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Archiv des Autors: Lilli Vostry

„Mut schöpfen“: Kurzgeschichte & Dialog-Szene „Wenn aus Liebe Gewalt wird“

27 Freitag Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kurzgeschichten, Lebensart

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Nach der Erzählung “Katrin“ von Angelika Mechtel

– Kurzgeschichte aus der Sicht eines objektiven Erzählers (Nachbarin) von Lilli Vostry

In letzter Zeit sah ich sie seltener. Wir wohnen im selben Haus, kennen uns vom Sehen. Mal ein kurzer Schwatz im Treppenhaus, Paketsendungen entgegennehmen gegenseitig und die Blumen gießen, wenn die Bewohner im Urlaub waren. Ihren Vornamen Katrin weiß ich nur, da ihr Mann sie manchmal laut rief. Einige Male stritten sie heftig, Türen knallten, die Kinder weinten. In letzter Zeit war es merkwürdig ruhig bei ihnen. Eines Tages, ich kam gerade vom Einkaufen, stand ein Notarztwagen mit Blaulicht vor unserem Haus. Ich bin erschrocken und dachte seltsamerweise gleich an sie. Befürchtete das Schlimmste und machte mir Vorwürfe, dass ich sie nicht von mir aus einmal angesprochen hatte und fragte, ob sie Hilfe brauche. Doch nun war es wohl zu spät.

Als ich an dem Krankenwagen vorbeiging, stand die Tür offen und ich sah eine Trage, auf der Katrin lag. Ihr Mann war bei ihr mit besorgter Miene und ein Arzt. Etwas war mit ihrem Arm. Und sie hatte die Augen geschlossen. Still und bedrückt ging ich weiter, ins Haus. Die Sache ließ mir keine Ruhe. Was war geschehen?! Hatte sie sich verletzt, war sie gestürzt oder hatte er ihr Gewalt angetan?! Er war von großer, kräftiger Gestalt, energiegeladen, grüßte stets freundlich und hielt Frauen höflich die Tür auf. Half auch mal bei kleineren Reparaturen im Haus. Sie war klein, zierlich, ruhig sanfte Ausstrahlung. Ich hörte ihren Mann oft hastig die Treppe hinunter eilen, wie getrieben aus dem Haus gehen. Versuchte mich an Details zu erinnern, die Hinweise auf das nun offensichtliche Unglück geben könnten.

Nach außen waren sie eine ganz normale Familie. Ein Ehepaar in mittlerem Alter mit Kindern. Sie war zu Hause, kümmerte sich um den Haushalt und versorgte die Kinder, wenn sie aus dem Kindergarten und der Schule kamen und kochte das Essen. Er ging morgens zur Arbeit und kam abends wieder. Ich hörte, wenn ihr Baby schrie und wenn der Mann sich darüber aufregte. Wenn sie es nicht gleich beruhigen konnte. Er hatte oft Wutanfälle, die er an seiner Frau ausließ. Noch mehr, als er arbeitslos wurde. Manchmal, wenn er nicht zu Hause war, hörte ich sie weinen. Sie tat mir leid und ich überlegte jedes Mal bei ihr zu klingeln. Ließ es aber dann doch, aus Scheu und Unsicherheit, in ihre Privatsphäre einzudringen und zu erkennen zu geben, dass jemand merkte, dass sie weinte und litt. Vielleicht wollte sie auch alleine sein damit, vielleicht halfen ihr die Tränen auch in dem Moment. Weinen hat auch etwas Tröstliches, von Schmerz Befreiendes.

Dass sie Tabletten schluckte gegen Kopfschmerzen, Tabletten gegen Schlaflosigkeit, Rückenschmerzen behandeln ließ und Blutarmut, erfuhr ich erst später. Auch wie das Blatt ihrer Ehe sich wendete. Sie ging in die Verweigerung, sprach kein Wort mehr mit ihm. Wurde wütend, wenn er wütend war. Irgendwann kapitulierte sie, hat sich die Pulsadern aufgeschnitten, aber sie wollte nicht sterben! Sie konnte selbst nicht begreifen, was sie tat, sagte sie hinterher. Sie hat es zugelassen, dass ihr Mann ihr den Arm abband, dass er für den Hausarzt einen Unfall erfand. Was sollte sie ihm auch sagen?!

Dass sie eigentlich vor ihrer Ehe und ihrem Mann fliehen wollte, sie weder gehen noch bleiben konnte. Er nichts kapierte. Alles zur Wehr setzen nichts half. Sie derart verletzt war innerlich von ihm, dass sie sich selbst verletzte. Es war ein Hilfeschrei! Er war entsetzt, es tat ihm leid. Das hatte er nicht kommen sehen. Sie hatte ihm ja nie gesagt, was mit ihr los war und wie es in ihr aussah. Sie konnten beide nicht über ihre Gefühle sprechen. Die Wut war sein Ventil, sie tat es ihm gleich. Doch die Wut verrauchte. Dann blieben nur noch das Schweigen, die Sprachlosigkeit, der Suizidversuch. Aus Verzweiflung. Sie wusste nicht mehr weiter. In ihrer größten Not stand ihr Mann ihr bei. Und machte das Unglück etwas kleiner. Indem er einen Unfall erfand. Sie haben es überstanden.

Katrin hatte gehofft, dass einer fragen würde. Was geschehen war. Sie hat sich selbst gefragt. Ich habe ihr zugehört. Sie saß im Park auf einer Bank, schaute versunken vor sich hin, und ich habe mich zu ihr gesetzt. Schließlich wohnen wir im selben Haus.

*

Szene: Versuchter Suizid von Katrin und Besuch des Ehemanns im Krankenhaus
(von Lilli Vostry)

