

Auf dem Weg zur Leipziger Buchmesse. Beflügelt Lesen & die Fantasie.







Lesevergnügen am reich gedeckten BücherKunstTisch: Ein Traum wurde wahr mit meinem ersten Buch „Geliebte Ungeheuer“ mit Katzenpoesie, aus dem ich las am Stand von Dorothee Kuhbandner. Beim Lesen der Gedichte steigt das Interesse am Habenwollen deutlich. 🙂 Es war individuell, beglückend und schön, unmittelbar die Reaktionen der Zuhörerin zu erleben.

Mit meinen „Geliebten Ungeheuern“ auf der Leipziger Buchmesse
Im Reich der Bücher locken noch bis morgen, Sonntag von 1ß bis 18 Uhr, zahlreiche neue Bücher, neue Formate und Lesungen in fünf Hallen kleine und große Besucher.
„Worte bewegen Welten“, so heißt das diesjährige Motto der Leipziger Buchmesse. Das klingt groß, kühn und visionär. Wie leicht sind sie dahin gesagt, was können sie wirklich bewirken und welche Worte braucht es dafür, um gehört zu werden?! Zumindest regt es neue Ideen, Impulse und Denkansätze an. Zumindest bewegte sich wieder ein großer, bunter Menschenstrom vom Bahnhof in Leipzig aus in Richtung Messegelände gleich am Eröffnungstag am Donnerstag. Das tat gut zu sehen. Vom Kind an der Hand der Eltern, über junge Leute in Grüppchen, Neugierige, Lesehungrige, alle die mit Büchern und neuen Medien irgendwie umgehen, machten sich erwartungsvoll auf den Weg.
Im Reich der Bücher locken vier Tage lang noch bis Sonntag in fünf Hallen wieder zahlreiche neue Bücher, neue Formate und Lesungen mit bekannten und neuen AutorInnen aus nah und fern. Gastland ist dieses Jahr Norwegen. Schon am Eröffnungstag gab es etliche feurige, fantastische und erlesene Momente. Unter den umher wandelnden Gestalten aus der Manga Comic-Welt mit eigener Messe waren beflügelnde Boten, gehörnte und teuflische Wesen und viele Tiergestalten.
In einer Podiumsdiskussion ging es vor vollen Rängen um „Mensch und KI“, welchen Einfluss künstliche Intelligenz auf Urheberrecht und Schöpfung nimmt. Ein interessantes wie brisantes Thema. Da ging es um sogernannte „Schattenbibliotheken“ mit Datenbanken und Texten, von Hackern und Geschäftemachern von Webseiten von Verlagen und Autoren gestohlen, heruntergeladen und illegal genutzt. Um KI damit zu füttern und zu trainieren wohl als Denkmaschinen. Eine gruslige und absurde Vorstellung, solch künstliche Programme könnten einmal menschliche Gehirne ersetzen, uns vorschreiben und entscheiden wie wir zu denken und handeln haben! Nur Bequemen und Denkfaulen kann das egal sein. Als kreatives Werkzeug und Hilfsmittel oder für Routinearbeiten in der Verwaltung sind entsprechende KI-Entwicklungen sicher vorstellbar. Das Problem der missbräuchlichen Nutzung ist bekannt, seit es E-Books und digitale Medien gibt. Da gibt es noch viel hinsichtlich Urheberrecht neu zu bedenken und regeln. Damit die Selbstbedienungsmentalität ohne etwas dafür zu zahlen im Umgang mit digitalen, leicht zugänglichen Medien nicht überhand nimmt und die Schöpfer der Werke, ob Musik, Bilder oder Blogs wie dieser, auch etwas davon haben.
Katzen & Engel
Sie zieren die Wände am Stand C302 in Halle 5 bei der Künstlerin und Galeristin Dorothee Kuhbandner aus Radebeul. Ein Augenschmaus, Kunst- und Lesegenuss in einem sind ihre farbenfrohen und witzig originellen Bücher, Zeichnungen, Türrahmenbilder, Leporellos und Wundertüten mit überraschendem Inhalt. In ihrem Zilp Zalp Verlag, benannt nach dem kleinen Singvogel, erschien im März mein erstes Buch „Geliebte Ungeheuer“ mit Katzenpoesie und ihren zauberhaften Zeichnungen. Es war schön, daraus einige Gedichte zu lesen und etwas Eigenes auf diesem großen Bücherfest dabei zu haben. Es hat geholfen! Mein Katzenbuch hat schon einige Liebhaberinnen gefunden. Meine „Geliebten Ungeheuer“ reisen mit ihnen nun in die Welt hinaus, von Dresden aus, in den Spreewald nach Kassel bis nach Reutlingen an der Schwäbischen Alp, wo sie im Leben nie hinkamen! Das freut mich sehr und dass sie in den Gedichten und Bildern weiter leben, andere Menschen erfreuen und auch trösten mit all den lustigen und traurigen Momenten, die ein Menschen- und Katzenleben bereithält.
An den Ständen nebenan gibt es schöne Dinge aus handgeschöpftem Papier und fantasievolle Druckgrafik zu sehen und erwerben. Die Papierkunst stammt von Ulrike C. Franz am Stand C308. Sie hatte selbst lange Katzen und freute sich über mein handsigniertes Katzenbuch. Ihr erster Kater hieß Amadeus, er war ein Freigänger und wurde 15 Jahre alt. Später hatte sie ein Katzenpärchen, gerade zu der Zeit als Charles und Diana in England heirateten und nannte ihre Schmusetiger nach ihnen. Die elf Junge in einem Wurf bekamen! Das Jüngste und Schwächste behielten sie, diese Katze wurde 25 Jahre alt! So viele neue, schöne Katzengeschichten gleich zu hören nach der Lesung war toll.
