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Monatsarchiv: März 2024

Neuer Besucherrekord auf der Leipziger Buchmesse 2024: „Ungebrochene Begeisterung für Literatur“

24 Sonntag Mär 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Literatur, Projekte, Zwischenmenschliches

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EIN FEST DES FREIEN WORTES – 283.000 BESUCHER:INNEN FEIERN LITERATUR AUF DER LEIPZIGER BUCHMESSE

Vier Tage lang lebte ganz Leipzig das Lesen: Mit 2.800 Veranstaltungen sorgten die 3.400 Mitwirkenden der Leipziger Buchmesse, der Manga-Comic-Con und des Lesefests Leipzig liest an mehr als 300 Orten für eine Blütenpracht voller Neuerscheinungen, Lesungen, Diskussionsrunden und Workshops. Zu dieser Programmvielfalt haben mehr als 2.085 Aussteller aus 40 Ländern (2023: 2.082 Aussteller aus 40 Ländern) beigetragen. Aber auch die 283.000 Besucher:innen (2023: 274.000 Besucher:innen), die aus ganz Deutschland und der Welt in die Kulturstadt gekommen sind – unter ihnen höchste politische Prominenz aus Deutschland und dem Gastland Niederlande & Flandern – zeigen mit ihrem großen Interesse an der Leipziger Buchmesse, welchen Stellenwert Literatur in all ihren vielfältigen Formen hat.

„Auch 2024 hat die Leipziger Buchmesse gezeigt, wie stark die Kraft des freien Wortes ist, die es gerade in schwierigen Zeiten wie diesen braucht. Europas größtes Lesefest bot einmal mehr eine wunderbare Plattform für wichtige Diskurse, anregenden Meinungsaustausch und erstklassige Unterhaltung – ob auf dem Messegelände oder den vielen Veranstaltungen in der ganzen Stadt“, so Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe.

„Die Leipziger Buchmesse hat sich erneut als ein Ort der Lese- und Demokratiebegeisterung gezeigt“, sagt Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. „Die letzten Tage haben bewiesen, wie vielfältig, lebendig und politisch die Welt des Buches ist. Im offenen Austausch diskutierten Besucher:innen aktuelle gesellschaftliche Fragen und Branchenthemen. Die hohen Besuchszahlen sind der schönste Beweis dafür, dass das Buch nach wie vor ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft ist“, sagt Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

„Ich bin hochzufrieden über den großen Zuspruch, den wir hier in den vergangenen Tagen erlebt haben. Das zeigt nicht nur, wie ungebrochen die Begeisterung für Literatur ist, sondern verdeutlicht auch den Wunsch der Menschen, sich auszutauschen und neue Sichtweisen zu entdecken. Hier bekräftigt die Leipziger Buchmesse, dass sie eine starke Plattform für vielfältige Meinungen und Impulse ist. Die Verknüpfung von gesellschaftlichen Themen und der Lust am Lesen schlägt sich auch in einem deutlichen Zuwachs an Besucher:innen und deren Zufriedenheit nieder,“ so Astrid Böhmisch, Direktorin der Leipziger Buchmesse.

 

Den hohen Stellenwert der Leipziger Buchmesse unterstrichen die Besuche zahlreicher hochrangiger Politiker:innen. Zu Gast waren Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz, der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte, der Ministerpräsident Flanderns Jan Jambon, die Ministerpräsidenten Sachsens und Sachsen-Anhalts Michael Kretschmer und Reiner Haseloff sowie weitere Minister:innen aus Bund und Ländern.

 

Start der Kampagne #DemokratieWählenJetzt
Angesichts zunehmender Angriffe auf demokratische Grundwerte und im Hinblick auf die Wahlen in diesem Jahr, haben der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Leipziger Buchmesse die Initiative #DemokratieWählenJetzt gestartet. Bereits bei der Eröffnung der Buchmesse im Gewandhaus zu Leipzig am 20. März hielten alle Gäste ein Schild mit dem Aufruf in die Kamera. Besucher:innen der Buchmesse konnten sich vor den Fotowänden fotografieren oder filmen und ihr Statement unter dem Hashtag #DemokratieWählenJetzt in den sozialen Netzwerken posten.

 

Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung
Während der Eröffnung wurde auch der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgezeichnet. Er erhielt den Preis für sein Buch „Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität“. Die Laudatio sprach die französisch-israelische Soziologin Eva Illouz.

 

„Alles außer flach“ – Gastland Niederlande & Flandern
Den Wert der Demokratie sowie die besondere Verbundenheit zwischen Deutschland, den Niederlanden und Flandern, betonte auch Mark Rutte, der Ministerpräsident der Niederlande, im Rahmen der Eröffnung der Buchmesse: „Für uns ist Deutschland das Land der Dichter, Denker und Komponisten. Ein Land, mit dem wir seit Jahrhunderten enge Beziehungen führen. Gemeinsam müssen wir die europäischen Werte verteidigen, denn Europa ist deswegen so erfolgreich, weil es so offen ist. Wenn wir diese Offenheit verlieren, ist das das Ende, davon bin ich überzeugt.“ Dass ihr Motto Programm ist, haben die Niederlande & Flandern nicht nur an allen Tagen der Buchmesse, sondern auch im Vorfeld bewiesen. Mit ihrer neuen Generation an Autor:innen und Illustrator:innen sowie zahlreichen spannenden Veranstaltungen am Gastlandstand und in Leipzig hinterlassen die beiden Länder einen bleibenden einladenden Eindruck. „Gekommen, um zu bleiben“, könnte auch ein weiteres Motto lauten. Denn die literarischen Projekte, die das Gastland anlässlich der Buchmesse auf die Beine gestellt hat, sollen weitergeführt werden und zu jahrelangen Kooperationen über die Landesgrenzen hinaus führen.

 

Einen Vorgeschmack auf seinen Gastlandauftritt 2025 vermittelte Norwegen unter dem Motto „Traum im Frühling“. Am Donnerstag eröffnete Laila Stenseng, die Botschafterin der Königlichen Norwegischen Botschaft in Berlin, den Stand des zweitgrößten nordischen Landes, der während der folgenden Tage zahlreichen Lesungen norwegischer Autor:innen eine Bühne bot.

 

In und für Europa: ein Lesefest, das seines Gleichen sucht
2.800 Veranstaltungen in 5 Tagen, das kann ein einzelner Mensch gar nicht schaffen – 3.400 gemeinsam aber schon. Autor:innen, Übersetzer:innen, Vertreter:innen der Verlage und des Buchhandels, Expert:innen, Moderator:innen und viele mehr – sie alle haben Leipzig liest auch 2024 wieder zum größten Lesefest Europas gemacht. Und wie sehr solch ein Programm beim Publikum ankommt und nachgefragt wird, haben die 283.000 Besucher:innen von nah und fern eindeutig bestätigt.

 

Preis der Leipziger Buchmesse 2024: Ki-Hyang Lee, Tom Holert und Barbi Marković
Für die 20. Jubiläumsausgabe des Preises der Leipziger Buchmesse wurden 486 Buchtitel eingereicht und 15 nominiert. Die drei begehrten Auszeichnungen mit Nachhause nehmen konnten schließlich Ki-Hyang Lee für ihre Übersetzung von Bora Chungs Erzählband „Der Fluch des Hasen“, Tom Holert für sein Sachbuch „ca. 1972” und Barbi Marković für ihren Roman „Minihorror“.

 

Der wichtigste Community-Treffpunkt Deutschlands feiert Geburtstag: 10 Jahre Manga-Comic-Con
Ein weiteres Jubiläum feierte auch die Convention, auf der sich bekanntermaßen die buntesten Blüten des Leipziger Literaturfrühlings öffnen: die Manga-Comic-Con. 2024 wurde sie zum 10. Mal veranstaltet und mit einer eigenen Ausstellung gewürdigt. Sie zeigt die Höhepunkte der vergangenen Conventions und persönliche Fotos und Anekdoten, die Manga-, Anime- und Comic-Fans im Vorfeld eingesandt haben. Für große Begeisterung sorgten dieses Jahr vor allem die japanischen Ehrengäste wie Gou Tanabe, Satoru Nii und sora. Aber auch für zahlreiche andere internationale Stars wie RJ Baker und Flavia Scuderi stellten sich die Fans gerne während der Signierstunden in die Schlange.

 

Nicht mehr wegzudenken: #buchbar, UVERSE und das Forum Offene Gesellschaft
Nach ihrer Einführung 2023 haben die neuen Formate der Leipziger Buchmesse in den vergangenen Tagen eindrucksvoll bewiesen, dass auch für sie das Motto „Gekommen, um zu bleiben“ gilt: Die #buchbar war stets gut gefüllt mit interessierten Leser:innen, die „ihren“ Autor:innen bei einem Kaffee endlich einmal ganz nahekommen konnten.
Auf dem Jugendcampus UVERSE, der Kreativwerkstatt der Leipziger Buchmesse, herrschte ebenfalls großer Betrieb. Zahlreiche junge Besucher:innen nahmen an den vielfältigen Mitmach-Angeboten im Sinne des Prinzips „Erfahren, Denken, Machen, Verstehen, Wissen“ teil. 18-Jährige konnten auch den Kulturpass der Staatsministerin für Kultur und Medien nutzen, um das Budget für ihren Eintritt auf die Buchmesse und den Kauf von Büchern bei Hugendubel einzusetzen.
Demokratie und Rechtsruck, Krisen und Kriege, Faktencheck und Fake News, Meinungsfreiheit und Menschenrechte – das Forum Offene Gesellschaft bot erneut eine große Bühne für Podiumsdiskussionen mit Expert:innen zu den wichtigen Themen unserer Zeit.

 

Fand viel Gehör: die Poesie der Unzugehörigkeit des Literaturnetzwerks TRADUKI
Für Offenheit und die Stimmen derer, die andernorts nicht gehört werden, setzte auch TRADUKI mit seinem Programm „Poesie der Unzugehörigkeit“ ein starkes Zeichen. Unter den mehr als 40 Autor:innen aus mehr als zehn Ländern trafen die Besucher:innen auf zahlreiche bekannte und auch viele neue Gesichter. In der TRADUKI Kafana und im Café Europa konnte das Publikum erleben, welche kulturelle Vielfalt Südosteuropa bietet. Auch die beliebte Balkannacht im UT Connewitz bot erneut beste Gelegenheit, Literatur und Musik gemeinsam zu feiern – mit dabei auch die frisch gebackene Buchpreisträgerin Barbi Markovićs, die aus ihrem Buch „Minihorror“ las.

 

Ukrainische Geschichten von Widerstand und Identität
Nach wir vor kämpft die Ukraine für ihre Freiheit und ihre Kultur – und muss dabei enorme menschliche Verluste hinnehmen. Die traumatischen Veränderungsprozesse, die sie dabei durchläuft, standen im Zentrum vieler Veranstaltungen auf der Leipziger Buchmesse. Mit seinem Besuch der Ukraine-Bühne am Donnerstag zollte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier diesem Land, das um sein Überleben kämpft, besonderen Respekt.

 

Wichtige Orientierung für die Branche: das Fachprogramm 2024
Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und Social Media standen im Fokus des diesjährigen Fachprogramms. Als Ort der Orientierung und des Austauschs für die Branche hat die Leipziger Buchmesse auch in diesem Frühjahr ihre wichtige Rolle erfüllt. Bei den Preisverleihungen und im Rahmen der vielen Fachveranstaltungen nutzten zahlreiche Autor:innen, Übersetzer:innen, Vertreter:innen der Verlage und des Buchhandels die Gelegenheit, miteinander zu sprechen und sich fortzubilden.

