„Von Vielfalt und Neuer Sachlichkeit“

Literaturinteressierte und Kästner&Gäste-Fans aufgepasst. Das Festival zum 120. Geburtstag Erich Kästners und dem 20. Geburtstag des Micromuseums zu seinem Leben und Schaffen geht in die dritte Runde vom 3. bis 7. April im Literaturhaus Dresden am Albertplatz.

Mit Wolfgang Korn, Kenah Cusanit und Franziska Gerstenberg, mit der Erich Kästner Gesellschaft und dem Meet & Read Literaturclub stehen tolle Mitwirkende im Programm.

Am 5. April wird im Literaturhaus Dresden am Albertplatz mit Weggefährten und Kästner-Freunden auf das 20-jährige Bestehen des Micromuseum angestoßen. Wer mitfeiern will, melde sich bitte bis zum 1. April telefonisch unter 0351 8045086 oder per E-Mail an info@erich-kaestner-museum.de an!

Drittes Kapitel: Lassen Sie sich nichts weismachen!*
Themenfeld Bildung
3.-7. April

*Aus: Erich Kästner, „Weisheit der Bücher“, erschienen am 17.12.1926 in der Neuen Leipziger Zeitung (Nr. 348)

Erich Kästner, Jahrgang 1899, wurde Zeuge und Handelnder in einem Jahrhundert voller Kontinuitätsbrüche und Gewalt, Neuanfänge und technischer Fortschritte. Er war nicht nur ein äußerst produktiver Schriftsteller, der alle literarischen Genres beherrschte, sondern auch ein vielseitiger und weitsichtiger Intellektueller, der sich in das öffentliche Geschehen einmischte. Ob es um gesellschaftliche Schlüsselfragen, um Bildungskonzepte oder technologische Entwicklungen geht – Kästner schlägt Brücken vom Beginn des 20. Jahrhunderts in unsere Gegenwart und unsere Zukunft.

Mi., 3.4. Verwischte Spuren
10 h
Wolfgang Korn, „Lauf um dein Leben. Die Weltreise der Sneakers“ / Lesung und Gespräch für Schüler 

Ein spannendes Jugendbuch über die Suche nach einem Paar Sneakers und zugleich eine kenntnisreiche Recherchereise zur Globalisierung. Als auf dem Stadtmarathon ein ungewöhnliches Paar Sneakers gefunden wird, beginnt für einen Reporter ein zweites Wettrennen: Er soll als Erster herausfinden, wer die Schuhe getragen hat, wo sie hergestellt wurden und wer sie entworfen hat. Seine Reise führt ihn von deutschen Marken-Turnschuh-Erfindern zu Produktpiraten in China bis zu Billiglohnarbeitern in Äthiopien.

Wolfgang Korn, geboren 1958, schreibt als Autor und Wissenschaftsjournalist über historische und gesellschaftliche Themen. Für „Das Rätsel der Varusschlacht“ wurde ihm zusammen mit dem Illustrator Klaus Ensikat 2009 der Deutsche Jugendliteraturpreis verliehen.

Do., 4.4. Zwischen Orient und Okzident
19 h Kenah Cusanit, „Babel“ / Lesung und Gespräch / Moderation Franziska Gerstenberg 

1913, unweit von Bagdad. Der Archäologe Robert Koldewey leidet ohnehin schon genug unter den Ansichten seines Assistenten Buddensieg, nun quält ihn auch noch eine Blinddarmentzündung. Die Probleme sind menschlich, doch seine Aufgabe ist biblisch: die Ausgrabung Babylons. Zwischen Orient und Okzident bahnt sich gerade ein Umbruch an, der die Welt bis in unsere Gegenwart hinein erschüttern wird. Kenah Cusanits erster Roman ist Abenteuer- und Zeitgeschichte zugleich – klangvoll, hinreißend, klug.

Kenah Cusanit, geboren 1979, lebt in Berlin. Für ihre Essays und Gedichte wurde die Altorientalistin und Ethnologin bereits mehrfach ausgezeichnet.

Fr., 5.4. Neue Räume – Neue Wege
19 h
Museumssalon von Ruairí O’Brien / Impulsvortrag „Lernorte für die Zukunft“ / Einweihung der neuen Kabinettausstellung / Gesprächstreibstoff in der SupernoBAR / Eintritt frei

Der Museumsarchitekt und Vorstandsvorsitzende Ruairí O’Brien ist bekannt für seinen zukunftsorientierten, interdisziplinären Arbeitsansatz und die Entwicklung neuer Typologien in Architektur, Lichtdesign und Hochschullehre.
Als Vorstandsmitglied der Architektenkammer initiierte und kuratierte er 2016 die erste Schulbaukonferenz Sachsens. Seit 2017 ist er zudem Associate Professor and Head of the Architecture and Visual Design Department an der German University in Kairo und betreut dort mehrere Projekte im Kontext von Raum- und Bildungskonzepten.

