Musik, die aus dem Moment entsteht & die Natur spielt mit: Der Jazzmusiker und Initiator des Musiksommer Bärenstein, Hartmut Dorschner in Aktion, in einem Garten in Wachwitz,

Von Freejazz bis Klangwanderung im Wald

Der 3. Musiksommer Bärenstein hält wieder ein vielfältiges Programm mit Konzerten, Workshop zum Mitmusizieren und einem Fest der Künster im Sommer bereit. Losgeht`s am 6. Juli, 16 Uhr im neuen Veranstaltungsraum.

Klänge in aller Vielfalt vor bezaubernder Naturkulisse locken beim bereits 3. Musiksommer Bärenstein. Unter dem Motto „Hört auf!“ stehen wieder mehrere Konzerte, ein Fest der Künste, Ausstellungen, eine Gedicht-Lesung mit Natur- und Katzenpoesie und eine Klanginstallation auf dem Programm vom 6. Juli bis 6. September in dem kleinen Ort im Osterzgebirge.

Der Titel des Musiksommers spielt auf den Bergmannsgruß Glück auf an, steht aber auch für ländliche Abgeschiedenheit und Ruhe, Skepsis gegenüber Neuem und für Aufhorchen. Als Logo sieht man statt der Schlägel und Eisen zwei Noten auf dem Plakat. Neben dem Kunsthaus Bärenstein gibt es dieses Jahr einen neuen Spielort in einem leeren Ladengeschäft im Erdgeschoss in der Kirchgasse 2. „Das Haus öffnet sich zum Markt hin. Dadurch sind wir als Veranstaltungsort präsenter“, sagt Hartmut Dorschner, Musiker und Initiator des Musiksommer Bärenstein. Veranstaltet wird dieser vom „kult-ur-art“ Kunstverein zu Bärenstein. Das alte Gebäude wollte die Stadt Altenberg schon seit 20 Jahren verkaufen. Dorschner hat es erworben vor zwei Jahren und einen Raum mit großem Schaufenster hergerichtet als „Musikladen“. Dort ist Platz für ca. 50 Besucher.

Eingeweiht wird der urige Veranstaltungsraum mit einem Konzert mit Freejazz, improvisierter Musik vom Feinsten mit den zwei Musikern Hartmut Dorschner am Saxofon und Matthias Macht am Schlagzeug am 6. Juli, um 16 Uhr. Die beiden feiern dieses Jahr ihr  genmeinsames 30-jähriges Bühnenjubiläum und leiten auch wieder als Dozenten die Werkstatt mit dem BärensteinOrchester vom 7. bis 12. Juli, diesmal zum Thema Komposition. „Wir erfinden Riffs, kleine Akkordfolgen und Basslinien und darüber kann man Melodien entstehen lassen“, so Dorschner. Rund zehn Teilnehmer im Alter von 13 bis 60 Jahren, die gern zusammen musizieren, sind wieder bei diesem Workshop dabei. Die meisten kennen sich bereits. In dem Raum stehen auch zwei Flügel. An einem davon spielt Oxana, ihr Sohn Leo bläst Triola und Tenorsaxofon. Hans als Jüngster in der Runde lernt neben Saxofon jetzt auch Schlagzeug spielen. Eleni ist von Akkordeon nun auch auf Saxofon umgestiegen. Das Konzert mit dem BärensteinOrchester, bei dem sie ihre Workshopergebnisse präsentieren, findet am 12. Juli, um 19 Uhr im „Musikladen“ statt.

Außerdem kann man verschiedene Künste bei einer „Tanz-Mal-Musik“-Aktion am 2. August, 16 Uhr erleben. Gleich drei Ausstellungen eröffnen am 3. August, 13 Uhr in der Kirchgasse 2, 10 und in der Kirche Bärenstein mit Arbeiten von Anita Rempe, Mario Nitschke, Klaus Liebscher, Dorota und Reinhard Zabka. Klaus Liebscher ist ursprünglich Geisinger und wird seine farbenfreudigen Tüpfelbilder in der Kirche zeigen. Um 15 Uhr beginnt dann eine Klang-Wald-Wanderung mit der Sängerin Agnes Ponizil.

Der Musiksommer Bärenstein wird dieses Jahr gefördert mit 3 000 Euro von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, letztes Jahr gab es 5 000 Euro, so Dorschner. Außerdem gibt die Ostsächsische Sparkasse 1 500 Euro und der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds unterstützt das Konzert mit der Band „CulturClash“ am 17. August, 16 Uhr. „Die Besucher kommen aus Bärenstein und Umgebung, auch aus Dresden. Wir haben auch schon Fans und Leute, die sich in den Ort verliebt haben und am liebsten dorthin ziehen würden“, so Hartmut Dorschner. „Es wäre schön, wenn noch mehr Künstler nach Bärenstein kommen. Im Kunsthaus ist Platz genug als Wohngemeinschaft.“ Den Musikladen will er gern über den Musiksommer hinaus für Veranstaltungen nutzen gemeinsam mit anderen Interessierten.

Text + Fotos (lv)