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meinwortgarten.com

~ Das Dresdner Kulturgewächshaus im Netz

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Kategorien-Archiv: Poesie

Konzert zu Ehren von Joni Mitchel bei den Jazz-Tagen Dresden

08 Mittwoch Nov 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Musik, Poesie, Projekte

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Zelebrieren Songs von Joni Mitchel: die drei Multi-Instrumentalistinnen und Singer-Songwriterinnen Anne de Wolff, Iris Romen und Stefanie Hempel beleben die großartige Musik der Sängerin neu zum 50. Jubiläum ihres legendären Albums „Blue“. Foto: Veranstalter

Magische Song-Reise

Joni Mitchel, eine der bekanntesten Singer-Songwriter feierte gerade ihren 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass präsentieren die Jazztage Dresden am 21. November, 19.30 Uhr „The Joni Project“ in der Dreikönigskirche Dresden.

Laut Musikmagazin Rolling Stone ist Joni Mitchel eine der „größten Songwriterinnen aller Zeiten“. Am 7. November feierte die weltberühmte Kanadierin ihren 80. Geburtstag. Ihr zu Ehren haben sich drei Multiinstrumentalistinnen und Singer-Songwriterinnen zusammengetan und präsentieren gemeinsam „The Joni Project“ am 21. November im Rahmen der Jazztage Dresden.

Bekannt geworden ist die Musikerin und Komponistin Joni Mitchel, mit bürgerlichem Namen Roberta Joan Anderson, mit ihren anfangs durch Folk und später durch Jazz sowie Pop und Rock inspirierten Liedern. Seit dem Start ihrer Karriere in den 1960er Jahren veröffentlichte sie rund 20 Alben, ihre Songs wurden tausendfach gecovert. Den großen Durchbruch erzielte sie 1971 mit ihrem vierten Album „Blue“, das heute zu den allgemein anerkannten Klassikern der Popmusik gehört. Es folgte das meistverkaufte Album „Court and Spark“, in dem sie experimentell Pop-, Rock- und Jazzelemente nutzte. Mit der Aufnahme in die „Rock and Roll Hall of Fame“ sowie einem „Grammy“ für das Lebenswerk ist sie aus der Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken.

Pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum des Albums „Blue“ trafen sich die Musikerinnen von „The Joni Project“. Mit ihren starken Stimmen und einer Vielzahl unterschiedlicher Instrumente beleben Anne de Wolff, Iris Romen und Stefanie Hempel die großartige Musik von Joni Mitchell neu und weihen dabei das Publikum in die vielen kleinen und großen Geschichten hinter den Songs ein. Teil ihres Programms sind dabei bittersüße Songs von „All I Want“ über „California“ bis hin zu „River“ in all ihren dunklen und hellen Schattierungen. Gemeinsam bringen die drei Musikerinnen den Geist von Joni Mitchells Songs, die oft traurig, immer ehrlich und „confessional“ sind, aber gleichzeitig mit ihrem Witz, Geist, kindlicher Weisheit und Poesie verzaubern, auf die Bühne.

Kein Album hat den Begriff des Singer-Songwriters so geprägt wie „Blue“. In ihrer schonungslosen Selbstreflexion, Einsamkeit und Verletzlichkeit setzte Joni Mitchell damit neue Standards in der Welt des Pop und öffnete vor allem die Türen für die weibliche Stimme und Erzählweise. Anne de Wolff, bekannt aus ihrer Zusammenarbeit mit BAP, Bosse oder Calexico, die niederländische Sängerin und Komponistin Iris Romen (Tim Neuhaus, Ben Becker und Astrid North) und Hamburgs Beatles-Expertin und -Interpretin Stefanie Hempel nehmen die Zuschauer mit in die magische Welt von Mitchells Werk.

Tickets für das Konzert „The Joni Project“ am 21. November 2023 sind auf der Homepage http://www.jazztage-dresden.de erhältlich.

Weitere Infos und alle Konzerte: www.jazztage-dresden.de

Alle Ermäßigungen unter: www.jazztage-dresden.de/de/rabatte_festivalpaesse

Text: Peter Dyroff/meeco Communication Services

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Für die Fülle an KulturGewächsen: Spenden für meinwortgarten

Hervorgehoben

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, In eigener Sache, Kultur, Lebensart, Poesie, Projekte, Spendenkonto, Zwischenmenschliches

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Immer neuen, besonderen Kultur-Gewächsen auf der Spur: Lilli Vostry, freie Journalistin, Autorin, Lyrikerin und Inhaberin des Blogs: http://www.meinwortgarten.com seit acht Jahren.

Was sind Euch die Kulturgewächse im wortgarten wert?

Ich schreibe und lese für mein Leben gern. Schon immer. Und seit nunmehr acht Jahren auf meinem eigenen Blog, meinem wortgarten. Ein online Kulturgewächshaus für alle voller besonderer, aktueller, prägnanter wie origineller Gewächse zum Anschauen, Kosten und Genießen. In einer Fülle an professionellen, journalistischen Beiträgen und Bildern ebenso wie Vielfalt der Genres von Bildender Kunst, Theater, Konzerte, Projekte und Porträts von Menschen, die Neues und Interessantes bewegen, sich für ihre Umwelt einsetzen, Veranstaltungs-Ankündigungen bis zu eigener Lyrik und Kurzprosa, wie Ihr sie in dieser Form, alles an einem Ort, so schnell nicht wieder findet.

meinwortgarten ist ein Ort zum Spazierengehen, Umher streifen, Entdecken, Verweilen, für Fantasie, Geist anregen und Seele baumeln lassen, gern auch austauschen, Feedback geben oder selbst etwas Kreatives beisteuern. Es ist ein großes Schaufenster, das immer neu gefüllt wird, zugleich ein Archiv und Wissensspeicher, denn alle Beiträge und Bilder bleiben erhalten.

So nun haltet mal kurz inne und fragt Euch, wie das alles entsteht, was es braucht, bis es soweit ist und all die Zaubergewächse im wortgarten reichhaltig blühen, Euch erfreuen und Ihr etwas für Euch mitnehmen könnt.