Zur Kurzgeschichte „Katrin“ von Angelika Mechtel

Ehemann (stellt einen Blumenstrauß auf den Tisch, setzt sich ans Krankenbett und sagt leise): Hallo, Katrin! Wie geht es dir? Hast Du mir einen Schrecken eingejagt… Warum nur?!
Katrin (liegt im Bett im Krankenhauszimmer und sieht ihn eine Weile schweigend und fragend an.): Warum bist du hier?!
Ehemann: (verwundert): Weißt du denn nicht mehr, was passiert ist?
Katrin: Nein.
Ehemann (nach Fassung ringend): Das kann nicht sein! Du warst sicher nicht bei Sinnen. Du wolltest nicht, was du getan hast… Doch du hast es getan.
Katrin: Was habe ich denn getan?
Ehemann (ruhig): Du hast dir die Pulsadern aufgeschnitten… dir versucht, das
Leben zu nehmen. Ich hab dich in letzter Minute im Bad liegend fast ohnmächtig gefunden! Alles war voller Blut! Ich konnte gerade noch den Notarzt alarmieren.
Katrin (sieht ihn stumm an und sagt leise): Das habe ich getan. Ich wusste nicht mehr weiter. Ging wohl alles schief…
Ehemann (irritiert): Das verstehe ich nicht. Warum hast Du nichts gesagt, vorher?! Was ging denn schief…
Katrin (lacht bitter): Na alles. Du kapierst es einfach nicht! Egal was geschieht. Wie kann man nur so blind sein?!
Ehemann: Ach ja, dann sag mir bitte jetzt, was los ist.
Katrin: Warum hast du mich nicht einfach da liegen lassen?!
Ehemann: Das ist nicht dein Ernst?! Sollte ich etwa zusehen, wie du verblutest?!
Katrin: Warum nicht?! Es war dir doch vorher auch egal, wie es mir geht.
Ehemann: Glaubst du das wirklich?!
Katrin (sieht ihn schweigend einige Minuten an): Es geht mir nicht gut. Schon lange nicht. Ich wollte das alles nicht.
Ehemann (greift nach ihrer Hand und streichelt darüber): Das tut mir leid! Ich wollte immer, dass es Dir und den Kindern und uns gut geht. Wie konnte es nur so weit kommen?!
Katrin (zieht ihre Hand zurück): Hast du dich überhaupt mal gefragt, wie es mir geht in der ganzen Zeit?! Warum ich zuletzt kein Wort mehr mit dir gesprochen habe?
Ehemann (sieht sie unsicher an): Ich nahm an, es geht dir gut. Nicht alle Tage sind gleich, das ist normal. Du hast dich selten beschwert. Hast dich um die Kinder, den Haushalt, die Wohnung, um alles sorgfältig gekümmert. Mich gefragt, wie es mit der Arbeit läuft und wie es mir sonst geht. Ich wusste nicht, dass du dich so allein gefühlt hast. Vielleicht brauchst du einfach mehr Zeit für Dich und Ruhe, habe ich zuletzt gedacht.
Katrin: Ja, genau! Ruhe von Dir, den Kindern, von allem, brauchte ich.
Da blieb mir nur noch, die Pulsadern aufschneiden…
Ehemann (ernst): War es wirklich so schlimm?!
Katrin: Ja, war es.
Ehemann: Hast du noch Schmerzen?
Katrin: Es geht so.
Ehemann: Du bist wirklich sehr stark! Ohne dich wäre ich nicht dort, wo ich heute stehe. Immer warst du für mich und die Kinder da. Ich hab mich wohl so daran gewöhnt, dass ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen konnte. Dass ich tatsächlich dich übersehen habe, dass du auch Zeit für dich selbst brauchst.
Katrin: Oh ja, stark sein! So stark und robust, bis man gar nicht mehr merkt, wie schwach man eigentlich ist, innen leer, ausgebrannt… Ohne eigene Wünsche und Ziele. Unempfindsam und unehrlich sich selbst und anderen gegenüber.
Ehemann (kleinlaut): Wir haben uns gegenseitig belogen und etwas vorgemacht.
Katrin: Ja, das haben wir.
Ehemann: War unsere Liebe, unsere Ehe also auch eine Lüge, ein Fehler, ein Irrtum?!
Katrin (sieht ihn stumm und aufmerksam an): Die Liebe nicht, aber die Ehe und so schnell Kinder bekommen zu haben, war ein Fehler von meiner Seite im Nachhinein. Ich habe d e i n e Kinder geboren! Weil du welche haben wolltest. Mich hast du nie nach meinem Kinderwunsch gefragt!
Ehemann (traurig, überrascht): Das ist hart zu hören. Ich hab dich vom ersten Moment an so geliebt, dass ich mit dir unbedingt auch Kinder, eine Familie haben wollte. Ich fühle mich bei dir wohl und geborgen. Du hast ein weiches, warmes Herz. Kennst meine Träume und meine Sorgen. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, du wolltest keine Kinder!
Katrin: Ja, ich bin eine Frau und Frauen können Kinder bekommen. Doch es ging mir damals alles zu schnell mit dem Kinderkriegen. Ich habe mir gut zugeredet, ich wollte glücklich sein. Daher ließ ich mich darauf ein, auch auf unsere Ehe. Hab die Kinder bekommen, dich zur Arbeit geschickt und das Essen gekocht. Ich habe von deiner Mutter gelernt, wie du gewohnt warst zu leben und was du am liebsten isst. Ich habe mich darauf eingestellt. Meine eigene berufliche und persönliche Entwicklung blieb völlig auf der Strecke. Ich habe zu viel einfach hingenommen. Sogar deine Wut und deine Schläge!
Ehemann: Ich kenne es nicht anders aus meiner Familie. Dass die Frau für den Mann und die Kinder sorgt. Es war mir nicht klar, dass du in der Hinsicht manches anders siehst, Familie und arbeiten gehen wolltest, eigenes Geld verdienen. Es war mir auch nicht klar, dass du Angst vor mir hattest! Ich hatte doch selbst solche große Angst, dass ich es nicht schaffe alles, im Beruf und als Ehemann und Vater! Du hast mich geweckt, wenn ich nachts in Träumen schrie und gesagt, du seiest es. Es hat mich getröstet, auch wenn ich wusste, dass es nicht stimmt. Ich wusste nicht, wie ich mit dir über meine Ängste reden soll!
Über den Stress, den Konkurrenzdruck auf Arbeit, meine Versagensängste auch bei dir… Ich war oft wütend auf das alles und da ist mir manchmal die Hand ausgerutscht. Das schaukelte sich auch gegenseitig hoch, meine und deine Wut und Ratlosigkeit. Es tut mir verdammt noch mal leid im Nachhinein!
Katrin: Ja, ich wollte auch mein eigenes Leben, nicht nur für die Familie leben.
Ich habe die Fehler bei mir gesucht, versucht verständig und nachsichtig zu sein.
Ich habe dir Mut zugesprochen, dich getröstet und war glücklich, wenn du mich in deinen Armen begrubst, wenn du freundlich warst. Ich habe gelernt mit deinen Ängsten zu leben. Doch mit deinem Jähzorn konnte ich nicht umgehen.
Mich hat keiner getröstet, keiner Mut zugesprochen, wenn ich traurig, hilflos war, Depressionen bekam. Ich habe mir einen sanften Mann gewünscht, der auch mein großer Bruder sein könnte. Davon hab ich dir nie etwas gesagt. Ich habe in geschlossenen Räumen geweint. Habe mir gesagt, dass die täglichen Niederlagen nichts sind gegen meine Zuneigung.

Ehemann: Diese verdammte Angst… richtet alles zugrunde. Gibt es überhaupt etwas, wovor du oder ich keine Angst haben?! Was machen wir nun?
Katrin (setzt sich im Bett auf): Ich habe keine Angst mehr vor der Wahrheit, zu sagen, wie es ist für mich. Ich lasse nicht mehr zu, dass mich einer verletzt. Ich habe Schreibmaschine gelernt und Stenografie und eine Arbeit angenommen. Nicht nur des Geldes wegen. Ich habe Selbstvertrauen dadurch auch gewonnen.
Ehemann: Meine größte Angst war, als ich dich dort im Bad liegen sah und dachte, du würdest es nicht überleben. Das könnte ich mir mein Leben lang nicht verzeihen! Du hast zugelassen, dass ich dir den Arm abband und für den Hausarzt einen Unfall erfand. Wir haben uns beiden das Leben gerettet.
Katrin: Wir haben es überstanden. Ich kann kaum glauben, was du mir da sagst. Es fühlt sich an wie ein Traum. Aus dem ich jeden Moment erwache und dann geht alles wieder von vorn los! Du sitzt vor mir, siehst mich an und es kommt mir vor, als hätten wir uns noch nie gesehen. Und mein Leben beginnt ganz neu in diesem Moment.

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Aktion „Mut schöpfen“: Wasser als Lebenselixier & Alle sollen gewaltfrei leben können

27 Freitag Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Projekte, Zwischenmenschliches

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Mut schöpfen am Brunnen vis a vis mit den Badenden (im Foto von li nach re): die Freitaler Gleichstellungsbeauftragte Jona Hildebrandt, Katrin Hollube, Projektleiterin im Familienzentrum „Regenbogen“ und Teresa Schubert, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Sächsische Schweiz – Osterzgebirge luden zu der Aktion ein, um ein Zeichen gegen Gewalt jeglicher Art zu setzen.


Wasser als Lebens- und Kraftquell & Jedes Mal, wenn du dich aufrichtig freust, schöpfst du Nahrung für den Geist, lautet einer der Mutmach-Sprüche. Eine schöne, bestärkende Aktion, findet meinwortgarten-Inhaberin Lilli Vostry. Und auch die Sonne strahlte aus den zunächst dunklen Wolken hervor.

Mut schöpfen für ein lebendiges Miteinander

Mit der erfrischenden Aktion an einem Springbrunnen setzten Besucher und Initiatorinnen ein Zeichen gegen Gewalt und stellten Hilfsangebote vor.

Aus dem Brunnen schauen, vom Wasser umspült, die Gesichter der „Badenden“. Davor stehen viele fröhlichbunte, mit Blumen, Bäumen, Herzen und Schmetterlingen bemalte, Tassen. Mit den Gefäßen konnte, wer gerade vorbeikam, Wasser und symbolisch Mut schöpfen. Wasser als Lebenselixier, das erfrischt, reinigt und die Sinne neu belebt. „Alle sollen gewaltfrei leben können“, unter diesem Motto lud am Dienstagnachmittag das „Regenbogen“ Familienzentrum e.V. gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Sächsische Schweiz – Osterzgebirge und der Stadt Freital zur Aktion „Mut schöpfen“ ein.

