verantwortung zu übernehmen.

Partnerland Niederlande: Royales Engagement für Leseförderung

Zahlreiche Anregungen dafür gab es auch durch das Gastland Niederlande. Denn mit der Etablierung der Bibliotheken als Dritter Ort nehmen die Niederlande international eine Vorreiterrolle ein. Dies zeigte die niederländische Prinzessin Petra Laurentien Brinkhorst, die sich zugleich als ehrenamtliche UNESCO-Botschafterin für Alphabetisierung engagiert, deutlich. Die Prinzessin erläuterte beispielsweise die in den niederländischen Bibliotheken eingeführten Sprachhäuser. In diesen wird die Alphabetisierung sowohl der einheimischen Bevölkerung als auch von Migranten kontinuierlich gefördert. Zudem können die Bürger dank e-Government in den Bibliotheken zahlreiche Verwaltungsgänge komfortabel realisieren.

Bibliotheken für bessere Diskussionskultur und gegen Fake News

Um die richtige Umsetzung ging es auch in den mehr als 260 Vorträgen innerhalb der Plenarpanels. Hier richteten die Vertreter der Bibliotheken nicht nur den Blick auf die eigene Branche, sondern nutzten die Kompetenzen externer Profis, um den eigenen Horizont zu erweitern. Besonderes Interesse erfuhr dabei der Vortrag der renommierten niederländischen Architektin Francine Houben, die für zahlreiche Bibliotheksbauten in aller Welt verantwortlich zeichnet und aktuell bei der Sanierung der New York Public Library federführend ist. Die bereits mehrfach ausgezeichnete Architektin besitzt große Expertise bei der Gestaltung von Bibliotheken als Dritte Orte und stellte zugleich ihre Initiative „Eye opener“ vor. Diese soll Entscheidern die „Augen öffnen“, um Innovationen von Bibliotheken konsequent voranzutreiben.

Gerade mit Hinblick auf die immer häufigeren unsachlichen und emotional aufgeladenen Debatten in der Öffentlichkeit können Bibliotheken eine wichtige Schnittstelle für respektvollen Meinungsaustausch werden. Dr. Lorenzen: „Immer häufiger werden extreme Meinungen ohne sachliche Argumente ausgetauscht und die Gesellschaft auf diese Weise in zwei Lager getrennt. Als Bibliotheken wollen wir uns dem verstärkt entgegenstellen. Wir brauchen neue Ideen für Inhalte und Veranstaltungen. Auf dem Bibliothekskongress gab es zahlreiche Impulse dafür. Jetzt gilt es diese in naher Zukunft umzusetzen.“

Ein neues Denken und strukturierte Aktivitäten braucht es auch beim Thema Fake News. Da waren sich die Teilnehmer nach den vier Veranstaltungstagen einig. Denn immer häufiger werden gezielt falsche Informationen über alle Kommunikationskanäle gestreut, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen oder um anders denkende Menschen zu diskreditieren. Porträtfotos mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten, die vielfach über soziale Netzwerke verbreitet werden, sind dabei nur die Spitze des Eisberges. In ihrer Rolle als Informationsvermittler müssen die Bibliotheken dem entgegentreten und immer mehr Menschen dazu befähigen, Fake News von tatsächlichen Nachrichten zu unterscheiden. Anregungen für entsprechende Formate für die Arbeit vor Ort – insbesondere für die Jugend – gab es dazu in Leipzig zur Genüge.

Positives Fazit und nächster Termin

Spannende Diskussionen, gewinnbringende Plenarpanels, ein sechsprozentiges Teilnehmerplus und eine ausgebuchte Fachausstellung mit rund 150 Ausstellern machten den 7. Bibliothekskongress zu einer gelungenen Veranstaltung. Die nächste Bibliothekskongress in Leipzig findet 2022 statt und wird wieder eng mit der Leipziger Buchmesse verankert sein.

