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Kategorien-Archiv: Kurzgeschichten

BilderAlbum: Chor für alle trifft Banda & Offene Bühne für alle im Kulturcafé des Kulturhauses Freital

11 Mittwoch Jan 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kultur, Kurzgeschichten, Lebensart, Musik, Poesie, Projekte, Zwischenmenschliches

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Fröhliche Gesangsrunde für klein und groß im Kulturcafé im Stadtkulturhaus Freital.


Vom lustigen Kinder- bis zum Mutmachlied: Friedemann Röber (stehend) leitet den Chor für alle.

Grashüpfer, Laurentia und Lebensfreude

Musikalisch bunt und schwungvoll ging es zu im ersten Kulturcafé im neuen Jahr im Stadtkulturhaus Freital.

Freude am Singen und lächelnde Gesichter in der Runde. Das verbindet. „Es ist schön, dich wiederzusehen…“, tönt es fröhlich an diesen Dienstagnachmittag im Chor für alle. Das Kulturcafé im Stadtkulturhaus Freital auf der Lutherstraße 2 hat auch im neuen Jahr wieder seine Türen geöffnet für Menschen, die schon länger oder seit kurzem hier leben. Die Kinder treffen sich zum Spielen, die Großen sitzen beisammen an Tischen bei Kaffee und Tee und unterhalten sich. Und jeden Dienstag ab 16.30 Uhr sind kleine und große BesucherInnen zum gemeinsamen Singen eingeladen. Friedemann Röber leitet den offenen Familienchor. Auf einer Tafel stehen die Liedverse. Er schnippt rhythmisch mit den Fingern.

Lustige Kinder- und Begrüßungslieder. Bekannte und neue, von der Affenbande und der spannenden Frage: „Wer hat die Kokosnuss geklaut?“, von einer Familienfeier, zu der alle kommen vom Baby bis zur Oma mit entsprechender Sangesstimme dargestellt. Ein Lied erzählt über drei kleine Wolfskinder, die nur nachts im Wald umher tapsen können und sich die Pfoten wund stoßen an Baumwurzeln. Bis hin zum bewegungsreichen, hoch und runter in die Knie gehenden Lied „Laurentia“, bei dem sich alle freuen, wenn sie durchgehalten haben. Mit in der Runde sitzt Sophia Mix. Die Künstlerin und Musikerin leitet und moderiert zusammen mit Vincent Oertel das Open Mic – die offene Bühne im Kulturcafé, die jeden ersten Dienstag im Monat ab 19 Uhr offensteht. Für alle selbstgeschriebenen und traditionellen Texte, Lieder, Witze, Zaubertricks, Tanzeinlagen, Gedichte, Theaterstücke o.a. Technik und Klavier sind vorhanden. Instrumente gerne mitbringen. Ohne Voranmeldung. Eintritt frei.

Diesmal singt und musiziert Sophia Mix erstmals zusammen mit Antonia, ihrem Akkordeon Songs auf englisch. „Am Ende geht es immer um Liebe…“ Ein kleines Mädchen, Raja, zeigt kess eine Tanzeinlage zu Popklängen und singt später noch ein Lied am Mikro, auf dem Barhocker sitzend mit sichtlicher Freude. Ein Duo, sie auf der Geige und er auf einer Art Mandoline, musizieren geneinsam traditionelle Weisen aus Skandinavien, die von der Sehnsucht nach Licht, Grashüpfern und Lebensfreude erzählen. Eine junge Frau spielt ein Stück am Klavier. Der Autor und Altenpfleger Stefan Döhnert liest wortwitzige Alltagsbeobachtungen, und spielt mit Wortklang und Tönen. Ein Mädchen, Asia liest eine spontan ausgedachte Krimigeschichte.

Ich las meine neue, romantisch-skurrile Kurzgeschichte „Die Frau an der Haltestelle“ und einige neue Gedichte in schöner Atmosphäre und aufmerksamem Publikum.

Nächsten Dienstag, am 17.1., ab 16.30 Uhr bekommt der Chor für alle musikalische Verstärkung im Kulturcafé. Dann werden zwei Musiker der Banda Comunale die Gesangsrunde begleiten. Neue Gesangsfreudige sind immer wollkommen.

Das nächste Open Mic findet am 7.2., um 19 Uhr statt.

Das Kulturcafé im Stadtkulturhaus Freital wird veranstaltet in Kooperation mit der Bürgerbühne des Staatsschauspiels Dresden, der Integrationskoordination Freital und dem „Regenbogen“ Familienzentrum e.V. und gefördert durch den Kulturraum Meißen, Sächsische Schweiz – Osterzgebirge und die Stadt Freital.

Text + Fotos (lv)


LeseLust. Die Autorin und meinwortgarten-Inhaberin Lilli Vostry las neue Texte beim Open Mic im Kulturcafé in Freital. Foto: Bettina Liepe

Halb gelesen, halb erzählt: Asia trug eine selbst erdachte Krimigeschichte vor.
Mit viel Vergnügen sang Raja ein Lied auf der offenen Bühne.
 Ein Lied aus dem Chor für alle. 

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Kurzgeschichte: Die Frau an der Haltestelle

30 Freitag Dez 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kurzgeschichten, Lebensart, Zwischenmenschliches

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Die Frau an der Haltestelle

Rings um die Haltestelle herrschte reges Gewimmel. Menschen stiegen ein, aus und um in die Straßenbahnen und Busse. Auf einer Bank saß eine Frau mit unbewegter Miene. Sie war um die Mitte 50, trug halblanges braunes Haar, einen schwarz-weiß gepunkteten Anorak, der offen stand und eine Bluse, die so weit geöffnet war, dass man tief in ihr Dekolleté sehen konnte. Der Anblick wirkte zugleich aufreizend und nachlässig. Es war ein sonniger Frühlingstag im Mai, aber die Luft noch kühl, so dass ihr nicht zu warm sein konnte.

Sie hielt den Blick gesenkt, ganz konzentriert auf die Pappbox in ihrer Hand aus einem Asiaimbiss. Es sah aus wie Glasnudeln mit Hühnerfleisch, die sie aß. Sie sah niemanden an und schien Zeit zu haben. Der Trubel schien sie nicht zu stören. Es war ihr angenehmer, dachte die Frau bei sich, mitten im Großstadtlärm, als den ganzen Tag allein zu Hause zu sitzen. Ihre erwachsene Tochter meldete sich kaum. Die vielen Bücher auf Schränken und Regalen waren ihr wie langjährige, gute Vertraute, zu denen sie jederzeit gehen, in ihnen lesen, still mit ihnen reden und ihren eigenen Gedanken nachhängen konnte, die sie nie verließen, immer da waren. Doch in letzter Zeit waren die Bücher fast nur noch Kulisse, lieblose Dekoration, die sie kaum anrührte. Wie sollte sie es jemals schaffen, all diese Bücher zu lesen oder genügte es ihr, sie um sich zu wissen, weil sie sich dann weniger allein fühlte.

Sie saß schon eine Weile auf der Bank, als sie plötzlich eine Stimme hörte:
“Sie sind genau die Frau, von der ich immer geträumt habe!“ „Was?!“, wunderte sie sich. „Sie sind mir ja Einer!“, sagte sie zu dem Mann, der vor ihr stand. “Bin ich der Eine, auf den Sie warten?!“, fragte er sie erfreut. „Nein! Einer von vielen. Träumen Sie weiter“, erwiderte die Frau an der Haltestelle.

“Einer von vielen“, wiederholte er. „Einer von vielen, die hier vorbeigehen, als ob ich gar nicht vorhanden wäre“, antwortete sie. „Doch ich bin ja stehengeblieben“, sagte der Mann. „Warum?“, fragte die Frau. „Weil Sie mir aufgefallen sind“, antwortete er. „Sie sitzen so ruhig und versonnen mitten im Trubel, als würde der Ihnen gar nichts ausmachen.“ Sie zuckte innerlich zusammen. Das Wort „auffallen“ klang für sie nicht wie ein Kompliment. Es hatte einen unschönen Beigeschmack, auch wenn das Wort „gefallen“ mit drinsteckte. Auffallen klang für sie verrucht. Aufsehen, Anstoß erregen.
Sie sah ihn einen Moment an. Die Augen leicht zusammen gekniffen, als wenn die Sonne sie blende. Was war er für ein Typ?

