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Monatsarchiv: August 2024

Von „Nathan der Weise“ bis „Droge Faust“: Spannende Saisonvorschau zur neuen Spielzeit im Staatsschauspiel Dresden

30 Freitag Aug 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Projekte, Theater, Zwischenmenschliches

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Sommerfeeliing in Liegestühlen & Vorfreude auf die neue Spielzeit beim Eröffnungsfest vor dem Schauspielhaus Dresden am 24. August 2024.

Mit Gefühl & Power mit bekannten Songs von Rio Reiser u.a. sorgten Schauspieler und Sänger Jannik Hinsch und seine Band für Schwung auf der Bühne vor dem Schauspielhaus.

Tanzen unter buntem Bühnenhimmel nach der Saisonvorschau.

Lustvolles bis wild entschlossenes Spiel mit Gegensätzen

Amüsant, nachdenklich, mit gespielter und echter Aufregung ging es um eigene Ansprüche, sich zeigen, Wahrhaftigsein in einer Welt voller Widersprüche in der Saisonvorschau zur neuen Spielzeit 2024/25 im Staatsschauspiel Dresden.

Gar zu verlockend ist die bunte, unbeschwerte Strandszene zu Beginn. Mit Gummibällen, Schwimmringen, Flamingos und Schwänen als Begleiter, Meerrauschen und Möwenkreischen. Fast ein wenig erschrocken und verlegen stehen de Schauspielerinnen und Schauspieler auf, nehmen ihre Strandlaken und gehen. Die Theaterferien sind schon wieder vorbei. Dabei ist doch noch August und schönstes Sommerwetter. Nun rufen wieder Lust und Last, Freude, Sorgen und Vergnügen des Bühnenlebens. Es steht viel auf dem Programm und auf dem Spiel. Daran ließen die Mitwirkenden dieser Saisonvorschau für die neue Spielzeit 2024/25 im Staatsschauspiel Dresden keine Zweifel. Einen Vorgeschmack bot die ebenso witzig wie spannungs- und temporeiche Eröffnungsshow unter Regie von Hausregisseurin Daniela Löffner am vergangenen Sonnabend im gutbesuchten Schauspielhaus Dresden.

Der lange Sommer ohne Theater hat ein Ende, begrüßte Intendant Joachim Klement das Publikum unter Applaus. Über 190 000 Zuschauer besuchten in der vergangenen Spielzeit die Vorstellungen und Gastspiele im Staatsschauspiel Dresden. In der neuen Spielzeit sind 23 Premieren, davon sechs Uraufführungen geplant. Klement beschwor die „Kraft des Theaters, die lebendigste aller Künste. Bestehend aus Dialog und Gegenrede. Es hält neue Perspektiven bereit, die spielerisch erfahrbar werden, um Ressentiments und Ängsten etwas entgegenzusetzen und für eine offene, vielfältige Gesellschaft zu werben.“

Die neue Spielzeit eröffne nicht zufällig mit Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“ (am 7.9., Schauspielhaus), einem Lehrstück der aufklärerischen Toleranz und Utopie, das zeige, dass auch vermeintlich unüberbrückbare Gegensätze überwunden werden können. In der Saisonvorschau waren zumeist kurze Szenen im Schnelldurchlauf zu sehen, noch sehr vage vieles, angedeutet oder rätselhaft, manchmal nur Stücktitel, Regie und Premiere- oder Uraufführungstermin eingeblendet. Mit teils abrupten und fließenden Übergängen war es auch ein Spiel mit Gegensätzen vor mal leerer Bühne, mal goldenem Glitzervorhang. Drei Schauspieler führten durch die Eröffnungsshow und dachten laut, amüsant und nachdenklich, mit gespielter oder/und echter Aufregung über die Licht- und Schattenseiten ihres Berufes nach. Anna-Katharina Muck im Strandkleid, selbstbewusst, ruhig, gelassen, lebens- und bühnenerfahren. Henriette Hölzel im Glitzerkleid ehrgeizig und wild entschlossen, immer in Bestform sein, alles aus sich herausholen und gewillt, sich zu zeigen wie man ist. „Doch das will auch ausgehalten sein!“ Philipp Lux im Shirt und Blumenkette nimmt es mit Humor, gut gelaunt, dann immer abgeklärter.  Eine Show für sich, wie die drei sich gegenseitig antrieben, stritten und diskutierten mit viel Spielfreude, Ironie und teils verwirrender dramatischer Komik als wisse man selbst nicht mehr weiter. Ein reizvoller, ehrlicher Blick hinter die Fassade, über das Ringen um eigene Ansprüche, Achtung, Liebe, Verständnis und Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber, Arbeit als Vergnügen und Herausforderung, Immer wieder das Publikum für sich gewinnen und sich selbst treu bleiben. Und nicht aufhören, Fragen zu stellen, miteinander im Gespräch bleiben.

Innenschau war diesmal angesagt. Selbstbefragung der Darsteller und was Theater bewirken kann noch in der heutigen multimedialen Zeit voller anderer, virtueller Anreize und Angebote. Immer schneller und gehetzter bewegen sich auch die Schauspieler, laufen im Kreis…  Ein Angebot jagt das nächste… immer in der Hoffnung auf viel Zuspruch und Erfolg beim Publikum. Spielen und verkaufen. „Ich würde mal wieder Urlaub machen… innerlich“, sagt Anna-Katharina Muck. „Urlaub in mir“, findet auch Lux toll. Es geht um das Schöne und Schwierige des Moments zwischen On-Off. „Der Moment, bevor man auf die Bühne geht. Der schmale Raum, wo man schon fast die Figur und nicht mehr privat ist“, so Muck  Das sei wie wenn man um jemand trauert, sagte ihr einmal eine Kollegin.  Ein Satz, der aufhorchen ließ, erstaunte und berührte. Gibt man nicht in allem, was man tut, ein Stück von sich her, ohne zu wissen ob und wie es zurückkommt? Schauspieler spüren das noch mehr und intensiver, wenn sie mit ihrem Körper und Stimme auf der Bühne stehen, in der Rolle aufgehen. immer wieder spielen, sich selbst loslassen und wieder finden, neu erfinden, ohne sich zu verlieren…

Um den Sinn, Selbst- oder Verachtung in der Arbeit, bei dem was man tut und bereit ist alles zu tun für den Aufstieg, selbst in so genannten „Bullshit Jobs“ mit hin und her geschobenen Aktenstapeln ähnlich wie in Kafkas „Das Schloss“ und dann plötzlich nicht mehr mitspielt, darum geht es in der absurd-komischen Komödie „Bandscheibenvorfall“ – ein Abend für Leute mit Haltungsschäden von Ingrid Lausund unter Regie von Philipp Lux (Premiere: 22.2.2025, Schauspielhaus). Zwischen Größenwahn, Wahnwitz und Absturz angesiedelt ist auch das Stück  „Bauern, Bonzen und Bomben“ nach dem gleichnamigen Roman von Hans Fallada, der verkörpert von Holger Böhme in schwarzem Anzug, Krawatte und runder Brille sehr komödiantisch und großspurig auf dem Podest eines Baukrans auf der Bühne steht, erzählt und lamentiert und dabei immer weiter herunter fährt. Die Premiere ist am 22.3.2025 unter Regie von Tom Kühnel.