 

Eine der größten Bildungsmessen Deutschlands
Den zweitgrößten Ausstellungsbereich auf der Leipziger Buchmesse bilden nach wie vor die Angebote von Verlagen, Institutionen, Unternehmen und Initiativen rund um Bildung, Schule und Kita. Ob beim GEW-Bildungstag auf der Buchmesse, dem 6. Fachtag Musikunterricht oder dem Didacta-Symposium – zahlreiche Pädagog:innen nutzten die vielfältigen Anregungen von FOKUS BILDUNG für ihre Unterrichtspraxis und nahmen Lösungsansätze mit nachhause mit.

Text: Felix Wisotzki, Pressesprecher Leipziger Buchmesse

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BilderAlbum & Entdeckungen auf der Leipziger Buchmesse 2024: Ideen & Träume auf Papier & ein Tanzritual gegen Kriege

24 Sonntag Mär 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kultur, Lebensart, Literatur, Projekte, Zwischenmenschliches

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Von grell komisch bis düster und fantastisch: Die Nominierten für den Preis der
Leipziger Buchmesse 2024.

„Tanz, tanz Revolution“. Mit ihrem Romanexperiment stellte die niederländisch-ukrainische Autorin Lisa Weeda ein außergewöhnliches Buch auf der Leipziger Buchmesse vor, das mit der Idee beeindruckt, durch Tanzen den Krieg beenden
zu können.

Zusammen mit ihrer Übersetzerin Birgit Erdmann zeigte sie das traditionelle, aus Osteuropa stammende Tanzritual und zelebrierten es gemeinsam mit dem Publikum.

Von der Kraft des Erzählens oder Wie man Tote wachtanzt

Fröhlich bunt, fantasievoll, humorvoll, nachdenklich und wagemutig lockt mit vielen Neuerscheinungen, Lesungen, Diskussionen und kreativen Aktionen die große, weite Bücherwelt noch bis Sonntag, von 10 bis 18 Uhr, auf der Leipziger Buchmesse.

Der Bücher-Frühling treibt in diesem Jahr besonders bunte, kräftige und wilde Blüten. Als wollte das Schöne, Erfrischende, Erhellende und Aufbauende mit aller Macht wieder das Leben erobern, in einer Welt voller Lärm, greller und düsterer Klänge und Konflikte. Es tat gut, die bunte, quirlige Menge unterwegs, auf den Bahnsteigen, auf dem Weg zur Leipziger Buchmesse strömen zu sehen. Es ging fröhlich und friedlich zu, kein Geschubse und Gedrängel. Alle kamen froh gestimmt und erwartungsvoll an und in den fünf Messehallen lockte ein reichhaltiges Programm für kleine und große Buchliebhaber. Es gab wieder viel zu sehen, hören und anzuschauen bei diesem großen Fest der Bücher und fantasievoll kostümierte Gestalten, die sich zur Manga Comic-Messe trafen, lösten Staunen und Schmunzeln bei den Besuchern aus.

„Alles außer flach“, stand in großen schwarzen Buchstaben als Programm-Motto des diesjährigen Gastlandes Niederlande und Flandern auf den hohen, himmelblauen Treppenstufen in der gläsernen Kuppelhalle, wo man Ausschau hielt, verweilte und treppauf, treppab zu den Bücherständen, Leseorten und Gesprächsrunden mit Autoren und anderen Büchermenschen in den einzelnen Hallen hin und her lief, die meist dicht umringt von Neugierigen und Zuhörenden waren. In Halle 4 (D300, C301), gegenüber vom „Kopje Koffie“, wo man bei einer Tasse Kaffee mehr über aktuelle Bücher aus den Niederlanden und Flandern erfährt, steht ein weißes Zelt, in dem man „Mit dem Kopf in den Wolken“ landen, Ideen und Träume zu Papier bringen kann beim gleichnamigen Graphic-Novel-Workshop mit der Illustratorin Judith Vanistendael. Dahinter, etwas versteckt unter der Zeltplane werden in einem Raum vielfältige Neuerscheinungen der AutorInnen, Dichterinnen und Übersetzerinnen aus den Niederlanden und Flandern vorgestellt von den Kuratorinnen Bettina Baltschev und Margot Dijkgraaf. Darunter am Donnerstag ein Gedichtband mit dem Titel „Habitus“ von Radna Fabias, die gern mit Klang und dem Rhythmus von Sprache spielt in ihren abwechselnd sachlichen und assoziativen Wortbildern. Außerdem der Roman „Jaguarmann“ von Raoul de Jong, in dem sich der Autor auf die Suche nach seinen surinamischen Ahnen in der ehemals niederländischen Kolonie begibt und von seinem Vater erzählt, den er mit 28 Jahren das erste Mal trifft. Im Gespräch ging es auch um „Autofiktion“, ein gängiger Begriff und Trend derzeit in der Literatur, der dem Bedürfnis nach persönlichen Geschichten und gelebter Erfahrung mit literarischen Mitteln entspricht.

Ein Höhepunkt auf der Buchmesse war die Begegnung mit der niederländischen Schriftstellerin Lisa Weeda, die über ihr kühnes Romanexperiment „Tanz, tanz Revolution“ sprach und die Vorstellung, mit Tanz den Krieg beenden zu können. Ihr Buch handelt von zwei Welten, einem Kriegsgebiet, Besulja und einem westlichen Land, das könnte Deutschland sein, aber auch die Niederlande oder die Schweiz. Die einen erleben den Krieg als körperliche Erfahrung, die anderen haben ihn im Kopf, in der Vorstellung. Sie fragte sich, wie man diese beiden Welten zusammenbringen könnte. Wie es wäre, wenn die Körper der Kriegsopfer, die im Wohnzimmer oder Bad liegen, wieder zum Leben erweckt werden durch Tanzen. Eine junge Frau, Anna und ihre Großmutter fangen im Buch an mit dem alten, traditionellen Tanzritual, das in Ländern Osteuropas wie der Ukraine, Bulgarien und Rumänien verbreitet ist, um das Dunkel herauszutanzen. Und sie stellt ihren Tanz auf Youtube, damit die Menschen im Westen ihn erlernen und damit die Toten wachtanzen können. Man kann dazu in einem Bärenfell tanzen, im Mund eine imaginäre Apfelsine, aus der man den Saft herauspresst und über die Toten gießt, die dann hoffentlich erwachen, so Lisa Weeda. Man muss daran glauben. Ihr Buchcover ist auch in orangener Schrift gehalten. Freunde und ihre Familie leben in der Ukraine, und sie kann ihnen nicht helfen. Ihre Großmutter kam allein mit Kind in den 1950er Jahren in die Niederlande und wird immer noch gefragt, warum. Lisa Weeda schreibt seit zehn Jahren über die Ukraine und ihre Landsleute. Doch viele Niederländer wüssten gar nicht, wo dieses Land liegt, ebenfalls in Europa, und es gibt dort noch viele dunkle Leerstellen. „Schreiben ist auch Bewegen für mich. Eine Geschichte klappt, wenn es eine körperliche Geschichte ist, körperliche Erfahrung und Gefühl“, sagt Lisa Weeda über ihr Buch. Man kann es von zwei Seiten, von Ost und von West lesen und sich hinein versetzen. Die Zuhörer konnten mit der Autorin und der Übersetzerin Birgit Erdmann zusammen das Tanzritual ausprobieren, mit den Füßen auf den Boden stampfen, die Arme in die Höhe halten, Apfelsine im Mund auspressen, in Bewegung bleiben. Ein schönes, kraft- und hoffnungsvolles wie berührendes Erlebnis, das man zuhause weitermachen kann.

Eine Frage, die derzeit viele Menschen auf der Welt umtreibt: „Wie utopisch ist der Frieden?“ diskutierten der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm, Träger des diesjährigen Preises für europäische Verständigung der Leipziger Buchmesse im Gespräch mit dem Journalisten und Nahostexperten Daniel Dylan Böhmer mit regem Zuspruch im „Forum offene Gesellschaft“. Es ging um den Krieg in Nahost und universelle, menschliche Werte und neue Konzepte für die Lösung gewaltsamer Konflikte zwischen Staaten in der heutigen Zeit, ausgehend von Boehms Buch „Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität“. Immer wieder berief Boehm sich auf den Grundsatz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Sie zu achten und schützen müsse für alle Staaten und Regierungen auf der Welt verpflichtend gelten. Doch aktuell sterben viele Menschen in Kriegsgebieten, werden Menschenrechte mit Füßen getreten. „Diese Verpflichtung für die Würde des Menschen einzustehen scheint immer mehr zu erodieren, eine Tendenz die stärker wird. Keine Gemeinsamkeit zwischen Menschen zu sehen spitzt die Lage immer mehr zu“, stellt Böhmer fest. Warum ist das so?, fragte er. Wie könnte ein Kompromiss für Israel und Palästina aussehen, um die Kämpfe zu beenden? Boehm hält eine Zwei-Staaten-Lösung „nicht für realistisch“. Da Palästina kein lebensfähiger Staat wäre mit dem jetzigen Territorium und damit kein dauerhafter Frieden in Sicht. Frieden kann es wohl nur geben, wenn alle Seiten gehört werden in ihrer kulturellen Vielfalt.

Spannend war wieder die Preisverleihung der Leipziger Buchmesse, in diesem Jahr zum 20. Mal, in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung. Im Jubiläumsjahr wurden 486 Neuerscheinungen aus 177 Verlagen eingereicht und von der siebenköpfigen Jury gesichtet. Bei den Übersetzungen gewann das Buch von Bora Chung: „Der Fluch des Hasen“ (CulturBooks), die bizarren Kurzgeschichten über die Abgründe der südkoreanischen Gesellschaft und das patriarchale Gesundheitssystem wurden von Ki-Hyang Lee laut Jury in „eine pointierte und leicht neben die Norm gesetzte Prosa gebracht, die dem Absurden und Unheimlichen im Deutschen eine angemessen eigenartige Form gibt.“ Als bestes Sachbuch wurde „ca.1972“, Gewalt – Umwelt – Identität – Methode (Spector Books) von Tom Holert ausgezeichnet, der so die Jury „mit seinem hybriden Text-Spiel uns auffordert, die politischen Kämpfe von ca. 1972… aus einer globalgeschichtlichen Perspektive neu zu denken.“ Bei der Belletristik landete das Buch „Mini Horror“ (Residenz Verlag) von Barbi Markovic ganz vorn, die Jury lobte wie „stilsicher und mit bewussten Stilbrüchen sie einen Comic in Prosa“ erzählt. Der Horror der 26 Geschichten um das Paar Mini und Miki lauere im Alltag. Und der vergessene Krieg der 90er Jahre mitten in Europa und seine Folgen bildeten den dunklen Untergrund. Mit Humor lassen sich dunkle Geister im Leben eben leichter im Zaum halten und entwaffnen. Noch bis Sonntag (von 10 bis 18 Uhr) lockt die große, weite Bücherwelt und Manga Comic-Messe in Leipzig.

Text + Fotos (lv)


Im BücherReich unterwegs: Lilli Vostry, Inhaberin von meinwortgarten.com


Großes Besucherinteresse am Forum offene Gesellschaft, wo vor allem Fragen und Wege zu einem friedlichen Miteinander in der Welt diskutiert wurden.
Gesprächsrunde zum Thema: „Wie utopisch ist der Frieden?“ mit dem israelischen Philosophen Omri Boehm und dem Journalisten Daniel Dylan Böhmer. Begrüßt von der Schriftstellerin Eva Menasse vom PEN-Zentrum Berlin.