Gehörte er zur Sorte Getrennt, Geschieden, Verwitwet oder Verkorkst? Mehr Auswahl blieb nicht mehr in ihrer Altersgruppe. Sie war hin und her gerissen. Wer trinkt schon gern aus einer benutzten Tasse!, fiel ihr ein Satz wieder ein, den sie als Kind einmal von einer der Frauen in ihrer Familie gehört hatte. Es ging dabei eigentlich um das Vorleben, die Vorgeschichte eines Menschen. Dass man beim Kennenlernen nicht unbedingt gleich wissen möchte, wie oft der oder diejenige schon vergeben waren, liebten oder geliebt wurden. Das würden sie mit der Zeit schon selbst mitbekommen, erfahren. Die Gebrauchsspuren des anderen bemerken, sie mögen lernen oder gehen. Eine benutzte Tasse kann man abwaschen, dann ist sie wie neu, dachte sie. Bei einem Menschen geht das nicht.

“Kommen Sie mich einmal besuchen?“, riss der Mann sie aus ihren Gedanken.
Sie sah ihn schweigend an. Träumte sie oder stellte ihr wirklich jemand diese Frage. Sie zögerte. Gleich würde sie aufwachen. “Träumen Sie gerade?“, fragte der Mann die Frau an der Haltestelle. „Lassen Sie sich ruhig Zeit.“ „Wo wollen Sie denn hin? Und wo finde ich Sie?“, fragte sie ihn. „Ich wollte einfach ein wenig an die frische Luft, unter Menschen sein“, antwortete er. Er wohnte in einem Haus außerhalb der Großstadt, erzählte er ihr. Ein verfallenes kleines Schloss. Mit einem wild sprießenden Garten ringsherum. Sie werde es schon sehen. “Sind Sie oft an der Haltestelle?“, fragte er sie. „Es scheint, als ob Sie gern hier sitzen.“ Wenigstens merkt es mal einer, dachte sie still bei sich.

Es klingelte an der Tür. Die Frau von der Haltestelle stand vor dem hell gestrichenen, verfallenen Schloss, umgeben von einem wild verwunschenen Garten. Die ersten Knospen in den Bäumen sprangen auf. Der Mann öffnete und führte die Frau in einen Raum voller Bilder an den Wänden, einige lehnten davor. Figürliche Szenen und Porträts. Intensiv farbig und expressiv im Pinselstrich, oft nur schemenhaft angedeutete Gesichter, Gesten und Körperumrisse. „Sind die Bilder von Ihnen?“ „Ja.“ „Darf ich Sie malen?“, fragte er sie, „Sie sind doch geübt im Stillsitzen.“
“Na, Sie sind mir ja Einer!“, sagte sie verblüfft. „Was soll das denn werden?“
“Keine Ahnung. Wir werden sehen“, sagte er lächelnd. „Setzen Sie sich einfach so wie auf der Bank an der Haltestelle. Ihre Jacke und Bluse kann ruhig auch so bleiben.“ Sie sah an sich herunter. Erst jetzt bemerkte sie den weiten Ausschnitt. Verlegen strich sie mit einer Hand darüber. „Lassen Sie es ruhig. Das sieht reizend aus“, sagte er. „Was wollen Sie mit meinen Reizen!“, fragte sie energisch. „Ich finde es schön, wie selbstverständlich Sie damit umgehen. Es wirkt ganz natürlich und anziehend“, erwiderte er.

Das war ihr noch gar nicht aufgefallen. Wie sie sich anzog. Was sie mit ihrem Körper anstellte und wie sie auf andere wirkte. Wenn sie sich ihren Blicken aussetzte. Sie fühlte sich dann wie durchleuchtet bis ins Innerste und mied diese Blicke. Meist sah sie nach unten oder vor sich hin. Wenn sie jemand ansah, sah sie weg oder tat als bemerke sie es nicht. Es war wie eine Schutzhülle, die sie im Laufe ihres Lebens um ihren Körper gelegt hatte. Wenn ihr danach war, Wärme sie durchflutete, öffnete sie die Hülle ein wenig, fühlte den kühlen Luftzug. Wie ein inneres Aufatmen, Aufleuchten.
“Na gut, dann malen Sie mal los meine Reize“, sagte die Frau und setzte sich auf einen Stuhl vor der Leinwand.

Sie musste wohl einen Farbklecks ins Gesicht abbekommen haben, denn als die Frau wieder draußen vor dem verfallenen Gemäuer stand, lief ihr vergnügt ein Kind entgegen. „Du hast Farbe im Gesicht!“, rief es fröhlich. „Oh“, sagte die Frau. „Da bin ich wohl zu nahe an die Leinwand gekommen.“ „Ist es ein Bild von Dir?“, fragte das Kind. „Ja, ein Bild von mir. Doch ein anderer hat es gemalt“, erwiderte die Frau. „Kann ich mich auch malen lassen?“, fragte das Kind. „Kann passieren“, antwortete die Frau. „Wir können auch zusammen ein Bild malen.“ Sie gingen gemeinsam den Weg bis zur Haltestelle. „Wie heißt Du denn?“ Als das Kind seinen Namen sagte, stutzte die Frau. Sie wollte wissen, wo es wohne und wie es seiner Mutter gehe. „Mama ist viel auf Arbeit, Papa verreist. Ich bin viel allein und lese viel, da vergeht die Zeit schneller“, sagte das Kind. Mich hat sie schon fast vergessen, dachte die Frau, ich wusste gar nicht, dass sie ein Kind hat.

Die Tage vergingen. Sie saß fast täglich an der Haltestelle. Einmal sprach sie ein Mann an. Ob er sich neben sie setzen dürfe. Oder ob sie auf jemanden warte? „Nein“, erwiderte die Frau. „Der Platz ist wieder frei.“ Sie stand auf von der Bank. Sie hatte schon viel zu lange gesessen. Sie ging bedächtig, als lausche sie jedem Schritt nach. Mit leicht wiegendem Gang und tiefem Dekolleté. Der Mann sah ihr lange nach. Ihr Gesicht kam ihm bekannt vor. Sie erinnerte ihn an ein Bild, das er vor kurzem in einer Ausstellung gesehen hatte und das ihm aufgefallen war mit seiner lebhaften Farbigkeit und zugleich der spannungsvoll vibrierenden Ruhe, Sanftheit, Stärke und Sinnlichkeit, welche die Frau auf dem Bild verkörperte und wovon eine große Anziehungskraft ausging. Er wollte ihr nachlaufen und seine Eindrücke von dem Bild erzählen. Doch sie war schon im Gewimmel der Ein- und Aussteigenden an der Haltestelle verschwunden an diesem Frühlingstag.

Lilli Vostry
Geschrieben am 30.12.2022

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GeschichtenAbenteuer: Fantasius Firlefanz im Weihnachtsland

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Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kurzgeschichten, Lebensart, Poesie, Projekte, Zwischenmenschliches

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Märchentante & Geschichtenerzählerin: Die Kinder Klara und Artur sind schon gepannt auf neue GeschichtenAbenteuer mit dem kleinen Holzvogel Fantasius Firlefanz der Dresdner Autorin Lilli Vostry. Im neuen Jahr biete ich Schreib- und Geschichten-Werkstätten für Kinder in Dresden und Umland an. Interessierte Einrichtungen, Freizeittreffs und Eltern können sich gern bei mir melden. Foto: JN

Fantasius Firlefanz im Weihnachtsland
(Für Klara und Artur)

Etwas Weißes lugte unter dem geblümten Tischtuch hervor.
“Was war das?“, überlegte Fantasius Firlefanz. Eine Schneeflocke. Ein kleiner Schneemann gar oder ein weiß glasierter Pfefferkuchen? Er steckte seinen Kopf unter den Stubentisch und zwei gelbe Augen funkelten ihn an. Eine weiße Pfote reckte sich ihm entgegen. Auf dem Stuhl saß die grauweiß getigerte Jade und sah den kleinen Holzvogel aufmerksam an. Der flog lieber weg. Er wusste, was Katzen einmal in ihre Pfoten bekommen, lassen sie nicht so schnell wieder los. Sie spielen und erkunden eben gern. Auf dem Tisch in der Küche und in der Stube standen jetzt große rote Blütenkelche, Fichtenzweige und ein wundervoller Strauß mit weißen langen Blütenstengeln, Zweigen mit  roten Beeren und goldbemalten kleinen Äpfeln in den Vasen.