Mir beschert es eine zusätzliche Veröffentlichungsmöglichkeit meiner Lieblingsthemen und solcher, die sonst nicht unterkommen in Medien, ich aber dennoch wichtig, lesens- und mitteilenswert finde. Das finde ich großartig an Blogs. Auch dass es jederzeit möglich ist, sie zu publizieren. Natürlich ist es auch schön, wenn dabei etwas zurückkommt, die Mühe und viele Zeit, die dranhängt, für Recherche, Aufschreiben, Bilder auswählen und reinstellen, auch belohnt wird von den LeserInnen des Blogs.

Und das ist genau der Punkt, wo es hakt im Moment, wo ich mich frage, wie es weitergeht künftig. Denn bei aller erfreulich, stetig wachsenden Leserschaft und bald erreichter Zahl von 150 000! Aufrufen dieses Blogs erziele ich bisher Null Einnahmen damit trotz täglich automatisiert dort stehender Werbeanzeigen. Was stimmt da nicht?

Bei so vielen Aufrufen, inzwischen einhundert Followern, die täglich fleißig lesen, wie ich an den Statistiken bis auf den einzelnen Beitrag aufgeschlüsselt sehen kann.

Viele von ihnen sind langjährige Leser und Nutzer meines wortgartens. Ich freue mich darüber, es bestärkt und spornt mich an. Doch wie sieht es mit der Wertschätzung für mich als Macherin der Beiträge auf diesem Blog aus? Was und wie viel sind sie Euch tatsächlich wert?

Ich hab ein Spendenkonto von Anfang an auf der Startseite, linke Spalte über dem Foto von mir, auf dem Blog stehen. Bisher hat fast keiner davon Gebrauch gemacht. Kann ja sein, es ist zu unauffällig dort, in der Mitte wird zuerst gelesen.
Deswegen starte ich heute einen neuen Versuch, kurz vor dem jährlich fälligen Betrag zur Blog-Verlängerung inkl. Speicherplatzerweiterung in dreistelliger Höhe.

Mir ist jede Spende, ob klein, groß, einmalig oder regelmäßig, zur Unterstützung meiner Arbeit als freie Journalistin, Autorin und Lyrikerin auf diesem Kultur-Blog herzlich willkommen (Die Tageszeitungen haben online für ihre Beiträge längst Bezahlschranken eingerichtet und die gestiegenen Betriebs- und Lebenshaltungskosten betreffen auch mich).

Für das weitere Wachsen, Gedeihen und Blühen in reichhaltiger Vielfalt der Kultur-Gewächse auf meinwortgarten.com hoffe ich auf Eure Zuwendung und bedanke mich zuversichtlich im voraus.

Bleibt schön neugierig und empfehlt meinen wortgarten gern weiter!

Text + Foto (lv)

Hier mein Spendenkonto:

Lilli Vostry
Deutsche Bank
IBAN: DE88 8707 0024 0525 231700

Und als Dankeschön ein Gedicht:

Gereimtes

Seit Stunden lieg ich auf der Lauer
doch die Reimworte lassen sich nicht fangen
ziehen schelmisch grinsend von dannen
mir wird immer flauer

leg ich mich auf`s Ohr
sprudeln und drängen sie hervor
klettern wortlustig auf der Versleiter empor
und wirbeln alles durcheinander entfesselter Chor

beflügeln die Reime
oder bremsen sie die Fantasie
will ich wissen jetzt oder nie
dann geht es wie von alleine

LV

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BilderAlbum & Gedichte: Herbstsommertage am Meer

05 Donnerstag Okt 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Lebensart, Natur, Poesie, Unterwegs, Zwischenmenschliches

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Meeressegler

Lebenskünstler Lufttänzer Gratwanderer
mit allen Winden übers Meer Segler
auf und ab schnellend himmel und wellenwärts
die Welt von oben betrachtend
aber nicht herablassend
elegant keck ausharrend unverdrossen
den Menschen immer einen Flügelschlag voraus

LV
29.9.2023

Fische zwischen Bäumen

An der Promenade in Heringsdorf
ein seltener Fang zu besichtigen:
drei meterhohe rostige Fische erhaben
wie Könige
stehen auf ihren Schwanzflossen
hoch aufgerichtet
sahen nie das Meer
offene Münder der Blick ins Blaue
aus Himmelsaugen bis hoch
in die Baumwipfel auf der Wiese
zwischen hohen Stämmen und
knorrigen windschiefen Kiefern
filigran durchsichtig ihre Haut
durchzogen von Streben wie Gräten
braun wie Baumrinde
ihre Körper im Kreis umeinander gelegt
wie Schutzschilde

LV
30.9.2023

Herbstsonne

Auf dem Tisch mit dem Lochmuster
ein großer Wasserfleck Wolkenauge
noch vom letzten Regen
zwei Stühle angelehnt
die Sonne übersieht den Fleck
spielt mit den letzten Rosenblüten
vom Strauch vor der weißen Wand
flimmern ihre Schatten hinüber

eine große gelbe Blüte
halb verblüht duftet noch immer
darüber reckt sich eine Knospe
und ein einzelnes rotes Blatt
drehen sich bewegt vom Wind
zu einem Fleck den die Sonne
ins Gras zeichnet
wie ein Herz aus Licht

LV
30.9.2023

Auf dem Weg zum Strand

Seegras vom Wind umfächelt
wankt leicht vorm Ferienzimmer
Sonnenblumen sonnesatt
neigen ihre Köpfe am Wegrand
die von Autos zerdrückten Kastanien
ein Festmahl für die Spatzen

eine rote langstielige Rose
wiegt beschwingt vorm Fenster
inmitten von rosa Hortensien
im Garten der Villa Heimkehr
der Kirchturm gegenüber
bietet Obdach für Vögel aller Art

Wind rauscht durch die Baumkronen
im Himmelblau
zwei Männer schieben einen Strandkorb
im Wagen den Berg hinunter
hinter ihnen braust das Meer