Die Preisträger der diesjährigen Leipziger Buchmesse für Übersetzung und Sachbuch.


Mit ihrem Buch „Mini Horror“ gewann Barbi Markovic den Preis der Leipziger Buchmesse 2024 für Belletristik.


Auf Entdeckungstour: Viele junge Besucher waren unterwegs schon am Eröffnungstag der Leipziger Buchmesse.

Von Reizthemen wie Gendern bis zu unterhaltsamem Wissen über die Tierwelt in Städten wie Berlin, Hamburg und München für Naturbanausen und Stadtkinder reicht die Bandbreite an Büchern aus dem Kulturverlag Kadmos Berlin.
Den Traum vom eigenen Buch, eBook und Hörbuch wahr werden lassen. Dabei helfen Selfpublishern, Autoren und Verlagen Dienstleistungsunternehmen wie Nova MD und tolino media mit Rundum-Paketen von der Herstellung bis zum Vertrieb im Buchhandel und Onlineshops oder BoD (Books on Demand GmbH) und BuchSchmiede Data Media GmbH mit dem Drucken und Ausliefern von Büchern auf Bestellung.


Literarischen Austausch, monatliche Textwerkstätten in Chemnitz, Leipzig und Dresden, regelmäßige Lesungen in Sachsen und ein Jahresjournal mit Beiträgen seiner Mitglieder bietet der Landesverband Sachsen innerhalb des Freien Deutschen Autorenverbandes. Weitere Infos: http://www.fda.de  
Für die Freiheit des Wortes weltweit und SchriftstellerInnen im Exil setzt
sich der PEN Club ein.

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Ausstellung „Die Farbfinder stellen aus“ im Sächsischen Weinbaumuseum Hoflößnitz Radebeul

22 Freitag Mär 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Lebensart, Musik, Zwischenmenschliches

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Auf den Spuren des Lichts

Die erblühende Natur feiert die Künstlerinnengruppe „Die Farbfinder“ mit ausdrucksreicher Malerei und Grafik in ihrer Ausstellung im Weinbaumuseum Hoflößnitz in Radebeul.

Das Erwachen der Natur und ihr Erblühen feiert, dem Zauber und den Spuren des Lichts folgend, die Schau „Die Farbfinder stellen aus“. So nennt sich die   Künstlerinnengruppe von Constanze Hohaus, Mechthild Mansel und Petra Schade, die gemeinsam ihre farb- und formenreiche Malerei und Grafik im Sächsischen Weinbaumuseum Hoflößnitz auf dem Knohllweg 37 in Radebeul zeigen.

So voll war der Winzersaal selten wie bei der Eröffnung dieser Ausstellung am vergangenen Sonntagnachmittag mit viel Sonnenschein und Musik, die wohl auch viele Besucher anlockten, um Kunst und Rebensaft zu genießen. Damit wurde auch das Jubiläumsjahr eingeläutet, das anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Weinbaumuseums Hoflößnitz mit vielen Veranstaltungen im Mai und Juni gefeiert wird. Zu den frühlingsfrohen Arbeiten der „Farbfinderinnen“ spielte der Musiker Gabriel Jagieniak fröhlich beschwingte Melodien am Akkordeon, sang mit den Besuchern Frühlingslieder in verschiedenen Tonlagen und zeigte humorvoll sein Improvisationstalent. Mechthild Mansel hatte vor drei Jahren schon eine Ausstellung mit ihren Malschülern hier und zeigt nun selbst Arbeiten zusammen mit zwei weiteren Künstlerinnen. „Die Farbfinder sind ein On- und Off-Team, die sich mit ihren sehr unterschiedlichen Handschriften in dieser Ausstellung zeigen. Es sind außergewöhnliche, kräftige Farben und starke Arbeiten. Die Kombination von Öl- und Acrylmalerei und Grafiken ist reizvoll und macht noch mehr Spaß sie zu hängen und komponieren“, sagt Museumsleiter Frank Andert. Er hat ein Faible besonders für Grafik.

Diesmal ist nur eine Ansicht aus der Hoflößnitz „Radebeuler Weinberge mit Spitzhaus“ dabei von Constanze Hohaus. Von ihr sind außerdem Farbholzschnitte mit Dresdner Bauwerken und ein „Reigen der Heiligen“ verwitterter Sandsteinfiguren zu sehen sowie Ölbilder mit „durchsonnten Heuschobern“, eine „Gräserwalze“, Gräserbündel, die an Nester und Inseln erinnern, wo man Schutz und Geborgenheit findet. Mechthild Mansel zeigt filigrane farbige Radierungen, Gesichter mit Hand und Fuß, Paare, Tanzende, eine verlockend schwebende „Odaliske“ und „Hope“ (Hoffnung), eine aktuelle Radierung zur Weltlage. Geballt energiegeladen in kräftigen Rot- und Blautönen, umflirrt von lichtem Gelb, kommen Mansels großformatige Ölbilder mit abstrahierten Körperumrissen, auf und ab steigenden und kreiselnden Linien daher, die „Impulse“ setzen, von „Bagatellen“ und „Liebesbanden“ und „Unter-Wasser-Musik“ erzählen.

Von Petra Schade stammen die stimmungsvollen Landschaften in mal glühenden Orange- und erdigen, pastos mit Spachtel aufgetragenen Farbtönen, gemischt mit Sanden und durchzogen von blauen Rinnsalen und zartfarbene Aquarelle. Stilles, weites Land, Wiesenstück und Waldmoor, eine einsame Bucht, Strand und windzerzauste Kiefern im Abendlicht. Es sind Bilder von Malreisen nach Frankreich, in die Bretagne und die Normandie. Seit 2008 gibt es die Künstlerinnengruppe „Die Farbfinder“. Sie treffen sich spontan im Atelier im Haus von Petra Schade in Radeburg oder in der Natur zum Malen und Austausch. Die Ausstellung im Weinbaumuseum ist noch bis 12. Mai zu sehen.

Text + Fotos (lv)

Öffnungszeiten:  Di bis So 10 – 18 Uhr

http://www.hofloessnitz.de

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Neugier auf Gedrucktes. Bereits mehr Besucher als letztes Jahr auf der Leipziger Buchmesse & beim Fest „Leipzig liest“

22 Freitag Mär 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kultur, Lebensart, Literatur, Projekte, Zwischenmenschliches

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Halbzeit: 88.000 Besucher:innen auf der Leipziger Buchmesse

Der März hat seine Buchmesse wieder! Für Freunde des geschriebenen Wortes gibt es seit Donnerstag wohl kaum Orte, an denen sie ihrer Leidenschaft besser frönen könnten als in den Messehallen der Leipziger Buchmesse und den vielen Leipzig-liest-Locations in der Stadt. 88.000 Besucher:innen (2023: 72.000) kamen bereits in den ersten beiden Tagen aufs Messegelände, um die Novitäten des Frühjahrs kennenzulernen, ihre Lieblingsautor:innen zu treffen und spannenden Lesungen oder Diskussionsrunden zu lauschen.

Im Bewusstsein darüber, wie wichtig Lesen, Bücher und Dialog für unsere Gesellschaft und vor allem Demokratie sind, präsentiert sich die Leipziger Buchmesse einmal mehr als Ort der Meinungsfreiheit und des offenen Austauschs. Bereits die Eröffnungsfeier im Gewandhaus bot am Mittwochabend ein starkes Bild: Alle Gäste des Saals hielten Schilder mit der Botschaft „Demokratie wählen. Jetzt“ hoch und starteten damit die gemeinsame Initiative des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und der Leipziger Buchmesse. Auch Besucher:innen der Messe sind seit Donnerstag eingeladen, ein Zeichen für Demokratie und Freiheit zu setzen und sich mit dem Kampagnenmotiv zu fotografieren oder ein Video aufzunehmen. Dafür stehen in der Glashalle und in den Hallen 2 und 5 Fotowände bereit. Unter dem Hashtag #DemokratieWählenJetzt können die Bilder und Videos mit einem persönlichen Statement in den sozialen Medien gepostet werden.

Noch bis Sonntag präsentieren sich über 2.085 Aussteller:innen und Verlage und laden an 300 Orten in den Messehallen wie auch in der gesamten Stadt zu etwa 2.800 Veranstaltungen ein. Dabei gibt es unter den langjährigen und bewährten Formaten in diesem Jahr zwei Jubiläen zu feiern: Während die Manga-Comic-Con zehn Jahre alt wird, blickt die Antiquariatsmesse bereits auf 30 Jahre – und ist zu diesem Anlass aufs Messegelände zurückgekehrt.

Seit jeher verbindet die Leipziger Buchmesse das Lesepublikum mit Autor:innen, Verlagen und Medien, und zwar international. Den Gastlandauftritt bestreiten in diesem Jahr die Niederlande gemeinsam mit Flandern. 41 Autor:innen und Illustrator:innen präsentieren sich und ihre Werke, rund 100 Veranstaltungen, vier Ausstellungen und drei digitale Literaturinstallationen geben Einblick in das literarische Schaffen unserer Nachbarn. Wie im letzten Jahr fungiert die Schaubühne Lindenfels wieder als Stadtzentrale des Gastlandes und lädt jeden Abend zu Veranstaltungen rund um flämische und niederländische Kultur und Literatur ein – ganz nach dem Motto „Alles außer flach“.

Was wäre die Leipziger Buchmesse ohne ihre Preisverleihungen? Bereits am Messedonnerstag und -freitag wurden zahlreiche Preise vergeben, etwa der Preis der Leipziger Buchmesse – zum bereits 20. Mal –, der Leipziger Lesekompass, der Kurt-Wolff-Preis, der Alfred-Kerr-Preis, der Phantastikpreis SERAPH oder die Auszeichnung Lesekünstler:in des Jahres. Auch die diesjährigen Nominierten für den Deutschen Jugendliteraturpreis wurden bekannt gegeben.

Neben jeder Menge Inspiration und Lektüreempfehlungen bei Preisverleihungen und an den Messeständen fanden Besucher:innen bereits viele Gelegenheiten, Autor:innen zu begegnen: nicht nur auf Lesungen und zu Signierstunden, sondern auch in Gesprächsrunden, Podcastaufzeichnungen und Workshops. Die im letzten Jahr neuen Formate #buchbar, Forum Offene Gesellschaft und der JugendCampus UVERSE erfreuten sich so großer Beliebtheit, dass sie auch in diesem Jahr wieder das Programm der Leipziger Buchmesse bereichern.

Auch Fans von Manga, Comic und Co. kommen in diesen Tagen wieder voll auf ihre Kosten: Auf der Manga-Comic-Con in den Messehallen 1 und 3 erwarten sie 450 Aussteller:innen mit über 250 Veranstaltungen – von Signierstunden mit prominenten Ehrengästen aus aller Welt über Shows auf der Großen Bühne, wie den Leipziger Cosplay-Wettbewerb, bis zu Lesungen und Gesprächen im neu geschaffenen Bunten Forum.

Fachpublikum und Lesebegeisterte können sich auf der Leipziger Buchmesse noch bis Sonntag in fünf Hallen über die Neuheiten des Frühjahrs informieren.

Weitere Infos unter: www.leipziger-buchmesse.de.