Fantasius staunte über all die wundersamen Dinge. Da musste etwas ganz Besonderes bevorstehen! Seine Augen leuchteten und sein Herz hüpfte vor Freude. Kerzenhalter mit Lichterengeln, ein kleines Pfefferkuchenhaus weiß verziert, aus dem duftender Rauch aufstieg und Spieldosen, aus denen fröhliche Weihnachtslieder erklangen, standen da. Auf einer Schokoladendose weckte eine Abbildung Fantasius` Neugier. Dort saßen in verschneiter Winterlandschaft ein Mann in rotem Kittel, roter Mütze mit weißer Bommel, rotweißen Strümpfen und Stiefeln und eine Frau in einem zartroten Kleid und Flügeln am Kaffeetisch. Eine Kaffeetasse mit Sahnehäubchen, Kuchen und ein kleines Bäumchen geschmückt mit roten Kugeln standen darauf. Ein kleines Eichhörnchen saß auf dem Tisch und hielt eine Nuss im Arm. Eine große und kleine Eule kuschelten sich aneinander, ein Eulenkind lief Schlittschuh auf dem Eis. Ringsherum blinkten Sterne, schwebten Schneeflocken, ragten bunte Geschenkeberge in die Höhe und ein kleiner Vogel mit Bommelmütze flog ein Kistchen am Schleifenband haltend durch die Lüfte. „Oh, wie schön! Dort will ich hin!“, rief Fantasius Firlefanz freudig. Doch wo befand sich dieses Wunderland? „Könnt ihr mir den Weg zeigen?“, fragte Fantasius den kleinen Stoffelch, der einen rotweißen Schal trug und eine rote Nase hatte und den golden schimmernden Engel, die neben ihm auf dem Stubentisch, neben dem Computer, saßen. „Ja, wir kommen mit Dir“, sagten sie.

Sie winkten der Frau zu und flogen zum Fenster im Wintergarten hinaus. Von der wunderweißen Pracht war fast nichts mehr zu sehen. Die Bäume standen wieder dunkel und kahl. Raben krächzten heiser im Geäst. „Nanu, ein paar Tage vor Weihnachten kein Schnee?! Wo war der Winter hin verschwunden?“, überlegte Fantasius Firlefanz und beschloss ihn ebenfalls zu suchen. Vielleicht brauchte er auch eine kleine Verschnaufpause und saß mit bei dem Weißbärtigen im roten Kittel gemütlich am Tisch bei einer dampfenden Tasse Kaffee. Ein süßer Duft stieg in Fantasius` Schnabel. Sie flogen über einer Stadt mit vielen glitzernden Buden und Lichterketten, vor denen viele Leute standen. Es roch nach gebrannten Mandeln, Glühwein und allerlei Gebrutzeltem und Gebackenen. Eine goldene Krone funkelte an einer Lichterkette in der Luft. “Ist die für den Geschenkekönig?!“, staunte Fantasius. Er sah Menschen vollbepackt mit Taschen über den Markt und durch die Straßen eilen. Kaum einer blieb vor dem hohen Lichterbaum und der Krippe mit dem Kind stehen.

Sie waren schon weit geflogen. Der kleine Holzvogel hielt sich am zottligen Elchfell auf seinem Rücken fest und der Engel begleitete sie. Es dunkelte bereits als sie ankamen. Tief versteckt im Wald stand eine Hütte, aus der Licht schien. Hinter den Fenstern  sahen sie rote Zipfelmützen. In der Wichtelwerkstatt ging es emsig zu. „Die Wunschzettel für Geschenke werden jedes Jahr länger“, seufzte der Weihnachtsmann. Bloß gut, dass er so viele fleißige Helfer hatte. Er saß tatsächlich am Tisch beim Kaffee und neben ihm im zartrosa Kleid der Weihnachtsengel Rosalie. „Erfüllt ihr wirklich die Träume der Menschen?“, fragte sie Fantasius Firlefanz. „Wir geben uns alle Mühe. Doch viele haben das Träumen verlernt. Dann lassen sie sich schwer erfüllen“, sagte der Weißbärtige.

“Wie schön, dass ihr uns besucht. Seht euch nur um im Land der Wunder“, sagte lächelnd der Weihnachtsengel Rosalie. „Weißt Du, wo der Winter sich versteckt hat? Die Menschen wünschen sich so sehr eine wunderweiße Weihnacht“, fragte Fantasius sie. „Oh, vielleicht hat der Winter auch gerade genug von Schnee und Kälte und ist in den Süden gereist oder zu Besuch bei Frau Holle und macht es sich in einem ihrer Federbetten bequem“, erwiderte Rosalie. Vor der Hütte im Wald stand schon der Rentierschlitten des Weihnachtsmannes voller schöner Geschenke, Spielsachen und anderer zauberhafter Dinge bereit. Ein Engel reichte ihm einen rotbäckigen Apfel. Bald würde er  lustig glockenschellend mit dem Rentierschlitten durch die Lüfte zu den Menschen sausen am Weihnachtsabend. Hoffentlich blieb er nicht in einer Schneewehe feststecken! Wenn der Winter genug vom Ausruhen hatte und wieder mit eisigem Vergnügen durch die Lande brauste. Hui, wie gern würde Fantasius einmal mit dem Rentierschlitten durch die Lüfte fliegen. Doch vorher musste er doch zurück in die Stadt zu der Frau und den Kindern Klara und Artur und ihren Eltern, die ihn schon sehnsüchtig erwarteten und denen er gleich von seinem neuen Geschichten-Abtenteuer erzählen würde.

Lilli Vostry
Geschrieben am 21.12.2022

Kontakt: lilli.vostry@web.de

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GeschichtenAbenteuer: Fantasius Firlefanz fliegt zu den Sternen

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Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kurzgeschichten, Lebensart, Projekte, Zwischenmenschliches

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Fantasius Firlefanz fliegt zu den Sternen


Die Sonne funkelte golden hinten den dunklen Bäumen, deren Umrisse wie Scherenschnitte aussahen. Hoch über den Baumwipfeln zog sie eine Spur aus Licht himmelwärts. Ein paar Vögel flogen auf. „Juchhe, ich will mit euch fliegen zu den Sternen!“, jubelte Fantasius Firlefanz, der Ritter der Lüfte. „Sie kennen bestimmt den Weg.“ Der kleine Holzvogel wackelte lustig mit den Flügeln. Er konnte es kaum erwarten, sich in die Lüfte aufzuschwingen wie die anderen Vögel draußen. „Hui, das wird ein Spaß!“ Dabei vergaß er ganz, dass der Anlass ein trauriger war. Fantasius wollte in der Welt hinter den Sternen Lola besuchen, die schwarze, gelbäugige Sternkatze der Frau und die anderen Katzentiere, die nun dort waren. Das Licht im roten Kerzenglas, auf dem zwei Katzen im Mondschein abgebildet sind, vor Lolas Bild flackert lebhaft. Als wolle sie ihre Zustimmung signalisieren. Dass sie die Idee gut findet und sich auf Fantasius freut. Dann sieht er, wie es ihr und den anderen Katzen hier oben geht und kann es der Frau nach seiner Rückkehr erzählen. Damit sie nicht mehr so traurig ist, da Lola nun fort ist.

“Hast du denn gar keine Angst, allein loszufliegen ? Was ist, wenn du dich verirrst oder es dir bei den Sternen so sehr gefällt, dass du gar nicht mehr zurück zu mir auf die Erde möchtest?“, fragte ihn die Frau. „Oh, daran habe ich bisher gar nicht gedacht“, erwiderte Fantasius. Er sah die Frau mit großen Augen erstaunt an. Seine Freude auf den Flug, von dem er schon lange träumte, war so groß, dass er kein bisschen ängstlich war. Dafür war er aufgeregt und neugierig auf die Reise, was er wohl erleben würde. Außerdem hat Fantasius ja magische Fähigkeiten, die ihn vor Gefahren und Schattenwesen beschützen. Doch er hat noch wenig Erfahrung damit. Die Frau sah zum Fenster des Wintergartens hinaus. Der Lichtstrahl verblasste allmählich. Graue Wolken zogen auf. Es war noch Nachmittag. Gerade 16 Uhr. Und dämmerte schon. Wie sollte Fantasius sich im Dunkeln zurechtfinden, dachte die Frau. Ein kleiner Vogel flog auf eine der Tannenspitzen, die vor ihrem Fenster wippten, sah kurz zu ihr herein und flog weiter. Das stattliche Tannenbaumpaar breitete seine Zweigarme weit aus. Viele Singvögel, auch Tauben und Elstern fanden hier Unterschlupf das ganze Jahr über. Sie flogen von Ast zu Ast, schaukelten, neckten sich, haschten und saßen nah beisammen im Schutz des Baumes bei Sonne, Wind und Regen. Wenn dicke, weiße Wattepolster auf den Zweigen lagen, funkelten sie in der Wintersonne wie Diamanten.