Mit viel Situationskomik und singend zur Gitarre abwechselnd sanft und wild rebellisch machte Thomas Eisen neugierig auf die Inszenierung „Cyrano de Bergerac“ über den hitzigen Soldaten und heimlich verliebten, glühenden Briefschreiber und Poeten mit der riesigen Nase von Martin Crimp frei nach Edmond Rostand unter Regie von Nicolai Sykosch (Premiere am 30.11., Kleines Haus). In einer Szene aus „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare läuft oder irrt vor dem goldenen Vorhang eine Frau im roten Kleid umher zum Titelsong aus „Solo Sunny“, dem legendären Defa-Spielfilm. Plötzlich taucht ein älteres Paar, Mann und Frau mit Rollator auf und unterhält sich. Der Mann ist schwerhörig. Die Frau ist besorgt über „die ganzen Nazis überall!“ Bei einer Demo in Bautzen hätten sie eine Regenbogenfahre angezündet. Da müsse man doch etwas machen, sagt die Frau und lud den Mann zu einem Inforeffen der Bürgerbühne im Kleinen Haus ein. Dieses findet am 4. März 2025 dort statt. Gesucht werden rüstige SeniorInnen, die sich lustvoll und furchtlos mit der eigenen Angst und der von anderen auseinandersetzen wollen, um den Zombies das Fürchten zu lehren und die Welt vor dem Untergang zu retten. Die Uraufführung von „Apocalypse 2033“ – eine prophetische Horrorsatire mit SeniorInnen von und in Regie von Paul Spittler ist am 16.5.2025 im Kleinen Haus.

Für ein weiteres Stück, „Klassenbeste“ – ein Rechercheprojekt mit Töchtern und deren Müttern, inszeniert von der neuen Bürgerbühnenleiterin Christiane Lehmann, werden außerdem Interessierte gesucht. Mütter und Töchter tauschen sich über ihre Hoffnungen, Enttäuschungen und Visionen aus. Ein Infotreffen dazu findet am 18.9. im Kleinen Haus statt.  Die Uraufführung ist am 18.1.2025.

Die Aufführung „Nullerjahre“ nach dem Roman von Hendrik Bolz erzählt unter Regie von Kajetan Skurski von Jugendlichen der Nachwende-Generation zwischen der verschwundenen DDR-Zeit, ihren Aus- und Nachwirkungen und dem neuen System in einer Zeit voller Umbrüche. Premiere ist am 8.9. beginnend auf der Hauptstraße 28 und im Kleinen Haus. Im Kontrast dazu kommt „Droge Faust“ – ein Jugendprojekt zu Sucht und Rausch nach Goethes Faust von Janette Mickan am  6.9.  als Uraufführung unter Regie von Hanna Müller auf die Bühne im Kleinen Haus. Die Schauspielstudenten vom Jungen Studio interpretierten einen Song, „Perfect Day“ von Lou Reed überraschend in immer neuer Betonung. Mit wundervollem Akkordeonspiel voll Leidenschaft und Hingabe begeisterte Elena Kratschewski.

Naheging außerdem ein Ausschnitt aus „Der Komet“ nach dem Buch von Büchner-Preisträger Durs Grünbein, bei dem ein Mann in Ritterrüstung neben einer jungen Frau im Kleid steht und ein Kosmonaut vom Bühnenhimmel herabschwebt. Der Ritter liest der Zuhörerrunde aus einem Buch über Dresden vor, die Bombardierung, Schrecken und Folgen. Es geht um die Wunden der Zerstörung in der Stadt und ihren Bewohnern und den Umgang mit Geschichte in der Gegenwart. Die Uraufführung ist am 24.1.2025 unter Regie von Tilmann Köhler.

Text + Fotos (lv)

http://www.staatsschauspiel-dresden.de

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Ausstellung „Feurige Farben“ mit Emaillebildern von Günter Gläser in der Kunstscheune Altnaundorf & Ponyhof

24 Samstag Aug 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Lebensart, Projekte, Zwischenmenschliches

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Uriger Kulturort: Die Kunstscheune Altnaundorf in Radebeul mit Ponyhof, Töpferei & Keramikwerkstatt von Familie Nicolaus.
Gutbesucht war die Ausstellungseröffnung „Feurige Farben“ des Radebeuler Emaillekünstlers Günter Gläser. Seine Bilder sind im Kunststall zu sehen.
In der Kunstscheune hängen Arbeiten von Amray und Matthias Berlt aus Cottbus.

Farbfeurige Bilder in urwüchsigem Ambiente

Stimmungsreiche Emaillekunst zeigt der Radebeuler Günter Gläser derzeit im Kunststall, einem neuen Veranstaltungsraum der Kunstscheune in Altnaundorf.

Mohnblüten und Sonnenblumen leuchten farbkräftig. Wiesenblumen, Heilpflanzen, Kürbisse, Weintrauben und die ersten Herbstblätter kreiseln und schwelgen in der Stimmung des Moments und spiegeln das „Fliegende Jahr“, so ein Bildtitel. Zauber und Fülle, Vergänglichkeit und Wandel in der Natur wie im Leben fließen eindrucksvoll zusammen in den Emaillebildern von Günter Gläser in seiner derzeitigen Ausstellung “Feurige Farben“ im Kunststall, einem weiteren Veranstaltungsraum der Kunstscheune Altnaundorf 6 in Radebeul.

Dort zeigt der 89-jährige Künstler seine leuchtend farbige Malerei auf  Kupfer, die gut passt in das urwüchsige Ambiente des früheren Bauernhofes. Den haben Daniel und Kerstin Nicolaus 1998 erworben und liebevoll saniert mit Fachwerkwohnhaus von 1822 für die Familie mit sieben Kindern und einigen Ferienwohnungen. Viel Blühendes und wilder Wein rankt wie eine Girlande in der Luft und an den Gebäudewänden auf dem Bauernhof. Eine Holzbank unter einem Baum lädt die Besucher zum Verweilen ein. In einem Freigehege gackern Hühner und im Stall schauen zwei Hasen die Kinder an. Im Kunststall zeigt Gläser seine Blumenstillleben und Landschaften, die Radebeuler Weinberge im Herbst, weite Himmel, Sonnenaufgänge im Gebirge und Traumberge.