Text: Felix Wisotzki, Pressesprecher Leipziger Buchmesse

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Literatur in aller Vielfalt & Forum Offene Gesellschaft & Poesie der Unzugehörigkeit aus Südosteuropa auf der Leipziger Buchmesse 2024

20 Mittwoch Mär 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kultur, Lebensart, Literatur, Projekte, Unterwegs, Zwischenmenschliches

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Ort der Demokratie und Literaturvielfalt – die Leipziger Buchmesse lädt vom 21. bis 24. März zum Meinungsaustausch ein

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Der Frühling steht vor der Tür und damit ein Ereignis, auf das sich Leser:innen, Autor:innen und Verleger:innen das ganze Jahr über freuen: die Leipziger Buchmesse. Vom 21. bis 24. März finden hier wieder unzählige Lesungen, Workshops und Veranstaltungen statt. Sie zeigen, welche vielfältigen Formen Literatur annehmen kann – und wie umfangreich das künstlerische Schaffen all derer ist, die sich ihr verschrieben haben. Als Ort der gelebten Meinungsfreiheit und Bildungsmesse thematisiert die Leipziger Buchmesse mit vielen Diskussionsrunden auch die gesellschaftliche Verantwortung, mit der wir alle zum Erhalt der Demokratie beitragen.

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2.085 Aussteller zeigen dem Publikum vom 21. bis 24. März in Leipzig, was es Neues auf dem Buchmarkt gibt. Ihre Zahl ist im Vergleich zu 2023 leicht gestiegen. Mit den aktuellen Veröffentlichungen und diversen Literaturformaten im Gepäck sind sie aus 40 Ländern angereist, haben Autor:innen eingeladen und Lesungen, Gespräche und Workshops organisiert. Das Programm kann sich sehen lassen: 2.800 Veranstaltungen warten auf die Besucher:innen an 300 verschiedenen Orten – sei es auf dem Messegelände als auch in der Stadt. Zu verdanken ist dies vor allem dem Einsatz der mehr als 3.400 Mitwirkenden, die mit „Leipzig liest“ wieder einmal das größte Lesefest Europas auf die Beine stellen.

Einen Überblick über alle Veranstaltungen gibt es in der App und online unter: https://www.leipziger-buchmesse.de/programm

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„Wir freuen uns über den ungebrochenen Zuspruch der Aussteller und auf all die Gäste aus nah und fern, denen wir auch in diesem Jahr wieder großartige Unterhaltung bieten werden. Aber auch als Ort der Diskussionen und Debatten nimmt die Leipziger Buchmesse gerade in diesen schwierigen Zeiten voller gesellschaftlichen Spannungen eine tragende Rolle ein. Wie herausragend diese ist, zeigen auch die Besuche von Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier“, so Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe.

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Mitmach-Aktion im Rahmen der Kampagne #DemokratieWählenJetzt
Jedes einzelne Mitglied einer Gesellschaft trägt Verantwortung dafür, wie sich ihre Demokratie entwickelt. Die Leipziger Buchmesse will mit ihrem Programm dazu animieren, Haltung zu zeigen und sich für eine demokratische und vielfältige Gesellschaft stark zu machen. Gemeinsam mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat sie die Initiative #DemokratieWählenJetzt gestartet. Alle Besucher:innen der Buchmesse sind eingeladen, sich mit dem Kampagnenmotiv zu fotografieren oder ein Video aufzunehmen. Dazu stehen in der Glashalle sowie in den Hallen 2 und 5 Fotowände bereit. Die Bilder und Videos können Besucher:innen in den sozialen Medien unter dem Hashtag #DemokratieWählenJetzt mit ihrem persönlichen Statement für Demokratie posten. Die Motive der Kampagne sind während der Buchmesse an vielen Orten auf dem Messegelände und in der Leipziger Innenstadt zu sehen. Ein besonderes Signal möchten die Leipziger Buchmesse und der Börsenverein bei der Eröffnungsfeier heute Abend im Gewandhaus zu Leipzig in die Welt senden. Alle Gäste im Gewandhaus sind eingeladen, ein Plakat mit der Aufschrift „Demokratie wählen. Jetzt.“ in die Höhe zu halten und so ein gemeinsames Zeichen für Demokratie, Freiheit und Vielfalt zu setzen.
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„Literatur leistet einen wichtigen und wertvollen Beitrag für die Demokratie – sie braucht jedoch auch Demokratie als Grundlage, um sich überhaupt frei entfalten zu können“, betont Astrid Böhmisch, Direktorin der Leipziger Buchmesse. „Auf der Leipziger Buchmesse zeigt sich Literatur in ihrer ganzen Vielfalt, sorgt für große Emotionen und verschafft auch Stimmen Gehör, die es sonst schwer haben. Ich freue mich darauf, sie zu hören und auf viele erinnerungswürdige Momente und Begegnungen zwischen Autor:innen, Leser:innen und Verleger:innen.“

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Das Forum Offene Gesellschaft 
Die Leipziger Buchmesse versteht sich als Plattform für Meinungsvielfalt, offene Diskussionen und freie Debatten. Diese finden vor allem im Forum Offene Gesellschaft statt. Exemplarisch für die vielen Veranstaltungen in Halle 2, Stand E600, sind folgende Diskussionsrunden:
 – Über das Thema „Lesen, informieren, wählen – Demokratie und Parlamentarismus stärken“ sprechen Dr. Christiane Schenderlein, MdB, Sprecherin Kultur und Medien der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Amy Kirchhoff, Vorsitzende LandesSchülerRat Sachsen und die Autorin Anne Rabe.
 – Die neue Entfremdung zwischen Ost- und Westdeutschland und was sich dagegen tun lässt, diskutiert die Journalistin Jessy Wellmer im Zuge ihrer Buchveröffentlichung mit dem CDU-Politiker Thomas de Maizière.
 – Auf dem Panel von PEN Berlin gehen die Autor:innen Stephan Anpalagan, Miku Sophie Kühmel, Max Annas und Sophie Sumburane der Frage nach, „Wie Rechte reden“.

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Leipzig liest – das größte Lesefest Europas
Literatur, Übersetzungen, Mangas und Comics erlebbar machen – das ist das Ziel von Leipzig liest. Ob auf dem Messegelände, in Bibliotheken, Buchhandlungen, Galerien oder Cafés und sogar auf Friedhöfen und in Kirchen – an 300 Leseorten in Leipzig wird vom 21. bis 23. März bei 2.800 Veranstaltungen das geschriebene und gezeichnete Wort gefeiert. Mehr als 3.400 Mitwirkende tragen dazu bei. Aus aller Welt reisen Schriftsteller:innen an wie Christopher Clark (UK, gebürt. Australien), Elena Malisowa (Russland), Katerina Silwanowa (Ukraine) und Alana S. Portero (Spanien). Auch zahlreiche deutsche Autor:innen sind vor Ort wie Dana Grigorcea, Bernhard Schlink und Odile Kennel. Die jungen deutschen Stimmen werden zum Beispiel vertreten von Ronya Othmann, Illona Hartmann und Toxische Pommes.

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Wie jedes Jahr sind alle – insbesondere die Nominierten – auf die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse sehr gespannt. Die begehrte Auszeichnung feiert 2024 ihr 20-jähriges Jubiläum. Dieses Jahr wurden 486 Neuerscheinungen aus 177 Verlagen eingereicht. Am Donnerstag, 21. März, werden in der #buchbar in Halle 4, E101 die nominierten Autor:innen der Kategorie Belletristik von 11 bis 12 Uhr präsentiert und von 12 bis 13 Uhr die Nominierten der Kategorie Sachbuch/Essayistik. Die nominierten Übersetzer:innen werden ebenfalls am 21. März von 13 bis 14 Uhr im Forum International + Übersetzerzentrum in Halle 4, C403 vorgestellt.
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„Alles außer flach“: Gastland 2024 Niederlande & Flandern
Die großen Fragen unserer Zeit stehen auch im Zentrum des Gastland-Programms. Aus den Niederlanden & Flandern haben sich 41 Autor:innen angekündigt, darunter viel beachtete neue Stimmen wie Lisa Weeda, Gaea Schoeters, Raoul de Jong, Gijs Wilbrink und Angelo Tijssens, aber auch bekannte Schriftsteller:innen wie Anna Enquist, Connie Palmen, Lize Spit und Stefan Hertmans. Gemeinsam mit ihren deutschen Kolleg:innen und dem Publikum werden sie in über 100 Lesungen, Gesprächen und Performances über aktuelle Themen wie Klimakrise, Überkonsum, Genderfragen, Kolonialismus, Geflüchtete weltweit und Krieg in Europa diskutieren. Begleitend laden rund 20 Kulturprojekte zu Digitalen Literaturwelten, Filmen, Ausstellungen, Residenzprogrammen, Kreativindustrie, Theater & Konzert ein. Die Eröffnung des Gastland-Messestandes findet am Donnerstag, 21. März von 10:50 bis 11:30 Uhr in Halle 4, D300/C301 statt.
Ukraine: die künstlerische Vielfalt einer Nation, die sich nicht aufgibt
Nach wir vor kämpft die Ukraine für ihre Freiheit und ihre Kultur – und muss dabei enorme menschliche Verluste hinnehmen. Wie sich das Land in diesem traumatischen Prozess verändert, thematisieren viele Veranstaltungen auf der Ukraine-Bühne und im Café Europa. Unter anderem stellen Schriftstellerinnen wie Olena Stiaschkina und Olena Sachartschenko und die Literaturkritikerin Tetiana Trofymenko ihre Werke vor. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Gedenken an den jungen talentierten Dichter Maksym Kryvtsov gewidmet, der Anfang 2024 an der Front starb. Zur Eröffnung der Ukraine-Bühne sowie zum Start des ukrainischen Programms auf der Leipziger Buchmesse sind alle Besucher:innen am Donnerstag, 20. März, um 14:30 Uhr herzlich eingeladen.

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TRADUKI: zeitgenössisches Literaturschaffen aus Südosteuropa
Unter dem Motto „Poesie der Unzugehörigkeit“ reflektiert das Literaturnetzwerk TRADUKI 2024 das Gefühl der Unzugehörigkeit mit zwanzig Veranstaltungen. Auf der Messe ist TRADUKI in der eigenen TRADUKI Kafana zuhause (Halle 4, D403) und bei zwei Veranstaltungen im Café Europa vertreten. Außerdem richtet es die beliebte Balkannacht im UT Connewitz am Samstag, 23. März aus.

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Norwegen auf der Leipziger Buchmesse 2024
Dieses Jahr reisen sieben norwegische Autor:innen, darunter Trude Teige, Cecilie Enger und Odin Helgheim, nach Leipzig, um ihre Werke vorzustellen. Man trifft sie am norwegischen Stand 305, Halle 4 sowie in der Stadt im Rahmen der rund zwanzig Veranstaltungen, die sich dem kommenden Gastland widmen. Als Einstimmung auf 2025 sind alle Besucher:innen herzlich zur Eröffnung des norwegischen Standes und zum Empfang am Donnerstag, 21. März um 13 Uhr eingeladen. Dort wird auch verkündet, welche Schriftsteller:innen unter anderem nächstes Jahr vor Ort auf der Leipziger Buchmesse sein werden.