Seit gestern Abend schien der Vollmond wieder. Hell und klar, voll und rund, strahlte er in der Dunkelheit zwischen den Bäumen im Hausgarten hervor. Und die Frau strahlte mit ihm, ihr Herz ging auf und eine tiefe Sehnsucht ergriff sie. Sie sah ein paar dunkle Flecken am Mond vorbeihuschen und stellte sich vor, es wären Lola und die anderen Katzentiere, die da oben im hellen Schein saßen. “Jetzt scheint der Vollmond endlich wieder! Jetzt kann ich mich auf den Weg machen zu den Sternen“, sagte Fantasius. Er lächelte die Frau an, sie strich ihm liebevoll über den orangenen Schnabel, die Feder auf der Kappe und die Flügel. Dann brachte sie ihn zum Fenster, setzte Fantasius auf den Lichtstrahl, der herein schien und schon war er verschwunden.

Fantasius flog lange, mit unendlicher Lichtgeschwindigkeit hinauf in den Weltraum. Wolken segelten neben ihm her, Vogelschwärme in zeichenreichen Formationen, Flugzeuge. Sterne funkelten, fremde Gestirne und Galaxien. Ein Meer aus Lichtern und grenzenloser Weite. Wie sollte Fantasius hier Lola und die anderen Katzentiere finden? Plötzlich war er von strahlendem Weiß umgeben. Unzählige weiße Punkte schwirrten am dunklen Himmel. „Sind das Sternschnuppen?“, überlegte Fantasius. Wenn man sie sah, konnte man sich etwas wünschen. Doch es waren Schneeflocken, die glitzernd wie Sterne zur Erde schwebten und alles mit ihrer weißen Pracht überzogen. Alles Grau und Unansehnliche verschwand unter einer weichen Decke aus Schnee. „Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit…“, fiel dem kleinen Vogel ein bekanntes Kinderlied ein, das er bei der Frau gehört hatte. Sie sang es gern zur Weihnachtszeit und erinnerte sich an die Winter in ihrer Kindheit. Manchmal lag der Schnee meterhoch aufgetürmt am Wegrand und blieb viel länger liegen als heute. Dann holten die Kinder ihre Schlitten heraus und gingen zu einem Rodelberg, liefen Schlittschuh, schlitterten über gefrorene Pfützen und es gab Eisblumen an den Fenstern. Und der Schnee knisterte schön unter den Füßen.

Fantasius öffnete seinen Schnabel, ließ ein paar Schneeflocken auf der Zunge schmelzen und flog weiter hinauf in den Himmel. Er sah das Sternbild der Kassiopeia am Nordhimmel und am Osthimmel leuchtete das Siebengestirn der Plejaden, die sieben Sternschwestern lächelten Fantasius freundlich an. Dann wurde ihm auf einmal schwummrig vor Augen. Dichter grauer Nebel breitete sich aus und nahm ihm die Sicht. Riesige dunkle Schwingen und lautes, heiseres Krächzen umkreisten den kleinen Vogel. Es waren die Schattenvögel, in deren Reich er eindrang und die ihn nun verfolgten. Fantasius wurde Himmelangst und Bange. Die Schattenvögel konnten mit ihren spitzen Schnäbeln seinen kleinen Holzkörper durchstoßen. Dann könnte er nicht mehr fliegen, würde erfrieren und wie einer dieser dunklen Gesteinsbrocken zur Erde fallen und zerschellen. Dann würde die Frau vergebens auf Fantasius warten. Und auch die kleine Betti, die so gern wissen wollte, was der kleine Holzvogel als nächstes macht, würde dies nie erfahren. Sie wohnt in einer kleinen Stadt an der Elbe. Die Felsen dort sind so hoch, dass sie fast an den Himmel heranreichen.

Fantasius seufzt beim Gedanken, dass seine Reise zu den Sternen schon wieder vorbei sein soll. Er versucht Luft zu holen und merkt, dass es ihm schwer fällt. Ein Brennen im Rachen und heftiger Husten schütteln ihn. Seine Kraft lässt nach. Er verliert an Höhe. Gleich wird er abstürzen. Wenn nicht ein Wunder geschieht. Fantasius hört ein leises Flügelrauschen hinter sich und spürt, wie ihn jemand hält. „Wer bist du ?“, fragt er. „Ich bin dein Schutzengel, der auf dich aufpasst und immer in deiner Nähe“, erwidert das Wesen, das zart wie eine Schneeflocke schimmert und Flügel trägt. Fantasius kann es kaum glauben. „Dann hast du ja noch mehr magische Fähigkeiten als ich und kannst mir einiges beibringen“, sagt er staunend. „Ich habe mich verirrt. Kannst du mir den Weg in die Welt der Sterne zeigen?“ Der Schutzengel hört es und nickt. „Ich begleite dich zu Lucina. Sie ist die römische Mondgöttin und Lichtgöttin. Sie bringt das Licht und die Kinder ans Licht der Welt“, sagt der Schutzengel. Und sie fliegen zusammen los. Fantasius trägt jetzt einen dicken, himmelblauen Wollschal um den Hals und fliegt auf einmal viel leichter. Am Sternentor angekommen, erwartet sie Lucina schon. Gleißendes Licht umfließt ihre grazile Gestalt. Auf dem Kopf trägt sie eine Mondsichel und ihr Körper strahlt hell wie Perlmutt und Mondstein. In den Händen hält Lucina ein warmes, gelbes Licht

„Das trifft sich ja gut“, sagt Lucina, „dann könnt ihr unser Lichtfest mitfeiern.“ Das Fest der Göttin Lucina, auch als heilige Luzia bekannt, wird in skandinavischen Ländern am 13. Dezember gefeiert. Sie verkörpert die Wiedergeburt der Sonne und des Lichts und die Frauen tragen bei dieser Feier Lichtkronen. Fantasius` Augen leuchten. Er spürt die Kälte und Dunkelheit um ihn herum nicht mehr. Alles erscheint ihm hell, strahlend und schwerelos leicht. Fantasius sieht Lichthüter, Sternbewohner und durchsichtige Lichtwesen, die Seelen der Menschen und Tiere und ihre geflügelten Begleiter. Sie schweben frei im Raum. Das Wissen und die Erinnerungen an ihr Erdenleben sind in ihren Energiekörpern gespeichert. Die Mensch- und Tierseelen können sich überallhin bewegen, ausbreiten, ausdehnen, in die Gedanken und Träume der Menschen schauen, ihnen Zeichen geben, mit ihnen innerlich reden und ihnen im Herzen weiter nahe sein. Doch wie soll er unter diesen vielen Seelen Lola wieder finden?, überlegt Fantasius. Er bittet die Lichtgöttin Lucina ihm zu helfen. Sie führt ihn zu ihr und den anderen Katzen, Paul, dem Draußenkater, Madame Blanche und einigen roten Katern. Angst vor ihnen hat Fantasius keine, auch wenn er ein Vogel ist. Die Tierseelen haben keinen Hunger und jagen keine anderen Tiere mehr, erlebt er. Sie streifen umher, frei, ohne irgendwo eingepfercht in einem Stall, Schlachthaus oder Tierversuchslabor zu leiden und enden, viele von ihnen sehen und genießen das erste Mal das Sonnenlicht hier oben.