Im Titelbild der Ausstellung „Gezähmtes Feuer“ sind tanzende, helle und verglühende Flammen, gebändigte und entfesselte Naturkräfte nah beieinander wie im Bild „Vulkanausbruch“ und gleich daneben hoch wirbelnde Wasserstrudel zu sehen. Die Bilder werden im Ofen gebrannt bei ca. 760 Grad, die verschiedenen Farbtöne fein abgestuft im Brand, wodurch sie ihre faszinierende Farbkraft erhalten. Die Bildmotive sind aus mehrteiligen Kupferplatten in filigraner Stegtechnik aufgetragen und zusammengefügt, so dass sie plastisch wirken.

Rund 360 Bilder in der heutzutage seltenen Emaille-Bildkunst hat Gläser in den letzten 23 Jahren geschaffen. Ihn reizt dabei die Verbindung von Kunst und Technik. Die Schönheit der Natur, Lebensfreude und Optimismus strahlen seine Bilder aus, die er unbeirrt von allen Schwierigkeiten im Leben, dem Betrachter weitergeben möchte. Im hinteren Scheunengebäude ist außerdem eine Ausstellung mit dem Titel „Zwei Seelen auf der ganzen Welt“ mit farbenfroher, konkreter und abstrakter Malerei, Porträts, Früchte-Stillleben und lustigen Tierbildern von Amray und Matthias Berlt, zwei Künstlern aus Cottbus zu sehen. Seit 2015 gibt es die „Kunstscheune“ in Altnaundorf als Ausstellungsort für moderne Malerei.  Ingesamt 36 Veranstaltungen finden hier jährlich statt, so Daniel Nicolaus, darunter Ausstellungen, Autorenlesungen, Konzerte bis zu Filmabenden von Pfingsten bis Oktober. Alles eintrittfrei.

Seit fünf Jahren bekommt Nicolaus jährlich eine kleine Förderung für Projekte in der  „Kunstscheune“ vom Kulturamt Radebeul. Die kulturellen Angebote werden mitfinanziert aus dem Verkauf von Kaffee, Kuchen und Wein bei Veranstaltungen wie zum Dorffest 880 Jahre Altnaundorf unlängst. In der Woche sind Nicolaus, seine Frau und ihre Mitarbeiter mit dem Ponyhof beschäftigt, zu dem acht Tiere gehören und 7,5 Hektar Grünland. Es wird auch eine Reit- und Hippotherapie für Kinder und Jugendliche mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen angeboten. „Zu den Einzelreitstunden kommen regelmäßig rund 80 Kinder. Wir haben auch eine Töpferei mit Keramikkursen, Aufbaukeramik und an der Töpferscheibe“, sagt Daniel Nicolaus, der eigentlich studierter Sänger ist und 25 Jahre im Opernchor der Landesbühnen Sachsen sang. Sein Herz schlägt weiter für Musik und Kunst als Veranstalter der „Kunstscheune“. Die Keramikkurse finden immer dienstags und mittwochs  ab 10.30 Uhr mit Anmeldung statt.

Daniel Nicolaus bietet auch Schülerpraktikas für junge Leute an, die einen pädagogischen oder landwirtschaftlichen Beruf erlernen möchten und alle, die Interesse haben mit Pferden zu arbeiten. Neben Kunstliebhabern kommen Feriengäste aus aller Welt zu ihnen auf den Bauernhof in Altnaundorf und um Dresden zu besuchen. Brasilianer, Chinesen, Griechen waren schon da, sagt Daniel Nicolaus.

Die Ausstellung „Feurige Farben“ von Günter Gläser ist noch bis 22. Dezember im Kunststall zu sehen, der ebenso wie die Kunstscheune in Altnaundorf immer sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet hat.

Text + Fotos (lv)

http://www.altnaundorf.de


Ein prächtiger Sommerblumenstrauß wie die Blumenstillleben in der Ausstellung: Karin Gläser nach der Ausstellungseröffnung.

Beschwingte Klänge: Das Duo „Ein Gramm Glück“ mit den Musikern Karl Helbig (Saxofon) und Frieder Schmidt (Akkordeon) erfreute die Besucher mit fröhlich charmanter Kaffeehaus-Musik.

Glücklich über die neue Ausstellung in urwüchsigem Ambiente: Karin und Günter Gläser.


Der verfallene Bauernhof wurde von Familie Nicolaus detailgetreu und liebevoll saniert.
Pferdegetrappel vor der Kunstscheune: Der Ponyhof Nicolaus, gegründet im Juni 2005, bietet Reitunterrricht für Kinder von 2 bis 12 Jahren an und auch Reit- und Hippotherapie für Kinder und Jugendliche mit Handicap.

Daniel Nicolaus hat den alten Bauernhof in Altnaundorf mit seiner Familie zu neuem Leben erweckt. Die Pferde, viel Kunst & Musik & Töpferei gehören dazu. Im Kunststall finden auch Familienfeste, Firmenfeiern und Kurse bis zu 30 Personen statt.


Urlaub vom Alltag: Lilli Vostry, meinwortgarten-Inhaberin genießt die kleine Auszeit auf dem Ponyhof in Altnaundorf.


Daniel & Kerstin Nicolaus vpr ihrem urig gemütlichen Fachwerkhaus. Befragt nach einem Lebensmotto, das sie antreibt, zitiert er diesen Satz: „Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und keiner ginge…“ Kurt Marti
Man kann über vieles reden, was man machen könnte, auf das Tun kommt es an, das spornt Daniel Nicolaus immer wieder an.

 

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Ausstellung „Wunderhaft & Sonderschön“ in der Galerie „Art to Go“ in Dorfhain

23 Freitag Aug 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Lebensart, Musik, Projekte, Zwischenmenschliches

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Ein Sammelsurium an nostalgischen, poetischen und geheimnisvollen Dingen & eine alte mechanische Schreibmaschine mit Papierband zum Hinterlassen der Eindrücke in der Ausstellung „Wunderhaft & Sonderschön“ in Dorfhain bei Freital.

Uriges Getier und menschliche Roboter

Ein Sammelsurium an natürlichen und künstlichen, seltsamen und seltenen Dingen zeigt derzeit die Ausstellung „Wunderhaft & Sonderschön“ mit Arbeiten von zwölf sächsischen Künstlerin in der Galerie „ArtToGo“ in Dorfhain.

Die Kunst strahlt in großen Lettern und vielen Farben bereits am Eingang der Ausstellung „Wunderhaft & Sonderschön“ – Fabelhaftes aus sächsischen Ateliers. Wortspielerisch, wundersam, sonderbar und besonders wie der Titel sind auch die Arbeiten von zwölf Künstlerinnen und Künstlern aus der Region in der Galerie ArtToGo der Georadostiftung in Dorfhain bei Freital.

