
Mit viel Herzblut, Witz, Charme und Schwung spielt, singt und tanzt das Damen-Quartett, vier Freundinnen in einer tief verschneiten Berghütte, in der weihnachtlichen Revue „Weiße Zeiten“ in der Comödie Dresden. Foto: Robert Jentzsch
Weihnachtszauber mit viel Witz und Charme und
einem sprechenden Rentier als Herz- und Seelentröster
Eine Bescherung mit reichlich Turbulenzen, Überraschungen, viel Humor und Gesang weckt Vorfreude und Weihnachtsmuffel in der Revue „Weiße Zeiten“ in der Comödie Dresden.
Hausfrau Doris und ihre Freundinnen freuen sich auf Weihnachten. Abseits vom familiären Trubel in weiß verschneiter Landschaft in einer gemütlichen Berghütte wollen sie diesmal feiern. Die Ehemänner dürfen mit und sollen einen Tannenbaum im Wald schlagen. Doch sie lassen auf sich warten und dann zieht auch noch ein Schneesturm auf. Eine Bescherung mit reichlich Turbulenzen und Überraschungen ist die weihnachtliche Revue „Weiße Zeiten“ von Tilmann von Blomberg, Carsten Gerlitz und Katja Wolff, die auch Regie führte. Die Premiere war im November in der Comödie Dresden.
Voller Vorfreude, aufgeregt und quirlig wie das Schneegestöber draußen
schwirren die vier Frauen in Wintersachen und mit Skiern in der urigen Berghütte umher. Doch mit der zunächst himmlischen Ruhe ist es bald vorbei. Der Tisch ist mit Kerzenleuchtern und Geschirr festlich gedeckt. Die erste Flasche Rotwein geleert. Dann ertönt plötzlich auch noch eine Stimme wie aus dem Nichts, die sich als sprechendes Rentier Rüdiger aus dem blinkenden Bilderrahmen an der Wand herausstellt. Eine schöne Idee! Rüdiger hat Zeit und Geduld und scheint alle Sorgen und Wünsche der vier Damen zu kennen. Er stellt sie vor, steht ihnen bei, tröstet, hört ihnen zu und muntert sie auf. Doris, die fürsorgliche Hausfrau und Rentnerin (Eva Brunner) im Strickpullover. Sie hat Kartoffelsalat mitgebracht in der Tupperdose und kann nicht rumsitzen. Beherzt greift sie zur Axt und schlägt selbst ein kleines Weihnachtsbäumchen. Viola, die vornehme und glücklich geschieden (biestig: Heike Jonca) erwartet Niveau zu Weihnachten und verteilt gehässig Seitenhiebe nach allen Seiten.
Tanja, die 43jährige Mutter mit Kleinkind im Rucksack (überdreht: Nini Stadlmann) gibt sich cool, lacht übertrieben laut, hat ihr Babyfon immer griffbereit und ist doch überfordert. Sie sehnt sich nach ein bisschen Ruhe. Die Karrierefrau Gaby (Franziska Becker) spielt die Femme Fatale, gibt sich lässig entspannt und ist genervt vom Kindergeschrei. Sie hat bei einem Catering Hirschgulasch und Knödel in die Berge bestellt. Immer wenn es brenzlig wird und der Streit ausartet, kommt Rentier Rüdiger zu Hilfe. Er hört sich nacheinander an, wie die vier Freundinnen ihr Herz ausschütten, warum sie Weihnachten nicht mit der Familie oder Partner feiern und sie offenbaren ihre Sehnsüchte und Träume, welche die Frauen in anderem Licht zeigen.
Der Schneesturm und die Sorge um ihre Männer, die sie versuchen zu erreichen, lassen die Sticheleien vergessen und bringen sie wieder näher zusammen.
Mit viel Herzblut, Witz, Charme und Schwung spielt, singt und tanzt das Damen-Quartett mit bezaubernden Stimmen, viel Swing, Slapstick und Varietémusik abwechselnd fröhlich, verlockend, mitreißend, kraftvoll und leise wehmütig die bekanntesten Weihnachtshits von Jingle Bells, O Holy Night bis Gloria mit neuen, humorvollen Texten. Und plötzlich werden Wunder wahr für alle vier Frauen. Auch sie gehen herzlicher und mitfühlender miteinander und ihren Liebsten um. Das Rentier sieht es lächelnd. Zuletzt singen sie gemeinsam mit dem Publikum das Lied „Sind die Lichter angezündet“ mit dem Wunsch überall soll Frieden sein. Reichlich Beifall gab es für diese wunderbare, herzerwärmende und rundum gelungene Weihnachtsgeschichte der besonderen Art.
Text (lv)
Nächste Termine:
12.12., 13.12., jeweils 19.30 Uhr und 14.12., 15 und 19.30 Uhr
http://www.comoedie-dresden .de