Fantasius fragt sich, warum es auf der Erde nicht so hell und unbeschwert, sanft und friedlich zugeht wie in der Welt der Sterne. Warum die Liebe nicht für alle Menschen und Tiere wie eine warme Decke reicht. Warum die Liebe mal mehr, mal weniger stark ist. „Warum spüren die Menschen erst, wenn das andere Wesen nicht mehr da ist, wie sehr sie es vermissen und lieben?“, überlegt Fantasius. „Das wüsste ich auch gern“, sagt eine leise Stimme hinter ihm. Er sieht sich verwundert um. Und sieht direkt in die funkelnden Augen einer Sternkatze. „Bist du es, Lola!“, ruft Fantasius erfreut. Das gelbäugige Wesen mustert ihn neugierig, als es den Namen hört. „Ich lebte lange bei der Frau, die mir diesen Namen gab. Eines Tages wachte ich auf und war ganz woanders“, erzählt die Sternäugige. „Ich suchte überall nach ihr, wartete und vermisste sie. Bis heute.“ Sie vermisst dich auch sehr und schaut abends immer in den Sternenhimmel und denkt an dich und die schöne gemeinsame Zeit, sagt Fantasius. Und Lolas Augen leuchten, fast noch mehr als auf dem Bild vor dem roten Kerzenlicht, das auf dem Schreibtisch der Frau steht. „Sag ihr, es geht mir gut hier. Ich sende ihr alles Licht, das ich habe und möchte, dass sie glücklich ist“, gibt die Sternaugenkatze Fantasius mit auf den Weg und mit Lichtgeschwindigkeit fliegt er zurück zur Erde, um der Frau alles von seiner Reise zu den Sternen zu erzählen. Und sie sieht den kleinen Vogel mit warmem Lächeln an.

Text + Fotos: Lilli Vostry
Geschrieben am 8. und 11.12.2022

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Worte die beflügeln…

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Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, In eigener Sache, Kurzgeschichten, Lebensart, Literatur, Poesie, Projekte, Zwischenmenschliches

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Text-Atelier Lilli Vostry

Worte geben Träumen Wurzeln um von ihnen zu erzählen.
(Lilli Vostry)

In allen Farben des Lebens geschrieben und gesprochen, abwechslungsreich, mit unverwechselbarer Feder

finde ich für Sie/Euch in vielfältiger Form:

. Texte für Leute mit Ideen, über Projekte und Veranstaltungen
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Firmenfeiern
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Kontakt: Lilli Vostry, Tel.: 0177 – 524 88 48
e-mail: lilli-vostry-journalistin@gmx.de oder lilli.vostry@web.de

Freie Journalistin . Autorin . Poetin . Wortschmiedin . Redekünstlerin

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Kurzgeschichte: Die Frau und der Falke nach einer Novelle von Boccaccio

07 Mittwoch Sept 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kurzgeschichten, Lebensart, Zwischenmenschliches

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„Die Frau und der Falke“ zur Novelle von Boccaccio –
eine unerhört tragikomische Liebesgeschichte

Es fiel Monna Giovanna nicht leicht, diesen Schritt zu gehen. Einen Mann um das Kostbarste zu bitten, das er besaß. Sie wusste wohl, dass Federigo sie viele Jahre geliebt, mehr als ihm guttat, aber von ihr nicht die kleinste Zuneigung erfahren hatte. Er war ihrer Schönheit verfallen und ließ nichts unversucht, um sie für sich zu gewinnen. Er gab rauschende Partys und verwöhnte sie mit Geschenken, sein ganzes Vermögen ging drauf. Er konnte daher nicht länger in der Stadt leben und zog von Florenz nach Campi auf ein kleines Landgut, von dessen Erträgen er gerade so leben konnte. Bei ihm war sein Falke, der nach allem was sie hörte, ihm kostbar, verlässlich, seine letzte Freude war und half, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. War sie taktlos, herzlos, wenn sie Federigo dennoch um den Falken bat? Was würde er sagen, wenn sie plötzlich vor seiner Tür stand? Monna Giovanna rang mit sich und dachte an ihren Sohn und das Versprechen, das sie ihm gegeben hatte. Sie würde alles tun, damit er wieder gesund werde. Er wünschte sich nichts sehnlicher als den Falken.

Mit seiner Mutter verbrachte er den Sommer in einem Landhaus, das sich ganz in der Nähe von Federigos kleinem Hof befand. Der Junge freundete sich mit ihm an und bald gingen beide zusammen auf Vogelbeize und Jagd. Dabei hatte er oft Gelegenheit, den Falken stoßen zu sehen, stärker als alles andere und der ihm so sehr gefiel, dass er ihn unbedingt besitzen wollte. Doch der Junge wusste, wie viel der Falke Federigo selbst bedeutete. Als er vom Vorhaben seiner Mutter hörte, war er außer sich vor Freude und es ging ihm gleich etwas besser. Monna Giovanna machte sich mit einer Begleiterin am nächsten Morgen auf den Weg zum Landgut Federigos. Sie kam sich vor wie ein Lockvogel ohne zu ahnen, dass sie selbst in die Falle tappen würde.

Als er hörte, dass sie vor der Tür stand, wunderte sich Federigo sehr und lief ihr überrascht entgegen. Monna Giovanna sagte, sie sei zu ihm gekommen, um ihn für die Leiden zu entschädigen, die er ihretwegen ausgestanden habe. Und sie sei gern sein Gast. Er wehrte den Gedanken ab, ihm sei jemals ein Leid durch sie widerfahren. Er gab vielmehr gern alles her durch die Liebe, die er für sie empfand. Ihr Besuch sei ihm mehr wert als alles andere. „Doch arm ist der Wirt, zu dem du gekommen bist“, sagte Federigo zu ihr. Freudig und verzweifelt zugleich lief er umher, nicht wissend wie er die immer noch heißgeliebte Frau und ihre Begleiterin angemessen bewirten konnte und brachte es nicht über sich, Fremde oder seinen eigenen Arbeiter um Hilfe zu bitten. Sein Blick fiel auf seinen Falken, der in dem kleinen Zimmer auf der Stange saß. Weil ihm keine Zeit mehr blieb, ergriff er kurzerhand den Vogel, fand ihn wohlgenährt und würdig, der Dame seines Herzens als Leckerbissen vorzusetzen. Er breitete schneeweißes Linnen, das er noch besaß, über den Tisch und eilte mit heiterer Miene zu Giovanna in den Garten. Die Damen setzten sich mit Federigo zu Tisch, ohne zu wissen, was sie verspeisten.

Nach dem Essen und einer reizvollen Unterhaltung erfuhr Federigo den Grund ihres Besuchs. Giovanna sagte: „Ich weiß, wie anmaßend es ist und auch gegen meinen Wunsch und jeden Anstand, von dir ein Geschenk zu erbitten, das dir über alles teuer ist. Da dir keine andere Freude und kein anderer Trost geblieben sind. Doch die Liebe einer Mutter führt mich hierher, ich kann nicht anders. Dieses Geschenk ist der Falke, nach dem mein Sohn ein so großes Verlangen hat, dass ich fürchte, wenn ich ihm den Falken nicht bringe, dass er dann noch mehr leidet und ich ihn verlieren werde.“ Als Federigo das hörte, brach er in Tränen aus. Sie glaubte, dass er vor Schmerz weine, da er seinen geliebten Falken hergeben solle. Doch der wahre Grund war viel bitterer. In seiner Liebe zu ihr habe ihm das Schicksal manchen bösen Streich gespielt, der ihn schmerzte, erwiderte Federigo. Doch das sei alles nichts gewesen gegen diesen Schlag, den es ihm nun versetzte. Da Giovanna in sein armseliges Haus kam, während sie ihn ihrer Nähe als er reich war, nie für würdig erachtete, um ihn um ein Geschenk zu bitten, dachte Federigo. Er war untröstlich, dass er ihr diesen Wunsch nicht erfüllen konnte.