Die opulente Schau versammelt Malerei, Grafik, Plastik, Objekte, Collagen, Assemblagen, Klanginstallation, Fotografie und Film. Ein Sammelsurium an nostalgischen, poetischen, wunderlichen, geheimnisvollen und modernen Dingen und Fundstücken in Setzkästen trifft da vieldeutig aufeinander. Rostiges neben Edlem, Morbides, Zartes, Zerbrechliches, Natürliches und Künstliches, Profanes und Seltenes. „Die Schau greift das Prinzip der Kunst- und Wunderkammern der Spätrenaissance und des Barock auf. Je nach Sammelleidenschaft trugen Könige, Fürsten, aber auch wohlhabende Kaufleute Objekte unterschiedlichster Herkunft und Bestimmung zusammen und präsentierten diese in sogenannten Raritäten- oder Kuriositätenkabinetten, mit denen sie ihr Herrschaftswissen demonstrierten und ihr Weltbild zeigten nebst Staun- und Gruseleffekt für die Betrachter“, sagt Olaf Stoy, Künstler, Kurator und Betreiber der Galerie ArtToGo.

Davon inspiriert können die Besucher in der Ausstellung insgesamt neun Wunderkammern voller staunenswerter Objekte auf einem Rundgang gegen den Uhrzeigersinn und gegen den Strich gebürstet entdecken. In einer Glasvitrine stehen Salzstreuer gefüllt mit Meersand, Muscheln, Seesternen und winzigem Getier und an Zwirnsfäden schwebende Federn und weiße Papierschiffchen, die Gabi Meissner zusammenstellte. Um sie herum liegen „Steinaugen“ von Simone A. Deutsch, „Augenstein“ und „Stein der Weisen“ von Olaf Stoy und darüber sieht man ein uraltes, mit Bandagen umhülltes Nashorn, nachgebildet von Kristof Grunert. Die „Babysphinx“ mit Puppenkopf und weißer Kappe stammt auch von Stoy. Türme aus Holz voller ineinander geschachtelter Treppenstufen und Leitern und einen drehenden Plattenspieler samt Musikern zeigt der Bildende Künstler und Bandmusiker Markus Lange. An der Wand hängt eine alte mechanische Schreibmaschine, aus der ein meterlanges Papierband in die Höhe ragt, auf der die Besucher ihre Eindrücke eintippen können.

Da steht ein wie aus Dominosteinen zusammengesetzter menschlicher Roboter namens „Herbert Phrygge“ von Moritz Wippermann. Lichtbilder auf Glas, die einen Erdhügel, zwei einsame Rotweingläser auf dem Tisch und das Wetter von morgen zeigen, installierte Robert Quentin. Uriges Getier wie eine Muttersau, einen Pelikan in Bronze gegossen und eine schwarze, rabenähnliche Figur mit spitzem Schnabel formte aus  Gips Kristof Grunert. Blaue Vogelhäuser, eins davon in einem Käfig, ohne Gefiederte installierte Tobias Wolf in seinem „The B-E-R-D-Projekt“. Handgeknüpfte, wollene farbige Wandteppiche, mit denen ein altes Handwerk wieder auflebt, gestaltete die junge Künstlerin Nele Wippermann. Von ihr stammt auch das im Raum schwebende Hockerobjekt mit magischem Auge „Saurons Mutter“. Gegenüber ist eine kantige Konstruktion aus 13 gestapelten Metallplatten mit dem Titel „1 aus 13“ und die an ein Schiff erinnernde „Kleckerburg Olé“ von Robert Frenzel, Dozent für Theaterplastik an der Dresdner Kunsthochschule zu sehen. Per Knopfdruck bewegen sich die Installationen. “Das ist ein basisdemokratisches Modell. Sobald die Basis in Bewegung gerät, muss der Überbau reagieren, sonst bricht er zusammen“, sagt Olaf Stoy zu dem feinverstrebten Kunstobjekt. Davor stand auch schon der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer.

„Ich war überrascht von seinem Besuch und hättte nicht gedacht, dass er zur Kunst kommt“, so Stoy. Vorher sei er zu einer Bürgersprechstunde zusammen mit dem Landrat der Sächsischen Schweiz/Osterzgebirge in Dorfhain gewesen. Kretschmer habe sich sehr interessiert gezeigt in der Ausstellung und schrieb ins Gästebuch, dass er sehr gern wiederkommt. Neben schräg bunten Vögeln sind in einer Vitrine Erinnerungen aus dem Familienfotoalbum von Annett Stoy, fröhlich-witzig inszenierte Szenen in Konservendosen „Am Meer“ und ein Bild als Reminiszenz an den großen Landschaftsmaler Caspar David Friedrich versammelt.

Die Ausstellung ist noch bis 20. September in der Galerie ArtToGo zu sehen. Hier gibt es außerdem ein Sommerkonzert mit Swing und Jazz mit dem Trio Nuages und Doublewood und Livepainting mit dem Maler und Grafiker Frank-Ole Haake am 24. August, 19 Uhr im Hof des Georado (bei schlechtem Wettter im Bistro).

Text + Fotos (lv)

Besuch der Ausstellung und Führungen (ab sechs Personen) sind nach Anmeldung per mail möglich an: post@georado.de

http://www.georado.de


„Ein basisdemokratisches Modell“, nennt Olaf Stoy das feinverstrebte Kunstobjekt von Robert Frenzel.


Inmitten seiner eigenen Arbeiten im Ausstellungsraum neben der Galerie ArtToGo: der Künstler Olaf Stoy.

Farb- und zeichenreich bemalte Fassade des Galeriegebäudes der Georado-Stiftung in Dorfhain.

 

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Eine Oase zum Hinsetzen… Setzenlassen… Begegnen & Entspannen: Eröffnung der Kunstinstallation „Zeitung“ von Pfelder auf der Hauptstraße in Dresden

19 Montag Aug 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Projekte, Zwischenmenschliches

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Leselust im Freien

Es passiert so viel in der Welt. Wir kommen kaum noch nach mit der Informationsfülle im digitalen Zeitalter. Sich hinsetzen… setzenlassen, empfiehlt der Künstler Pfelder mit seinem am vergangenen Sonnabend eröffneten Kunstprojekt „Zeitung“ auf der Hauptstraße/Jorge-Gomondai-Platz in Dresden. Der Duft nach frischem Holz, Druckerschwärze und Seitenrascheln umweht seinen Zeitungskiosk, weckt Neugier und lädt ein zum Verweilen, Ausruhen, Entspannen, Lesen, mit anderen ins Gespräch kommen vis a vis… Dazu laden ein langer Tisch mit Überdachung und Bänke die Passanten und Besucher ein. Vier Wochen lang täglich ist der Zeitungskiosk von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Kunst, die aus dem Leben kommt.

