Im Wunderland der Puppenstuben und Kaufmannsläden: Kristin Gäbler, Leiterin von Schloss Burgk und Jörg Schlegel, Kurator der Ausstellung „Zu Besuch bei Tante Emma“.



Die wundervolle Welt der Kaufmannsläden und Puppenstuben

Ein Sammelsurium an nostalgischen und originellen Dingen erstaunt und erfreut kleine und große Besucher in der Weihnachtsausstellung „Zu Besuch bei Tante Emma“ auf Schloss Burgk.

Alltägliche und edle Dinge stehen kunterbunt nebeneinander auf holzgeschnitzten, hübsch verzierten Wandschränken, Regalen und Schubladen. Mehl, Butter, Zucker, Milch, Kaffee, Tee, Gewürze, Gebäck finden sich in Schachteln, Gläsern und Bonbondosen. Neben dem guten alten „Tante-Emma-Laden“ mit seinem Sammelsurium an allem, was das Herz begehrt, gibt es ein opulentes Stoffgeschäft mit Nähmaschine, Spielzeuglädchen und Apotheke mit allerlei Tinkturen und Waage. Einfach bis pompös und vielsagend der Blick in die Wohnstuben und Küchen, Moden und Lebensalltag im Wandel der Zeiten. Oma steht mit Schürze und Lockenwicklern im Haar am Herd in der Küche. Der Tisch ist schon gedeckt mit Gebrutzeltem und Gebackenem. Im Schlafzimmer auf dem Schrank stapeln sich die Geschenkkartons, Kronleuchter funkeln und geschmückte Weihnachtsbäume leuchten in der Stube. In die wundervolle Welt der Kaufmannsläden und Puppenstuben voller entzückender, nostalgischer und origineller Dinge entführt die diesjährige Weihnachtsausstellung „Zu Besuch bei Tante Emma“ auf Schloss Burgk.

Sie öffnete ihre Türen mit dem Freitaler Schlossadvent zum ersten Advent. Im Schlosshof ist ein Weihnachtsmarkt aufgebaut mit Buden, Lichterzauber, kleiner Bühne, fröhlichen winterlichen Figuren und Kindereisenbahn auf der Wiese neben dem Schloss. In der Weihnachtsausstellung sind über 35 Miniaturläden und Puppenhäuser, das älteste von 1860 bis zur Gegenwart, in Glasvitrinen zu sehen. Detailreich, liebevoll und lebensnah eingerichtet, erzählen sie vom Zauber der Weihnachtszeit, wecken Kindheitserinnerungen, überraschen und erfreuen kleine und große Besucherherzen. Es ist immer noch eine beliebte Tradition, dass vor Weihnachten die Puppenstuben und Kaufmannsläden vom Dachboden geholt werden. „Kleine Dinge werden plötzlich eine besondere Überraschung zu Weihnachten. Es ist eine Schau für die ganze Familie, von der Dreijährigen bis zur Oma kann hier jeder etwas für sich entdecken“ sagt Kristin Gäbler, die Leiterin der Städtischen Sammlungen auf Schloss Burgk. Die originalen historischen Kaufmannsläden kamen als Leihgaben aus dem Sänger- und Kaufmannsmuseum Fnsterwalde und die Puppenstuben aus Dresdner Privatsammlungen, die Familien gaben ihre Schätze her für einen Monat für die Ausstellung und halfen beim Aufbau mit.

Außerdem sind Puppen in feschen Kleidern und warmen Stricksachen, kleine und größere Puppenwagen sowie alte Kochherde nebst Geschirr, Kellen. Töpfen und Pfannen und nostalgische Bilderbögen mit Anziehpuppen und Zubehör zu bestaunen. Ein Puppenhaus aus den 1920er Jahren wartet noch auf seine Restauierung. Vieles ist selbstgebaut. Darunter ein Weihnachtshaus mit fränkischem Fachwerk und Blick in erleuchtete Stuben auf vier Etagen von Jörg Schlegel, Museumsmitarbeiter und Kurator der Ausstellung. Letztes Jahr baute er die Rakete für den Teddy im Weltraum in der Ausstellung der bärigen Gesellen. Ein besonderer Blickfang in der Ausstellung ist sein „Kaufhaus Schlegel“ mit Fahrstuhl, Läden und Interieur aus seiner Kindheit in den 1960er und 70er Jahren nachempfunden, gekrönt von einem wunderschönen Jugendstilcafé, Bücherei und Sternenhimmel mit Glaskugel in der Mitte. Die filigranen Einbauten sind aus Sperrholz gesägt, Wände und Fußböden mit Klebefolie verziert. Stückweise errichtet und immer wieder aufgestockt hat er das Bauwerk für seinen Sohn. Schlegels Frau richtete eine urige „Hexenküche“ ein mit Eule, Wurzelwerk, Heilkräutern und Suppentopf in der Mitte. Es gibt auch einen Kaumannsladen mit Selbstbedienung, kleinen Leckereien und einer Kasse des Vertrauens.

Der erzgebirgischer Weihnachtsberg, Spielzeugeisenbahn und Pyramide sind wieder da sowie eine Sammlung bunter Glaskugeln, Briefbeschwerer und Holzgeschnitztes von Christel Wünsch im Projektraum „Drehscheibe“. Natürlich schaut auch der Weihnachtsmann vorbei, verteilt Süßigkeiten und liest Geschichten vor. Die Ausstellung ist noch bis 7. Januar 2024 zu sehen. Am zweiten Adventswochenende hat das Museum von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

Text + Fotos (lv)

Öffnungszeiten:
Di bis Fr 12 bis 16 Uhr, Sa, So und  Feiertag 10 bis 17 Uhr







Kunstvolle Dinge für den Gabentisch, die in den Kursen entstanden, gibt es beim Weihnachtsmarkt auf Schloss Burgk. Bettina Liepe, die Vorsitzende vom Kunstverein im Einnehmerhaus Freital, zeigt die neuesten Arbeiten. Der Erlös fließt in neue künstlerische Projekte.