Sa, 6.4. Bücherwelten und Bildsprachen / Die Erich Kästner Gesellschaft zu Gast
19 h
Andreas Bode, „Emil im neuen Gewand: Neuillustrierung von „Emil und die Detektive“ und anderen Kinderbüchern Kästners im Ausland“ / Vortrag und Diskussion / freier Eintritt

Andreas Bode nimmt sich einige der Kinderromane Kästners vor, vor allem ausländische Ausgaben von „Emil und die Detektive“, und unterzieht ihre Neuillustrierung einer kurzen stilkritischen Analyse. Dabei werden einige Fragen erörtert, etwa, was die Gründe dafür sein können, dass manche Verlage Erich Kästners Bücher überhaupt neu illustrieren lassen, obwohl doch die Bilder von Walter Trier perfekt zu Kästners Texten zu passen scheinen, und, ob es besondere Gründe gibt, dass die Verlage in den ehemaligen sozialistischen Ländern besonders häufig andere Illustratoren als Trier gewählt haben.

Andreas Bode, geb.1942 in Leipzig, studierte in München, Stockholm und Moskau osteuropäische und neuere Geschichte, sowie Slawistik, gefolgt von der Ausbildung zum wissenschaftlichen Bibliothekar des höheren Dienstes in München. Von 1978 bis 1983 war er Leiter der Bibliotheken der Hochschule der Künste in Berlin und anschließend bis 2007 Direktor der Internationalen Jugendbibliothek in München.

20 h Remo Hug, „Die bunte Welt der Kästner-Bücher“ / Vortrag und Diskussion / freier Eintritt

Von Erich Kästners Büchern ist bis dato eine fast unüberschaubare Fülle von Ausgaben und Auflagen entstanden, seine Werke sind in zahlreiche Sprachen rund um den Globus übersetzt worden. Eine exakte Erfassung und eingehende Beschreibung dieses enormen Korpus ist bisher allerdings ausgeblieben. Remo Hug arbeitet seit Längerem daran, diese Forschungslücke zu schließen; in seinem Vortrag gibt er anhand repräsentativer Beispiele einen informativen Einblick in diese bunte Bücherwelt und zeigt mithilfe vieler Bilder, wie sich Erscheinung, Ausstattung und Aufmachung der Kästner’schen Werke im Verlaufe ihrer jahrzehntelangen Publikationsgeschichte weltweit gewandelt haben.

Remo Hug wurde 1967 in der Schweiz geboren. Studium der neueren deutschen Literaturwissenschaft und Philosophie, Tätigkeit als Korrektor und Redakteur für verschiedene Zeitungen, seit 2009 freiberuflicher Lektor. 2006 veröffentlichte er die Monographie Gedichte zum Gebrauch – Die Lyrik Erich Kästners, für Sammelbände verfasste er außerdem drei umfangreiche Artikel über Kästner. Zurzeit arbeitet er an einer auf drei Bände angelegten, detaillierten und reich illustrierten Darstellung des gesamten in Buchform veröffentlichten Werkes von Erich Kästner samt einer Primärliteratur-Bibliographie aller Ausgaben und Auflagen, die bis heute weltweit erschienen sind.

So, 7.4. Von Hausapotheken und Gemischten Gefühlen
11 h Die Mitglieder des Meet & Read Literaturclubs lesen gesammelte Texte Erich Kästners / freier Eintritt

Es lesen: Maren Frei / Steffi Michel / Petra Qadan / Brigitte Zschaber
Moderation: Noelle Waibel

Über den Literaturclub

Diskutieren über Literatur ist langweilig? Nicht im Literaturhaus Villa Augustin! Vorgestellt und besprochen wird Prosa des 20. und 21. Jahrhunderts in deutscher Sprache. Der Literaturclub trifft sich an jedem ersten Dienstag des Monats um 19 Uhr. Neugierige sind willkommen!

Das Erich Kästner Museumsfestival wird von der Landeshauptstadt Dresden gefördert.

Text: Literaturhaus Dresden

Förderverein für das Erich Kästner Museum /
Dresdner Literaturbüro e.V.
Literaturhaus Villa Augustin
Antonstraße 1
01097 Dresden
Tel 0351 / 8045087
http://www.facebook.com/Literaturhaus.Dresden
http://www.literaturhaus-dresden.de

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