Doch er gab ihr das Kostbarste, das er besaß, wenngleich anders, als Giovanna es sich gewünscht hatte. „Ich habe den Falken, um den du mich bittest, für angemessen erachtet, dir zum Mahl zu reichen. Du hast ihn heute gebraten verzehrt, und ich glaubte, ihn auf die beste Art verwendet zu haben“, sagte Federigo. Giovanna hörte es zuerst fassungslos und dann gerührt über seine Großherzigkeit, dass Federigo seinen Falken ihr zu Ehren als Festmahl opferte. Sie dankte ihm ergriffen für die Bewirtung und seinen guten Willen und kehrte betrübt zu ihrem Sohn zurück, da sie ihm nicht das Gewünschte bringen konnte. Er starb wenige Tage später, sei es aus Trauer, weil er den Falken nicht bekommen konnte oder weil er unheilbar krank war. Nach einiger Zeit drängte ihre Familie Giovanna, die bereits ihren Mann verloren hatte, wieder zu heiraten. Ihre Wahl fiel auf Federigo, der seinen kostbaren Falken für sie geopfert hatte und sie innig liebte. Auch wenn ihre Brüder spöttisch fragten, warum sie gerade ihn, der nichts mehr auf der Welt besaß, nehmen wolle. Giovanna antwortete gelassen: „Ich weiß wohl, dass es so ist und so ziehe ich denn einen Mann ohne Reichtum dem Reichtum ohne Mann vor!“ Und sie lebten zusammen glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

Text: Lilli Vostry

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Ein modernes Märchen: Die Brombeerhexe

07 Mittwoch Sept 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kurzgeschichten, Lebensart

≈ Ein Kommentar

Die Brombeerhexe

Es war ein Spätsommerabend, noch nicht mal neun Uhr, und schon dunkel.
Genau so dunkel wie die Brombeeren, die oben auf dem Sahnejoghurt lagen.
Groß und glänzend lächelten sie Lissy an. Es waren fast die letzten in diesem Jahr. Für sie die köstlichste Frucht des Sommers. Wie Kirschen und Erdbeeren zusammen, prall, saftig und nicht zu süß. Sie liebte diesen Geschmack und pflückte die Beeren am liebsten in der wilden Natur, auf Brachflächen und am Wegesrand. Es hatte etwas Abenteuerliches und Verlockendes, wie die Brombeeren inmitten der dornigen, hoch wuchernden Hecken in wundersamer Fülle prangten und es aussah, als würden die schönen, aber auch kratzbürstigen Beeren sich ihr entgegen strecken und flüstern: „Nimm uns mit!“ Lissy blieb dann unweigerlich stehen, fühlte sich eingeladen zuzugreifen und nahm die Gaben der Natur dankbar an. Spazierfahrer, Radfahrer, Jogger und Leute mit Hunden kamen an ihr vorbei, während sie Brombeeren pflückte in der Sonne. Sie genoss es doppelt und fühlte sich jedes Mal reich beschenkt, wenn sie später nachhause, an den Schreibtisch, zurückkehrte. Außer ihr hielt niemand an. Nur einmal ein Mann mit einem Kind, das es ihr gleichtat, eine Handvoll Brombeeren pflückte und sie stolz seinem Vater brachte, der unterdessen den Kinderwagen hütete.

„Die Brombeeren zeigen sich nicht jedem“, sagte Lissy zu dem Jungen. „Nur wenn man sie beachtet.“ Er sagte erfreut: „Mir zeigen sie sich.“ Im Sommer kommt er in die Schule, erzählte er ihr noch. Dann gingen sie weiter. Sie lächelte. Manche Brombeeren ließen sich mühelos pflücken, andere hingen halb verborgen unter dem dichten Blattwerk oder weit oben hinter spitzen Dornenranken. Manchmal fehlte nur eine Handbreit, um die Brombeeren zu erreichen. „Schade, dann vergeht ihr dort in der Höhe in Schönheit“, dachte Lissy dann und betrachtete traurig die vielen dunklen, verdorrten und schrumpeligen Brombeeren, die dieses Los schon ereilt hatte. Manchmal ging sie ein Stück in die Hecke hinein, schob die Dornenranken sacht beiseite, griff mit den Händen vorsichtig darüber oder darunter, um an die begehrten Früchte zu gelangen. Doch nie ging es ohne Kratzer und Schrammen ab an den Armen, einmal fuhren spitze Zweige durch ihr Haar und hakten sich an ihrer Kleidung fest, so dass sie sich fast losreißen musste und erschrak darüber. „Alles hat seinen Preis“, dachte sie dann. „Nichts bleibt ohne Folgen, egal was man tut.“ Wie an jenem Abend im Sommer. Es war noch hell. Lissy hatte gerade eine neue, prächtige Brombeerhecke an einer etwas entlegenen Stelle am Stadtrand gefunden. Gegenüber war eine Haltestelle. Doch dort stand gerade keiner. Die Straße war auch menschenleer. Die Sonne schien unermüdlich. Es regnete  dreimal kurz an diesem Tag. Schön erfrischend, Regentropfen funkelten auf den Blättern der Brombeerhecke.

Auf einmal stand eine Clique von Jungen vor ihr. Einer sprach Lissy an: „Geben Sie mir 100 Euro!“ Sie sah ihn fassungslos an. Nicht nur wegen der Summe, warum nicht gleich tausend Euro, dachte sie. Sondern mehr noch der fordernde und selbstverständliche Ton, in dem er das Geld verlangte, erschreckte sie. Sollte das ein Spaß, ein Dummer Jungen-Streich oder eine Mutprobe sein, von irgendeinem Erwachsenen, der ihnen gerade begegnete, eine beliebig hohe Summe zu fordern? Die Jungen sahen weder arm noch notleidend aus. Sie waren modisch, sportlich gekleidet. Der Anführer, der das Geld forderte, war blond, die Strähnen fielen auf einer Seite lang ins Gesicht und eine Hälfte war kurz rasiert. Erlaubte er sich den Scherz, als er sie allein und gut gelaunt beim Brombeerpflücken sah und meinte sie dafür abkassieren zu können als gehörten die Brombeeren nicht allen. Sie sagte, er spinne wohl und woher er diese Frechheit nehme. Der Maulheld grinste nur. Die anderen in der Clique schwiegen. Sie wandte sich ab und sammelte weiter Beeren ein. Doch die Jungen gingen nicht, sondern kreisten Lissy ein. Ihr wurde unwohl. Sie fühlte sich bedrängt und bedroht von diesen Halbwüchsigen, die schätzungsweise zwölf oder dreizehn Jahre alt waren und in der Gegend wohnten, in der es nicht viel gab. Gleich würden sie Lissy überfallen und ihr die Handtasche samt Geldbörse und Handy entreißen, dachte sie. Doch sie ließ sich ihre Angst nicht anmerken. „Haut ab!“, sagte sie wütend. Doch die Halbstarken gingen nicht. Der Blonde war sogar bereit sich mit Lissy zu prügeln, als sie ihm wutentbrannt A… hinterher rief.

In dem Moment, als er zurück und auf sie zukam, stolperte er über eine Brombeerranke am Boden, glitt aus und fiel kopfüber in die Stachelhecke. Es sah aus als würde er darin versinken und er bekam nun im Übermaß von der Brombeerhexe das Urwüchsige mit aller Macht zu spüren, woran er sonst achtlos vorbeiging und sich einen Spaß daraus machte, andere hereinzulegen mit seinem geldvernebelten Blick. Einen Moment, eine gefühlte Ewigkeit später fanden die Jungen aus der Clique ihren Anführer blutig, zerkratzt und erschrocken um sich schauend am Rand der Brombeerhecke. Wie Lissy noch erkennen konnte im Gehen. Abends brach ein Gewitter los, es donnerte und goss in Strömen und in die bedächtigen Glockenschläge der Kirchturmuhr mischten sich grelle Sirenen als wollten sie in die Natur eingreifen.

Text: Lilli Vostry

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„Mut schöpfen“: Kurzgeschichte & Dialog-Szene „Wenn aus Liebe Gewalt wird“

27 Freitag Mai 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kurzgeschichten, Lebensart

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Nach der Erzählung “Katrin“ von Angelika Mechtel

– Kurzgeschichte aus der Sicht eines objektiven Erzählers (Nachbarin) von Lilli Vostry

In letzter Zeit sah ich sie seltener. Wir wohnen im selben Haus, kennen uns vom Sehen. Mal ein kurzer Schwatz im Treppenhaus, Paketsendungen entgegennehmen gegenseitig und die Blumen gießen, wenn die Bewohner im Urlaub waren. Ihren Vornamen Katrin weiß ich nur, da ihr Mann sie manchmal laut rief. Einige Male stritten sie heftig, Türen knallten, die Kinder weinten. In letzter Zeit war es merkwürdig ruhig bei ihnen. Eines Tages, ich kam gerade vom Einkaufen, stand ein Notarztwagen mit Blaulicht vor unserem Haus. Ich bin erschrocken und dachte seltsamerweise gleich an sie. Befürchtete das Schlimmste und machte mir Vorwürfe, dass ich sie nicht von mir aus einmal angesprochen hatte und fragte, ob sie Hilfe brauche. Doch nun war es wohl zu spät.