Zwei Stunden lang war dazu Gelegenheit vor dem Brunnen „Die Badenden“ (neben der Sparkasse in Freital-Potschappel), den der Künstler Peter Fritzsche gestaltet hat. Es waren Gesprächspartnerinnen vor Ort, um mit Besuchern in Kontakt zu kommen, Hilfsangebote für betroffene Menschen vorzustellen und gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt jeglicher Art zu setzen. Die Aktion „Mut schöpfen“ fand innerhalb einer bundesweiten Initiative der Mehrgenerationenhäuser statt, zu denen auch das Familienzentrum „Regenbogen“ gehört. Gefördert wird diese im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ und aus Mitteln des Freistaates Sachsen. „Eigentlich findet der Tag gegen häusliche Gewalt immer im November statt, an dem wir Kerzen anzünden und auf die Thematik aufmerksam machen. Doch das ging letztes Jahr coronabedingt nicht und wurde nun nachgeholt“, sagt Teresa Schubert, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises. „Außerdem möchten wir auch Menschen ansprechen, die aus Kriegsgebieten herkommen.“

Gewalt hat viele Gesichter. Mal offen, aggressiv, mal versteckt, körperlich und seelisch verletzend, gibt es sie im häuslichen Umfeld, in der Schule ebenso wie im Weltgeschehen. Aber auch ungeplante Einschränkungen und Veränderungen im Leben können schmerzhaft sein und wollen bewältigt werden. Die betroffenen Menschen sollen wissen, dass sie nicht alleine sind. Auf den Stehtischen vor dem Brunnen liegen Blätter mit Mutmach-Sprüchen zum Mitnehmen wie „Zu allem Großen ist der erste Schritt der Mut“, „Probleme sind Gelegenheiten zu zeigen, was man kann“ und „Vertrauen ist die stillste Form von Mut“ und außerdem weiße Steine, die man selber beschriften kann mit bestärkenden Worten. Die Resonanz ist zunächst verhalten.

„Häusliche Gewalt ist immer noch ein Tabuthema in der Öffentlichkeit, mit dem man nichts zu tun haben will“, weiß Jona Hildebrandt, die Freitaler Gleichstellungsbeauftragte. „Die Gewalt findet im Verborgenen statt. Man muss erst mal den Mut finden, sich zu outen. Es ist auch nicht einfach, wenn man ein Leben zusammen aufgebaut hat, man verheiratet ist, Kinder hat und vielleicht noch ein Haus zusammen.“ Aktuelle Zahlen zu Betroffenen von häuslicher Gewalt liegen ihr zurzeit keine vor und die Polizei erfasst auch nur die Fälle, die zur Anzeige kommen. Es finde überwiegend Gewalt von Männern gegen Frauen statt. Doch es gebe auch umgekehrt Gewalt gegen Männer. „Manchmal braucht es schon Mut, früh aufzustehen oder wenn Jugendliche eine Lehrstelle suchen“, so Jona Hildebrandt. „In der Corona-Zeit herrschte viel Vereinzelung, soziale Isolation. Das läuft jetzt erst wieder an, dass Menschen wieder rausgehen und zusammenkommen.“

Einige Passanten bleiben stehen und informieren sich über die Mut-schöpf-Aktion. Eine Frau im roten Kleid und dunklem Haar will mehr darüber erfahren. Die Initiatorinnen erzählen und geben Flyer und Notfallkarten mit allen Hilfs- und Beratungsstellen und Telefonnummern mit. „Täglich kommen bis zu 70 Menschen, die bei uns ein- und ausgehen, das ist viel“, sagt Katrin Hollube, Projektleiterin im Familienzentrum „Regenbogen“ auf der Poststraße 13 in Freital. Immer montags öffnet hier das Familiencafé von 14 bis 18 Uhr zum Ankommen, Reden, Spielen und Wohlfühlen. „Wir haben auch einen offenen Eltern-Kind-Treff, wo die Kinder spielen und die Eltern auch mal für sich zur Ruhe kommen und mit anderen austauschen können“, erzählt sie.

„In letzter Zeit kommen oft ukrainische Familien, um Anschluss und Orientierung zu finden.“ Sowohl Hilfesuchende als auch Menschen, die helfen wollen, finden hier „Raum zum Wachsen“, so lautet das Motto im Familienzentrum „Regenbogen“. „Wir sind keine Beratungsstelle für Opfer von häuslicher Gewalt, aber wir haben gute Kontakte und vermitteln auf Wunsch zu Fachkräften in den zwei Familienberatungsstellen, der Awo in Deuben und der Diakonie in Potschappel“, so Katrin Hollube. Es gibt ein Frauenschutzhaus mit acht Plätzen in Pirna, wo vor Gewalt fliehende Frauen und Kinder vorübergehend wohnen können und eine Männerschutz-Wohnung. Eine Außenstelle der dortigen Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt sei in Freital noch im Aufbau, so die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Teresa Schubert. Der nächste Aktionstag gegen häusliche Gewalt findet am 25. November statt, wieder mit einer Kerzen-Aktion und einem orange angestrahlten Haus, das zugleicht Licht und Hoffnung aussendet.

Text + Fotos (lv)

http://www.regenbogen-freital.de

Nummer gegen Kummer für junge Leute: 116 111*
(Notrufnummern sind in Deutschland generell kostenfrei.); Erreichbar: Mo – Sa 14 – 20 Uhr; Mo, Mi, Do 10 – 12 Uhr

Hilfe bei Gewalt zu Hause: 03501/5764 988
Helpmail in Krisen: u25-dresden.de


Sprudelnde Lebensfreude: Brunnen vor dem Bahnhof Freital-Potschappel

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BilderAlbum: Zeitreise zum 150 +2-jährigen Eisenbahnjubiläum der Strecke Cottbus – Großenhain

15 Sonntag Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Lebensart, Projekte, Unterwegs

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Schön in Schale geworfen: Als Reisende aus dem Bürgertum anno 1870 wandelten Darsteller der Spielbühne Großenhain zum 150 + 2 (coronabedingt)jährigen Eisenbahnjubiläum am Sonnabend rings um das schmucke Bahnhofsgebäude und begrüßten die Reisenden der modernen Zeit.

Reisen im Zug der Zeit

Der Zug von Dresden fuhr 150 + 2 Jahre zurück… Zum Eisenbahnjubiläum der Strecke Cottbus – Großenhain an diesem Wochenende. Am Bahnhof Großenhain empfingen gestern bei Bilderbuchwetter historisch kostümierte Damen und Herren die Reisenden, wandelten umher und drehten eine Runde im Stadtpark mit der K- und K-Kleinbahn und winkten den Spaziergängern huldvoll zu. Kurzer Halt. Gruppenfoto vor den farbenprächtigen und betörend duftenden Azaleen und Rododendronbüschen.  Ein Vergnügen für die jungen Darsteller der Spielbühne Großenhain e.V. und für die Besucher.

Dampflok fuhr leider keine zum Jubiläum, die hatte die Deutsche Bundesbahn wegen Waldbrandgefahr vorsorglich abgesagt. Kein Schaffner mit roter Mütze, Kelle und Trillerpfeife am Bahnsteig mehr. Dafür gab es eine Modelleisenbahn mit originalen Zuggeräuschen von einst, fröhlich schnaufend und mit Pfiffen der Lok. Am späten Nachmittag sollte noch ein Zug mit historischen Wagen eintreffen. Mal schauen.

Weiterging`s mit dem Oldtimerbus. Ich durfte mich sogar kurz ans Steuer setzen. Als der Bus noch fuhr, war ich gerade fünf… Wie die Zeit vergeht. Man kann das hübsche Gefährt auch mieten für Sonderfahrten, sich sogar im Bus trauen lassen. Ins Seenland, ins renaturierte ehemalige Tagebaugebiet nach Hoyerswerda, wollte ich schon immer mal. Dann fuhr der Jubiläumszug Punkt 17 Uhr auf dem Großenhainer Bahnhof ein, die Wagen noch aus DDR-Zeiten mir DR-(Deutsche Reichsbahn)Aufschrift. Gemütliche, separate Sitzabteile mit Schiebetüren statt Großraumwagen und Speisewagen mit weißen Spitzengardinen… Die Sitzbezüge schon mit den blauen Kästchen der Deutschen Bundesbahn. Stille Übernahme nach der Wende. Reisende steigen ein und aus. Der Schaffner schließt als letzter die Tür. Die historische Reisegesellschaft  winkt den Weiterreisenden zum Abschied. Rund zehn Minuten dauerte der Ausflug in die Vergangenheit inklusive freie Plätze im Zug finden, sich kurz setzen und die Zeit anhalten. Der Zug sah wie neu aus. Und ist doch Historie. Die Erinnerungen an die Zugerlebnisse, die über viele Lebensgleise führten, bleiben.