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Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 
Ein Streben nach Gemeinsamkeit – der humanistische Universalismus – steht im Mittelpunkt des Werkes des deutsch-israelischen Philosophen Omri Boehm. Er ist Preisträger des diesjährigen Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Mit dem Journalisten Daniel-Dylan Böhmer spricht er am Donnerstag, 21. März von 14.15 bis 15 Uhr über die „moralische Wasserscheide” seit dem 7. Oktober und einen Frieden für die Region, der derzeit utopisch erscheint. Das Gespräch findet im Forum Offene Gesellschaft (Halle 2, E600) statt.

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10 Jahre Manga-Comic-Con
Die Convention in Leipzig feiert 2024 Jubiläum. Was die Manga-Comic-Con in 10 Jahren schon alles erlebt hat, zeigt die Ausstellung „10 Jahre MCC“ in Halle 3. Wie man das von Geburtstagskindern kennt, ist auch die Manga-Comic-Con größer geworden und beteiligt sich erstmals an den Abendveranstaltungen von Leipzig liest. Natürlich reisen wieder zahlreiche Ehrengäste an wie Gou Tanabe (Japan), Satoru Nii (Japan), RJ Baker (UK), Katrin Gal (Deutschland), Miguel Díaz Vizoso (Spanien) und viele mehr.

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Wer Fantasy, Science-Fiction und Horror liebt, sollte unbedingt dem Bereich Phantastik einen Besuch abstatten. In Halle 3 präsentieren Bestsellerautor:innen, Selfpublisher:innen und Verlage des Genres wieder ihre neuesten Werke und geben Einblick in Geschichten von unerschöpflicher Vorstellungskraft.

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An der #buchbar mit den Lieblingsautor:innen 
Zahlreiche Lesungen bieten den Besucher:innen wieder die Gelegenheit, ihre Stars auf der Leipziger Buchmesse live zu erleben. In der #buchbar in Halle 2 können sie auch 2024 wieder bei einem Kaffee mit den Autor:innen ins Gespräch kommen. Das neue Format, das im vergangenen Jahr Premiere feierte und sehr positiv vom Publikum aufgenommen wurde, ist in diesem März noch umfangreicher.

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Unvergessliches Erlebnis: die exklusiven Signierstunden
Ihre Idole persönlich treffen, können Bücher-, Manga- und Comic-Fans auch bei den mehr als 100 exklusiven Signierstunden in Halle 4 und 1. Von Satoru Nii (Japan) über Stefán Máni (Island) bis Flavia Scuderi (Italien) sind zahlreiche Autor:innen und Künstler:innen vor Ort und machen mit ihrer Widmung den Besuch der Buchmesse für viele Gäste unvergesslich. Einen Überblick über die Signierstunden gibt es online.

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JugendCampus UVERSE und die Verleihung des Lesekompass
Kinder- und Jugendbücher entführen in andere Welten, regen die Fantasie an und bringen spannende Abenteuer ins Kinderzimmer. Auf der Buchmesse können junge Leser:innen mehr als 250 Veranstaltungen besuchen – darunter viele Aktionen zum Mitmachen. Ihre Helden treffen Kinder in der „Lesebude“ – Jugendliche zieht es zu spannendenden Geschichten in den „Lesetreff“.

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„Erfahren, Denken, Machen, Verstehen, Wissen“ heißt es auch 2024 auf dem JugendCampus UVERSE. In der Kreativwerkstatt der Leipziger Buchmesse finden junge Leser:innen wieder zahlreiche Workshops und Angebote rund um Leseförderung, Medienbildung sowie politische und kulturelle Bildung. Darüber hinaus erwarten die jungen Leute vor allem in den Hallen 1 und 3 viele weitere zielgruppengerechte Veranstaltungen und spannende Lesungen.
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Im Rahmen der Lesekompass Sonderedition 2024 werden Kinder- und Jugend-Bücher ausgezeichnet, die durch die Verknüpfung von Text und Bild Geschichten vor den Augen der Kinder lebendig machen. Auf der Großen Bühne in Halle 3, G400 vergibt die Jury am Donnerstag, 21. März, um 10:30 Uhr je einen Preis für einen Titel mit Zielgruppe Kita-Kinder, Grundschüler:innen sowie Kinder und Jugendliche der Sekundarstufe I.
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Zweitgrößter Ausstellungsbereich auf der Leipziger Buchmesse: Bildung
Mit ihrem umfassenden Ausstellungsangebot und dem vielfältigen pädagogischen Programm FOKUS BILDUNG ist die Leipziger Buchmesse die größte Veranstaltung zu Leseförderung und Medienbildung im deutschsprachigen Raum. Auf einer der wichtigsten Bildungsmessen in Deutschland erhalten Pädagog:innen zahlreiche Anregungen für ihre Unterrichtspraxis sowie Lösungsansätze für drängende Herausforderungen im Bildungssektor. Im Congress Center Leipzig (CCL) finden viele Veranstaltungen von FOKUS BILDUNG statt. Hier präsentieren Bildungsverlage ihre neuesten Angebote, zum Beispiel Klett in seinem eigenen Veranstaltungszentrum.

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Das Forum Die Unabhängigen 
Bei 49 Veranstaltungen können die Besucher:innen die Vielfalt der Unabhängigen Verlage kennenlernen. Autor:innen wie Artur Becker, Frauke Buchholz, Dilek Güngör, Thomas Lehr oder Jochen Schimmang präsentieren hier ihre neuesten Publikationen. Auch viele Herausgeber:innen, Übersetzer:innen und Verleger:innen werden vor Ort sein. Täglich von 10.30 Uhr bis 18.00 Uhr (Sonntag bis 17 Uhr) finden Lesungen zu Neuerscheinungen, Podiumsdiskussionen sowie Empfänge statt. Der Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik wird am Donnerstag, 21. März von 14 bis 14:30 Uhr verliehen, der Kurt-Wolff-Preis am Freitag, 22. März von 13 bis 13:30 Uhr.

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Fachprogramm Buch- und Medienbranche
Mit den Auswirkungen der aktuellen globalen Krisen ringt auch die Buchbranche. Insbesondere die kleinen Verlage arbeiten wirtschaftlich am Limit. Viele Buchläden haben sich immer noch nicht von der Pandemie erholt. Um so wichtiger ist es für alle Beteiligten, sich regelmäßig auszutauschen. Beste Gelegenheit bieten dazu die diversen Fachveranstaltungen auf der Leipziger Buchmesse. Topthemen sind 2024 unter anderem Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und Social Media. Alles, was Autor:innen umtreibt, findet Beachtung im Forum autoren@leipzig in Halle 5 (Stand B700). Zur traditionellen Autor:innenrunde sind Schriftsteller:innen am 23. März von 10 bis 18 Uhr im CCL eingeladen.
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Einen Überblick über alle Veranstaltungen der Leipziger Buchmesse und Leipzig liest bieten https://www.leipziger-buchmesse.de/programm und die App.
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Öffnungszeiten und Preise
Die Leipziger Buchmesse im Verbund mit der Manga-Comic-Con sowie dem Lesefest Leipzig liest öffnet vom 21. bis 24. März. Tickets gibt es unter: www.leipziger-buchmesse.de

Text: Felix Wisotzki, Pressesprecher Leipziger Buchmesse

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Zum zehnten Mal bei der Leipziger Buchmesse auf dem Marktplatz Druckgrafik dabei: die Künstlerin und Galeristin Dorothee Kuhbandner aus Radebeul

18 Montag Mär 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Lebensart, Literatur, Projekte, Zwischenmenschliches

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Zum persönlichen Jubiläum auf der Leipziger Buchmesse etwas Besonderes im Gepäck: die Künstlerin und Galeristin Dorothee Kuhbandner und die Autorin Annette Richter mit ihrem neuen Kinderbuch „Felix, die kleine Wildsau“ aus dem ZilpZalp Verlag Radebeul.

Wahre Abenteuer eines Wildschweins

Mit dem Kinderbuch „Felix, die kleine Wildsau“ von Annette Richter und von Dorothee Kuhbandner illustriert, fährt die Radebeuler Künstlerin zum zehnten Mal zur Leipziger Buchmesse.

Eines Tages war es da. Süß, gestreift und quiekend. Lieb, wild und verspielt
sah das Tier aus blauen Augen, die lustig schielen konnten, seine neue Familie an. „Felix, die kleine Wildsau“ begleitet Dorothee Kuhbandner dieses Jahr zur Leipziger Buchmesse. Bereits zum zehnten Mal ist die Radebeuler Künstlerin und Galeristin dieses Jahr dabei vom 21. bis 24. März mit eigenem Stand (F 503) auf dem Marktplatz Druckgrafik in Halle 2.

Zum Jubiläum hat sie etwas Besonderes im Gepäck: „Felix, die kleine Wildsau“, das gleichnamige Buch über die Abenteuer eines Wildschweins ist gerade in ihrem eigenen ZilpZalp Verlag Radebeul erschienen. Saulustig, augenzwinkernd und liebevoll anrührend erzählt die Autorin Annette Richter nach einer wahren Geschichte spannende und unvergessliche Anekdoten aus dem Leben einer Familie mit einem Wildschwein. Fröhlich, farbenfroh und fantasievoll illustriert hat die Geschichte Dorothee Kuhbandner für Kinder ab sieben und alle Kindgebliebenen bis 99 Jahre. Am 22. März, um 13 Uhr laden beide zur Signierstunde mit ihrem Kinderbuch die Besucher auf der Leipziger Buchmesse an ihren Stand ein. Seit 2012 hat Dorothee Kuhbandner im ZilpZalp Verlag acht Kinderbücher herausgegeben, fast alle mit ihren Bildern gestaltet. Sie hat auch das erste Buch „Der kleine Schmetterling und die große rote Blume“ von Annette Richter illustriert, das 2020 erschien. „Mir gefällt ihre Malweise, dieses Bunte, Lebendige, auch ein bisschen frech und die Bilder kindscheln nicht. Das hat mich inspiriert“, sagt Annette Richter. Sie ist Schauspielerin, schreibt außerdem Gedichte, Chansons und Kurzprosa. Eine der Gute-Nacht-Geschichten für ihre drei Kinder, das Manuskript mit dem Schmetterling, fand sie beim Aufräumen  wieder. Dieses hat sie ursprünglich für ihre Tochter geschrieben, die inzwischen selbst Mutter eines Sohnes ist. Auf die Geschichte mit dem Wildschwein stieß Annette Richter vor ca. einem Jahr, als sie zufällig Fotos von ihm wiederfand. Dorothee Kuhbandner war begeistert davon. „Das Wildschwein Felix gab es wirklich“, so Annette Richter. Ihre Erlebnisse mit ihm hat sie aus der Erinnerung aufgeschrieben. Sie war zehn Jahre alt, als ihr Vater als Landarzt zu DDR-Zeiten im Harz mit dem Auto unterwegs eines Nachts auf der Straße eine tote Bache und ihre neun lebenden Frischlinge fand. Einen Frischling nahm der Förster, ein Schweinchen Annettes Vater und sieben kamen in den Tierpark.