Über den Bibliothekskongress Leipzig

Der Bibliothekskongress (zugleich Deutscher Bibliothekartag) ist der größte nationale Fachkongress in Europa. Als wichtigster Treffpunkt der Informations- und Bibliotheksbranche für internationale Fachbesucher aus dem Bibliothekswesen findet der Kongress im Vorfeld der Leipziger Buchmesse in einem dreijährigen Turnus im Congress Center Leipzig (CCL) statt. Die Fachausstellung dient mit einer Gesamtnettofläche von 2.213 qm Messeausstellern als Forum, um ihre Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen vorzustellen. Zu den zentralen Ausstellungsbereichen gehören: Archivierungssysteme, Aus- und Weiterbildung, Bibliotheks- und Informationssysteme, Bibliothekseinrichtungen/Mobiliar, Bibliotheksmaterialien und -zubehör, Buchhandel/Verlage, Datenbanken, Fachbücher und -zeitschriften, Information-Retrievalsysteme, Konversion und Digitalisierung, Mikroformen, OCR, Recherche- und Informationsdienstleistungen, Restauration und Pflege, Scanner und Codierung, Selbstverbuchungssysteme, Sicherheit und Sicherungssysteme, Software, Verbände und Organisationen. Die Fachausstellung zum Bibliothekskongress Leipzig wird vom Veranstalter Leipziger Messe GmbH organisiert und durchgeführt.

Über Bibliothek & Information Deutschland (BID) e. V.

Bibliothek & Information Deutschland (BID) e. V. ist der Dachverband der Institutionen- und Personalverbände des Bibliothekswesens und zentraler Einrichtungen der Kulturförderung in Deutschland. BID vertritt deren Gesamtinteressen auf nationaler und europäischer Ebene sowie in internationalen Gremien.

Text: Frank Schütze/priori-relations

Bibliothekskongress Leipzig im Internet:
bid-kongress-leipzig.de 

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Premiere für Tanzstück „Freie Radikale“ an den Landesbühnen Sachsen

24 Sonntag Mär 2019

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kultur, Tanz

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Alles wandelt sich 

„Freie Radikale“ heißt ein zweiteiliger Tanzabend von Wencke Kriemer de Matos und Fabio Liberti (ab 16 Jahre). Die Uraufführung ist am 5. April, um 19.30 Uhr an den Landesbühnen Sachsen in Radebeul.

Was auch immer im Universum entsteht und sich entwickelt, ist dazu verurteilt wieder zu vergehen – Gesellschaftsformen ebenso wie das menschliche Leben jedes Einzelnen. Wencke Kriemer de Matos betrachtet in ihrer Choreografie den individuellen „Lebensbogen“ eines Menschen und befasst sich mit dem so gern verdrängten Phänomen des Alterns, für das „Freie Radikale“ verantwortlich gemacht werden, die bei vielen zellbiologischen Prozessen eine wichtige Rolle spielen.

Fabio Liberti dagegen nähert sich den Begriffen FREI und RADIKAL aus politischer Perspektive und untersucht bedrohliche Transformationsprozesse, die sich gegenwärtig in unserer Gesellschaft mit und durch uns vollziehen.

Ein spannender Theaterabend, der es sich zum Anliegen gemacht hat, mit Tabus zu brechen und konfliktbehaftete Themen von gesellschaftlicher Relevanz mit den Mitteln des modernen Tanztheaters neu zu beleuchten.