Preise der Leipziger Buchmesse für „Halbinsel“, „Feuerdörfer“ und „Pop-up-Propaganda“
Buchpreise und eigene Entdeckungen und Empfinden auf der Buchmesse sind immer wieder spannend und aufschlussreich. Sie spiegeln die Vielfalt der nominierten Bücher, Trends und aktuelle Themen in der Gesellschaft wider, die auch bei der Auswahl und Entscheidung der Jury wohl eine Rolle spielen. Diesen Eindruck konnte man dieses Jahr besonders erleben beim zum 21. Mal verliehenen Preis der Leipziger Buchmesse am Donnerstag in der Glashalle. Die Sonne schien gerade in dem Moment mit aller Kraft aus strahlend blauem Himmel. Aus 506 Einreichungen von 166 Verlagen entschied sich die Jury unter Vorsitz von Katrin Schumacher, Rundfunkredakteurin mit eigener Büchersendung bei MDRKultur, für die Preisträger. Es war von einer „Vergangenheitsausgrabung“ und „Aneinander reiben der Generationen“ die Rede. Der erste Preis in der Kategorie Übersetzung ging an das Buch „Feuerdörfer“ (Aufbau Verlag) mit Zeitzeugenberichten über deutsche Wehrmachtsverbrechen in Belarus. Es erschien im Original vor 50 Jahren und wurde von Thomas Weiler ins Deutsche übersetzt.
Er macht „dieses Feuergedächtnis erstmals deutschen Lesern zugänglich. Das unvorstellbare Leid und Grauen, die politischer Extremismus und Faschismus auslösten, brachten auch den Übersetzer an seine Grenzen“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Starker Tobak, erschütternd und kein leichter Lesestoff. Ob der Preis die entsprechende Leserschaft bringt, bleibt zu hoffen. Da hatten es Bücher wie die Neuübersetzung aus dem amerikanischen Englisch ebenfalls nach 50 Jahren von Erica Jongs bekanntem Buch „Angst vorm Fliegen“ über Feminismus und ungezügelte Lust und Liebe auf Männerkörper und der Roman „Umlaufbahnen“ von Samantha Harvey freilich schwer. Macht aber dennoch neugierig und Lust, Erica Jongs Klassiker der Frauenliteratur mal wieder aus dem Bücherregal zu nehmen.
Ohne Preis blieb, aber nicht weniger spannend und gut zu wissen, dass es dieses Buch gibt, auch das Sachbuch „Rainer Maria Rilke oder Das offene Leben“ (Insel Verlag), eine Biographie von Sandra Richter. „Durch sie lernen wir Rilke und sein Leben neu kennen“, lobte die Jury. Den Preis bei den Sachbüchern gewann allerdings das Buch „Pop-up-Propaganda – Epikrise der russischen Selbstvergiftung“ (Matthes & Seitz Berlin) von Irina Rastorgueva. In der Kategorie Belletristik entschied die Jury für den Roman „Halbinsel“ von Kristine Bilkau (Luchterhand Verlag), der von einem Mutter-Tochter- und Generationskonflikt zwischen Idealen, Scheitern und Aufrichtigkeit erzählt. Die Tochter ist Umweltaktivistin, entdeckt in einem Unternehmen Greenwashing und zieht sich völlig desillusioniert zurück in die familiäre Welt und konfrontiert ihre Mutter mit ihren verlorenen Träumen und Ängsten. „Es ist eine Geschichte über eine Mutter, die versucht die Zuversicht ihrer Tochter zu retten, um selbst hoffnungsvoll zu bleiben und sie sehnt sich nach einer Sprache der Aufrichtigkeit“, sagt Kristine Bilkau über ihr Buch. „,Halbinsel` zeigt ein Gesellschaftsbild. Der Roman beunruhigt mit seinen leisen und lauten Fragen an die Gesellschaft“, begründete die Jury ihre Preisvergabe.
So wie der Stoff seinen AutorIn findet, wird auch jedes Buch seine LeserInnen finden, ob nun preisgekrönt oder nicht. Da steht man plötzlich unverhofft auf der Leipziger Buchmesse vor einem Stand der bis dato kaum als Literaturland bekannten Philippinen und wird angenehm überrascht von der Fülle an interessanten, unkonventionellen Büchern, oft sehr ansprechend illustriert aus diesem südostasiatischen Land. Das reicht von Romanen und Comics zu sozialen Themen, politischen Umwälzungen, Klima-Katastrophen und Coming-of-Age-Geschichten bis zu einem bilderreichen Buch über die Straßenkatzen von Manila. Wie schauen sie auf die Welt? Das will ich unbedingt wissen. Philippinische Literatur wartet darauf, entdeckt zu werden. Das Land ist Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2025 im Herbst.
Die Leipziger Buchmesse lockt noch bis morgen, Sonntag, von 10 bis 10 Uhr mit einem reichhaltigen Programm.
Text + Fotos (lv)
http://www.leipziger-buchmesse.de