Sie erzählt im Buch, wie sie und ihr kleiner Bruder plötzlich quiekende Laute aus der Kartoffelkiste im Keller ihres Hauses hörten, wie sie sich mit dem kleinen Wildschwein anfreundeten, das frei herum lief, es fütterten und mit ihm spielten, wie Felix zu seinem Namen kam, warum das Schweinchen schielte und andere Eigenarten. Wie es immer größer und wilder wurde, herumwühlte im Garten, die Kinder auch mal unsanft umriss beim Spielen und Dorfnachbarn im Feld erschreckte. Wohin mit dem wilden Hausschwein? Ein Jahr lang behielten sie Felix zuhause, sagt Annette Richter. Wie es mit dem Wildschwein weiterging, erzählt sie in ihrer dann fiktiven Geschichte mit Happy End. Neben dem Wildschwein-Kinderbuch bringt Dorothee Kuhbandner ihre Druckgrafiken, fröhlich-bunte Leporellos, kleine Heftchen mit ihren Bildern und humorvollen Lebensweisheiten, diesmal unter dem Motto „Lebenskünstler“ mit auf die Leipziger Buchmesse. „Ich vertrete Radebeul als einzige Künstlerin aus dieser Stadt seit zehn Jahren“, sagt sie stolz. Sie genießt das internationale Flair der Messe, außerdem werde sie mehr wahrgenommen mit ihrer Galerie mit Weitblick und man verkauft auch mehr, sagt Dorothee Kuhbandner. Es mache ihr großen Spaß und eine Portion Idealismus gehöre natürlich dazu. „Der Langmut macht sich allmählich bezahlt.“

Mit einer Auswahl an Neuerscheinungen aus seinem Notschriften-Verlag Radebeul ist auch ihr Mann Jens Kuhbandner wieder mit eigenem Stand auf der Leipziger Buchmesse. Seit 2003 nimmt er daran teil. „Es steigert den Bekanntheitsgrad des Verlags und geballt strahlende, Bücher liebende Menschen in den Hallen zu sehen, das motiviert sehr und braucht man einmal im Jahr“, sagt der Verleger. Drei neue Bücher nimmt er mit zum „Fest der Bücher“ nach Leipzig: „Achtopol“ – eine irrwitzige Trampgeschichte nach Bulgarien von zwei jungen Ostberlinern Anfang der 1980er Jahre von Kay Lutter, Bassist der Band „In Extremo“ und ehemals „Freygang“. Außerdem eine Neuausgabe der Erzählung „Inselmärz“ der 2011 verstorbenen Radebeuler Schriftstellerin Tine Schulze-Gerlach und „Am Brückenwehr“, eine Tagebucherzählung zwischen Kindheit und Wende von Hanns Cibulka mit Grafiken von Gunter Herrmann. Das Kinderbuch „Felix, die kleine Wildsau“ ist in der Galerie mit Weitblick und im Notschriften-Verlagsbuchladen auf der Bahnhofstraße in Radebeul erhältlich.

Text + Fotos (lv)

http://www.doro-malerei.de
http://www.notschriften.com

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Ausstellung „Auferstehung“ von Hubert Rüther auf Schloss Burgk Freital

18 Montag Mär 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Lebensart, Projekte, Zwischenmenschliches

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Schlossherrin und Kuratorin der Ausstellung Kristin Gäbler freut sich über die „Auferstehung“ der Bilder von Hubert Rüther, einem großartigen Dresdner Expressionisten des 20. Jahrhunderts.

Porträt von Hubert Rüther, gezeichnet von seiner Frau, der Malerin Irena Rüther-Rabinowicz. Sie ist in einem Aquarell von ihm zu sehen.

Farbreiche Feier der Natur
und des Lebens

Voller Kontraste, von expressiv lodernd bis sachlich konkret, erinnert die Ausstellung „Auferstehung“ an den Künstler Hubert Rüther derzeit auf Schloss Burgk in Freital.

Ein Blumenstilleben in leuchtenden Farben, zu dem sich eine Kugel und eine Pyramide im licht- und schattenreichen Formspiel auf gelbem Tischtuch gesellen, erzählt schon im Eingangsraum viel über dieses intensive, kurze und schaffensreiche Künstlerleben. Vis-a-vis dazu hängt ein Ölbild mit Bäumen, die wie riesige Tulpen mit gelben Blüten auf dem frischen Grün beschwingt in den türkisblauen Himmel ragen, hoch über den farbenfrohen Häuschen im Tal. Gleich daneben sieht man in Schwarz- und Grautönen gehaltene Ansichten von Industrieanlagen, aufgerissene Erdgruben, Förderkörbe an Seilen in der Luft und rauchende Fabrikschornsteine in der Landschaft. Ein Stück weiter Kohle- und Graphit-Zeichnungen mit lauschigen Dörfern, weiter Landschaft, heraufziehendem Gewitter und Bäumen im Sturm in Pargny, Pagnon, Rethel und Sedan, 1915 in Nordfrankreich. Zu sehen sind die ausdrucksreichen, mal heiter poetischen, mal expressiv lodernden, sachlich konkreten und eindringlichen Natur-, Reise- und Lebensbilder in der Sonderausstellung “Auferstehung“ mit Malerei und Grafik des Dresdner Künstlers Hubert Rüther (1886 – 1945) derzeit bei den Städtischen Sammlungen Freital auf Schloss Burgk.

Zeitgleich zum Erblühen in der Natur feiert die Ausstellung die Wieder- und Neuentdeckung des großartigen, ebenso farbstarken wie feinfühligen Expressionisten Hubert Rüther und zur sogennannten „vergessenen Generation“ nach Kriegsende gehörenden Dresdner Künstlers. Gezeigt werden von ihm Ölgemälde, Aquarelle, Holzschnitte und Radierungen sowie Glasgemälde für Kirchenfenster, die im Zeitraum von 1912 bis 1938 entstanden. Sie führen den Betrachter zu eindrucksvollen Landschaften und Orten in Frankreich, Italien und Österreich in den 1920er und 1930er Jahren, am Brenner, nach Capri, Rom und Tirol. Charme und Tristesse, Schönes und Bedrohliches schwingen oft mit in den Bildern, darunter Stadtansichten mit Plätzen und Straßencafés in Paris, am Hafen und Vororten in Marseille und einem Liebespaar am Montmartre, der Mann vollbepackt mit langen Baguettebroten. Schwarze Boote mit orangenen Segeln schaukeln auf den Wellen, ein Segelboot kämpft halb umgeworfen mit den Wasserstrudeln und zwei braune Frauenkörper stehen gebannt am Meer in einem colorierten Holzschnitt des Künstlers von 1920. Es sind überwiegend Leihgaben aus Privatbesitz und einige Arbeiten aus dem Besitz der Städtischen Sammlungen Freital. Darunter das Titelbild der Ausstellung „Auferstehung“ und das Ölbild „Kreuzigung“, um 1920, die sonst neben Gemälden von Otto Dix in der ständigen Ausstellung im Schloss Burgk zu sehen sind. Die letzte Gedächtnisausstellung für Hubert Rüther fand 1948 in Dresden statt. 1987 gab es erstmals wieder eine Ausstellung mit seinen Arbeiten im damaligen Haus der Heimat Freital.

„Es ist toll, dass nun neben den Bildern von Hubert Rüther in Freital zusammen mit der Städtischen Galerie Dresden dort bald eine eigene Ausstellung mit Arbeiten seiner Frau Irena Rüther-Rabinowicz, einer jüdischen Künstlerin, zu sehen sein wird“, sagt Kristin Gäbler, Kuratorin der Rüther-Ausstellung und Leiterin der Städtischen Sammlungen Freital. Die Doppelausstellung will den Besuchern das Werk und Wirken dieses Künstlerpaars näher bringen. Die Ausstellung im Landhaus Dresden findet vom 13. April bis 18. August statt. Hubert Rüther war ein ambitionierter und erfolgreicher Dresdner Künstler seinerzeit, er studierte nach einer Malerlehre in der Firma seines Vaters und zwei Jahren an der Kunstgewerbeschule ab 1911 an der dazumal Königlichen Kunstakademie Dresden bei Richard Müller, Osmar Schindler, Oskar Zwintscher und ab 1914 als Meisterschüler bei Gotthardt Kuehl. Rüthers Kommilitonen waren Otto Dix, Bernhard Kretzschmar und Irena Rabinowicz im Meisteratelier von Otto Gussmann von 1919 bis 1921, in dem Jahr heiratete er die Malerin. Von ihr ist eine federleichte Zeichnung von 1930, ein Porträt ihres Mannes Hubert Rüther mit sanftem Blick und Krawatte in der Ausstellung zu sehen. Er porträtierte sie in einem Aquarell von 1919 als junge Malerin mit roten Wangen, dunklem Haar und großen, tiefen Augen.

Sein Selbstbildnis „Das Gotteskind“ in einer Kohlezeichnung von 1915 zeigt Hubert Rüther mit Sanitätsmütze, Kreuz darauf, Uniformjacke, Brille und brennender Zigarre im Mundwinkel. Der Blick entschlossen und zuversichtlich, bestärkt vom Glauben und seinem Einsatz. Von 1914 bis `18 war der Maler im Ersten Weltkrieg als freiwilliger Krankenpfleger und kam verwundet mit einer schweren Kopfverletzung zurück. 1934 wurde Hubert Rüther von den Nationalsozialisten mit Ausstellungs- und Berufsverbot belegt wegen des Bekenntnisses zu seiner jüdischen Ehefrau, seine Arbeiten wurden als „entartet“ diffamiert und der Künstler zu Zwangsarbeit verpflichtet. Hubert Rüther überlebte die NS-Zeit als gebrochener Mann, der körperlich und seelisch erkrankt 1945 mit nur 59 Jahren starb. Die Ausstellung „Auferstehung“ mit seinem zeitlos berührendem Werk darüber, was Menschsein ausmacht, ist noch bis 20. Mai in den Räumen auf Schloss Burgk zu sehen. Außerdem zeigt eine Kabinettausstellung dort im Projektraum „Drehscheibe“ satirische Illustrationen von Tobias Wolf zum neuen Märchenbuch „Die ewige Brezel“ des Porzellankünstlers und Autors Olaf Stoy noch bis 28. März.

Text + Fotos (lv)

Öffnungszeiten: Di bis Fr 12 – 16 Uhr, Sa, So und Feiertag 10 – 17 Uhr

http://www.freital.de/museum


Ein Museumsarbeiter hängt ein Plakat zur Kabinettausstellung im Schloss Burgk auf. Dort sind derzeit Illustrationen von Tobias Wolf aus dem Märchenbuch „Die ewige Brezel“ von Olaf Stoy zu sehen.

 

 

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Zeitreise zurück zu den journalistischen Wurzeln& Spätes Rendez-vous mit Kisch

16 Samstag Mär 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, In eigener Sache, Lebensart, Projekte, Unterwegs, Zwischenmenschliches

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Gemeinsam in einem Boot: Die TeilnehmerInnen der 29k, der ersten ost- und westdeutschen Lehrredaktion nach der Wende in der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München. Oben links steht Heinrich Löbbers, der als einer der ersten Redakteure aus dem Westen bei der Sächsischen Zeitung in Dresden anfing und bis heute dabei ist und inzwischen Mitglied der Chefredaktion. In der zweiten Reihe, die dritte Frau von links ist Lilli Vostry, eine der beiden ostdeutschen DJS-Schülerinnen, links neben ihr Evelyn Zegenhagen, die heute in den USA lebt und arbeitet.


Fantastische Aussicht auf die Stadt (im Bild im Uhrzeigersinn): Fotografin Melanie, SZ-Redakteur Heinrich Löbbers, DJS-Studentin Natascha Koch und Lilli Vostry, freie Journalistin auf der Dachterrasse vom Haus der Presse in der Ostra-Allee in Dresden.