Es tanzt die Tanzcompagnie der Landesbühnen:  Aurora Fradella, Leonardo Germani, Anita Suzanne Gregory, Brian Scalini, Adam Sojka, Camilla Bizzi,  Afonso Pereira, Adam Sojka, Oleksandr Khudimov, Kassandra Cruz, Zhiyelun „Alan“ Qi

Choreografie: Wencke Kriemer de Matos, Fabio Liberti
Ausstattung: Annett Hunger

Text: Petra Grubitzsch/LB Sachsen

Weitere Termine

7.4., 19.00 Uhr, 13.4., 19.30 Uhr, 17.5.2019, 20.00 Uhr, Landesbühnen Sachsen

Landesbühnen Sachsen GmbH, Meißner Str. 152, 01445 Radebeul, Tel. 0351/8954-0, Kasse : Tel. 0351/8954 214; Fax. 0351/ 8954 213; http://www.landesbuehnen-sachsen.de 

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Der Rausch der Freiheit – Podiumsdiskussion im Kulturrathaus Dresden

24 Sonntag Mär 2019

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kultur, Lebensart, Zwischenmenschliches

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Freiheit – Traum und Wirklichkeit

Die Volkshochschule Dresden geht der Frage nach, was das Wort heute bedeutet in einer Podiumsdiskussion am 26. März, um 19 Uhr im Kulturrathaus Dresden.

Die Zahl neun hat eine beinahe schicksalhafte Bedeutung in unserer Geschichte: Seit der Französischen Revolution 1789 elektrisiert der Freiheitsbegriff die Menschen. 1849 versuchte man in Deutschland, diese Impulse aus Frankreich umzusetzen, was vorerst nicht gelang. In Weimar wurde 1919 die erste freie deutsche Verfassung errungen und 1989 führte schließlich die Friedliche Revolution zum Sturz der letzten deutschen Diktatur. Do ch was verstehen wir unter Freiheit? Wo liegen ihre Grenzen und wie weit reicht die Freiheit der Andersdenkenden? Diesen Fragen geht die Volkshochschule Dresden am 26. März in der Podiumsdiskussion „Freiheit: Traum und Wirklichkeit“ nach. Die Veranstaltung findet um 19 Uhr im Clara-Schuman-Saal des Kulturrathauses (Königstraße 15) statt.

Seit gut 200 Jahren ringen die Menschen in Zentraleuropa um ihre Freiheit. Durch viel Blut und Tränen wurden Königtümer gestürzt und Ständeprivilegien gebrochen. Für die Frage, was diese Veränderungen heute für uns bedeuten und warum es gilt, die Freiheit heute und in Zukunft zu verteidigen, hat die Volkshochschule Dresden drei Experten eingeladen: Prof. Dr. Matthias Middell ist Professor für Kulturgeschichte und Direktor des „Global and European Studies Institute“ der Universität Leipzig. Oliver Reinhard arbeitet als stellvertretender Leiter des Feuilletons bei der Sächsischen Zeit und Prof. Dr. Hans Vorländer ist Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte und er leitet als Direktor das „Zentrum für Verfassungs- und Demokratieforschung“ an der Technischen Universität Dresden. Gemeinsam tauschen sie sich über die Rolle der Freiheit heute aus.

Die Podiumsdiskussion findet in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Geschichtsverein, der Gedenkstätte Bautzner Straße und der Sächsischen Landeszentrale für Politische Bildung statt. Sie ist zudem Auftakt einer Reihe rund um das Thema „Freiheit“. Hierin betrachtet die Volkshochschule Dresden den Begriff aus verschiedenen Blickwinkeln. Beispielsweise stehen im ersten Halbjahr vor allem die historischen Ereignisse der Jahre 1789, 1849, 1919 und 1989 im Vordergrund.

Der Eintritt zur Diskussion ist frei. Um eine Anmeldung wird gebeten, da nur begrenzt Plätze zur Verfügung stehen: Entweder über die VHS-Dresden-Webseite, in der Geschäftsstelle Annenstraße 10 (Montag bis Freitag 9 Uhr bis 13 Uhr sowie Dienstag und Donnerstag 14 Uhr bis 18 Uhr) sowie im Standort Gorbitz (Helbigsdorfer Weg 1, Montag und Dienstag 15 Uhr bis 18 Uhr sowie Mittwoch 9 Uhr bis 13 Uhr) und telefonisch unter 0351 254400 möglich.