Als ich an dem Krankenwagen vorbeiging, stand die Tür offen und ich sah eine Trage, auf der Katrin lag. Ihr Mann war bei ihr mit besorgter Miene und ein Arzt. Etwas war mit ihrem Arm. Und sie hatte die Augen geschlossen. Still und bedrückt ging ich weiter, ins Haus. Die Sache ließ mir keine Ruhe. Was war geschehen?! Hatte sie sich verletzt, war sie gestürzt oder hatte er ihr Gewalt angetan?! Er war von großer, kräftiger Gestalt, energiegeladen, grüßte stets freundlich und hielt Frauen höflich die Tür auf. Half auch mal bei kleineren Reparaturen im Haus. Sie war klein, zierlich, ruhig sanfte Ausstrahlung. Ich hörte ihren Mann oft hastig die Treppe hinunter eilen, wie getrieben aus dem Haus gehen. Versuchte mich an Details zu erinnern, die Hinweise auf das nun offensichtliche Unglück geben könnten.

Nach außen waren sie eine ganz normale Familie. Ein Ehepaar in mittlerem Alter mit Kindern. Sie war zu Hause, kümmerte sich um den Haushalt und versorgte die Kinder, wenn sie aus dem Kindergarten und der Schule kamen und kochte das Essen. Er ging morgens zur Arbeit und kam abends wieder. Ich hörte, wenn ihr Baby schrie und wenn der Mann sich darüber aufregte. Wenn sie es nicht gleich beruhigen konnte. Er hatte oft Wutanfälle, die er an seiner Frau ausließ. Noch mehr, als er arbeitslos wurde. Manchmal, wenn er nicht zu Hause war, hörte ich sie weinen. Sie tat mir leid und ich überlegte jedes Mal bei ihr zu klingeln. Ließ es aber dann doch, aus Scheu und Unsicherheit, in ihre Privatsphäre einzudringen und zu erkennen zu geben, dass jemand merkte, dass sie weinte und litt. Vielleicht wollte sie auch alleine sein damit, vielleicht halfen ihr die Tränen auch in dem Moment. Weinen hat auch etwas Tröstliches, von Schmerz Befreiendes.

Dass sie Tabletten schluckte gegen Kopfschmerzen, Tabletten gegen Schlaflosigkeit, Rückenschmerzen behandeln ließ und Blutarmut, erfuhr ich erst später. Auch wie das Blatt ihrer Ehe sich wendete. Sie ging in die Verweigerung, sprach kein Wort mehr mit ihm. Wurde wütend, wenn er wütend war. Irgendwann kapitulierte sie, hat sich die Pulsadern aufgeschnitten, aber sie wollte nicht sterben! Sie konnte selbst nicht begreifen, was sie tat, sagte sie hinterher. Sie hat es zugelassen, dass ihr Mann ihr den Arm abband, dass er für den Hausarzt einen Unfall erfand. Was sollte sie ihm auch sagen?!

Dass sie eigentlich vor ihrer Ehe und ihrem Mann fliehen wollte, sie weder gehen noch bleiben konnte. Er nichts kapierte. Alles zur Wehr setzen nichts half. Sie derart verletzt war innerlich von ihm, dass sie sich selbst verletzte. Es war ein Hilfeschrei! Er war entsetzt, es tat ihm leid. Das hatte er nicht kommen sehen. Sie hatte ihm ja nie gesagt, was mit ihr los war und wie es in ihr aussah. Sie konnten beide nicht über ihre Gefühle sprechen. Die Wut war sein Ventil, sie tat es ihm gleich. Doch die Wut verrauchte. Dann blieben nur noch das Schweigen, die Sprachlosigkeit, der Suizidversuch. Aus Verzweiflung. Sie wusste nicht mehr weiter. In ihrer größten Not stand ihr Mann ihr bei. Und machte das Unglück etwas kleiner. Indem er einen Unfall erfand. Sie haben es überstanden.

Katrin hatte gehofft, dass einer fragen würde. Was geschehen war. Sie hat sich selbst gefragt. Ich habe ihr zugehört. Sie saß im Park auf einer Bank, schaute versunken vor sich hin, und ich habe mich zu ihr gesetzt. Schließlich wohnen wir im selben Haus.

*

Szene: Versuchter Suizid von Katrin und Besuch des Ehemanns im Krankenhaus
(von Lilli Vostry)