Heute, am Sonntag wird noch mal Bahnjubiläum in Großenhain gefeiert mit historischen Reisenden, Oldtimerbus und Sonderzügen von 10 bis 17 Uhr.

Text + Fotos (lv)


meinwortgarten-Inhaberin Lilli Vostry und Winnie Rudolph von der Spielbühne Großenhain, sie leitet dort die Kindergruppe, in einem Zugabteil der Deutschen Reichsbahn, aber schon mit blauem Kästchenbezug der Deutschen Bundesbahn. Früher waren es grüne und rötlich braune Ledersitze.

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„Vorwärts immer! Jubiläumsshow !“ der Seniorentheatergruppe „Ohne Verfallsdatum“ im Theaterhaus „Rudi“ in Dresden

15 Sonntag Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Theater

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Spielfreude kennt kein Alter: Drei Damen in barocken Kleidern umgarnen und tanzen Twist mit dem König (Gert Knieps). Eine Szene aus dem Märchen „Aschenputtel“.

Spielfreudige Senioren

Mit einem herzerfrischend heiteren Programm feierte die Seniorentheatergruppe „Ohne Verfallsdatum“ mit ihrem Leiter Gert Knieps aus Freital unlängst ihr 15-jähriges Jubiläum im Theaterhaus „Rudi“ in Dresden.

“Der erste Lack ist ab, wir sind nicht mehr die Jüngsten. Uns stört`s nicht im geringsten. Kein Mensch kann ewig glänzen…“, singen die Akteure auf der Bühne
zu beschwingten Akkordeonklängen zu Beginn. Es ist für sie mehr als ein Lied, eine Lebenshaltung. Es spricht ihnen selbst und den Zuschauern aus dem Herzen. Der Theaterraum im „Rudi“ ist voll besetzt. Im Publikum sitzen viele Familienangehörige, Bekannte und frühere Arbeitskollegen der Darsteller. An diesem Abend und auch sonst staunen sie und sind begeistert über das frische Theaterspiel, mit wie viel Witz und Schwung man auch im Alter noch etwas bewegen kann, für sich und andere.

Eindrucksvoll zeigte dies die Seniorentheatergruppe „Ohne Verfallsdatum“ auch in ihrem Programm unter dem Motto: „Vorwärts immer! Die Jubiläumsshow!“, einer kurzweilig vergnüglichen Mischung aus kurzen Spielszenen, Gesangsparodien, Musik und Tanz mit Gästen, mit dem sie unlängst ihr 15-jähriges Bestehen nach zwei Jahren coronabedingter Pause im Theaterhaus „Rudi“ in Dresden feierten. Seit nunmehr 20 Jahren treten in dieser städtischen Spielstätte viele Künstler und Gruppen der freien Szene in Sachsen auf. Regelmäßig dabei seit mehreren Jahren sind die  spielbegeisterten Senioren. Die Gruppe wurde als „Älterntheater“ im Jahr 2005 gegründet. Seitdem entstanden zwölf Inszenierungen. Darunter Stücke für Erwachsene, die über das Älterwerden erzählen mit eigenen Texten der Gruppe und Märchen.

In der Jubiläumsshow waren Ausschnitte aus dem ersten Programm des Seniorentheaters, den „Hochhausgeschichten“ zu sehen und Szenen aus den Aufführungen „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ und „Alle werden älter – nur wir nicht“. Den größten Erfolg hatte die Theatergruppe „Ohne Verfallsdatum“ 2009 mit der Teilnahme am 3. Europäischen Seniorentheaterfestival in Pforzheim mit ihrem Stück „Heim oder Daheim“.

Die zehn Spielerinnen und Spieler sind zwischen 68 und 80 Jahre alt. Ein Tisch und Stühle und farbige Lichteffekte auf einer Leinwand genügen als Kulisse. In einer Szene geht es um Schnäppchenkauf, drei Frauen zeigen stolz ihre neueste schicke Bluse, leider alle dieselbe und man erlebt drei ältere, lebensfrohe Damen, die in einer WG zusammen leben und sich ihren persönlichen Wellnesscoach leisten, der sie massiert. Sie sind gerade beim Sektfrühstück, als der Doktor ihnen ihre nicht so tollen Blutwerte aus dem Labor überbringt, der ein Gläschen mit den Damen ablehnt und hinter vorgehaltener Hand bekennt, er habe schon drei Gläser heute morgen geleert.

Durchs Programm führte, garniert mit Witzen und Anekdoten aus der Jugendzeit, dem Alltag und Theaterleben Gert Knieps. Der 73-Jährige, gebürtige Freitaler ist  Kabarettist, Conferencier und Autor seit vielen Jahren. Er war von 1991 bis 2011 der Leiter des Kulturhauses Freital, musste aufgrund einer schweren Erkrankung aufhören. Seinen Humor hat er behalten. Seit neun Jahren ist Knieps Leiter der Seniorentheatergruppe „Ohne Verfallsdatum“.  Er erheiterte als König im Märchen „Aschenputtel“, der mit zwei Damen in roten, barocken Kleidern flott tanzt bis ihn beim Twist ein Hexenschuss trifft, und lustig-prall als einer der „Wildecker Herzbuben“. Im Wechsel mit Monika Bethge, Gesangspädagogin, viele Jahre Leiterin der Freitaler Musikschule und Vorsitzende des Vereins „Ohne Verfallsdatum“ moderierte Knieps die Jubiläumsshow im Theaterhaus „Rudi“.

Als Gäste und Gratulanten waren der Sänger Mario Boden mit mal sanften und rockig-bluesigen Liedern von Ina Deter und Rio Reiser zur Gitarre und schwungvoll am Akkordeon begleitet von seiner Tochter Hannah zu erleben. Mit flott kessen Tanzeinlagen von Charleston bis Showtanz glänzten sechs junge Tänzerinnen des Dresdner Tanzstudios „Dance Art“ von Dagmar Deke. Das Seniorentheater trifft sich immer dienstags Vormittag zum Proben im „Rudi“.

“Wir könnten noch einen Herren gebrauchen und noch ein, zwei Damen“, so
Knieps. Im Juli spielen sie hier wieder „Aschenputtel“ als Familienvorstellung.
Als nächstes soll ein heiter musikalisches Programm mit dem Titel „Frühling, Sommer, Herbst und Windeln…“ aus seiner Feder im Oktober Premiere haben.
Das Jubiläumsprogramm würde das Seniorentheater auch gern weiter spielen,  wenn sich Spielorte dafür finden. Er denkt dabei an die Spielstätte „Laterne“ unterm Dach im Kulturhaus Freital. Die Spielfreude der Akteure kennt eben kein Verfallsdatum.

Text + Fotos (lv)

Weitere Infos:

www.Ohne-Verfallsdatum.de
http://www.Theaterhaus-Rudi.de

Mit Charme & Schwung begeisterten die jungen Tänzerinnen des Dresdner Tanzstudios „Dance Art“, das es schon 30 Jahre gibt.

Als Gäste der Jubiläumsshow traten außerdem Sänger Mario Boden mit sanft rockigen Songs zur Gitarre und am Akkordeon begleitet von seiner Tochter Hannah auf.

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Unterwegs: „Erinnerung und Gefühl. Ein Interim im Schlosspark“ von Burgk mit Fühlskulpturen von Steffen Petrenz

15 Sonntag Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Genießen, Lebensart, Projekte, Unterwegs

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„Ursprung“, „Aufbruch“ und „Ankunft“: der Freitaler Künstler Steffen Petrenz vor seiner dreiteiligen Blechskulptur „memories“ im Schlosspark Burgk.