Weitere Infos: www.vhs-dresden.de

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Leipziger Buchmesse: 286 000 Buchbegeisterte kamen

24 Sonntag Mär 2019

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Literatur, Projekte

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Auf dem Weg zur Leipziger Buchmesse gab es manch lustige Überraschung. Und eine Fülle zu entdecken und erleben an den drei Messetagen. Fotos (lv)

Literatur als sensible Zeitzeugin der Gegenwart und Seismographin der Zukunft

Dem Sog der Worte folgten vom 21. bis 24. März 286.000 Besucher zur Leipziger Buchmesse (2018: 271.000) und dem Lesefest Leipzig liest. Sie entdeckten die Neuerscheinungen der 2.547 Aussteller aus 46 Ländern, tauschten sich mit Branchenexperten aus und ließen sich vom geschriebenen und gesprochenen Wort faszinieren. Letzteres war vor allem bei Europas größtem Lesefest Leipzig liest zu erleben: Auf dem Messegelände und in der ganzen Stadt wurden in 3.400 Veranstaltungen die Novitäten des Frühjahrs vorgestellt und ließen damit einmal mehr ein lebendiges Fest für die Literatur erklingen.

Sichtbarkeit für das Medium Buch im Dschungel der Medienangebote und für einzelne Werke sowie ihre Macher im Meer der Bücher zu schaffen, sind die großen Anliegen der Leipziger Buchmesse, ihrer Aussteller und Partner. Bereits zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse im Gewandhaus zu Leipzig mahnte Prof. Monika Grütters MdB, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien: „Ohne Menschen, die das Buch wertschätzen, wird es nicht gehen.“ Fazit der Leipziger Buchmesse 2019: Es geht! „286.000 Besucher haben ihre Begeisterung für Bücher, Autoren und Verlage zum Ausdruck gebracht und bestätigen damit einmal mehr die Kraft und Faszination des Wortes“, erklärte Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe.

„Die Buchbranche zeigte sich auf der Leipziger Buchmesse in Aufbruchsstimmung. Verlage und Buchhandlungen gehen selbstbewusst neue Wege, um das Buch wieder stärker in den Alltag der Menschen zu bringen“, so Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. „Innovative Veranstaltungsformate, Lesungen und Diskussionen machten die Vielfalt und die Stärken des Buches sichtbarer denn je. Die Branche hat sich in Leipzig für ein faires Urheberrecht stark gemacht und ein deutliches Zeichen für Toleranz, Freiheit und Vielfalt sowie ein solidarisches und demokratisches Europa gesetzt.“

Tschechien: Türen auf dem internationalen Buchmarkt geöffnet

Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, betonte in seiner Rede zur Eröffnung, dass ein Gastlandauftritt Besuchern die Möglichkeit biete, zu lesen, zu lernen und zu verstehen, warum es in anderen Ländern andere Ansichten gebe. Tatsächlich nutzten die 55 tschechischen Autorinnen und Autoren in 130 Veranstaltungen diese Gelegenheit. Sie erläuterten im Rahmen des Gastlandauftritts ihre Gedanken zur Geschichte und Gegenwart ihrer Heimat in der Mitte Europas. Auf dem Leipziger Messegelände und in der Innenstadt erlebten die Besucher in gut gefüllten Veranstaltungen ein reiches Programm in allen Genres – Poesie, Roman, Sachbuch, Comic, Graphic Novel, Kinder- und Jugendliteratur, Film, Theater, Musik und Fotografie. „Der Gastauftritt der Tschechischen Republik auf der Leipziger Buchmesse war außerordentlich erfolgreich“, resümierte Antonín Staněk, Kulturminister der Tschechischen Republik. „Es ist uns gelungen, den deutschsprachigen Leserinnen und Lesern über 70 neue Übersetzungen aus der tschechischen Literatur vorzustellen und damit hoffen wir, unseren Autorinnen und Autoren die Türen zu weiteren internationalen Märkten zu öffnen. Diese Aussicht, aber insbesondere der aktuelle Erfolg bereitet uns große Freude und motiviert uns, die Verbreitung der tschechischen Literatur weiterhin besonders zu fördern. Nun bleibt, uns bei all den Menschen und Institutionen aufs Herzlichste zu bedanken, die zu diesem großen Erfolg beigetragen haben, der alle unsere Erwartungen übertroffen hat.“