Entstanden ist die Kiosk-Installation im Rahmen des Projekts „In:vers – Die Überwindung der Stallmauer“ der Galerie Ursula Walter am Neustädter Markt, die den Zeitungskiosk auch personell betreut, gefördert wird das Projekt von der Kunstkommission der Stadt Dresden.

Text + Fotos (lv)

Mehr Text zur temporären Kunstinstallation „Zeitung“ folgt.


Welch eine Freude! Da schlägt mein Herz als Journalistin höher. Der gute, alte Zeitungskiosk lebt wieder auf. Wenigstens für eine Weile. In einer Kunstinstallation von Pfelder, einem Berliner Künstler, der an der HfBK in Dresden studierte. Hier kann jeder gratis Zeitungen aus aller Welt täglich neu lesen. Wer mag, kann sich dazu seinen Kaffee und Croissants mitbringen.


Lesestoff zum Aufhorchen, Staunen, Nachdenken und Schmunzeln gibt es am  Zeitungskiosk im Rahmen einer Kunstaktion für alle gratis, vier Wochen lang: Ein Artikel aus der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ über den sächsischen Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) auf Wahlkampftour, ein Beitrag aus der „Welt am Sonntag“ über Schlafwandeln und einer über „Humor gegen die Hysterie“. Viel Vergnügen beim Lesen! Besser noch, selber hingehen und das Neueste aus aller Welt erfahren und hören, was andere dazu sagen. Von Angesicht zu Angesicht und direkt die Reaktion des Gegenüber erleben.

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Die Felsenbühne in Rathen als Sprungbrett für junge Schauspieler

19 Montag Aug 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Natur, Projekte, Theater, Unterwegs, Zwischenmenschliches

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Volle Power, Spaß und Spiellust: Die jungen Schauspieler und Schauspielerinnen von der Theaterakademie Sachsen erobern derzeit die Felsenbühne Rathen, auch auf regennasser Bühne (im Foto einige von ihnen von li. nach re.): Adam Wahlgren, Sean Kühnl, Emily Siegert, Tom Warschewski, Danny Mlaouhia und Vera Antonenko.


Mit Spaß am Spiel, Power und Leidenschaft das Publikum erobern

Insgesamt neun Studierende der Theaterakademie Sachsen in Delitzsch spielen in fünf Stücken mit und sammeln erste praktische Erfahrungen im Theateralltag. Noch bis Ende August dauert ihr Praktikums in Kooperation mit den Landesbühnen Sachsen auf der Felsenbühne Rathen in der Sächsischen Schweiz.

Strahlend blauer Himmel, weiße Federwolken ziehen vorüber auf dem Bühnenbild. Davor steht ein kleines Haus mit Sonnenblumen vor dem Fenster. Die jungen Darsteller sitzen schon in der Maske und beim Soundcheck. Da kommt die Durchsage auf der regennassen Bühne: „Die Vorstellung ist für heute abgesagt!“ Am Eingang stehen schon einige Erwachsene und Kinder mit Regenschirmen und schauen traurig auf das Plakat mit dem fröhlichen, getigerten Kater Findus, der eine riesige Brille trägt und hinter dem bärtigen Herrn Petterson in gestreiftem Hemd, schwarzer Weste und Zylinder auf dem Fahrrad neugierig in die Welt schaut.

Eigentlich stand das Familienstück „Feiern mit Pettersson und Findus“ nach den beliebten Büchern von Sven Norqvist im Spielplan auf der Felsenbühne Rathen an jenem Freitagnachmittag. Doch gegen den starken Regen hatten sie keine Chance. Die Geschichten um den alten, schrulligen Mann und seinen frechen, abenteuerlustigen Kater Findus werden mit viel Humor, Spielfreude und Fantasie lebendig in dieser Aufführung, in der hauptsächlich Studierende der Theaterakademie Sachsen in Delitzsch unter Regie von Steffen Pietsch mitwirken, der abwechselnd mit Jürgen Haase den Pettersson spielt. Für uns gaben die Theaterneulinge eine kleine Extravorstellung und Kostproben ihres Könnens. Spaß am Spiel, Power und Leidenschaft erwachen, sobald die insgesamt neun jungen Schauspielerinnen und Schauspieler und Musicaldarsteller die Bühne betreten.

Diese können sie in ganz verschiedenen Rollen in fünf Stücken vor reizvoller Naturkulisse ausleben und dabei erste Erfahrungen im Theateralltag sammeln bei ihrem Praktikum in Kooperation mit den Landesbühnen Sachsen noch bis Ende August. Die Bandbreite reicht vom Abenteuerstück „Shatterhand“, „Pettersson und Findus“, „Peter Pan“, „Kaltes Herz“ bis zur Oper „Fliegender Holländer“. Sie spielen Comanchen, Can-Can-Tänzerinnen, Dorfbewohner, flotte Hühner und den Schatten von Peter Pan. „Es ist eine sehr schöne Zeit, ein cooler Ort und das Ensemble hat uns mega herzlich aufgenommen“, sagt Sean Kühnl (24). Tom Warschewski (23) mag das  Draußenspielen auf mehreren Bühnenebenen. „Das härtet auch ab.“ Man tausche sich auch privat aus mit den Kollegen nach der Vorstellung, sitzt zusammen in der Kantine, trifft sich zu Kochabenden oder spielt zusammen „Laser Tech“.

Adam Wahlgren (21) ist mit den Büchern von „Pettersson und Findus“ aufgewachsen. „Nun sich selbst in der Geschichte zu finden, die man als Kind gern gehört hat, ist schon großartig. Auch wenn ich eine gegensätzliche Rolle zu Findus spiele im Stück, Gustavsson, den grimmigen Nachbarn.“ Adams Vater ist Schwede. Er spielt und singt außerdem einen norwegischen Seemann im „Fliegenden Holländer“.Vorher hat Adam neun Jahre im klassischen Chor gesungen. „Rathen ist ein guter Platz, um sich auszuprobieren auf der Bühne, aber auch vor der Kamera oder Mikro kann ich mir vorstellen“, sagt er.

