2919_19_sherlock-holmes-und-die-schnecken-von-eastwick-boulevardtheater-dresden_5

Foto: Robert Jentzsch

Humorvolles Verführungsspiel mit dem Meisterdetektiv

Er ist ein genialer Denker und etwas schrulliger Gentleman, der Licht in jedes Verbrechen bringt und immer einen kühlen Kopf bewahrt. Dem berühmtesten Detektiv aller Zeiten aus den Romanen von Sir Arthur Conan Doyle, der erste erschien vor nunmehr 130 Jahren, huldigt die Kriminalkomödie “Sherlock Holmes und die Schnecken von Eastwick“ aus der Feder von Schauspieler Michael Kuhn.

Die Premiere war am Sonntagabend im Boulevardtheater Dresden. Dieser ebenso verwicklungs- wie verführungsreiche Kriminalfall stellt den britischen Meisterdetektiv im karierten Mantel und Kappe und seinen Gehilfen Dr. Watson vor sehr weibliche Rätsel unter Regie von Olaf Becker. Im Salon des mondänen Landsitzes treffen sie in einer unheimlichen Gewitternacht auf den leblos auf dem Chesterfield-Sofa sitzenden Earl of Eastwick (Stephan Schill). Der nicht nur ein passionierter Rosenzüchter und Schneckenforscher war, sondern auch den Frauen sehr zugetan. Alle vier Damen in seinem Haus sind des Mordes verdächtig, sie kokettieren mit ihren Reizen, lästern übereinander mit spitzer Zunge und jede hat ihr kleines pikantes Geheimnis. Das blonde, kesse Hausmädchen Melody (Sarah Gebert) und die raffinierte ägyptische Köchin Yasmina (Ilona Raytman) ebenso wie die eifersüchtige Ehefrau Carla (Dorothee Krüger) und ihre ungeniert liebestolle Mutter (Monika Hildebrand).

Cool und galant löst Sherlock Holmes (Boris Schwiebert) den verzwickten Fall, in Denkerpose, im Rauch der Tabakpfeife und mit Lupe, begleitet von seinem gewitzt-tolpatschigen Gehilfen Watson (René Geisler). Um ein Haar erwischt es auch die so neugierig wie geschwätzige Hauswirtin Mrs. Hudson (Katrin Jaehne). Eine gelungene Mischung aus Spannung, schwarzhumorigem und verruchtem Witz und Grusel mit altenglischen, mitreißenden Musik- und Tanzeinlagen und überraschenden Wendungen ist diese Inszenierung.

Zuletzt bleibt nur noch der Gärtner mit auffallendem Bart übrig, der unerwartet auftaucht, sich genauso gut mit Rosen und Schnecken auskennt wie der Hausherr und gelegentlich Schach spielt. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Begeisterter Beifall vom Publikum für einen intelligent-vergnüglichen Abend.

Nächste Vorstellungen: 27.2., 19.30; 2. und 3.3., 19.30; 4.3., 15+19.30; 5.3., 14+18
und 6.3., 19.30 Uhr

 

 

Werbung