Raus aus der Zeitschleife: The Years of Change 1989-1991

30 Jahre nach der Wende stieß die Premiere des neuen Programmschwerpunkts der Bundeszentrale für politische Bildung und der Leipziger Buchmesse „The Years of Change 1989-1991. Mittel-, Ost- und Südosteuropa 30 Jahre danach“ auf großes Interesse. In acht Diskussionsrunden reflektierten Schriftsteller, Journalisten, Publizisten, Zeitzeugen und Mitgestalter der Wende aus Deutschland, Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei die Entwicklungen ihrer Länder und der Europäischen Union. Im Mittelpunkt der Debatten stand die Sorge um den Erhalt und die Stärkung demokratischer Werte in Europa. „Wir hängen in dieser Zeitschleife fest und kämpfen wieder um unsere Freiheit“, so einer der Teilnehmer, Schriftsteller und Dissident Jáchym Topol aus Tschechien, der sich bereits zum Prager Frühling 1968 und der Samtenen Revolution 1989 für eine freiheitliche Demokratie einsetzte. Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, zog eine positive Bilanz: „Einmal mehr hat sich gezeigt, wie wertvoll es ist, neue Allianzen einzugehen: Literatur als Kommunikationsmittel, sensible Zeitzeugin der Gegenwart und Seismographin der Zukunft bereichert die politische Bildung mit ungewöhnlichen Perspektiven, Brüchen und Bildwelten, die aufhorchen lassen, Leerstellen füllen und neue Fragen aufwerfen. Und wir sind ein gutes Stück weitergekommen bei der Suche nach Antworten auf die Frage: Wie lassen sich die vielen Erfahrungen des Widerstands, des Undergrounds und politischen Engagements für die Wiederherstellung des Vertrauens in Demokratien nutzen?“

Medienbildung als Chance eines demokratischen Miteinanders

Zum ersten Mal öffnete auf der Leipziger Buchmesse die Werkstatt+, ein Gemeinschaftsprojekt der Leipziger Buchmesse, des Bundesverbands Bibliothek Information Deutschland e.V. und der Verlagsgruppe Westermann, koordiniert von der gemeinnützigen European Learning Industry Group (ELIG.org). In spannenden Workshops wurden Kinder- und Jugendliche zu Meinungsmachern, die zu gesellschaftlichen Themen Beiträge für Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Beiträge entwickelten. „Wir haben vier Tage lang junge, inspirierte Menschen erlebt, die Lust haben, mit der Vielfalt an Medien ihre Meinung zu unserem demokratischen Miteinander auszudrücken“, so Buchmessedirektor Oliver Zille. „Medienbildung gehört auf die Leipziger Buchmesse und stärkt damit die Stimme der jungen Leser – das haben die vier Tage auf der Leipziger Buchmesse einmal mehr gezeigt.“

Das Projekt war Teil des Forums Politik- und Medienbildung, in dem während der gesamten Messelaufzeit aktuelle, gesellschaftliche Trends in experimentellen Foren diskutiert wurden. Einen Höhepunkt bildete der Democracy Slam am Messefreitag: Im Vorfeld hatten Schülerinnen und Schüler an zehn mitteldeutschen Schulen gemeinsam mit Slammern Texte zu ihren Werten entwickelt. Das Ergebnis war beeindruckend mutig und sorgte für tosenden Applaus bei den Zuhörern.