LV
30.9.2023

Möwen

Das Meer unermesslich weit
genügsam brilliert
in allen Farben
die Licht Wolken Wind
mitbringen
tiefblau metallen silbrig
und Lichtfunken im Schlammgrau

die Möwen unermessliche Meeresanbeter
das sie kost zaust behaust
sanft wild und beständig
weiß befiedert befriedetes Wellenspiel
kreischendes Vergnügen
ungemein süß und spitzfindig
bedienen sich gern selbst
wenn die Gelegenheit günstig

gerade eingetaucht im Meer
Strandtasche und Einkaufsbeutel kurz allein gelassen
umgerissen
Badetuch weg gerissen
leere Papiertüten verstreut im Sand
drei Stück Kirschkuchen mit Streusel und Schokolade
stibitzt warten sie
seelenruhig weiter auf mehr

nie verfliegt der Möwen Hunger
sie verlernen nicht zu jagen
das teilen sie mit den meisten Menschen

LV
30.9.2023

Meerstille

Heute dem Meer auf den Grund
gesehen
fast durchsichtig sandfarben wellig
dunkel von den Algen
und perlmuttfarben
zart wie eine Feder
der Wasserspiegel still bewegt
fast lautlos unendliches Fließen
hautnah schienen Meer und
Horizont einen Moment eins
mittendrin die Möwen vergaßen
ihre Schreie

LV
2.10.2023

Meerfarben
(Für ONH)

Unendliche Fülle der Farb und Formgebilde
mehr als das Auge zu fassen vermag
Wellenschwünge graublau weiß dunkel umrandet
wie spitze Federn
riesige Flügel wehende Tücher
oder Segel die himmelweit
über den Dünen schweben
weit aufgefächerte Wolkenlandschaft
zurückgeworfen in die Wellen

aufgewühlt sturmgepeitscht
schäumend und kräuselnd
in kräftigen und Pastelltönen
von Rissen Eisschollen durchzogen und rotem
Abendlicht beschienen die Buhnen Stege ins Wasser
und eine tote Möwe am Strand
rot gefärbt ihr Gefieder

hell gelb und türkis Meer und Himmel
zeichnen weiter ihre Spuren
der kantige Kopf des Käptn auf einer Stele vorm
Atelier die Vorhänge sind zugezogen
ein Korb voll gelber Quitten vor dem Eingang zu
seinen Bildern vom Meer
in des Malers Zaubergarten reifen sie noch immer
geben sich Schmetterlinge zwei Tagpfauenaugen
dem Farbrausch der Blüten hin wie verschwiegene
Liebende
die im Stein die Zeiten überdauern
wie das Meer

LV
2.10.2023

Was bleibt

Der noch einmal blühende
gelbe Rosenstrauch
die Blütenköpfe im Wind
davor der weiß blaue Strandkorb
auf der Wiese wie gestrandet
Vogelgeschwirr im Baum
sie zwitschern feier- wie wochentags
wie es ihnen gefällt

eine Kastanie in der Badeschlappe
das Seegras vorm Ferienzimmer vom Wind
durchgeschüttelt hält doch stand
die kleinen lila Ballonblumen die durchs Tor lugen
die vielen prachtvollen Villen an der Promenade
mit schönen Namen wie Himmelsstern
Seeschlößchen Villa Elise und Seebär

die Seeschwalbe der alte Fischerkahn
auf der Düne vor der Holzhütte der Duft
nach frischem Räucheraal
die grau getigerte Katze halb ruhend
halb wachend am Ausschank vom Terrassencafé

nachmittags zieht Sturm auf
Sand wirbelt auf am Strand
das Meer voller Algen Geschling angespült
kein Hineinkommen mehr
die Möwen stürzen sich kreischend aufs Futter
meine Strandtasche bekommt Schnabelhiebe
ein paar kleine Löcher
die Möwen finden immer Wege
an etwas heranzukommen

und verschenken ihre Federn
lange spitze hell dunkel gesprenkelte und seidig
flaumige
die Möwen rufen weiter
heftiger noch der Wind
rot gelb wurmstichige immer noch aromatische
Straßenäpfel liegen auf dem Tisch
draußen tost das Meer
vom Wind getrieben

Kräuselwellen schwappen warm
an die Füße noch einmal
bevor die letzten Herbstsommertage verfließen
die wilden Winde noch stärker raufen

LV
3.10.2023

Texte: Lilli Vostry
Fotos folgen

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BilderAlbum: Gedicht-Lesung mit Musik „Ein Meer aus WortKlängen“ mit Lilli Vostry & Aerdna Harp im Atelier Rudolf-Leonhard-Straße 19

26 Dienstag Sept 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Fotografie, Genießen, Lebensart, Musik, Poesie, Projekte, Zwischenmenschliches

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Spiel mit Worten, Bildern und Klängen: Lilli Vostry, Autorin, Maura Miletta, Fotografin und Aerdna Harp, Musikerin vor der Gedicht-Lesung mit Musik in der Ausstellung im Atelier Rudolf-Leonhard-Straße 19 beim Neustadt Art Festival am vergangenen Sonnabend in Dresden.

Farbenfrohe Blicke auf Dresden & WortKlänge

Ein offener Raum voll bezaubernder Bilder & leckere Schokomuffins von Maura Miletta in ihrer Foto-Ausstellung „Dresden mit verschiedenen Augen“. Ihr Freund Robin als charmanter Gastgeber und spontan hereinschauende und aufmerksam lauschende Zuhörer. Manche nur kurz in der Tür, doch die meisten, zumeist jüngere, blieben länger. Das war schön. Meine Gedicht-Lesung „Ein Meer aus WortKlängen“ mit Aerdna Harp insgesamt zwei Stunden lang mit Pausen beim Neustadt Art Festival im Atelier Rudolf-Leonhard-Straße 19 am vergangenen Sonnabend war ein Vergnügen. Und ein Wagnis. Denn wir kannten uns nicht vorher.