Das erste Mal auf der großen Bühne zu stehen sei schon besonders gewesen, sagt Vera Antonenko (22). „Wir werden geschminkt, haben aber auch kurze Umziehzeiten und müssen ganz schön rennen.“ Sarah Frese (23), die als gewitzter Kater Findus abwechselnd mit Linda Neuschulz (20) spielt und singt, mag vor allem: „Wenn die Kinder mitgehen und reagieren, wie in der Szene als die Hühner sich weigern Eier zu legen für die Geburtstagstorte. Ein Kind rief hinein: `Ihr werdet  geschlachtet!`“ Das sei lustig und traurig zugleich gewesen. Danny Mlaouhia (22) der als Petterssons Nachbbarin Frau Lindgren und „Henne Henni“ auf der Bühne steht, genießt diese Rolle, in der auch „viel Probenarbeit steckt“: „Es ging nicht darum, Menschen in Hühnerkostümen zu spielen. Wir haben mit dem Tanztrainer geübt, wie eine Henne sich bewegt. Die Hühner sind wie gescheiterte Ballerinas, erklärte er uns.“ Bei der Umsetzung der Rollen seien auch die Ideen der Studierenden gefragt. Eine Traumrolle hat Danny nicht: „Ich möchte so viele Charaktere abdecken wie möglich und flexibel sein.“ Er hat sich beim Theater in Essen auf eine Anzeige für Berufseinsteiger beworben und würde auch erst mal eine Weile in der freien Theaterszene tätig sein.

Tom will ab Oktober ein halbes Jahr auf einem Bauernhof arbeiten und einen Fantasy-Roman schreiben, ein Sience Fiction-Buch von ihm ist schon draußen. Linda und Vera wollen in Richtung Musical gehen. Sean will sich neben der Bühne gern auch in der Filmbranche ausprobieren, z.B. Drehbücher schreiben: „Die eigene Kreativität ausleben. Die Arbeit soll auch Spaß machen und nicht nur zum Geldverdienen sein.“

Größere Pannen gab es bisher keine auf der Bühne. „Bei Texthängern helfen wir uns gegenseitig und improvisieren“, so Adam. „Wichtig ist der Sinn, nicht Wort für Wort.“ Neue, spontane Spieleinfälle sorgen für zusätzliche Lacher im Publikum und erhalten das Theaterspiel frisch und lebendig. „In der Premiere wird man beschenkt und zur Derniere, der letzten Vorstellung, überraschen sich die Schauspielkollegen gern selber, indem sie Sachen anders machen als vorgegeben und den Spielspaß untereinander voll ausleben“, darauf freut sich Adam jetzt schon.

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Die nächsten Vorstellungen von „Feiern mit Pettersson und Findus“ sind am 21., 22. und 31.8., 15 Uhr und die letzte Aufführung am 1.9., 15 Uhr.
„Ihr seid toll. Ich nehm Euch alle!“ Das wünscht man den jungen Schauspielerinnen und Schauspielern, dass den Satz ein Regisseur oder Theaterleiter zu ihnen sagt und sie engagiert. Es macht Spaß ihnen zuzuschauen, so frisch, unverbraucht, voller Ideen und Spiellaune. Weiter so!

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Bei der 7. Kunstmeile Laubegast locken in Galerien, Gärten & Sälen wieder Ausstellungen, Kunstcafés, Lesungen & Konzerte

16 Freitag Aug 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Lebensart, Literatur, Musik, Projekte, Zwischenmenschliches

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Spaziergang durch einhundert Jahre Bildende Kunst in Laubegast und Kleinzschachwitz

Bereits zum siebenten Mal öffnen Laubegaster Galerien, Geschäfte und Privatpersonen bei der Kunstmeile Laubegast für ein Wochenende am 17. und 18. August ihre Türen, Säle oder Gärten für kunstinteressierte und –neugierige besucher.

Diverse Ausstellungen zeigen Malereien, Grafiken, Fotografien, Collagen, Keramik und Kostümbilder, dazu gibt es Kunstcafés, Lesungen und kleine Konzerte. So lädt, um einige Beispiele zu nennen, die Galerie am Elbufer (Laubegaster Ufer 25a) ein zur „Spurensuche“ und zeigt „Einhundert Jahre Bildende Kunst in Laubegast und Kleinzschachwitz“ mit Werken 16 verschiedener Künstler wie Woldemar Winkler, Max Uhlig, Don Clanton, Evelyn Sonntag oder Wolfgang Kühne. Im Melli–Beese–Haus (Österreicher Str. 84) gibt es ebenfalls Kunst zu sehen u.a. von Evelyn und Bernd Sonntag, Eckhard Kempin und Christina Pfennig, sowie Lesungen mit Karla Kundisch oder Michael Meinicke. Zwei Konzerte (Samstag: Akkordenmusik, Sonntag: Gitarrenmusik) runden das Programm ab. Kindermalen und Café laden zum Verweilen ein.

Im flussaufwaerts–Saal (Laubegaster Ufer 29) zeigen in der Ausstellung „KOSTÜMBILDER“ elf Theaterschaffende ihre Kostümbildentwürfe und Konzeptionen. In den Räumen der Volkssolidarität (Volkhaus) am Laubegaster Ufer 22 gibt es Ausstellungen des Fotoclubs Laubegast und Malerei von LilAntje, dazu Kunstcafé und ein Konzert (Klavier und Klarinette). In der Galerie KirchGang (Christophoruskirche Laubegast) zeigen Katharina Probst und Rita Richter unter dem Titel „Frauen, Mütter und Madonnen“ Malerei und Grafik.

Text: Ximena León Pellegrin

Viele weitere Kunstmomente und das vollständige Programm stehen unter http://www.flussaufwaerts.de.

Termin: Samstag 17.8.24 und Sonntag 18.8.24 jeweils von 11 bis 18 Uhr
(Abweichende Öffnungszeiten werden vor Ort ausgewiesen)

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Dokfilm-Vorstellung über den Dresdner Lyriker Bernhard Theilmann im Zentralkino Dresden

16 Freitag Aug 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Film, Kultur, Lebensart, Poesie, Projekte, Zwischenmenschliches

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Erinnerung an ein wundervolles Mysterium

Das Team des dokumentarischen Kurzfilms “theilmann” über den Dresdner Lyriker Bernhard Theilmann veranstaltet im Zentralkino ein Screening des Films mit Lesung und einer Gesprächsrunde am 30. August. um 17 Uhr. (Eintritt frei)

Hochgeschätzter Lyriker, einflussreicher Journalist, intellektueller Aktivist und doch kaum in Erinnerung. Beschäftigt mit der Gestaltung der Dresdner Kulturszene, hat Bernhard Theilmann verpasst, zu Lebzeiten etwas zu veröffentlichen, das an ihn erinnert.