Reizvoller Raum für Erinnerungen

Eine dreiteilige Skulptur mit dem Titel „memories“ und „Fühlskulpturen“ des Freitaler Künstlers Steffen Petrenz laden zum Innehalten und Erinnern mit allen Sinnen ein im Schlosspark Burgk. Zum Internstionalen Museumstag am Sonntag, dem 15. Mai, ist in den Ausstellungen der Städtischen Sammlungen auf Schloss Burgk in Freital ganztags freier Eintritt. Vormittags gibt es ein Konzert mit dem Musikverein Freital im Schlosshof.

Lebensgroß, filigran und mit rostbrauner Patina überzogen stehen die Figurenumrisse frei im Raum. Scherenschnittartig ist eine Figur aus der anderen heraus gewachsen. Sie stehen für sich, scheinbar losgelöst und bilden doch ein Ganzes, das man wie ein Spiegelbild nacheinander anschauen kann. „Erinnerung und Gefühl. Ein Interim im Schlosspark“, unter diesem Titel zeigt der Freitaler Künstler Steffen Petrenz erstmals öffentlich seine dreiteilige Blechskulptur „memories“ aus den Jahren 2009/20012.

Diese steht auf einer Anhöhe unter hohen Bäumen im Gelände von Schloss Burgk. Ein faszinierendes, offen vieldeutiges, reizvolles und buchstäblich berührendes Erlebnis, Geflüster und Zwiegespräch im Zusammenspiel von Natur, Kunst und Betrachter. Im Wechsel von Licht und Schatten verändern sich Formen und Ausdruck der Skulpturen immer wieder, wenn man sich ihnen aus verschiedenen Blickwinkeln nähert. Mal steht die hintere Figur mit ihren wellenartigen Körperrundungen klar sichtbar, mal halb versteckt unter Blätterzweigen, die sich im Sonnenlicht flimmernd auf der Figur wie Lebenslinien abzeichnen und auf dem Boden verzweigen.

„Erinnerungen sind ja auch versteckt. Wenn man durch das Gedächtnis streift, kommen sie wieder hoch ans Licht“, sagt Steffen Petrenz zu seinen Skulpturen. Sie haben weniger mit dem historischen Gedächtnis zu tun, auch wenn die Aufstellung am 8. Mai dies nahe legt. Das Datum sei zufällig, die Ausstellungseröffnungen bei den Städtischen Kunstsammlungen auf Schloss Burgk finden immer sonntags statt, ergänzt deren Leiterin Kristin Gäbler. Jeder kann die Erinnerungs-Skulpturen individuell für sich erkunden. Erinnerungen sind vielschichtig, persönlich wie kollektiv, greifen ineinander, wandeln sich und sind nicht an Ort und Zeit gebunden. Als die Skulpturengruppe fertig war, gab es im Atelier von Steffen Petrenz eine Performance, bei der er das zugemauerte Mittelteil mit dem Vorschlaghammer aufbrach, sinnbildlich für die Auseinandersetzung mit Erinnerungen, sich ihnen stellen und verarbeiten.

„Wenn man in die 40 kommt, die Kinder langsam aus dem Haus gehen, wird der Blick ein anderer“, so Petrenz. Seine drei Skulpturen im Schlosspark nennt er dementsprechend „Ursprung“, „Aufbruch“ und „Ankunft“. Der Betrachter kann durch die offenen Figuren hindurch schauen und gehen und dabei eigenen Eindrücken, Empfindungen und Erinnerungen nachgehen. Einige Spaziergänger bleiben stehen, gehen heran an die Skulpturen, fotografieren sich mit ihnen. Weitaus mehr Besucher sitzen aber unter den blühenden Kastanienbäumen im Schlossinnenhof an den Tischen vor dem Schlosscafé und genießen Eis, Kaffee und Kuchen bei strahlendem Sonnenschein.

Weiter hinten auf dem Weg zum Besucherschaubergwerk kann man außerdem sogenannte „Fühlskulpturen“ von Steffen Petrenz entdecken. Sie entstanden  ursprünglich für das Seniorenheim „Herbstsonne“ in Freital-Hainsberg und sind ausdrücklich zum Anfassen und buchstäblich Be-greifen gedacht. Die keramischen Objekte und Formen sind der Natur abgeschaut. Da finden sich Planet, Apfel und Mohnkapsel. Eine Besucherin fragt, ob die originellen Kugeln nicht immer da stehen bleiben können. „Es ist eine temporäre Kunstaktion“, so Kristin Gäbler, „wir wollen unsere Besucher immer neu überraschen.“ Die Skulpturen sind noch bis 24. Juli frei zugänglich im Schlosspark Burgk zu sehen. Steffen Petrenz öffnet außerdem beim „Kunst: offen in Sachsen“ am 5. Juni von 10 bis 23 Uhr sein Atelier auf der Dresdner Straße 166 hinter der Aral-Tankstelle mit Livemusik und Einblicken in sein vielfältiges Schaffen.

Text + Fotos (lv)

http://www.freital.de/museum

Schloss Burgk mit blühenden Kastanienbäumen im Innenhof. Dort kann man gemütlich an Tischen sitzen und Kaffee, Kuchen, Eis, das beste weit und breit, vom Schlosscafé genießen.

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Ausstellungseröffnung „Geflüster“ von Gudrun Trendafilov in der Galerie Kunst & Eros

11 Mittwoch Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Genießen, Lebensart

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„Wilde Gabe“: Ein Rabe überbringt eine Kirsche. Foto: Galerie Kunst & Eros

»GEFLÜSTER« Gudrun Trendafilov

Malerei · Grafik

  1. Mai bis 9. Juli 2022

Vernissage am Freitag, 13. Mai 2022 · Beginn 19.00 Uhr

Begrüßung: Janett Noack
Einführung: Katharina Arlt, Freie Kunsthistorikerin
Musik: Musik-Duo mit Klara Fabry (Klarinette/ Percussion) & Elena Schoychet (Klavier/ Gesang)

Zur Vernissage der Ausstellung »GEFLÜSTER« der Dresdner Künstlerin Gudrun Trendafilov am Freitag, den 13. Mai 2022 um 19.00 Uhr sind Kunstinteressierte herzlich eingeladen.

Die Künstlerin ist anwesend.

Gudrun Trendafilov gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten Dresdner Künstlerinnen unserer Zeit. In dieser Ausstellung präsentiert sie neue Malerei und Grafik. Ihre Bildsprache ist von unverwechselbarer Handschrift, die uns mit Lebendigkeit, Schönheit und sinnlicher Ausdruckskraft verzaubert.

Wir freuen uns auf dieses Wiedersehen, Ihre Neugier und auf die anschließende Geselligkeit in der Galerie.

Text: Janett Noack & Team

Galerie kunst & eros, Hauptstraße 15, 01097 Dresden – Mo bis Sa 11 bis 15 Uhr

http://www.kunstunderos.de, info@kunstunderos.de – 0351 8024785

Veranstaltungstipp

„Lange Nacht der Galerien und Museen im Barockviertel Dresden“ am Donnerstag, dem 16. Juni, von 18 bis 23 Uhr. Ein kleines Überraschungskonzert begleitet die aktuelle Ausstellung bei Kunst & Eros an diesem Abend.