Die ausstellende Fotografin suchte Leute für eine Lesung mit Musik zu ihrer Finissage. Ich hab mich gemeldet und sie hat mir gleich geantwortet. Ich war neugierig auf Maura Milettas Ausstellung und hab sie mir vor der Lesung angesehen. Und es passte wunderbar. Maura malt mit der Kamera, ich mit Worten und Aerda Harp mit Klängen.
Ihre Bilder und der Ausstellungs & Kunstort sind eine Entdeckung für mich und es entstand eine schöne Verbindung, Miteinander im Laufe der Lesung durch das gemeinsame Tun. Der Raum. die Art der Hängung der Bilder in gemütlicher Wohnzimmer-Atmosphäre, mit ein paar Kissen und Stühlen flugs verwandelt zum Veranstaltungsraum inkl. Bar mit kleinen Leckereien und Getränken. Das machte Laune. Auch wenn der Hut spärlich gefüllt war, obwohl fast 20 Leute kamen in den zwei Stunden… Die Bereitschaft zu schlendern von Spielort zu Spielort und mehr zu konsumieren als zu geben für das Erlebnis ist eben auch bei einem nicht kommerziellen Kunst & Kulturfestival nicht viel anders. Einige junge Leute zückten ihr Handy und hielten kurze Schnipsel fest, als sammelten sie Events ein, ob sie überhaupt noch wissen, was sie da aufgenommen haben…

Dennoch war es eine interessante Erfahrung, sich darauf einzulassen, nicht zu wissen, wer kommt und wie es wird. Wie das Gelesene und Gespielte ankommt. Die jüngste Zuhörerin, Hilda, war drei Jahre und lauschte vergnügt mit den Größeren. Ihr Papa sagte hinterher, die Gedichte seien von den Bildern her auch für Kinder geeignet, verständlich. Das freute mich sehr. Es macht mir auch großen Spaß, für Kinder zu schreiben, das will ich gern ausbauen, denn sie sind so aufgeweckt, erfrischend und inspirierend, sagte ich dem Vater. Hoffe ich finde bald einen geeigneten Raum in Dresden bzw. näherer Umgebung und Kinder, die gern Geschichten erfinden und aufschreiben, spielerisch mit Worten umgehen wollen. Das wäre wunderbar.

Auch die Lesung macht Lust auf mehr. Wir freuen uns auf weitere schöne Spielorte für unsere Gedicht-Lesung mit Musik „Ein Meer aus WortKlängen“ in und um Dresden.

Text + Fotos (lv)


Bilder auf Hauswänden erscheinen fantasievoll verwandelt in den Fotografien von Maura Miletta, die auch als Fotobuch erhältlich sind.

Haus der Liebe

Durchs Dachgebälk
leuchtet der Himmel
Fenster und Türen
starren ins Leere
im Haus der Liebe

keiner geht
ein und aus
die Außenhaut
verfallen begehren
wild umher wandernde Träume
Einlass

Nimmersatte Poeten
Herzriesen Zwerge und Vagabunden
fliegende Fische im herabtriefenden
Blumenwasser

ziehen ihre Kreise
in den Untiefen wuchernder Unkrautblüten
tauchen nach verborgenen Schätzen

an die Wand geschmiegt hält sich
Klimts Liebespaar
in einer letzten Umarmung

auf bröckligem Grund
hinter dem Baugerüst

LV
25.10.2012, angeregt von einem Wandbild an einem alten Haus an der Antonstr./Nähe Albertplatz

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Neustadt Art Festival: Ausstellung „Dresden mit verschiedenen Augen“ von Maura Miletta im Atelier Rudolf-Leonhard-Straße

23 Samstag Sept 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Fotografie, Genießen, Lebensart, Musik, Poesie, Projekte, Zwischenmenschliches

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Besondere Blicke auf Dresden: Bekannte Gebäude, Plätze, Parks und Wohnhäuser erscheinen originell und wundersam verwandelt in den fantasievollen Aufnahmen, die dennoch Wirklichkeit abbilden, der italienischen Fotografin Maura Miletta. Sie lebt seit zwei Jahren in Dresden.

Semperoper mit Gänseblümchen und Streetart

Farb- und fantasiereiche Blicke auf Dresden zeigt die italienische Fotografin Maura Miletta in ihrer ersten Ausstellung in Elbflorenz im Atelier auf der Rudolf-Leonard-Straße 19. Die Finissage feiert sie mit einer Gedicht-Lesung und viel Musik, ab 16 Uhr am Sonnabend, dem 23. September.

Gelbe Herbstblätter schweben von einem Baum herab, dahinter ragt der dunkle Kirchturm mit der Uhr im Laub. Da fallen einem gleich die Zeilen aus einem Rilke-Gedicht ein: „Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los… “ Momente wie diese, bei denen Natur, Architektur, Licht, Formen und Farben stimmungsvoll zusammenfließen, hält Maura Miletta gern mit der Kamera fest. Oft wirken ihre Fotografien wie gemalt. Die Aufnahme mit dem Blätterteppich vor der Dreikönigskirche ist das Titelbild ihrer Ausstellung „Dresden mit verschiedenen Augen“ und auf dem Flyer zu sehen. Als Fotodruck auf Leinwand hängt es nun auch frei schwebend im Atelier des Neustadt Art Kollektiv auf der Rudolf-Leonhard-Straße 19 in Dresden. Es öffnet wie viele andere Kulturorte im Dresdner Szeneviertel an diesem Wochenende seine Türen beim Neustadt Art Festival. Im prall bunten Programmheft und online auf der Festival-Webseite stehen 400 Veranstaltungen an 60 Spielorten, und noch etliche weitere spontan und kurzfristig hinzugekommene Angebote von Kreativen, Bildenden Künstlern, Musikern und Autoren.

