
Bühne frei für die Kunst. Die weiße Leinwand füllte sich nach und nach mit einer illustren, witzig-wundersamen Figurenschar, die der Künstler und Galerist Holger John spontan und fantasiereich, nebenher erzählend, vor den Augen der Besucher zeichnete.








Kunst hautnah und voller Überraschungen
Neugierig und gespannt wie die Zuschauer vor der weißen Leinwand war auch der Zeichner und Galerist Holger John, der beim Advent im Barockviertel in der Rähnitzgasse an einem Sonnabendnachmittag wie ein Zauberkünstler aus dem Nichts eine Fülle witzig-skurriler Figuren – vom Mondmann als Reverenz an C.D. Friedrich, eine schlummernde Venus, Ilse Bähnert als Schokoladenmädchen bis zum „sächsischen Beisshasen“ und einer entschleunigten „Loschwitzer Rennschnecke“ – mit flottem Strich auftauchen ließ in seiner sehr eigenen Weihnachtsgeschichte mit viel Dresdner Lokalkolorit.
Nebenher erzählte er ebenso direkt, unverblümt, unterhaltsam und pointiert Geschichten aus seinem bewegten Künstlerleben, über den aufgeblasenen Kunstmarkt und echte, lebendige Kunst, die etwas wagt, über Hoh-, Tief und Überflieger in der Kunst und Freude an der Spontanität wie sie Kinder haben und der kleine „Fritzi“ griff sogleich als Erster in der Runde zum Filzstift und zeichnete einen Regenschirm und ein Hausboot auf das große weiße Blatt. Mit dabei war außerdem Thomas Preibisch vom „Institut für gute Laune“ in der Neustadt, der eine Blume malte als Symbol für viele weitere erblühende Ideen, wenn viele Leute zusammen Kunst machen.
Natürlich durfte auch Johns karierte Katze nicht fehlen, die für Chaos, Ungewöhnliches und Eigensinn steht und das Markenzeichen eines neuen, besonderen KulturFestivals auf der Wiese vorm Japanischen Palais ist und nächstes Jahr wieder stattfinden soll, so Initiator Holger John. Das etwas andere, wild fantasievolle und fröhliche Adventsbild kann besichtig werden in der derzeitigen Ausstellung voll stillem Zauber mit Zeichnungen von Silke Höppner in der Galerie Holger John in der Rähnitzgasse 17 in Dresden.
Nach der Kunstaktion sammelte er Spenden für den Kindergarten Rabe in der Nähe der Waldschlößchenbrücke.
Text + Fotos (lv)
Geöffnet hat die Galerie Di bis So 14 bis 19 Uhr.