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Neue Lyrik: Flieg Taube flieg & Der Junge mit den Tauben

08 Sonntag Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Lebensart, Poesie

≈ Ein Kommentar

Flieg Taube flieg
bring den Menschen
überall auf der Welt
Freude Farben die aus dem Rauch
aufsteigen
Schenk ihnen das Himmelblau
zurück
Lass sie mit deinen Schwingen
fliegen
und den Frieden siegen

LV
7.5.2022

Der Junge mit den Tauben

Er stand eine Zeitlang
wie ein Schatten
stumm beobachtend
hinter mir
mit verächtlicher oder gleichgültiger
Miene schien mir
als ich die Tauben fütterte

gleich wirft er einen Stein nach ihnen
verscheucht sie selbst hungrig
doch der Junge fragt in gebrochenem
Deutsch ob er die Tauben
mitfüttern darf

ich gebe ihm ein halbes Brötchen
es ist schon hart meine Knöchel blutig
als ich es durchbreche
vorsichtig gibt der Junge den Tauben die
Krumen
ich hab ihn nicht wiedergesehen

ich denke an die Menschen in Mariupol und
die anderen zerstörten ukrainischen Städte
in den Bildern liefen Tauben neben Wracks
von Panzern
Vögel sangen in den Bäumen zwischen
Häusertrümmern

Glasscherben liegen am steinigen Flussufer
wo die Wasservögel landen
Hundegebell Lachen fremde Sprachlaute
Grillgeruch und Flügelschlagen sich mischen

Tauben und Sperlinge schwirrend die
Brotkrumen aufpicken Kinder mittendurch
rennen mit Eis in den Händen
ein Junge tritt mit den Füßen
nach den Tauben
ein Mädchen tritt über die Krumen

die Tauben fliegen auf
über dem Wasser
in dem sich weiß gefiederte Wolken
spiegeln und der leere Steinstrand
im Abendlicht glänzend
zurückbleibt

LV
7.5.2022

Texte + Fotos: Lilli Vostry

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Premiere „Zwei Krawatten“ – Die Revue vom Großen Los in der Staatsoperette Dresden

03 Dienstag Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Film, Lebensart, Musik, Theater

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Ganz oben auf der Showtreppe: Zwischen Glamour, Vergnügen, Sehnsucht nach Liebe und Überdruss vom Überfluss. „Wir haben alles, nur keine Zeit… Und wenn wir heut` mal leben, dann gehn wir gleich zu  weit,..“, heißt eine Liedzeile aus der Revue „Zwei Krawatten“. Fotos: Pawel Sosnowski

Vom großen Los, glücklich zu sein

Rauschhaft bunt, turbulent und witzig-komisch entführt die Revue „Zwei Krawatten“ von Georg Kaiser und Mischa Spoliansky ins Berlin der Goldenen Zwanziger mit allen Höhen und Tiefen in der Regie von Matthias Reichwald in der Staatsoperette Dresden.

Auf der Showtreppe geht es geschäftig zu. Revuegirls mal in schillernden Kostümen, in Charlestonkleidern mit Fransen und mal in schwarzen Bodys und Netzstrümpfen tanzen zu flotter Tingeltangelmusik. Ein Herrenquintett, „Die Kristallkehlen aus Moabit“ in schwarzen Anzügen singen mit samtigen Stimmen à la Comedian Harmonists den Ohrwurm „Einmal möcht` ich keine Sorgen haben…“ Ein Gentleman in pinkfarbenem Umhang flirtet mit einer Frau im weißen Abendkleid und blonden Haar, die Marlene Dietrich ähnelt und stürmt im nächsten Moment mitten durch die Ballgesellschaft davon. Gerade erst kennengelernt, schon auf der Flucht?!, wundert sich die Blondine.
Doch es kommt noch verrückter. Nichts ist wie es scheint, alles ist möglich in dieser rauschhaft bunten, turbulenten und witzig-komischen Vergnügungs-  und Verwechslungskomödie „Zwei Krawatten – Die Revue vom großen Los“ aus der Feder von Georg Kaiser und mit Musik von Mischa Spoliansky. Auf die Bühne der Staatsoperette Dresden kam das Revuestück unter Regie von Matthias Reichwald, der sonst als Schauspieler am Staatsschauspiel Dresden auf der Bühne steht und auch bereits inszenierte.

1929 in Berlin uraufgeführt, sorgte Marlene Dietrich in der Rolle der kühl-extravaganten Amerikanerin Mabel in diesem Revuestück für Furore, bevor sie als verführerische Nachtklubsängerin Lola im Ufa-Film „Der blaue Engel“ (1930) den Männern den Kopf verdreht und der sittenstrenge Lehrer Prof. Rath ihr vollends verfällt. Der Film „Der blaue Engel“ ist neben dem Revuestück im Zentralkino im Gelände des Kraftwerks Mitte am 11. und 12. Juni wieder zu sehen. „Zwei Krawatten“ ist eine musikalische Zeitreise ins Berlin der Goldenen Zwanziger Jahre mit all ihren Gegensätzen und in die Metropolen New York und Chicago. Beidseits der Bühne und der Showtreppe sitzen die Musiker.  Die Palette reicht von schwungvoller Varietémusik, schmissigen Bläserklängen, Oldtimejazz bis zu greller Marschmusik (musikalische Leitung: Johannes Pell).

Die Kellner eilen treppauf, treppab und werfen sich die Tabletts hin und her. Einer sieht wie der andere aus in adrett weißer Montur. Ein Ballgast, der mit dem pinkfarbenen Umhang, schlägt auf der Flucht vor der Polizei dem Kellner Jean ein unglaubliches Angebot vor. Für 1 000 Mark soll er seine schwarze Krawatte gegen die elegante weiße des Gastes tauschen. Außerdem gewinnt Jean auch noch ein Tombola-Los für eine Reise in die Neue Welt, nach Amerika. Die beiden Männer tauschen mit den Krawatten Aussehen und Identität. Tatsächlich erkennen Jean seine Kellnerkollegen nicht mehr, da er jetzt eine schwarze Weste über dem weißen Hemd trägt.

Der Gauner entkommt als Kellner getarnt durch die Katakomben. Als Hochstapler sprang an dem Abend Andreas Sauerzapf für den erkrankten Kollegen Marcus Günzel ein. Singend zur Seite stand ihm Christian Grygas mit einschmeichelnder Tenorstimme. Kellner Jean (gewitzt-blauäugig: Jörn-Felix Alt) hat vermeintlich das große Los gezogen, auf dem Weg in die Welt der Reichen und Schönen. Mit an Bord auf der Überfahrt mit dem Ozeandampfer nach Amerika, durch ein ovales Holzpodest mit Liegestühlen an Deck und geringelte Badeanzüge der Damen angedeutet, sind der Herrenchor, der zünftige Lieder schmettert und säuselt. Außerdem Jeans Freundin Trude (kess mit Bubikopf und lebenslustig: Devi-Ananda Dahm), die ihm heimlich hinterherreist, nachdem sie von seinem Abschiedsgeschenk, den 1 000 Mark eine Fahrkarte kaufte und der umtriebige Rechtsanwalt Bannermann (Elmar Andree), der auf der Suche nach einer Millionenerbin ist. Die gutbetuchte Mabel (weniger elegant als forsch: Stefanie Dietrich) lässt Jean nicht aus den Augen. Alle träumen sie von Liebe, Glück, Aufstieg und einem Leben in Wohlstand. Immer kommt etwas dazwischen. Das Glück lässt sich nicht fassen, und kommt es dann unverhofft, glaubt man es kaum und will man es festhalten, ist es schon fast wieder vorbei.

In diesem Auf und Ab-Gefühl von Sehnen, Bangen, plötzlicher Glückseligkeit, Vergnügen und Maßlosigkeit bewegen sich die Revue und die verträumt-ironischen, zeitlosen Liedtexte. Da tanzen abwechselnd Matrosen und Revuegirls, gibt es eine Showeinlage mit einem halbnackten Tänzer mit Stierkopf an einer Stange, äußert sich Mabel abfällig über die fünf „Gesangsnasen aus Europa“ und ihre „Hochkultur“ bei einer Party im Club der Chicagoer „Fleischfürstin“ Mrs. Robinson, rothaarig und derb-deftig gespielt und gesungen von Silke Richter. Die reichen Damen umgarnen und Geschäftsleute umlagern Jean. Außerdem ist er immer in Sorge, dass seine Rolle als Gentleman auffliegt und er als Kellner entlarvt wird. Schön ironisch sein Lied und Seitenhieb auf den Senator und Moralapostel, der den Abbruch des Vergnügens fordert und den Jean noch als Gast aus Berlin kennt: „Es kommt nicht auf den Inhalt an, die Verpackung ist alles…“ Und setzt noch eins drauf: „Wenn man es nur servieren kann,  dann frisst die Menschheit alles.“

Sehr komödiantisch und wandlungsfreudig in schnellem Rollenwechsel als Flitzer, Kellner, Kneipengäste, Matrosen, Advokaten und Reporter agieren die zwei Schauspieler Christian Clauss und Benjamin Pauquet. Witzig-schräge Slapstikeinlagen als Agenten in grünen Mänteln und Sonnenbrillen und hinter Zeitungen verschanzt, dem Hochstapler dicht auf den Fersen, liefern die Pantomimen Wolfram von Bodecker und Alexander Neander.