Im Atelier auf der Leonhardstraße hängen derzeit rund 40 vorwiegend kleinformatige, farbenfrohe Fotografien von Maura Miletta (siehe unter Instagram: maura_miletta; mauraimiletta_cyanotype), in denen bekannte Gebäude mit anderen vorgefundenen Dingen, wie Blumen, Blättern, Bäumen oder Bildern auf Hauswänden, Streetart, zusammen gebracht, fantasievoll verwandelt erscheinen. Da wächst plötzlich eine große Wiese mit Gänseblümchen vor der Semperoper. Da wehen, fliegen und tanzen Blüten und Blätter in mal lichtvollen, mal erdigen Farbtönen und wie Schneeflocken rund um Zwinger, Hofkirche, vor einer Laterne auf der Brühlschen Terrasse und einem Riesenrad, steigt das Palais im Großen Garten traumhaft spiegelnd aus dem Wasser auf. Da sitzen plötzlich Eulen auf einem Eckhaus an der Görlitzer Straße und schauen auf die vielen Nachtschwärmer, hocken bunte Vögel und spaziert eine schwarze Katze mit gelben Augen ums Haus mit warmem Lichtschein. Originell, verspielt, romantisch, witzig und fantasievoll sind diese Bilder-Blicke auf Dresden der italienischen Fotografin Maura Miletta, in denen sie Bekanntes und zufällig Gefundenes, kleine Details, an denen andere achtlos vorbeigehen, die aber auch sehens- und liebenswert sind, ins Blickfeld ihrer Bilder rückt. Das Besondere an ihren Fotografien ist, dass alle Aufnahmen mit der Technik der Doppelbelichtung direkt in der digitalen Fotokamera möglichst in der gleichen Position fotografiert entstehen. „Es geht darum, ein Bild zu machen und dann ein weiteres, das über dem vorherigen liegt“, sagt Maura. „Ich habe Spaß daran, wenn ich ein graues Haus sehe und Farbe darauf lege.“ Sie lässt sich anregen von dem, was sie vorfindet, mischt reale und die Bilder in ihrem Kopf und lässt ihre eigene Welt in den Bildern sichtbar werden. „Letztlich geht es doch darum, was macht das Bild mit dir“, sagt Robin, ihr Freund. Er und Maura haben sich in Italien, in Florenz kennengelernt. Sie hat Wirtschaftswissenschaft studiert und kündigte ihren Job im Finanzamt, da er ihr zu eintönig war.

Sie fotografiert schon länger, aber vorher mehr tagebuchartig. Inzwischen arbeitet die Autodidaktin freiberuflich als Fotografin. Robin arbeitet als Softwareentwickler und stammt aus Münster. Da das Hin und Her Reisen auf Dauer zu anstrengend war, entschieden sich Maura und Robin für Dresden, da es „eine schöne Stadt ist.“ Seit zwei Jahren leben sie hier. Es ist ihre erste Ausstellung in Dresden als Fotografin im Atelier in der Leonhardstraße. Die Idee des Neustadt Art Festivals, bei dem vor allem junge, noch nicht etablierte Künstler sich mit ihren Arbeiten zeigen können, gefällt ihr. An diesem Sonnabend feiert Maura die Finissage ihrer Ausstellung, dazu gibt es eine Gedicht-Lesung mit Harfenspiel (ab 16 – 18.30 Uhr mit Pausen) und abends Gitarren-Livemusik im Atelier auf der Rudolf-Leonhard-Straße 39.

Bereits seit 2012 gibt es das Neustadt Art Festival (NAF) als nichtkommerzielles Kulturangebot für alle, eintrittfrei. Spenden der Besucher für die Künstler sind natürlich willkommen. Es begann mit einer Veranstaltung an der Prießnitz in der Neustadt von einer Gruppe junger Künstler. Dieses Jahr findet das Festival zum 12. Mal statt. „Fast 200 KünstlerInnen aus allen möglichen Sparten haben ehrenamtlich Programme für jeden Geschmack und jedes Alter zusammengestellt und bieten genreübergreifende, kreative Symbiosen zum Sehen, Hören, Riechen, Fühlen und Schmecken“, sagt Mitorganisator Thomas Schreiter. Er ist seit 2015 dabei im Orgateam. Damit alles finanziert werden kann, hat das Festivalteam ein Crowdfunding, Spendensammlung unter naf.li/cf gestartet, bei dem es viele schöne Dankeschöns gibt wie Bilder, Wohnzimmerkonzerte, Postkarten und Glühwein aus der Alten Fabrik.  „Unser Anspruch ist, junge Kunst zu entdecken und präsentieren, eine Plattform zu bieten mit dem Neustadt Art Festival“, so Schreiter. „Diese große Vernetzung zwischen den Künstlern und Veranstaltungsorten, das ist unbezahlbar für die Kreativen.“  Das Festival wächst von Jahr zu Jahr, so Schreiter. „Daher beantragen wir eine größere Fördersumme von 22 000 Euro für 2024 beim Kulturamt der Stadt Dresden.“ Die bisher 10 000 Euro an öffentlicher Förderung von der Stadt und der Stiftung Äußere Neustadt für das Neustadt Art Festival seien nicht viel, um die anfallenden Materialkosten, Druckkosten für die Programmhefte und Plakate, angemietete Tontechnik und Tontechniker zu bezahlen. Die Bandbreite an Veranstaltungen ist groß. Von der Blauen Fabrik über Hanse 3, Area 67, Hinterhöfen im Hechtviertel bis zur mobilen Jugendhilfe auf der Rothenburger Str. wird reichlich Musik, Kunst, von Malerei bis zur Skulpturen-Ausstellung und vieles mehr geboten.

Das Atelier mit Ausstellungsraum des Neustadt Art Kollektiv in der Leonhardstraße 19 gibt es seit 2020. Thomas Schreiter, der als Grafikdesigner, Maler und Illustrator tätig ist, nutzt dieses gemeinsam mit der Künstlerin Jolle Vanderbeke. „Es ist eine Mischung aus Atelier und Galerie, in der wechselnde Ausstelllungen, aber auch Filmabende und Lesungen finden hier statt“, sagt Thomas. Es ist Platz für 40 bis 50 Besucher, die dann meist locker auf Sitzkissen am Boden zusehen.

Mit dabei beim NAF ist auch der Literatur- Kulturraum „Starke Federn“  in der Försterstraße 10. Dort gibt es Sonnabend und Sonnabend Lesungen mit Autorinnen der Schreibwerkstätten, erfährt man mehr über deren aktuelle Projekte und kann eine Ausstellung mit dem Titel „Meer und Mensch“ mit Bildern von Sarah Ammajou Rehm, Autorin und Leiterin der Schreibwerkstätten „Starke Federn“ anschauen. Abschließend liest sie am Sonntag, 18 bis 20 Uhr unter dem Titel: „Das Tal – Texte über Dresden“.