Offenheit und weiter Blick für die Wirklichkeit

Hoch hinaus auf die Dachterrasse des SZ-Hochhauses ging es gestern am Freitagnachmittag für Fotoaufnahmen und danach zum Gespräch mit Heinrich Löbbers und Lilli Vostry. Der SZ-Redakteur und die freie Journalistin sprachen mit Journalistikstudentin Natascha Koch über Erlebtes und Erfahrungen in der ersten gemeinsamen ost- und westdeutschen Lehrredaktion nach der Wende in der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München, die im Juni ihr 75-jähriges Bestehen feiert. Dazu erscheint ein Magazin mit Beiträgen ehemaliger und heutiger DJS-Absolventen.

Dresden von oben. Wunderbare Weite, bewegtes LichtFarbWolkenSpiel vor der Stadtkulisse, milde Luft und frischer Wind. Alles dabei. Hoch hinaus zu einer fantastischen Wolkenlandschaft und Aussicht auf die gesamte Stadt ging es am Freitagnachmittag auf die Dachterrasse des SZ-Hochhauses in Dresden für Fotoaufnahmen und ein anschließendes spannendes wie bewegendes Gespräch über unsere Zeit an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München, erstmals mit ost- und westdeutscher Lehrredaktion vom 5. November 1990 bis 29. Februar 1992.

Mit dabei war Heinrich Löbbers, inzwischen Mitglied der Chefredaktion der Sächsischen Zeitung und längst zuhause in Dresden, der mein sächselndes „Nu“ noch in guter Erinnerung hat. 34 Jahre ist das jetzt her. Zum 75-jährigen Schuljubiläum Anfang Juni erscheint ein Magazin. in dem einstige und heutige Absolventen mit ihren Erfahrungen aufeinander treffen. Fotografin Melanie, so hieß mal ein Hit der Puhdys im Osten, den sie nicht kennt, aber ihre Eltern, und Journalistikstudentin Natascha Koch, ihr Vater stammt aus dem Osten und sie besuchten sich oft, befragten und porträtierten auch uns für einen Beitrag im Jubiläums-Heft. Bin gespannt!

Vor dem Gespräch gingen wir für ein paar weitere, aussagereiche Fotos zusammen zum Kongresscenter Dresden hinter dem Haus der Presse. Wir liefen die Treppe hinauf, stellten uns zuerst ein Stück entfernt am Geländer auf, dann nebeneinander und gegenüber. Hennek, so nannten wir ihn in der Journalistenschule, lief oben auf der Terrasse hin und her und schaute übers Elbufer auf die andere Seite. Dann standen wir und schauten zusammen hinüber, ließen den Blick schweifen in die Ferne… Geradeaus und zur Seite. Auf einer Hälfte zogen dunkle Wolken herauf, in der Mitte und dahinter hellere Himmelsfarben. Es kam mir ein bisschen vor wie „Warten auf Godot“, eins meiner Lieblingstheaterstücke von Samuel Beckett, komisch und traurig zugleich über das Warten auf Wunder, den Retter, Erlöser, der alles zum Guten wendet.
Wohin gehen wir, die Entwicklung in unserem Land? Kommen wir uns in Ost und West näher oder entfernen wir uns wieder?

Mit welchem Blick sieht ein ehemals Westdeutscher auf den Osten? Fühlt er sich hier angekommen, akzeptiert und integriert von den Einheimischen? Wie wird er von ihnen wahrgenommen?
Wie fühlt es sich an, aus dem Osten zu kommen? Gehen da Scheuklappen an oder runter? Wie sollten Journalisten aus dem Osten berichten, was kann dabei helfen?
Was wir mit Heimat verbinden? Ob wir uns noch an den ersten Tag an der Journalistenschule in München erinnern? Zu diesen Fragen von Natascha gab es spontan viel zu erzählen, rückblickend auf Erlebtes und mit den Erfahrungen von heute und es ist noch längst nicht alles dazu gesagt. Die Fragen klingen nach, regen an zum weiteren Nachdenken. Über sich selbst, über das Schreiben, wie wir uns begegnen und mit anderen Leuten umgehen, auch wenn uns deren Meinung oder politische Einstellung nicht passt. Über Möglichkeiten und Grenzen von Offenheit, Verstehen wollen und Toleranz.

Wir zeigen Fotos aus der Journalistenschulzeit, darunter von einem Besuch der Berliner DJS-Klasse und Recherchereise in Berln. Hennek ist auf einem Bild mit riesigen, bunt graffitibemalten Mauerrresten zu sehen. Warum er da einen Helm trug?, wundert er sich im Gespräch. Er stand auf dem ehemaligen Grenzstreifen und vor einem Wachturm, in den später ein Club einzog. Ich besuchte und schrieb über das damals noch unsanierte Kunsthaus „Tacheles“(übers.: Klartext, offene Rede) in der Oranienburger Straße 52 in Berlin-Mitte. Sehe noch das mehrstöckige Gemäuer mit den großen Fensterhöhlen, ohne Rahmen vor mir, in denen die Künstler, Musiker und Bewohner saßen, rausschauten, rauchten, musizierten und drinnen konnten man fantasievolle, bunte Wandmalereien sehen, Konzerte im Kellercafé erleben und die wie in einem Bienenstock umherschwirrenden Kreativen und Gäste treppauf, treppab. Die Leute dort kamen aus über 40 Ländern. Das „Tacheles“ war eins der ersten, aus einem ehemals besetzten Haus entstandenen, soziokulturellen Zentren, derer es nach der Wende viele auch in der Dresdner Neustadt gab, Kellerkneipen, Café und Galerien mit urbaner, lebensnaher Kunst. Inzwischen ist der Charme des Bröckligen, Unfertigen weitgehend verloren, vieles schick saniert, geglättet und kommerzialisiert. Es findet kaum noch Kunst im öffentlichen Raum, auf der Straße statt, mitten unter den Menschen.

Er zeigt seinen DJS-Ausweis, Presseausweis hatten wir ja noch nicht, ich wiedergefundene journalistische Beiträge, darunter eine Reportage „Wichtig ist, was man daraus macht“ über Erfahrungen dreier Ostdeutscher, die in München studierten und eine Dialog-Szene zu einer selbst erdachten Fernsehserie samt Exposé „Spätes Rendez-vous mit Kisch“, entstanden innerhalb der TV-Ausbildung. Wir erprobten uns in allen journalistischen Genres und Darstellungsformen. Beide Beiträge haben mich beim Lesen sehr überrascht und gefreut, da ich von ihnen gar nichts mehr wusste und staune, was mir da so alles eingefallen ist mit 24 Jahren und wie zeitlos das Geschriebene teilweise ist, gerade über die Veränderungen im Journalismus und Situation in den Redaktionen in der Umbruchszeit der Wende und heute wieder.

Die Neugier, Offenheit, Schwung, Elan, Ideen und Aufbruchsgeist Anfang der 90er Jahre im wiedervereinigten Land wünsche ich mir sehr für unsere heute wieder an Veränderungen reiche Zeit. Es wurde damals viel gefragt und diskutiert, wenn man etwas nicht verstand oder wusste und spielte bald keine Rolle mehr ob Ossi oder Wessi. Faszinierend wie alle ein Thema jeder auf seine Weise in unserer DJS-Klasse umsetzte und alle sich davon etwas für sich abschauen konnten.

Text + Fotos (lv)

Ein weiterer Beitrag: „Klassentreffen in München: Wiedersehen nach 25 Jahren von Absolventen der Deutschen Journalistenschule“ steht auch auf meinwortgarten.com (vom 7. Nov. 2016, unter „Unterwegs“)


Neugier, Freude, Erinnern und Staunen über gemeinsam Erlebtes, gesammelte Eindrücke und Erfahrungen während der Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München: Heinrich Löbbers, SZ-Redakteur lud in sein Büro im Haus der Presse ein für das Gespräch mit DJS-Studentin Natascha Koch und Lilli Vostry, freie Journalistin und Inhaberin des KulturBlogs http://www.meinwortgarten.com


Immer wieder neue Blicke und Sichtweisen auf Menschen, Räume, Situationen:
Fotografin Melanie hielt unser Gespräch motivreich fest. Bin schon sehr gespannt auf die Bilder!


Der Brief noch in die DDR adressiert mit dem Aufnahmeschreiben für die Deutsche Journalistenschule in München.


Auszüge aus meiner Reportage um 1990/91 aus der DJS-Zeit: „Wichtig ist, was man daraus macht“ über die Erfahrungen dreier Ostdeutscher, die in München studierten.


Original Dialog-Szene zur selbst erdachten Fernsehserie „Spätes Rendez-vous mit Kisch“ von Lilli Vostry, entstanden in der DJS.

Kischs Stimme taucht im Redaktionsbüro der Dresdner Journalistin Stella Kirsch auf. Er macht sich mit Zitaten aus einer seiner Reportagen über Stellas langatmige, schwerfällige Kollegen lustig.

Kischs Stimme im Raum:
„Komisch, dass sich die anderen immer die interessantesten Lügen ausdenken und Sie immer nur die langweiligste Wahrheit wissen.“‚

Lokalredakteur:
„Wer spricht da, ohne gefragt zu werden! Was geht es Sie überhaupt an!“

Kisch:
„Ich wollte Ihnen einen Namen machen.“

Lokalredakteur:
„Auf Sie haben wir gerade gewartet! Unsere Auflage liegt immerhin bei über 500 000 Exemplaren. Die Zeitung, die wir machen, spricht also die Leser an.“

Kisch:
„… und unten schleicht geduckt und gedemütigt einer davon, der vieles unternehmen wollte und nichts gekonnt.“

Lokalredakteur:
„Was wollen Sie damit sagen? Dass wir vielleicht zuviel hinterm Schreibtisch hocken, anstatt rauszufahren? Wir bemühen uns. Warum verstecken Sie sich eigentlich, wenn Sie so schlau sind?“
Stella lacht. „Der kann Dich nicht hören.“

(Zitate aus: „Debüt beim Mühlenfeuer“, E. Erwin Kisch, Reportagen, Reclam)

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BilderAlbum & Neue Lyrik: Scherben & Blaue Stunde & Wolkenflügel & mehr

11 Montag Mär 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Lebensart, Poesie, Zwischenmenschliches

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Scherben

Als ich für die ersten Frühlingszweige
heute frisches Wasser holte
zerbrach die Vase
hell und leicht klang es
Wasser floss über Scherben
größere und kleine hellrote Hügel
aus Glas

schnitt mich inwendig
wie der Abschied von Dir
dünn das Blut wie Wasser
im viertelvollen Röhrchen
zeigte mir die Frau im weißen Kittel
du fauchtest sie kurz an
lagst still bei mir

auf einem Bild flieg
ich übers Meer
mit den Scherben

LV
8.3.2024
Der Scherenschnitt „Fliegen über`s Meer“ von Christiane Latendorf stammt von 2003.

Bilder
(Zum Frauentag)

Deine Bilder male
ich in Gedanken weiter
mit Worten
aus Liebe zu sich selbst
wen noch
gelebt geliebt gestritten
nie genug
reizend aufreibend
alles ausreizend

endloses Schweben
Schlittern
Zittern
Ausrutschen
Aufstehen
Weitergehen
Vor sich selber
Geradestehen
Was zählt

LV
8.3.2024

Schöne Erinnerung. Jade & Lina im Frühlingszauber, März 2021.

