Klein, keck, aufgeweckt & spielfreudig: Schwarz-weiß kariert und eigensinnig wie die Katzentiere und so bunt wie das Leben – so soll es zugehen beim ersten Open Air Kulturfestival „Karierte Katze“ im Palaisgarten in Dresden. Der Initiator, Künstler und Galerist Holger John und weitere Kreative veranstalten das Mitmachfest für alle vom 26. bis 28. Juli.

Ein buntes Fest der Fantasie ohne Katzenjammer

Drei Tage Katzenalarm mit fröhlich kulturreichem Feiern und vielen kreativen Angeboten für alle locken beim ersten Open Air Kulturfestival „Karierte Katze“ im Palaisgarten am Japanischen Palais in Dresden.

Noch klein, keck und lustig anzschauen sind die schwarz-weiß gefleckten Wesen. Einige stehen schon mit stolz aufgerichtetem Schwanz, gezwirbelten Schnurrbarthaaren und magischen Augen, andere lümmeln genießerisch auf dem Rücken oder Bauch liegend mit spielfreudig ausgestreckten Pfoten. Die wundervollen Wesen hocken, apart und liebevoll gezeichnet und in Karton geschnitten, ausgeh- und einsatzbereit auf dem Ledersessel in der Galerie Holger John in der Rähnitzgasse 17. Sie stehen im Mittelpunkt beim ersten Open Air Kulturfestival „Karierte Katze“ vom 26. bis 28. Juli im Garten des Japanischen Palais in Dresden. „Drei Tage Katzenalarm – schwarzweiß kariert – so bunt wie das Leben“, so der Untertitel sorgen dann für fröhlich kulturreiches Feiern im Grünen, mit fantastischem Blick auf die Altstadtkulisse.

„Dies ist das erste Festival in Schwarz-Weiß, doch ohne Farben vertrocknen wir, das Color der Vielfältigkeit belebt den Platz“, sagt der Initiator und künstlerische Leiter Holger John. Zusammen mit zwei weiteren Kreativen und Katzenliebhabern, Markus Richter und Johannes Richter, bringt er die „Karierte Katze“ zum Laufen. Abends werden die Bäume und das Palais farbig illuminiert. „Es geht daraum, ein Format der Fantasie zu entwickeln, etwas Eigenes, Neues, Frisches. Dresden ist ja eine Kulturstadt. Da sollte die Kultur ganz oben stehen“, sagt der umtriebige Künstler und Galerist John. „Es ist ein Mitmachfestival, nicht nur um zu konsumieren oder schlecken. Wir verschenken das Glück und laden alle ein, mitzutun und ihre künstlerische Ader zu entdecken.“

Es werden alle Altersgruppen angesprochen, Einheimische ebenso wie Touristen. Die Katze als kariertes Symboltier sei auch besonders eigensinnig, selbstständig, verführerisch und erotisch. Ebenso vielfältig, geradezu unwiderstehlich will sie sich zum Festival in den Palaisgarten einschleichen. Das Open Air hält drei Tage lang Musik, Tanz und Spiele bereit, außerdem ein großes Picknick auf der Palaiswiese, zu dem jeder Besucher Speis und Trank mitbringen und seinen Müll umweltschonend entsorgen kann. Die Palette reicht von Retro, Klassik, Jazz bis zu Hip Hop und Elektromusik. Alles sei erlaubt, nur kein Katzenjammer, davon gebe es schon genug in der Welt. Von jung bis alt können alle zu Stift, Pinsel und Farben greifen und karierte Katzen, Träume und Visionen für die Zukunft malen, die dann in einer großen Open Air-Bildergalerie am Sonntag  ausgestellt werden. “Künstler werden oft wie bunte Hunde gesehen, die aber in keine Schublade passen. Doch die bunten Hunde braucht die Gesellschaft, denn die Buntheit macht das Leben aus“, sagt John schmunzelnd, „die auch ein Spiegelbild unserer selbst ist und auch das Lächeln über die teils seltsam eingeübten Hundedressuren.“  Holger John ist selbst ein leidenschaftlicher Lustgärtner und Veranstalter einiger rauschender Feste, wie dem Titanic-Filmball im Kraftwerk Mitte, dem Venezianischen Maskenball im Schlosspark Pillnitz, einem „Festmahl der Kunst“ im Palais im Großen Garten und einem „Imaginären Museum“ zur Museums Sommernacht, und sagt: „Dresden hat ja eine große Tradition mit Feiern und es ist ein Lustgarten am Palais. Wir schauen zurück auf ein europäisches Lebensgefühl in dieser Stadt und holen es nachhause.“ Erlebbar wird dieses mit den Akteuen des Elbvenezianischen Carneval in Dresden, die opulente Lebensfreude verkörpern und Lustwandeln im Palaisgarten und nächstes Jahr geht es weiter mit einem eigenen großen Carnevals-Fest.

Den feurigen Schlusspunkt setzt am Sonntag abend die rumänische Balkanbrass-Blaskapelle „Fanfara Kalaschnikov“ mit Originalmusik aus dem Kultfilm „Schwarze Katze, weißer Kater“. „Unsere Katze ist noch ganz klein und mürrisch, sie muss gut gepflegt werden und da kann jeder mithelfen, sie gut zu erziehen“, so John. „Wer weiß, dann kann daraus noch eine elegante, schöne Tigerkatze werden.“ Katzen haben bekanntlich sieben Leben und solange soll es dieses Kulturfestival mindestens geben. Den Eintrittspreis können die Besucher selbst bestimmen und damit das Festival unterstützen. Das komplette Festivalprogramm steht ab 19. Juli auf der Webseite und dort sind auch Katzenkarten erhältlich unter www.kariertekatze.de

Text + Fotos (lv)

Geballte Farb- und Formlust

Die derzeitige Ausstellung „Madonnen & Medusen“ versammelt Arbeiten von 25 Künstlerinnen und ist noch bis 21. Juli zu sehen in der Galerie Holger John in der Rähnitzgasse 17 in Dresden.


Frau & Faun und noch ein Paar von der Malerin Angela Hampel.