Bernhard Theilmann (1949 – 2017) ist ein wundervolles Mysterium. Seit jeher schrieb er
Gedichte, kryptisch, tragisch, kritisch, manisch. Ende der Siebziger öffnete er mit Eberhard Göschel, Peter Herrmann, Jochen Lorenz und A. R. Penck die halblegale Obergrabenpresse. Gemeinsam ermöglichte man in der DDR unangepassten Kunstschaffenden die Veröffentlichung der eigenen Werke, umging Druckverbote und ärgerte die politische Elite. Er war in der Wendezeit als Sprecher der Vereinigten Linken unterwegs, gründete sofort nach dem Mauerfall mit Gleichgesinnten die Unabhängige Schriftsteller Assoziation Dresden und wenige Monate später das Dresdner Stadtmagazin SAX.Erst zwei Jahre nach seinem Tod erschien 2019 endlich ein Gedichtband mit seiner Lyrik, “Das Geheimnis der Brücken”. An einem Wochenende im Frühjahr 1990 bekam Bernhard Theilmann den Auftrag, einige seiner Gedichte für den Deutschlandfunk aufzunehmen. Er nutzte dafür das Haus seines Freundes Eberhard Göschel, der auf Reisen war. Die Kassette wurde kopiert und an den DLF geschickt. Doch die Sendung ging wenig später in einem Archivbrand verloren. Nach Theilmanns Tod fanden Eberhard Göschel und seine Frau Sonja Zimmermann auf dem Dachboden das Original. Es war im Rekorder verblieben und bildet die Grundlage für die assoziativ-experimentelle Kurzdoku “theilmann”, die in Kürze vom mdr ins Programm und die Mediathek aufgenommen werden wird.Am 30. August werden um 17 Uhr die Macher:innen des Films, Familie, Befreundete und Fans Theilmanns im Dresdner Zentralkino (Kraftwerk Mitte 16) zusammenkommen. Der Film wird gezeigt, der Schauspieler Albrecht Goette liest drei Gedichte Theilmanns und anschließend erinnern Theilmanns Witwe Hanna-Rose, Regisseur Tom Ehrhardt und andere in einem Publikumsgespräch an den außergewöhnlichen Dresdner Lyriker.

Text: Tom Ehrhardt

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Zeitungslesen als Ereignis & Die Überwindung der Stallmauer. Eine Kunstaktion von Pfelder in Dresden

15 Donnerstag Aug 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Kultur, Lebensart, Projekte, Zwischenmenschliches

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Ein Blick in die Zeitung und zwei ins Leben

ZEITUNG ist eine temporäre Kunstinstallation von Pfelder im öffentlichen Raum in Dresden im Rahmen des Projektes In:vers – Die Überwindung der Stallmauer.

Eröffnung: Samstag, den 17.8.2024, 11 Uhr
Begrüßung: Dr. David Klein / Amtsleiter, Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden
Einführung: Susanne Altmann
Ort: Jorge–Gomondai–Platz, Dresden-Neustadt

Laufzeit: 19.8.–14.9.2024, täglich geöffnet außer sonntags
Finissage: Sa. 14.9.2024, 16 Uhr

ZEITUNG ist eine Intervention von Pfelder im Stadtraum von Dresden. In der zentralen Fußgängerzone (Hauptstraße) am Jorge-Gomondai-Platz in der Neustadt ist ein Zeitungs-Kiosk aus Holz mit einem langen Tisch flankiert von zwei langen Sitzbänken aufgestellt. Die Installation steht auf einer hölzernen Plattform und ist durch ein schlichtes Dach vor Regen und Sonne geschützt.

Im Kiosk werden für die Dauer der Ausstellung täglich aktuelle internationale Tageszeitungen wie z.B. Le Figaro, Le Monde, Süddeutsche Zeitung, Tagesspiegel, NZZ, FAZ, Hürriyet, The New York Times, aber natürlich auch DNN und Sächsische Zeitung kostenlos zum Lesen vor Ort angeboten. Besucher können bequem am langen Tisch sitzend  und lesend das internationale Geschehen in der gedruckten Tagespresse verfolgen.

Das gemeinsame Zeitungslesen wird zum kommunikativen und sozialen Ereignis in der Öffentlichkeit. Multinationale Nutzer und Leser treffen sich am langen Tisch mitten in Dresden zum Lesen und vielleicht auch Diskutieren. Das analoge Lesen mit dem haptischen Erleben des Zeitungspapiers wird bewusst einer immer mehr digitalisierten Informationswelt entgegengestellt.

Der Kiosk wird von einer Person betreut, sämtliche Zeitungen werden als Auslage präsentiert und dem Publikum leihweise zum Lesen offeriert. Die Tageszeitungen werden aufbewahrt und archiviert. Am Ende des Projektes erhält man ein umfangreiches Archiv internationaler Pressestimmen über den Verlauf von vier Wochen.

In:vers – Die Überwindung der Stallmauer ist ein Projekt der Galerie Ursula Walter, gefördert von der Kunstkommission der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz und der Stiftung Kunst und Musik für Dresden. Mit freundlicher Unterstützung von wolf & tiger Tierarztpraxis.

GALERIE URSULA WALTER
Neustädter Markt 10, 01097 Dresden
Kontakt: 0152 53633619
mail@galerieursulawalter.de
www.galerieursulawalter.de

www.pfelder.de

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Sommertheater Dresden: „Marie Antoinette – Revolutionen sind nicht nett“ im Bärenzwinger

15 Donnerstag Aug 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kultur, Theater, Zwischenmenschliches

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Zwischen Genuss und Verdruss, Glanz und Arroganz, Macht und Ohnmacht… Ob König oder Revoluzzer, arm oder reich… unterm Fallbeil sind sie alle gleich. Der Henker mit blutiger Schürze bekommt reichlich zu tun in der diesjährigen Sommertheater-Inszenierung „Marie Antoinette – Revolutionen sind nicht nett“ im Innenhof des Bärenzwinger Dresden. Foto: Tobias Kade

Bitterkomisches Sommertheater über Duckmäuser und Scharfmacher

Ludwig XVI., König von Frankreich, hat sein Volk satt, das ihn plagt und nicht genug Steuern zahlt. Die Staatskasse ist fast leer und er weiß nicht mehr, woran er glauben soll (bitterkomisch: Simon Altmann). Seine Frau Marie Antoinette (launisch: Marléne Jeffré) ist die Menüs mit Froschschenkeln leid und versteht den Aufruhr im Volk nicht. Deftig schwarzhumorig und haarscharf aktuell auf den Punkt gebracht, kam die neue Sommertheater-Inszenierung „Marie Antoinette – Revolutionen sind nicht nett“ im Innenhof des Bärzenzwinger Dresden auf die Bühne (Buch und Regie: Peter Förster).

In dem Stück über Macht, Ohnmacht, Duckmäuser, Scharfmacher, radikale Umstürze, den Preis der Freiheit und die fast vergessene Losung: „Arbeite, plane mit, regiere mit!“ (mit Applaus bedacht) spielen vier Schauspielerinnen neben dem König bravourös in 18 Rollen u.a. als Kardinal, Henker, Danton und Robespierre. Reichlich Befall. Zu sehen bis 15.8. und vom 20.8. bis 8.9., 20 Uhr täglich außer montags.