Leipzig liest – ganz Leipzig!

Einmal mehr war der Name des Lesefests Leipzig liest Programm. Vier Tage lang präsentierten 3.600 Mitwirkende an 500 Orten auf dem Messegelände und in der ganzen Stadt ihre Novitäten des Frühjahrs. Vom kleinsten Café bis zum großen Forum war Leipzig von Literatur erfüllt und sorgte für nachdenkliche Momente, spitze Diskussionen, erheiternde Gedanken und jede Menge Inspiration.

Preiswürdige Begegnungen versprachen dabei zahlreiche Autoren, die im Rahmen der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurden. Den Reigen eröffnete am Messemittwoch die Vergabe des Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung an Masha Gessen. Am Donnerstag erhielten Anke Stelling (Belletristik), Harald Jähner (Sachbuch/Essayistik) und Eva Ruth Wemme (Übersetzung) den renommierten Preis der Leipziger Buchmesse. Es folgten mehr als 20 Preisverleihungen im Rahmen der Leipziger Buchmesse.

104.000 Besucher bei der 6. Manga-Comic-Con

Wenn auf der Manga-Comic-Con sanfte Teddybären wilde Krieger umarmen, oder Aragorn Sailor Moon über die Schwelle hilft, ist dies ein wunderbarer Beleg, was Literatur leisten kann: gemeinsam in Geschichten einzutauchen und füreinander einzustehen. Die Manga-Comic-Con begeisterte einmal mehr damit 104.000 Besucher (2018: 104.000 Besucher). Große Stars aus Übersee wie Hiro Mashima, Erubo Hijihara und suu Morishita zogen Besucher in den Bann. Schwerpunktthema in diesem Jahr war „Übersetzen im Comic“.

Die kommende Leipziger Buchmesse im Verbund mit der Manga-Comic-Con findet vom 12. bis 15. März 2020 statt.

Über die Leipziger Messe

Die Leipziger Messe gehört zu den zehn führenden deutschen Messegesellschaften und den Top 50 weltweit. Sie führt Veranstaltungen in Leipzig und an verschiedenen Standorten im In- und Ausland durch. Mit den fünf Tochtergesellschaften und dem Congress Center Leipzig (CCL) bildet die Leipziger Messe als umfassender Dienstleister die gesamte Kette des Veranstaltungsgeschäfts ab. Dank dieses Angebots kürten Kunden und Besucher die Leipziger Messe – zum fünften Mal in Folge – 2018 zum Service-Champion der Messebranche in Deutschlands größtem Service-Ranking. Der Messeplatz Leipzig umfasst eine Ausstellungsfläche von 111.900 m² und ein Freigelände von 70.000 m². Jährlich finden mehr als 270 Veranstaltungen – Messen, Ausstellungen, Kongresse und Events – mit über 15.500 Ausstellern und über 1,2 Millionen Besuchern aus aller Welt statt. Als erste deutsche Messegesellschaft wurde Leipzig nach Green Globe Standards zertifiziert. Ein Leitmotiv des unternehmerischen Handelns der Leipziger Messe ist die Nachhaltigkeit.

Text: Julia Lücke/Pressebüro Leipziger Buchmesse

http://www.leipziger-buchmesse.de/buecherleben 

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Lilli Vostry

Ich bin als Freie Journalistin (Wort/Foto) seit 1992 in Dresden tätig. Schreibe für Tageszeitungen und Monatsmagazine vor allem Beiträge über Bildende Kunst, Theater, soziale Projekte und Zwischenmenschliches. Außerdem Lyrik und Kurzprosa. Bisher vier BilderGedichtKalender zusammen mit Künstlern veröffentlicht. Fernstudium Literarisches Schreiben im Herbst 2022 erfolgreich abgeschlossen, Schriftstellerdiplom. Kindheitstraum erfüllt. Fotografiere gern Menschen, Landschaften, besondere Momente.

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