Blaue Stunde

Scheint als ob die Sonne
wartet
ihre letzten Strahlen streifen
mein Gesicht
den ganzen Tag schien sie
auf den Platz der Felligen
der blieb leer

ein Flatterwesen fliegt
auf einen Baum
vor der Haustür
am Fluss die Wasservögel
alles wie immer
die Luft sehr mild
die Balzrufe wild

ein heller Streifen am Horizont
hinter den Scherenschnittbäumen
zur blauen Stunde
steht die blaue Box im Flur
Jade steckt vorsichtig ihren Kopf
an den Rand springt kurz hinein

ihr steht der gleiche Gang
bevor wie der kleinen schwarz weißen
wird die grauweiß getigerte es überstehen
morgen werd ich es wissen

LV
3.3.2024

Wolkenflügel

Große weite Schwingen
im Graublau des Himmels
hinten ein schmaler Streifen Licht
Vögel kreisen über den Lichtflecken
am Fluss wie gern flög ich
mit euch schwerelos leicht
endlos getragen vom Licht

LV
3.3.2024

Was bleibt
(Für Lina)

Ein letztes Streicheln
der Wind strich über dein Fell
ein Bach rauschte leise
neben der Wiese in der frischen Erde
rot sonnenfarbene Primeln für dich und Lola
im Gras schimmerten Muscheln
erdfarben und perlmutt
sie liegen bei der Kerze
ein paar Kratzspuren am Regal
weiße und dunkle Haare
auf Kissen
ein kleines Fellbüschel
das ich in der Hand hielt
als ich dich zu fangen versuchte
du wehrtest dich mit Leibeskräften
gegen die Tabletten

ein kleines zartes Fellbündel
ich trug hielt wusch dich
hielt dich im Arm
sonst sprangst du immer weg
ließest dich kurz streicheln
manchmal auch das seidenweiche weiße Bauchfell
schnurrtest um so lauter
liebtest Pflanzen und den Geruch
von meinen Schuhen
hast mir vom Sofa aus
beim Schreiben zugesehen
und vor dich hingesehen
still und tretelnd die Decke
mit den Pfoten
wolltest mit mir und Jade weiter gehen

nun träumst du hoch bei den Sternen
gestern Abend sahen wir zu dir
in den nachtblauen Himmel

LV
22.2.2024



Da waren sie noch zusammen: Jade & Lina. Und meine erste Katze Lola.

Zwei

Zwei breiten ihre Zweigarme aus
suchend schmiegsam biegsam
tänzelnd verästelt ins Helle
verbinden umarmen
spiegeln sich in der Tiefe
des Sees
Eis zieht gefrorene Kreise
weiter und weiter durch dünne Häute
verwoben beide in der Mitte
klar erkennbar ihre Konturen
fließen zusammen

LV
17.1.2024
Das Gedicht entstand zum Foto „Elbaue“ von
Steffen Lipski

Baumgeschöpfe

An der Elbaue
Sich wiegende
biegende
verschwiegene Baumgeschöpfe
in Zweigen verflochten
das Flüstern des Wassers
wie in einem Spiegel
aufgefangene Tiefen
wankende Höhen
fließendes Sein

LV
1.3.2023
Das Gedicht entstand zum Foto
„Die Elbaue“ von Steffen Lipski

Texte + Fotos: Lilli Vostry

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Das Forum „Die Unabhängigen“ auf der Leipziger Buchmesse 2024

11 Montag Mär 2024

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Kultur, Lebensart, Literatur, Poesie, Projekte, Zwischenmenschliches

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene

Das Forum »Die Unabhängigen« der Kurt Wolff-Stiftung  ist vom 21. bis 24. März 2024 zum siebten Mal auf der Leipziger Buchmesse zu finden.

An vier Messetagen werden bei 49 Veranstaltungen zahlreiche Autor:innen,
Herausgeber:innen, Übersetzer:innen und Verleger:innen vor Ort sein. Im Zeitraum von 10.30 Uhr bis 18 Uhr (am Sonntag bis 17 Uhr Uhr) finden halbstündige Lesungen zu Neuerscheinungen, die Verleihung des Kurt-Wolff-Preises, des Alfred-Kerr-Preises für Literaturkritik, Podiumsdiskussionen und Empfänge statt. Mit über 43 Verlagen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie Podiumsgästen aus ganz Europa wird der Blick in diesem Jahr erneut darauf gerichtet, was uns als Gesellschaft bewegt und welche ästhetischen Maßstäbe Literatur setzt. Organisiert wird das von Carolin Callies kuratierte Projekt von der Kurt Wolff Stiftung und der Leipziger Buchmesse. Das
Programm findet live in Halle 5 E 313 statt und wird zudem via Livestream online zu verfolgen sein.

Darüber hinaus geht es am Buchmesse-Samstag (23. März) mit ›Die Unabhängigen. Spätausgabe‹ für einen Abend runter vom Messegelände in den Westflügel der Schaubühne Lindenfels. Dort lesen ab 19:30 Uhr neunzehn Autor:innen auf zwei Bühnen aus ihren Romanen, Lyrikbänden und Sachbüchern – wie beispielsweise Laura Leupi, Tom Schulz oder Francis Seeck.

›Die Unabhängigen‹ auf dem Messegelände

Das Programm rund um die Neuerscheinungen bildet auch in diesem Jahr wieder die literarische Vielfalt und die hohe Qualität der unabhängigen Verlage ab. Viel gelesene Autor:innen wie Artur Becker, Frauke Buchholz, Dilek Güngör, Thomas Lehr oder Jochen Schimmang präsentieren ihre neuesten Publikationen. Mit Alexander Kamber, Theresa Patzschke, Sophia Lunra Schnack oder Nora Schramm finden sich aber auch spannende Debütant:innen mit ihren Erstlingen auf dem Forum. Thematisch richten sich in diesem Jahr sowohl einige Romane als auch Sachbücher auf die klima
tisch veränderte Zukunft aus: Seien es dystopische Entwürfe von Helwig Brunner (›Flirren‹) oder Lilly Gollackner (›Die Schattenmacherin‹) oder aber pragmatische Anregungen für die Gegenwart wie die von Marko Hanecke (›Nachhaltig drucken. Gestaltung umweltgerechter Druckprojekte‹).

Feministische Blickwinkel auf Wirtschaft und Gesellschaft sind in zahlreichen Publikationen präsent: Über ›Feministische Ökonomiekritik‹ geht es Anne Engelhardt und Sandra Sieron; um ›Empowerment, Entwicklung, Erneuerung. Ohne Frauen geht es nicht voran‹ in dem vom Christa Randzio-Plath herausgegeben Band – und um Zeugnisse inhaftierter Frauen in Belarus in der von Cordelia Dvorák zusammengetragenen Sammlung ›Wenn du durch die Hölle gehst, dann geh weiter‹.
Auch der Lyrik wird wieder eine Bühne gegeben: Dabei lesen Odile Kennel, Sandra Burckhardt oder Nora Zapf aus ihren neusten Lyrikpublikationen. Den lyrischen Sammelband des russischen Dichters und Liedermachers Bulat Okudschawa stellt der Herausgeber Ekkehard Maaß zusammen mit Wolf Biermann vor.

Zahlreiche internationale Autor:innen kommen wieder zur Leipziger Buchmesse. Mit dabei sind auf dem Forum ›Die Unabhängigen‹ Alhierd Bacharevič aus Belarus, Amadú Dafé aus Portugal, Rimantas Kmita aus Litauen, Danny Ramadan aus Kanada, Kuzey Topuz aus der Türkei, David Unger aus Guatemala oder Andreas Viestad aus Norwegen. ›Alles außer flach!‹ ist das Motto des dies jährigen Gastlandes Niederlande und Flandern. Das Forum darf dazu die Graphic Novel-Autorin Judith Vanistendael sowie den Schriftsteller Eric de Kuyper begrüßen.

Auch Podiumsdiskussionen sind erneut Bestandteil des Forums ›Die Unabhängigen‹. Zum Thema ›Bücher, die wissen, wo sie stehen – Furchtlos mit Büchern handeln‹ organisiert die Initiative ›Verlage gegen Rechts‹ eine Diskussion mit Buchhändler*innen der Buchhandlungen drift, heiter bis wolkig und ROTORBOOKS. Unter dem Titel ›Über Bücher sprechen: Unabhängige Literaturpodcasts heute‹ sprechen Carolin Callies, Nefeli Kavouras, Ludwig Lohmann und Anselm Neft über
die Frage, was Literaturpodcasts für die Sichtbarkeit von Literatur leisten können.

Traditioneller Höhepunkt im Forum ›Die Unabhängigen‹ ist am Messe-Freitag um 13 Uhr die Verleihung des Kurt-Wolff-Preises, der in diesem Jahr an den AvivA Verlag (Hauptpreis) und an mikrotext (Förderpreis) geht. Der Hauptpreis ist mit 35.000 Euro dotiert, der Förderpreis mit 15.000 Euro. Die Laudatio hält die Schriftstellerin, Übersetzerin und Verlegerin Zoë Beck.

Die Unabhängigen. Spätausgabe

Zum vierten Mal zieht das Forum ›Die Unabhängigen‹ in die Stadt zur ›Spätausgabe‹. Im Westflügel der Schaubühne Lindenfels beginnt die Veranstaltung mit neunzehn Autor*innen aus Deutschland, Schweiz und Österreich am Messesamstag, dem 23. März 2024, um 19.30 Uhr. Mit dabei sein werden: die Debüts von Laura Leupi und Luca Mael Milsch die Romane von Kathrin Aehnlich, Reda El Arbi, Sebastian Guhr, Julia Hoch, Barbara Kadletz Dominika Meindl, Jürgen Teipel und Meri Valkama; Satirisches und Humorvolles von Matthias Brodowy, Ruth Herzberg und Susanne Riedel, Lyrik mit Jan Volker Röhnert und Tom Schulz sowie Sachbücher von Uta Bretschneider und Jens Schöne (›Provinzlust. Erotikshops in Ostdeutschland‹), Francis Seeck (›Klassismus
überwinden. Wege in eine sozial gerechte Gesellschaft‹) oder Iris Antonia Kogler (›Inside Underdog. Backstage-Notizen‹).

Statistik: Insgesamt sind 61 Verlage beim Forum ›Die Unabhängigen‹ und der ›Spätausgabe‹ beteiligt, darunter 52 Verlage aus Deutschland, sechs Verlage aus Österreich und drei Verlage aus der Schweiz.

Das komplette Programm steht detailliert hier: https://www.kurt-wolff-stiftung.de/dua2024/
Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/@kurtwolffstiftung6170
Kuratorin des Tages- und Abendprogramms: Carolin Callies (Lyrikerin und freie Literaturveranstalterin)

Kontaktdaten:

Kurt Wolff Stiftung, Karsten Dehler
E-Mail: info@kurt-wolff-stiftung.de, Telefon: 0341 / 9 62 71 87
Kontakt: Kurt Wolff Stiftung | http://www.kurt-wolff-stiftung.de | info@kurt-wolff-stiftung.de

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Ich bin als Freie Journalistin (Wort/Foto) seit 1992 in Dresden tätig. Schreibe für Tageszeitungen und Monatsmagazine vor allem Beiträge über Bildende Kunst, Theater, soziale Projekte und Zwischenmenschliches. Außerdem Lyrik und Kurzprosa. Bisher vier BilderGedichtKalender zusammen mit Künstlern veröffentlicht. Fernstudium Literarisches Schreiben im Herbst 2022 erfolgreich abgeschlossen, Schriftstellerdiplom. Kindheitstraum erfüllt. Fotografiere gern Menschen, Landschaften, besondere Momente.

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