Text (lv)
Mehr Text zur Aufführung folgt demnächst.

http://www.Sommertheater-Dresden.de

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Premiere von Monthy Python`s „Nicht der Messias“ in der St. Pauli Ruine in Dresden

15 Donnerstag Aug 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kultur, Musik, Theater, Zwischenmenschliches

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Gefeiert als neuer Retter und Erlöser vom unzufriedenen Volk. Egal was er sagt, sie glauben ihm alles. Voller Jux und komischer Verzweiflung spielt den Messias wider Willen Thomas Mende in der Inszenierung „Nicht der Messias“ in der St. Pauli Ruine am Königsbrücker Platz in Dresden. Foto: Veranstalter

“Preist die Sandale!“

Mit viel absurdem Witz und aktuellen Bezügen,
Spielleidenschaft und mitreißemdem Gesang begeistert die neue Monthy Python-Aufführung aus dem Leben des Brian „Nicht der Messias“ derzeit in der St. Pauli Ruine im Dresdner Hechtviertel.

Gefeiert als neuer Retter und Erlöser vom unzufriedenen Volk, macht sich der unauffällige, schüchterne und pummelige junge Mann Brian anfangs einen Jux daraus. Doch bald gerät der Spaß aus dem Ruder, wird er verehrt, verfolgt und gejagt von seinen ihn anhimmelnden Jüngern ebenso wie den arglistigen Wachen der Römer. Das führt zu allerlei Missverständnissen und Turbulenzen in „Nicht der Messias“. Das komische Oratorium nach dem Kultfilm „Das Leben des Brian“ von Eric Idle Und John du Prez feierte Premiere am vergangenen Freitagabend in der St. Pauli Ruine am Königsbrücker Platz im Dresdner Hechtviertel.

Nach dem großen Erfolg des Ritter der Kokosnuss-Musicals „Spamalot“ letztes Jahr kam nun die zweite Monty Python-Inszenierung zum Leben des Brian in der ausverkauften Theater-Ruine auf die Bühne. In der Geschichte um den Messias wider Willen erzählen, singen und spielen mit viel absurdem Witz, Leidenschaft und Bravour durchweg Laiendarsteller verschiedene Rollen, begleitet von mitreißendem Gesang des Brian-Chors unter Regie von Jörg Berger. Ausgehend von der biblischen Weihnachtsgeschichte mit der Geburt des Christkindes nehmen die Szenen und Lieder mit vielen aktuellen Bezügen humorvoll Scheinheiligkeit, blinde Ergebenheit, Stumpfsinn, Ignoranz und Hass gegen andere Kulturen und Denkweisen auf die Schippe. Als Kulisse dienen bunte Vorhänge, die auf- und zugezogen werden. Vor und hinter denen es hoch her geht, mal eine lustig blökende Schafherde und Hirten sich an der scheinbaren Idylle erfreuen und mal die Aufständischen der „Volksfront von Judäa“ in schwarzen Gewändern und gelben Stirnbändern sich verstecken und den Aufstand gegen die römischen Besatzer proben.

Drei Könige aus dem Osten, dem Nahen Osten erscheinen, um dem Messias zu huldigen und agieren als Erzähler. Ein Stern habe sie hergeführt, der eingangs als regenbogenbunte Sternschnuppe am Bühnenhimmel aufgeht. Es herrscht Aufruhr im Volk und ein Erlöser aus der Misere ist heißbegehrt. Welch Zufall! Eine Frau, Mandy (trocken humorvoll: Manu Heymann) in der Schafsgasse bekommt gerade ein Kind, das ihr der Heilige Geist beschert hat. Begeistert ist sie nicht gerade, doch die Geschenke der Könige, Gold und ein Schaf-Stofftier für den Kleinen nimmt sie gern. Ihr Mann (amüsant auch als umtriebig feilschender Bart-Händler und pöbelnder Nachbar: Jens Döring) ist sauer, dass ein anderer seine Frau ins Bett lockte mit grandiosen Versprechen. Brian ist kräftig gebaut, aber kein Kraftprotz und beileibe kein Superheld. Thomas Mende ist noch neu im Ensemble der TheaterRuine und spielt die Hauptfigur mit großartiger Mimik und Gestik. Wie er in weißem Gewand und Kappe mit umgehängtem falschen Bart erst sagt, was die anderen hören wollen und sich dann verzweifelt komisch wehrt gegen seine Rolle als Messias, der Anführer der trägen Masse, von der Bühne abhaut und mit leidender Miene mitten im Publikum steht, ist einfach herrlich. Vergebens beschwört Brian seine Anhänger, als Individuen selbstständig zu denken.

Der absurde Gipfel ist erreicht, als sie seine auf der Flucht verlorene Sandale wie etwas Heiliges anpreisen. Mit Songs wie „Schaf, Schaf, Schaf“, „Ich will die Welt verändern“, „Was ham die Römer…?“ und „Halleluja, wir sind frei“ und Zitaten wie „Jeder nur ein Kreuz“ begeistern die Akteure herzerfrischend und vielsagend das Publikum. Als willkürlicher Herrscher Pilatus mit Sprachfehler erheitert auf der Empore die ebenfalls noch neue Darstellerin Karoline Teichmann. Brians Geliebte Judith (Lydia Nordengrün) zieht alle, auch die groben Wachen, als temperamentvolle Bauchtänzerin zu betörenden Klängen in den Bann. Mit dem Kreuz auf den Schultern singen und pfeifen Brian und seine Mitstreiter zum Schluss den Ohrwurm: „Allways Look on the Bright Side of Life“ und die Zuschauer stimmen fröhlich ein unter dem Motto: Nie den Mut, Zuversicht und Lebensfreude verlieren, egal was passiert. Reichlich Beifall gab es vom Publikum dafür.

Text (lv)

http://www.pauliruine.de

Nächste Vorstellungen: 15. und 16. August, 19.30 Uhr,

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Lilli Vostry

Ich bin als Freie Journalistin (Wort/Foto) seit 1992 in Dresden tätig. Schreibe für Tageszeitungen und Monatsmagazine vor allem Beiträge über Bildende Kunst, Theater, soziale Projekte und Zwischenmenschliches. Außerdem Lyrik und Kurzprosa. Bisher vier BilderGedichtKalender zusammen mit Künstlern veröffentlicht. Fernstudium Literarisches Schreiben im Herbst 2022 erfolgreich abgeschlossen, Schriftstellerdiplom. Kindheitstraum erfüllt. Fotografiere gern Menschen, Landschaften, besondere Momente.

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