Dann erbt Trude überraschend 40 Millionen, vom Rechtsanwalt beglaubigt, der zunehmend ungeduldig wird, nun müsste sie doch endlich glücklich sein! Doch allein im Geld schwimmen ist langweilig! Die Sehnsucht nach Liebe führt beide wieder nach Berlin zurück. Eines Tages steht Trude wieder in dem Kellerlokal, in Jeans Stammkneipe, die sich durch eine Bühnenluke mit Tresen und Bierflaschen öffnet und schließt, wo es direkt und schnodderig zugeht und man sich schon mal wegen einer Frau prügelt. Trude ist jetzt reich und liest Jean erst mal die Leviten, bevor sie ihren Geldkoffer öffnet und Jean seinen Hauptgewinn Trude in die Arme schließen kann. Reichlich Beifall vom Publikum für einen glanzvoll vergnüglichen Abend voller Schwung, Wehmut, Leichtigkeit und Hintersinn und der Aufforderung, das eigene Glück nicht leichtfertig zu verspielen.

Text (lv)

Nächste Aufführungen: 3. und 4. Mai. 19.30 Uhr, Staatsoperette Dresden im Kraftwerk Mitte. 5 Euro Rabatt erhalten Zuschauer für das Stück „Zwei Krawatten“ in der Staatsoperette Dresden am 11. und 12. Juni gegen Vorlage ihrer Kinokarte von „Der blaue Engel“ im Zentralkino.

http://www.staatsoperette.de


Vom Kellner zum Gentleman, umgarnt von den Damen und immer in Angst, aufzufliegen.

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Unterwegs: Begegnung mit einem Berggeist & In der Tiefe des Schaubergwerks auf Schloss Burgk in Freital

01 Sonntag Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Unterwegs

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Bezaubernder Blickfang: Berggeist & Musikus. Das 150 Jahre alte Denkmal steht umgeben von hohen alten Bäumen im Garten von Schloss Burgk in Freital.

Tor zur Unterwelt: Kristin Gäbler, die Leiterin der Städtischen Sammlungen im Schloss Burgk vor der Schaubergwerksanlage, zu der auch ein Technikpark mit historischer Bergbautechnik gehört.

„Schwarzes Gold“: Axel Rüthrich, Mitarbeiter für Regionalgeschichte bei den Städtischen Sammlungen Freital zeigt stolz ein Steinkohleflöz, dass nur noch hier zu sehen ist.

In der Welt untertage

Einer wundersamen Berggeist-Sage lauschen, in die Tiefe steigen und in die Geschichte des Steinkohlenbergbaus eintauchen, können Besucher im wiedergeöffneten Schaubergwerk auf Schloss Burgk in Freital.

Die zwei Gestalten im Schlosspark Burgk in Freital ziehen die Blicke der Besucher auf sich. Die meisten Einheimischen werden sie kennen. Die anderen staunen und sehen sie mit einem Lächeln. Den bärtigen, hutzeligen Mann mit Schaufel, der auf Gestein steht und versucht, einen verwegen drein schauenden Mann mit Fidel und hingehaltenem Hut, zu sich auf den Berg zu ziehen. Das Denkmal erinnert an die Sage vom Berggeist und dem Musiker Rotkopf Görg und ist schon über 150 Jahre alt. Es steht unter hohen alten Bäumen im idyllischen Park des ehemaligen Freiherren von Burgk, Carl Friedrich Dathe, der Hauptförderer des hiesigen Kohlebaus war.

„Rotkopf Görg, der ein beliebter Musikus auf Festen in Freital und Umgebung war, begegnete der Sage nach einmal nachts auf dem Heimweg einem Berggeist, der ihn in den Windberg einlud zum Spielen. Drinnen glänzte es wie in einem Zauberschloss und er spielte den ganzen Abend für die Hofgesellschaft. Als Lohn bekam er eine Schaufel voll glühender Kohlen in den Hut geschüttet, die er enttäuscht vor seinem Häuschen auskippte. Es kam ihm vor wie ein Traum. Doch als er am nächsten Tag in den Hut schaute, lag noch ein Goldstück drinnen. Die anderen, die er wegwarf, waren nur noch Asche“, erzählt Axel Rüthrich, Mitarbeiter für Regionalgeschichte bei den Städtischen Sammlungen Freital die denkwürdige Begebenheit.

Vor diesem Denkmal beginnt die einstündige Führung durch die Schaubergwerksanlage, die nach zwei Jahren Schließung coronabedingt nun wieder für Besucher geöffnet hat. Es ist die erste Führung für Axel Rüthrich. Er hat Industriearchäologie in Freiberg studiert und ist seit zwei Jahren als Museologe auf Schloss Burgk beschäftigt. Als Jugendlicher kam er in seinem Heimatort Höckendorf zu einem Bergbau-Verein, wo es ihn zunächst aus einer „gewissen Abenteuerlust“ hinzog und später wollte er auch mehr über die Gesteine erfahren. An diesem sonnenstrahlenden Dienstagnachmittag kommt jedoch nur eine Familie zur Führung und eine Muselogin, die neu auf Schloss Burgk ist. In einem Umkleideraum ziehen wir uns grubentauglich an, setzen gelbe Schutzhelme auf und schlüpfen in blaue Umhänge. Dann öffnet sich die Tür, steigen wir hinab in die Welt untertage oder „fahren ein“ wie die Bergleute sagen. Die Lüftungsanlage rauscht am Eingang.

Drinnen ist es sehr niedrig, schmal und stockfinster zunächst. Prompt stoße ich mit dem Helm an die Gewölbedecke! Ungewohnt, gebückt zu gehen. Ein Tunnel führt immer weiter hinunter, in reichlich 30 Meter Tiefe. Die Wände sind spärlich erhellt von Grubenlampen. In den 1830/40er Jahren war die Kohle in den vorderen Bereichen schon abgebaut und die Arbeiten wurden in Richtung Windberg und Bannewitz fortgesetzt, erzählt Rüthrich. Die Steilstrecke hatte früher hölzerne Stufen, die Bergleute gingen über einen Kilometer zu Fuß zu ihren Arbeitsstellen im Bergwerk. Der Schlossturm mit der Uhr läutete wie eine Schichtglocke. Acht Stunden täglich arbeiteten sie, immer gebückt und kaum Licht. Bei einer Schlagwetterexplosion mit Methangas starben beim größten sächsischen Grubenunglück in Sachsen 1869 276 Bergleute im Segen-Gottes-Schacht. Fünf Leute überlebten, unter ihnen drei Jugendliche, die sich noch retten konnten. Eine Erinnerungstafel am Eingang der Schaubergwerksanlage erinnert an das Unglück. Danach gab es Wetterlampen für die Bergleute, deren Flamme die Sauerstoffkonzentration anzeigt.

Die Kohle wurde über die Schächte ausgefördert. „Hier ist die einzige Stelle in Sachsen, wo man noch untertägig Steinkohle sehen kann“, so Rüthrich. Er zeigt Werkzeuge für den Kohleabbau. Ein Junge darf mit Schlegel und Eisen ein Stück Kohle aus der Wand herausschlagen. Dort sieht man auch bräunlich ausgespülte Minerale. Das Schaubwergwerk wurde zuletzt 2018 saniert und das Mauerwerk durch Ziegel stabilisiert. Dann geht es auch schon wieder zurück. 76 hohe Treppenstufen führen wieder hinauf ans Tageslicht. Noch ein Blick in den Technikpark auf die einstigen Bergbaugeräte, eine Grubenbahn mit Anhänger, die überdachte Teilschnittmaschine und den Förderturm mit Sowjetstern aus der Zeit der Urangewinnung der SAG Wismut. Dann ist die Führung schon zu Ende. Etwas mehr aus dieser Epoche, zum Arbeitsalltag und Einsatz der Technik unmittelbar vor Ort zu erfahren, wäre schön gewesen. Anschauen kann man sie ja auch selber im Technikgarten.