Text + Fotos (lv)

Literatur & Kulturraum STARKE FEDERN

 

Webseite: https://neustadt-art-festival.de
App: https://naf.li/app
Crowdfunding: https://naf.li/cf


Kunstraum & Bühne für Kunst in aller Vielfalt: Thomas Schreiter, Grafikdesigner, Maler, Illustrator und Mitorganisator des Neustadt Art Festivals in Dresden.

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Gedicht-Lesung mit Musik „Ein Meer aus WortKlängen“ mit Lilli Vostry & Aerdna Harp beim Neustadt Art Festival

Hervorgehoben

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Musik, Poesie, Projekte, Zwischenmenschliches

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Mal leise, sanft fließend, mal lebhaft, farb- und fantasiereiche WortKlänge können die BesucherInnen bei der Gedicht-Lesung mit Lilli Vostry und Harfenspiel von Andrea Dorschner alias Aerdna Harp beim Neustadt Art Festival am 23.9. im Dresdner Szenevertel erleben.


Kunstreicher Ort: Thomas Schreiter, Grafikdesigner, Maler und Organisator des Festivals, stellt das Atelier vom Neustadt Art Kollektiv anderen Kreativen für Veranstaltungen zur Verfügung. An vielen Orten in der Neustadt gibt es von Freitag bis Sonntag ein pralles Programm mit Ausstellungen, Aktionen, Konzerten, Lesungen… Foto: TS

Ein Meer aus WortKlängen

Neuer Wort & Klangzauber mit Gedichten von Lilli Vostry und Andrea Dorschner alias Aerdna Harp an der E- und Akustikharfe lockt bei unserer Lesung während des Neustadt Art Festival am 23. September, 16 bis 17 Uhr sowie 17.30 bis 18.30 Uhr im Atelier Rudolf-Leonhard-Str. 19 zur Finissage der Ausstellung der italienischen Fotokünstlerin Maura Miletta (extra Beitrag zu ihren Arbeiten folgt).

Umgeben von den farbenfrohen und fantasievollen Fotografien in der derzeitigen Ausstellung „Dresden mit verschiedenen Augen“ von Maura Miletta können Poesie- und Musikliebhaber im Atelier in der Rudolf-Leonhard-Straße 19 Gedichte über Zauberhaftes in der Natur und Zwischenmenschliches, Veränderungen und Wandlungen im Leben und den Zauber des immer wieder Anfangens hören. Sie erzählen von Spätsommertagen am Meer, Möwen, Wind, Wolken und Weite, Glückskäfern in der Seegras-Hängematte, Herzriesen, Zwergen und Vagabunden, fliegenden Fischen, Katzentieren, wildem Mohn und einem seltsamen weißen Tier am Elbufer. Stimmungsreiche Wort- und Klangmalerei, begleitet von wunderbar sphärischen Klängen von Aerdna Harp an der E- und Akustikharfe. Der Eintritt zur Lesung mit Musik ist frei. Spenden sind willkommen.

Ich freue mich sehr, beim diesjährigen Neustadt Art Festival mit seinem kreativ-innovativen Ambiente und vor buntgemischtem Publikum meine noch ganz frischen Gedichte vom Meer und frühere, auch noch nie gelesene Texte vorstellen zu können. Erstmals wieder gemeinsam mit Andrea Dorschner alias Aerdna Harp, die auch meine ersten Gedicht-Lesungen in ihrem KlangLabor in Dresden begleitete. Sie ist eine leidenschaftliche Musikerin an der E-Harfe und Akustik-Harfe, spielt seit 2013 vom Klavier kommend Harfe, bevorzugt Freie Improvisation….Free Jazz…. Experimentalmusik….Neue Musik. Sie spielte z.B. auf Konzerten in Dresden, Freiberg, Leipzig, Bremen, Basel, Tschechien, begleitet Lesungen und Vernissagen…gründete einstmals das KlanGLaboR in Dresden Mickten – ein Atelier der Freien Improvisation aller Künste…..wohnt jetzt im Osterzgebirge.

Kommt, schaut, lauscht, genießt Bilder und WortKlänge und lasst Euch verzaubern und anregen.

Text + Fotos (3) (lv)


Farbenfroh, fantasievoll, poetisch und wie gemalt wirken die mit der Kamera festgehaltenen Blicke auf Dresden von Maura Miletta. Dabei verbinden und verwandeln sich bekannte Sehenswürdigkeiten, Bilder auf Hauswänden, Bäume, Steine, Blätter und Blumen durch Doppelbelichtung wie übereinander gelegte Bilder auf reizvolle Weise. Da erscheint Kleines groß, Großes und Erhabenes heiter und verspielt und Graues heller und freundlicher mit dem Betrachten aus verschiedenen Blickwinkeln, erschaffen die Bilder eine neue, eigene Wirklichkeit, die für jeden anders aussieht.

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BilderAlbum: Neue Meer-Gedichte

18 Montag Sept 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Lebensart, Poesie, Zwischenmenschliches

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Spätsommer

Das Seegras fängt Sonnenstrahlen
an der Zimmertür
der Vorhang wiegt windbeweht mit
Möwenrufe und Vogelgezwitscher
im Gezweig mit Wolkenfächer
aus einem Baum ragt die Kirchturmspitze
ein weißer Falter überbringt
einen Gruß von dir
hohe Stängel Minze und Rosmarin
duften im Hochbeet
Weinlaub klettert an der alten Mauer
ein Blütenblatt schaukelt halb lose
einen Augenblick später
liegt es im Gras wo immer noch
Gänseblümchen und bunte Winzlinge
unverdrossen blühen
als wollte der Sommer nie enden

LV
11.9.2023

 