Zur Kurzgeschichte „Katrin“ von Angelika Mechtel

Ehemann (stellt einen Blumenstrauß auf den Tisch, setzt sich ans Krankenbett und sagt leise): Hallo, Katrin! Wie geht es dir? Hast Du mir einen Schrecken eingejagt… Warum nur?!
Katrin (liegt im Bett im Krankenhauszimmer und sieht ihn eine Weile schweigend und fragend an.): Warum bist du hier?!
Ehemann: (verwundert): Weißt du denn nicht mehr, was passiert ist?
Katrin: Nein.
Ehemann (nach Fassung ringend): Das kann nicht sein! Du warst sicher nicht bei Sinnen. Du wolltest nicht, was du getan hast… Doch du hast es getan.
Katrin: Was habe ich denn getan?
Ehemann (ruhig): Du hast dir die Pulsadern aufgeschnitten… dir versucht, das
Leben zu nehmen. Ich hab dich in letzter Minute im Bad liegend fast ohnmächtig gefunden! Alles war voller Blut! Ich konnte gerade noch den Notarzt alarmieren.
Katrin (sieht ihn stumm an und sagt leise): Das habe ich getan. Ich wusste nicht mehr weiter. Ging wohl alles schief…
Ehemann (irritiert): Das verstehe ich nicht. Warum hast Du nichts gesagt, vorher?! Was ging denn schief…
Katrin (lacht bitter): Na alles. Du kapierst es einfach nicht! Egal was geschieht. Wie kann man nur so blind sein?!
Ehemann: Ach ja, dann sag mir bitte jetzt, was los ist.
Katrin: Warum hast du mich nicht einfach da liegen lassen?!
Ehemann: Das ist nicht dein Ernst?! Sollte ich etwa zusehen, wie du verblutest?!
Katrin: Warum nicht?! Es war dir doch vorher auch egal, wie es mir geht.
Ehemann: Glaubst du das wirklich?!
Katrin (sieht ihn schweigend einige Minuten an): Es geht mir nicht gut. Schon lange nicht. Ich wollte das alles nicht.
Ehemann (greift nach ihrer Hand und streichelt darüber): Das tut mir leid! Ich wollte immer, dass es Dir und den Kindern und uns gut geht. Wie konnte es nur so weit kommen?!
Katrin (zieht ihre Hand zurück): Hast du dich überhaupt mal gefragt, wie es mir geht in der ganzen Zeit?! Warum ich zuletzt kein Wort mehr mit dir gesprochen habe?
Ehemann (sieht sie unsicher an): Ich nahm an, es geht dir gut. Nicht alle Tage sind gleich, das ist normal. Du hast dich selten beschwert. Hast dich um die Kinder, den Haushalt, die Wohnung, um alles sorgfältig gekümmert. Mich gefragt, wie es mit der Arbeit läuft und wie es mir sonst geht. Ich wusste nicht, dass du dich so allein gefühlt hast. Vielleicht brauchst du einfach mehr Zeit für Dich und Ruhe, habe ich zuletzt gedacht.
Katrin: Ja, genau! Ruhe von Dir, den Kindern, von allem, brauchte ich.
Da blieb mir nur noch, die Pulsadern aufschneiden…
Ehemann (ernst): War es wirklich so schlimm?!
Katrin: Ja, war es.
Ehemann: Hast du noch Schmerzen?
Katrin: Es geht so.
Ehemann: Du bist wirklich sehr stark! Ohne dich wäre ich nicht dort, wo ich heute stehe. Immer warst du für mich und die Kinder da. Ich hab mich wohl so daran gewöhnt, dass ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen konnte. Dass ich tatsächlich dich übersehen habe, dass du auch Zeit für dich selbst brauchst.
Katrin: Oh ja, stark sein! So stark und robust, bis man gar nicht mehr merkt, wie schwach man eigentlich ist, innen leer, ausgebrannt… Ohne eigene Wünsche und Ziele. Unempfindsam und unehrlich sich selbst und anderen gegenüber.
Ehemann (kleinlaut): Wir haben uns gegenseitig belogen und etwas vorgemacht.
Katrin: Ja, das haben wir.
Ehemann: War unsere Liebe, unsere Ehe also auch eine Lüge, ein Fehler, ein Irrtum?!
Katrin (sieht ihn stumm und aufmerksam an): Die Liebe nicht, aber die Ehe und so schnell Kinder bekommen zu haben, war ein Fehler von meiner Seite im Nachhinein. Ich habe d e i n e Kinder geboren! Weil du welche haben wolltest. Mich hast du nie nach meinem Kinderwunsch gefragt!
Ehemann (traurig, überrascht): Das ist hart zu hören. Ich hab dich vom ersten Moment an so geliebt, dass ich mit dir unbedingt auch Kinder, eine Familie haben wollte. Ich fühle mich bei dir wohl und geborgen. Du hast ein weiches, warmes Herz. Kennst meine Träume und meine Sorgen. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, du wolltest keine Kinder!
Katrin: Ja, ich bin eine Frau und Frauen können Kinder bekommen. Doch es ging mir damals alles zu schnell mit dem Kinderkriegen. Ich habe mir gut zugeredet, ich wollte glücklich sein. Daher ließ ich mich darauf ein, auch auf unsere Ehe. Hab die Kinder bekommen, dich zur Arbeit geschickt und das Essen gekocht. Ich habe von deiner Mutter gelernt, wie du gewohnt warst zu leben und was du am liebsten isst. Ich habe mich darauf eingestellt. Meine eigene berufliche und persönliche Entwicklung blieb völlig auf der Strecke. Ich habe zu viel einfach hingenommen. Sogar deine Wut und deine Schläge!
Ehemann: Ich kenne es nicht anders aus meiner Familie. Dass die Frau für den Mann und die Kinder sorgt. Es war mir nicht klar, dass du in der Hinsicht manches anders siehst, Familie und arbeiten gehen wolltest, eigenes Geld verdienen. Es war mir auch nicht klar, dass du Angst vor mir hattest! Ich hatte doch selbst solche große Angst, dass ich es nicht schaffe alles, im Beruf und als Ehemann und Vater! Du hast mich geweckt, wenn ich nachts in Träumen schrie und gesagt, du seiest es. Es hat mich getröstet, auch wenn ich wusste, dass es nicht stimmt. Ich wusste nicht, wie ich mit dir über meine Ängste reden soll!
Über den Stress, den Konkurrenzdruck auf Arbeit, meine Versagensängste auch bei dir… Ich war oft wütend auf das alles und da ist mir manchmal die Hand ausgerutscht. Das schaukelte sich auch gegenseitig hoch, meine und deine Wut und Ratlosigkeit. Es tut mir verdammt noch mal leid im Nachhinein!
Katrin: Ja, ich wollte auch mein eigenes Leben, nicht nur für die Familie leben.
Ich habe die Fehler bei mir gesucht, versucht verständig und nachsichtig zu sein.
Ich habe dir Mut zugesprochen, dich getröstet und war glücklich, wenn du mich in deinen Armen begrubst, wenn du freundlich warst. Ich habe gelernt mit deinen Ängsten zu leben. Doch mit deinem Jähzorn konnte ich nicht umgehen.
Mich hat keiner getröstet, keiner Mut zugesprochen, wenn ich traurig, hilflos war, Depressionen bekam. Ich habe mir einen sanften Mann gewünscht, der auch mein großer Bruder sein könnte. Davon hab ich dir nie etwas gesagt. Ich habe in geschlossenen Räumen geweint. Habe mir gesagt, dass die täglichen Niederlagen nichts sind gegen meine Zuneigung.

Ehemann: Diese verdammte Angst… richtet alles zugrunde. Gibt es überhaupt etwas, wovor du oder ich keine Angst haben?! Was machen wir nun?
Katrin (setzt sich im Bett auf): Ich habe keine Angst mehr vor der Wahrheit, zu sagen, wie es ist für mich. Ich lasse nicht mehr zu, dass mich einer verletzt. Ich habe Schreibmaschine gelernt und Stenografie und eine Arbeit angenommen. Nicht nur des Geldes wegen. Ich habe Selbstvertrauen dadurch auch gewonnen.
Ehemann: Meine größte Angst war, als ich dich dort im Bad liegen sah und dachte, du würdest es nicht überleben. Das könnte ich mir mein Leben lang nicht verzeihen! Du hast zugelassen, dass ich dir den Arm abband und für den Hausarzt einen Unfall erfand. Wir haben uns beiden das Leben gerettet.
Katrin: Wir haben es überstanden. Ich kann kaum glauben, was du mir da sagst. Es fühlt sich an wie ein Traum. Aus dem ich jeden Moment erwache und dann geht alles wieder von vorn los! Du sitzt vor mir, siehst mich an und es kommt mir vor, als hätten wir uns noch nie gesehen. Und mein Leben beginnt ganz neu in diesem Moment.

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Tatort Radebeul – Film-Premiere im Lügenmuseum

30 Mittwoch Mär 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Film, Kultur, Kurzgeschichten, Lebensart, Zwischenmenschliches

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Tatort Radebeul – der Krimi aus Radebeul

1. April ab 19 Uhr – Premiere im Lügenmuseum. Zum Weltlügentag werden die ersten 20 Folgen als Premiere im Lügenmuseum vorgeführt.

Tatort Radebeul, die Stadt der Millionäre, das sächsisches Nizza, Verflechtungen hinter den Kulissen, kann man sich vorstellen. So gab es eine Filmförderung, Juliane Vowinckel Treatments, Marco Borowskis Kamera und Schnitt, Reinhard Zabka als Regisseur schritten zur Tat.

Erfahrungen der Künstler im öffentlichen Raum, direktes Wirken ohne doppelten Boden, wurde auf die Filmarbeit übertragen. Die kurzen Filme beinhalten fiktive und dokumentarische Storys, lokale und kunsthistorische Bezüge rund um das Lügenmuseum. Happenings, Tänze, Performances, zeitgenössisches Geschehen verweisen auf kulturpolitische Problematiken, auf komplexe Themen des Überlebens.

Etwas ist nicht geheuer, damit fängt der Krimi als logische Folge der modernen Welt an, das Rätsel als neue Form unseres Misstrauens gegenüber der Gesellschaft. Kaum geht das Lügenmuseum über Bord, gibt es den entsprechenden Krimi dazu. Am Anfang liegt da eine Tote, die alles in Gang bringt. Kommissar ermittelt, am Ende steht der Delinquent da, entblößt, beschuldigt, entlarvt.

Der Krimi ist eine Büchse der Pandora, alles auf den Tisch, bis er bricht. In der Fantasie wimmelt es nur so von Ängsten, Intrigen, Entführungen, Verschwörungen, Mord, Totschlag und Hass. Auf der anderen Seite schimmern Hoffnungen, Liebe, Kulinarisches, Radebeul mit seinen Weinbergen und Mentalitäten und vor allem: Gerechtigkeit.

Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Erste Ausstrahlung 2. April 20.15 Uhr

Jeweils eine Sendung Samstags 20:15 auf luegenmuseum.de und YouTube, 32 Folgen

Reinhard Zabka

Lügenmuseum
Kötzschenbrodaer Str. 39
01445 Radebeul / Dresden
+49 176 99 02 56 52
www.luegenmuseum.de

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Lilli Vostry

Ich bin als Freie Journalistin (Wort/Foto) seit 1992 in Dresden tätig. Schreibe für Tageszeitungen und Monatsmagazine vor allem Beiträge über Bildende Kunst, Theater, soziale Projekte und Zwischenmenschliches. Außerdem Lyrik und Kurzprosa. Bisher vier BilderGedichtKalender zusammen mit Künstlern veröffentlicht. Fernstudium Literarisches Schreiben im Herbst 2022 erfolgreich abgeschlossen, Schriftstellerdiplom. Kindheitstraum erfüllt. Fotografiere gern Menschen, Landschaften, besondere Momente.

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