









Genießen nach Katzenart
Beim ersten Open Air Karierte Katze wurden Kunst, Kultur und Lebensfreude im Palaisgarten an der Elbe mit fantastischem Blick auf die Dresdner Altstadtkulisse bei meist sonnigem Wetter und bunt gemischtem Publikum in gemütlich entspannter Atmosphäre genossen.
Ein fröhliches Fest der Lebensfreude und Fantasie ohne Katzenjammer konnten die Besucher beim ersten Open Air Kultur-Festival Karierte Katze vom 26. bis 28. Juli im Palaisgarten in Dresden an der Elbe erleben. Initiator ist der Künstler und Galerist Holger John. Das Gelände war mit lustig-originellen Katzenzeichnungen von ihm in schwarz-weiß, mit Kontrasten spielend, auf hellen Planen, Pavillons und Türmen gestaltet. Abends sprangen und kletterten die karierten Katzen mit Fahnen auf den Bäumen am Palais und auf der Fassade. Und Leuchtkatzen in warmen Rot- und Orangetönen rings um die Wiese erhellten den Besuchern den Weg. Es gab eine Bildergalerie im Freien, fröhlich bunt bemalte Papphäuschen von Besuchern mit ihren Wünschen und Visionen für die Zukunft dieser Stadt, Liebe und Frieden standen groß auf den Hauswänden. Barocke Tänze und Lebenskultur zelebrierten die Damen und Herren vom Elbvenezianischen Carneval in märchenhaft prächtigen Kleidern voller Eleganz, Anmut und Lebensfreude. Die Herren galant mit Kratzfuß und Federhüten. Fehlte nur noch der Gestiefelte Kater. Hinterher wurde an einer langen Festtafel geschmaust und getrunken. Ein Vorgeschmack auf das Fest anlässlich 350 Jahre italienischer Carneval in Dresden vom 28.2. bis 2.3.2025.
Auf der großen Bühne spielten Bands Musik für alle Geschmäcker, davor waren am Freitagabend kraftvoll mitreißende Trommelklänge zu hören. Am Sonntagabend gab es fröhlich beschwingte jiddische Lieder mit Karsten Troyke und danach feurige, temporeiche Klänge mit der rumänischen Balkan Brass-Beatkapelle Fanfare Kalashnikov, bei denen es kaum einen Besucher auf den Sitzen hielt. Da hüpfte das Herz froh im Takt mit!
Musik von Blues bis Irish Rover Beats, bei denen das Meer in allen Tönen rief und die Sehnsucht nach Unterwegssein und Ankommen, war am Glockenspielpavillon zu hören, umgeben von einer Wunderkammer mit Schaukästen und wunderlichen, schwebenden Figuren und Flügeln. Der Wind wehte wie am Meer. Die Papierseiten flogen wie Möwenflügel, der Fluss sonnefunkelnd und bewegte Wolkenlandschaft. Eine bessere Kulisse konnte es kaum geben für die Lesung meiner neuen Meer- und Katzengedichte beim Open Air Karierte Katze am Sonntagnachmittag am Glockenspielpavillon vor zufälligen, aufmerksam lauschenden Zuhörern und den Musikern. Wäre natürlich schön, die Zuhörerrunde wächst weiter.
Sicher sind die Mitmach-Kunst-Aktionen und Bildergalerie im Freien noch weiter ausbaufähig. Etwas mehr Auswahl bei der Gastronomie, auch preislich, wäre wünschenswert. Musik überwog im Programm, die leisen Töne gerieten etwas kurz.
Dafür konnten die Besucher gemütlich entspannt in Liegestühlen sitzen oder auf Decken auf dem weichen Rasen räkeln, der Musik lauschen und die Atmosphäre genießen und angeregt im Gelände umher stromern. Und überall Bilder von Katzentieren. Sie fühlen sich, nun ja, geschmeichelt und sahen es mit Wonne, wie viele Menschen es ihnen gleich taten und sich dem Schönen im Leben hingaben bei diesem ersten Open Air Karierte Katze im Palaisgarten in Dresden. Bin gespannt und freue mich auf die Fortsetzung dieses feinen, stilvollen und unkonventionellen Kultur-Festivals im nächsten Jahr!
Text + Fotos (lv)

















