„Fliegender Fisch“ & „Rast“: die Künstlerin Katharina Probst vor ihren Arbeiten.
Fliegende Fische und Lavafelder
Vielfarbig-surreale Elblandschaften und Ansichten von Lanzarote zeigt zurzeit die Ausstellung „HORIZONTverschiebung“ von Katharina Probst in der „Galerie mit Weitblick“ Radebeul.
Faszinierende Farbenspiele und Gegensätze von Landschaft,
Kargem und Lebendigem zeigt die derzeitige Ausstellung
“HORIZONTverschiebung“ mit Malerei von Katharina Probst
in der „Galerie mit Weitblick“, Obere Bergstraße 13 in Radebeul.
Ihre Elblandschaften sind den Lanzaroter Ansichten gegenübergestellt. Zu sehen sind von ihr Ölbilder und Aquarelle aus den letzten vier Jahren in der kleinen Wochenend-Galerie mit Atelier, welche die Radebeuler Künstlerin Dorothee Kuhbandner im nunmehr siebenten Jahr betreibt. Nahe der Weinberge gelegen, schauen neben Kunstinteressierten auch oft Spaziergänger hier herein, angenehm überrascht von der farbenfrohen Kunst-Oase. Sie und Katharina Probst kennen sich vom Radebeuler Grafikmarkt und von der Dresdner Künstlermesse. „Ich mag die Farbigkeit der Bilder und den eigenen Stil“, sagt Dorothee Kuhbandner.
Die Bilderwelt von Katharina Probst ist konkret und surreal zugleich, mal verwebt sie Figürliches und Pflanzliches mit Blick auf menschliche Eigenarten romantisch bis skurril. Die neuen Arbeiten sind eine Mischung aus Landschaft und Stillleben. Erlebtes und Erfundenes fließen in reizvollem Kontrast zusammen auf Papier und Leinwänden. “Ich suche einen Ausdruck für ein Erlebnis, ein Gefühl oder Stimmung“, sagt Katharina Probst. Gern sitzt sie am Wasser und lässt sich davon inspirieren. “Dieses Fließen, die Farbreflexe auf dem Wasser. Der Fluss ist für mich wie ein Lebensschiff – eine Lebensreise.“ Die Bilder sind vieldeutig und regen die Fantasie an.
Da schwimmen ein leeres Ruderboot und eine Ente auf der Elbe. Gleitet ein Ruderer durch wogende Farbstrudel. Sieht man feuerrote und verbrannte, ascheschwarze Berge. Schwarzer Strand und Meerblau. Dunkle Schlackewüste, erstarrte Lava und rot saftige Kaki-Früchte. Kaki und Zitrone. „Der Fang des Tages“, ein Papageienfisch, liegt ausgebreitet. Ein fliegender Fisch im weiten Himmel, garniert mit Lauchstangen und darunter aufragende Berge, ist buchstäblich eingefangen im Titelbild der Ausstellung. Die „Horizontverschiebung“ bezieht sich auf den besonderen Blickwinkel, wie Katharina Probst die Landschaft in Lanzarote erlebte. „Es ist eine Insel der Elemente. Der Sternenhimmel erscheint greifbar nah und das Meer als ein blaues, ewig weites Band am Horizont. Die Wahrnehmung ist eine andere und der Blick erweitert sich“, erzählt sie. Im Dezember 2018 führte sie eine Studienreise in den Süden von Lanzarote. Sie wohnte bei Freunden. Abends saß Katharina Probst in der Küche und malte zusammen mit einer Freundin, die Musikerin ist.
Aus dem Erlebten, Erfahrungen, Erinnerungen und nach fotografischen Skizzen entstehen ihre Bilder. Sei ihrer Teilnahme an den „Vogtländischen Malertagen“ 2014 holt Katharina Probst zunehmend Landschaftserlebnisse auf die Leinwände. Sie wurde 1965 in Crimmitschau/Sachsen geboren. 1990 begann ihre künstlerische Arbeit. Katharina Probst studierte von 1997 bis 2001 Theatermalerei an der Dresdner Kunsthochschule, arbeitete als Theatermalerin im Landestheater Eisenach und als Kostümmalerin an der Semperoper Dresden. Seit 2008 lebt und arbeitet Katharina Probst als freischaffende Malerin und Grafikerin in Dresden. Sie schätzt besonders den Renaissancemaler Hans Holbein d.J. und den naiv-surrealen Maler Henry Rousseau. Die Ausstellung “HORIZONTverschiebung“ ist noch bis 1. September in der „Galerie mit Weitblick“ Radebeul zu sehen.
Text + Fotos (lv)
Weitere Fotos zur Ausstellung folgen.
Geöffnet: Sa & So 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung.
Die Künstlerin ist am 13., 14., 20., 27. und 28.4. anwesend.