Am Meer

Der Himmel geteilt
in federleicht und wolkenreich
verschmilzt mit dem Meer
das gluckst und tost
sanft gewellt
wie die Federn der Möwen

eine grauweiße liegt im Sand
seiden flaumig wie eine stille
Liebeserklärung
der Sand voll spitzer Füßchen
die Gefiederten kehren zurück
bringen Unbeschwertheit
und Leichtsinn mit

schenken mir Flügel
vom Himmel ein Stück

LV
12.9.2023

Ückeritz – Meer der Erinnerungen

Oben an der Steilküste
zwischen den hohen Buchenstämmen
scheint das Meer noch weiter
als läge es einem zu Füßen
der Blick vertraut scheinbar unverändert
als stehe die Zeit still auf lichtbefleckten Wegen

im nassen Sand liegen Seetangfäden
zeichenhaft schlängelnd entlang am Strand
dazwischen aufgereiht die Möwen
kleine weiße mit roten Füßchen graubraun
gesprenkelte und silberweiße mit gelbem Schnabel

streife mein Strandkleid vom ersten Urlaub ab
tauche ein ins Meer der Erinnerungen
Welle für Welle steigen sie auf und ab
tragen höher und tiefer
wiegen mich von Woge zu Woge
mit den Möwen schaukelnd
über die Wellenberge

ich bin verwoben mit diesem Ort
für immer
mit allen die ich liebe
und nicht mehr sind
meine schwarzfellig samtig gelbäugige
die mich tagelang freudig zeternd
zuhause zurückempfing

oben im Wäldchen an der Steilküste
zwischen den Brombeersträuchern
ziehen Spinnen ihre Fäden
weben ihre Netze
hangle nach den noch reichlich dunklen
vollmundigen Beeren wie reifer Rotwein

dahinter rauscht das Meer
kräuselt und raunt
am Saum die verrinnende Zeit

LV
15./16.9.2023

Spätsommertag

Eine Fliege summt
durch den Tag
Krähen rufen sich
heiser zwischen den Dächern

das gelbe Badehandtuch mit den
Brombeerflecken trocknet in der Sonne
sitze ich am Tisch barfuß im Gras
übersät mit funkelnden Regentropfendiamanten

mein Gesicht warm von den Strahlen
sehe den leeren Stuhl mit der geschwungenen
Herzlehne gegenüber
wer wird dort einmal sitzen
an einem Tag wie diesem
mit den Füßen im Gras

P.S.: Kaum geschrieben, kam Besuch von Carlos, einem prächtigen roten Kater von nebenan.

LV
15.9.2023

Glückskäfer

Als die Sonne gerade unterging
saß er plötzlich da
rot und schwarz gepunktet
im wallenden wolligen Seegrastopf
vor dem Ferienzimmer
zuerst mit ausgebreiteten durchsichtigen
Flügeln wie bereit zum Flug
vielleicht von der Hitze des Tages ermattet
schaukelte das kleine Krabbeltier
kopfüber an den langen Halmen
wie in einer Hängematte

ich konnte mein Glück kaum fassen
sah immer wieder nach
ob er noch da ist im Dunkeln
ja er schlief schon
am nächsten Tag war er fort

leer wiegten die Seegräser
sich weiter im Wind
letzte Nacht im Traum erschienen
viele Katzen alle hatten Namen
Fellwärme und Futter
eine ließ Ringe kreisen
jonglierte wie ein Artist
mit vergangenen Träumen

LV
16.9.2023

Stille Romanze

An der Promenade am Ostende`r Tor
gegenüber vom Strandhotel
unterm gelben Sonnenschirm
sitzt ein älteres Paar
sie im weißen Strandkorb mit der Nummer siebzehn
er neben ihr auf einem Stuhl
beide rühren in ihrem Milchkaffee
und essen frisch gebackene Waffeln
sie gibt ihm von ihren Kirschen
er ihr von seinem Vanilleeis
und schwelgen jeder still für sich
zusammen im Hochgenuss

LV
16.9.2023

Texte: Lilli Vostry
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BilderAlbum: Neue Lyrik vom Meer & mehr

08 Dienstag Aug 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Lebensart, Poesie

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Möwenfüttern

Eine große weißgraue Möwe
mit gelbem Schnabel
ohne Gabel
stand auf einem Steinsockel
hinter ihr das Meer
als schöne Kulisse
vor ihr eine lange Warteschlange
vor der Fischhütte
ihr war nicht bange
dass für sie etwas abfiele
geduldig stand die Möwe
und wartete mit

sie schlugen sich die Bäuche voll
doch gaben nichts her
sahen die Möwe belustigt
als Fotoojekt
nicht mehr

meine Matjeshappen fing sie
gekonnt wie ein Akrobat in der Luft
die Bedienung schritt ein
verwies auf ein Schild
dass sie selbst nicht verstand
der Sprache nicht mächtig
dort stand dass die Gäste
auf ihr Essen achten sollen
doch kein Wort von Möwenfüttern
verboten

die Fischhütte selbst lockt
die Möwen an mit ihrem Geruch
im Souvenirgeschäft weiter vorn
stehen künstliche Möwen bemalt
aus Holz und Kunststoff
beliebte Mitbringsel vom Meer
die lebendigen Meervögel lästig
ähnlich wie die Tauben

Möwen gehören zum Meer
wie der Fisch
geben sie ihm die Würze
viele Schiffe fahren am Horizont
die Sonne geht unter
im Möwengekicher

LV
9.7.2023

Morgen Gewitter

Heute morgen keine Möwenrufe
dafür Donnergeheul
als bräche der Himmel entzwei
davon aufgewacht
aus dunklem Traum
in dem bebte schwankte
ein Raum
sah Trümmer
und suchte mich

draußen hinter dem Fenstervorhang
strömte der Regen
tröstlich
erschütternde Stille
danach flehend klägliche Laute
in der Luft

der Seewind tobte sich weiter aus
gestern schon das Meer aufgewühlt
die hohen Wipfel der Kiefern wankten
hin und her
wie auf schwankenden Schiffsplanken
die Möwen konnten ihr Futter
kaum fangen

gegen Mittag schien die Sonne wieder
der Wind trieb eine grau schwere
Wolkenherde vor sich her
die zerstob nach und nach
in alle Himmelsrichtungen
das Meer wogte bernsteinfarben
in der Tiefe

der Himmel golden
zwischen den Kiefern
ging noch ein warmer leichter
Sommerregen nieder

LV
12.7.2023

Texte + Fotos (lv)

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Songs, Gedichte & Geschichten beim Palaissommer

08 Dienstag Aug 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Lebensart, Musik, Poesie, Projekte, Zwischenmenschliches

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Poetisches Sommervergnügen

Songs, Gedichte und Geschichten gibt es beim diesjährigen Palaissommer am Freitag, den 11. August, 20 Uhr im Ostra-Dome (Zur Messe 9a, Dresden).