„Es läuft gerade erst wieder an“, sagt Axel Rüthrich angesichts der noch verhaltenen Nachfrage bei den Führungen. Im Schlossinnenhof warten drei Personen auf den nächsten Rundgang, der um 14.30 Uhr beginnt. Auf der Bank vor dem Bergbaudenkmal sitzt eine ältere Dame in Begleitung und genießt ein Eis in der Sonne. Ihr Großvater mütterlicherseits war Bergmann und ein Vorfahr von ihr kam bei dem Grubenunglück 1869 um, mit 27 Jahren und hinterließ seine Frau und zwei Kinder, erzählt sie. „Man hat nur eine Hand und eine Hacke von ihm gefunden, darin war die Nummer von dem Berg. Sonst hätte man gar nicht gewusst, wer er ist.“ Ihren Namen will sie nicht nennen. 84 Jahre alt ist sie jetzt und eine „echte Hainsbergerin“. Ihr Großvater erzählte ihr als Kind viel vom Bergbau. „Für mich war es immer ein Stück Heimat und Geschichte“, sagt sie. „Nach `45 haben wir die Kohlen geholt auf der anderen Seite auf den Halden. Wir hatten ja ein Bergwerk am anderen, nicht nur die Wismut.“

Sie habe schon Respekt vor dem Bergmannsberuf mit seiner harten Arbeit. An das Grubenunglück erinnert ein Denkmal auf dem Windberg, wo sie mit ihrem Sohn zum Jubiläum Freitals eine rote Rose für ihren Vorfahr niederlegte. Sein Name Ackermann steht an erster Stelle auf der Gedenktafel. Wenn die Bergleute mit ihren  Grubenlampen früher vom Windberg abends nachhause gingen, sah es aus wie eine endlose Glühwürmchenkette, weiß die alte Dame von ihrem Vater. Heute gäbe es bei jungen Leuten leider kaum noch Interesse für Bergbaugeschichte, bedauert sie. „Der Bezug fehlt, wenn ältere Leute in den Familien nichts vermitteln, geht es verloren.“

Text + Fotos (lv)

Führungen im Besucherbergwerk: Di und Do jeweils 13.30 und 14.30 Uhr und jeden 1. Sonntag im Monat von 10 – 16 Uhr

http://www.freital.de/museum

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Jazz Open Air: Summertime im SchillerGarten

30 Samstag Apr 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kultur, Lebensart, Musik

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„Pop, Soul, Jazz & More“ mit der „Forster Family“ eröffnete am 30. April den Summerkonzert-Reigen im SchillerGarten am Blauen Wunder in Dresden. Foto: Veranstalter

Jazztage Dresden starten Open-Air-Saison

Rund 20 Konzerte von Swing-Jazz über feurige Bläserklänge bis Bossa Nova und Blues locken zum Zuhören und Tanzen bis Mitte Juli.

Noch vor Veröffentlichung des Gesamtprogramms des diesjährigen Herbstfestivals vom 21. Oktober bis zum 20. November 2022 und weiterer Summertime-Konzerte beginnt bei den Jazztagen Dresden am 30. April der Sommer und damit die Festival-Open-Air-Saison. Nach zwei Jahren „Künstler für Künstler“ heißt es nun im dritten Jahr „Summertime im SchillerGarten” und erneut präsentieren die Jazztage Dresden hier eine Spezialausgabe ihrer Sommerkonzerte mit eintrittsfreien Konzerten. Bereits im vergangenen Jahr luden feinste Konzerte auf Spendenbasis zum Genießen, Staunen
und Tanzen an die malerisch an der Elbe gelegene Bühne im SchillerGarten.

Kilian Forster, Intendant der Jazztage Dresden, hat ein vielfältiges Programm zusammengestellt, das durch die Unterstützung des SchillerGartens und avisierter Corona-Förderungen möglich wird. Dennoch benötigen Kunst und Kultur weiterhin Unterstützung zum Wiederaufbau – auch durch regen Publikumszuspruch zu Konzerten und Ticketkauf. Es gibt daher in diesem Jahr zwei eintrittspflichtige Veranstaltungen in der SchillerGarten-Reihe. Bei FANFARE CIOCARLIA, der rumänischen Blaskappelle, die kein Publikum jemals auf den Stühlen gehalten hat, und dem Jubiläumsauftritt des
ZWINGERTRIOS können Tickets sowohl im Vorverkauf als auch an der Abendkasse erworben werden.

Das Programm startet in diesem Jahr bereits am 30. April mit der Forster Family und „Pop, Soul, Jazz & More“ und präsentiert bis Mitte Juli knapp 20 Konzerte unterschiedlichster Stilrichtungen. Swing-Jazz ist natürlich beliebt und stark vertreten, wie beispielsweise mit Krambambuli, der Dresden Bigband & Peter Flache oder auch der Eastside Bigband mit dem Staatsoperetten-Solisten Christian Grygas. Petra Ernyei, die tschechische Sängerin mit der samtweichen Jazzstimme, verzaubert gemeinsam mit ihrem Quintett in einem Programm voller großartiger Swing-, Bossa Nova- und Bluesstandards. Das „Wunderkind am Klavier”, der blinde Ausnahmekünstler Matthew Whitaker, der bereits im Alter von 16 Jahren zum Geburtstag von Stevie Wonder aufspielte und in die Fußstapfen seines großen Vorbildes tritt, lädt ein zu seinem brillanten Programm Connections.

Regelmäßig treibt das Ensemble Habana Tradicional sein Publikum auf die Tanzfläche mit traditionell kubanischer Musik – und wer es noch einen Zacken schärfer haben möchte, für alle Fans für Mochito, Cuba Libre und tanzbeinbeschwingte Enthusiasten, dem sei der Abend mit dem energetischen jungen Afrofusion-Ensemble Mokoomba empfohlen. Jörg Seidel huldigt in seinem Programm „A Tribute to Udo Jürgens” musikalisch dem zu Beginn als Jazzmusiker gestarteten großartigen Künstler. In Jörg Seidels erfrischenden Arrangements, nicht verkopft, sondern gut hör- und erkennbar, erklingen die Songs des großen Barden vertraut wie eh und dennoch ganz neu gefasst. Die Klazz Brothers präsentieren ihr Programm Disco Lounge II nach dem großen Erfolg des letzten Jahres: Fein verjazzt zum abchillen, virtuos gespielt zum Staunen und schweißtreibend groovend zum energiegeladenen Tanz. Und auch Dixie darf im SchillerGarten nicht fehlen, zu erleben mit dem Schillerwitzer Elbe Dixie und Biergarten Dixie. Mit den Dresden All Stars – Made in Dresden – erfährt eine ganz besondere Serie – hier die neunte Ausgabe – ihre Fortsetzung: mit den besten Musikern der Dresdner Swing- und Jazzszene gibt es Ohrwürmer von Duke Ellington, Glenn Miller, George Gershwin und Count Basie, die Herzen und Tanzbeine höherschlagen lassen.

Weiterhin gibt es in diesem Jahr auf vielfachen Wunsch hin die Möglichkeit, vordere Plätze für alle Konzerte fest zu buchen für 19 Euro pro Person. Damit hat man einen garantierten Sitz- und Sichtplatz auf die Bühne. Alle Besucher ohne gebuchten Sitzplatz werden wie bisher gebeten, Künstler, Technik, Techniker und den gesamten Produktionsaufwand über Spenden zu unterstützen. Eine Spendenbox steht permanent an der Schirmbar sowie an den Ausgängen bereit und wird im Laufe des Abends auch durchs Publikum gereicht. Wer die „Summertime im SchillerGarten”-Konzerte generell unterstützen möchte, kann dies gerne auch konzertunabhängig über eine absetzbare Spende an die „Jazztage Dresden gemeinnützige UG“ tun. Ticketkauf sowie Kontonummer für die Spende unter http://www.jazztage-dresden.de.

Text: Peter Dyroff/meeco Communication Services

Weitere Informationen: http://www.jazztage-dresden.de

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Lilli Vostry

Ich bin als Freie Journalistin (Wort/Foto) seit 1992 in Dresden tätig. Schreibe für Tageszeitungen und Monatsmagazine vor allem Beiträge über Bildende Kunst, Theater, soziale Projekte und Zwischenmenschliches. Außerdem Lyrik und Kurzprosa. Bisher vier BilderGedichtKalender zusammen mit Künstlern veröffentlicht. Fotografiere gern Menschen, Landschaften, besondere Momente.

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