Handgeschöpfte Papierkunst gibt es am Stand von Ulrike C. Franz und fantasievolle Druckgrafik am Käsebüdchen.







Mit Spannung erwartet: Der Preis der Leipziger Buchmesse für Belletristik ging dieses Jahr an den Roman „Halbinsel“ von Kristine Bilkau.





Fesselnde Lektüre: Eine Besucherin mit ihrem gerade erworbenen Buch „Echokammer“ von Ingar Johnsrud aus Norwegen, der Autor signierte nach seiner Lesung mit viel Resonanz. „Der beste norwegische Thriller der letzten zehn Jahre“, findet krimlitteratur.com


Überraschend reichhaltig, interessant und geheimnisvoll: Die Literaturszene der Philippinen hat in den letzten fünf Jahren ein rasantes Wachstum erlebt und ist erstmals mit einem Stand auf der Leipziger Buchmesse dabei und Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse 2025.










Meine Schätze von der Buchmesse & neugierige Fellwesen
Meine Fellmusen & Buchkatzen Jade & Lina und Lola. Ihnen habe ich mein erstes Buch „Geliebte Ungeheuer“ mit Katzenpoesie gewidmet.
Sonne mit Kaffeeflecken
Gerade noch im Wintergarten
die Weide und ihre Sonnenkätzchen gesehen
fällt ein Schatten auf die Sonne
verfärbt von schwarzem Kaffeesatz
beide Hände voll floss der Strahl
aus der Tasse
Flecken auf den Strahlen
auf dem Tisch liegen meine Schätze
von der Buchmesse
Schneckenpostkarten Lesezeichen
ein Verzeichnis der Insel-Bücherei
eine Lyrikpreis Ausschreibung
eine Karte mit einer Auflistung von Dingen
in denen wir erstaunlich gut sind:
All unser Geld ausgeben
Ignorieren dass wir pleite sind
den leeren Platz mit lauter schönen
neuen Büchern füllen
eine Karte Natur aus Sicht des Menschen
er rot im Mittelpunkt und alles Lebendige
schwarz um ihn herum
und die Natur aus Sicht der Natur
vielfarbig blühend und schwirrend
der Mensch im Kreis mit allem Anderen
„… die Existenz musz poetisch sein“,
verlangt Friederike Mayröcker
anders wäre sie nicht zu ertragen
LV
28.3.2025