Große Wiese. Coole Bühne. Gastronomie. Wasserfläche. Büchertisch.

Görda (Konzert) / Manuela Bibrach / Verica Trickovic / Marcel Beyer (Lesung) Volker Sielaff (Moderation)

Weil sich zu den Gedichten nun auch Geschichten und Songs hinzu gesellen, heißt das kultige Format jetzt ‚Songs, Gedichte & Geschichten‘. Es wird ein so kurzweiliger Abend, wie das Publikum ihn seit Jahren gewohnt ist. Ein poetisches Sommervergnügen aus Lesung, Performance und wunderbarer Musik, bei dem namhafte Dichter, ein Romancier und ein berauschendes Songwriterinnen-Duo dem wandelnden, sitzenden oder liegenden Zuhörern ihre Lieder und Texte vorstellen.

Ein Novum beim diesjährigen Abend von „Songs, Gedichte und Geschichten“: Am Schluss des Abends wird jeder Autor gemeinsam mit Görda zu deren Musik noch ein Gedicht performen („Music meets Poetry“). Man darf gespannt sein!
Görda: Das female Duo aus Leipzig, verwebt in einer multi-instrumentalen Live Performance Vocals, E- Bass, Querflöte, Synthesizer, Cello und Beats zu vielschichtigen Klangteppichen. Görda ist eine schillernde Kreuzung aus Alternative Pop und Experimental Songwriter, durch die immer wieder der Jazz Background blitzt. Kraftvoll, poetisch und gewitzt erzählen ihre Geschichten von Alltag und Utopie, Tagtraum und Ekstase. Das Duo schafft einen Raum, der inspiriert und verbindet

Manuela Bibrach, 1971 in Dresden geboren, absolvierte eine Ausbildung als Diplom-Ingenieurin (FH) für Landschaftsnutzung und Naturschutz (Verteifung: Umweltbildung und – psychologie). Neben einer Tätigkeit als Umweltpädagogin arbeitete sie als Verkäuferin, PR-Referentin und Auftragstexterin. Sie lebt in der Oberlausitz. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, u.a. „Der Maulkorb“, „Am Erker“, „Ort der Augen“, „Ostragehege“ und der Anthologie „Weltbetrachter“ (Poetenladen Verlag). Ihr erster Lyrikband ist in Vorbereitung. Preise u.a.: Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen in Breslau, 3. Preisträgerin des Feldkircher Lyrikpreises, nominiert zum Lyrikpreis München und 1. Preisträgerin des 14. Irseer Pegasus.

Verica Tričković, geboren 1961 in Nerav, Mazedonien, ist Dichterin, Herausgeberin und Übersetzerin. Sie wanderte nach dem Abitur nach Serbien aus und emigrierte 1999 während der Luftangriffe der NATO in Serbien mit ihren zwei Kindern nach Deutschland, wo sie in Isernhagen bei Hannover lebt. Zuerst auf serbisch erschienen sind ihre Gedichtbände Tražim deo neba, 2001, und Lokvanj i pelen, 2007. Nach den Gedichtbänden Als rettete mich das Wort, 2011, und Im Steinwald, 2016, beide zweisprachig serbisch-deutsch im Leipziger Literaturverlag erschienen, schreibt sie ausschließlich auf deutsch. 2022 erschien im gutleut Verlag Frankfurt a. M. ihr Gedichtband um | schrift. Seit 2014 zahlreiche Übersetzungen deutschsprachiger Gegenwartslyrik. 2022 wurde Tričković mit einem Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds für die Übersetzung von Anja Utlers Gedichtband münden – entzüngeln ausgezeichnet, 2023 mit einem Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds für die Übersetzung von Kerstin Preiwuß Gedichtband Rede.

Marcel Beyer, geboren am 23. November 1965 in Tailfingen/Württemberg, wuchs in Kiel und Neuss auf. Er studierte von 1987 bis 1991 Germanistik, Anglistik und Literaturwissenschaft an der Universität Siegen. Bis 1996 lebte Marcel Beyer in Köln, seitdem ist er in Dresden ansässig. Beyer, der zunächst stark beeinflusst war von Friederike Mayröcker und den Autoren des französischen Nouveau Roman, ist Verfasser von Lyrik, Essays und Romanen, die sich immer wieder mit der deutschen Geschichte – insbesondere mit der Zeit des Nationalsozialismus – auseinandersetzen. 2016 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. In der Begründung erklärt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung: „Seine Texte sind kühn und zart, erkenntnisreich und unbestechlich. So ist während dreier Jahrzehnte ein unverwechselbares Werk entstanden, das die Welt zugleich wundersam bekannt und irisierend neu erscheinen lässt.“

Programmpartner: Loose Notes | Literaturforum Dresden e.V.
EINTRITT FREI!

Anfahrt: PKW (PKW-Parkplätze direkt am Festivalgelände), Straßenbahn (Anfahrt Straßenbahn: Linie 10) oder Fahrrad.

Mit den besten Empfehlungen

Jörg Scholz-Nollau

—
Unsere Ladenöffnungszeiten:

Montag bis Freitag
10 – 13 Uhr und 15 – 19 Uhr
Samstag 10 – 14 Uhr

Buchhandlung LeseZeichen
Priessnitzstrasse 56
01099 Dresden

Inh.: Jörg Scholz-Nollau

Tel. 0351-8033914
Fax 0351-8033915
http://www.buchlesen.de
info@buchlesen.de

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BilderAlbum & Lyrik: Die Blumen der Kindheit

11 Sonntag Jun 2023

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Lebensart, Poesie

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,,

Die Blumen der Kindheit

Die Zeit steht still in den Blütenbüschen
im Sonnenlicht glänzen sie noch mehr
selbst die welken Blätter vielfarbig
die Hitze und Frost holten
verdursteten oder erfroren umgeben
von neuen Knospen und Grün
ihre Farben und Duft wohlvertraut
zartlila weiß rosa purpur und tiefrot
innen geflammt und gesprenkelt die
Blütenpollen funkeln wie Perlen
die gelben Azalleen duften wie Orangen
Zitrone und Kirsche auf einmal

ich sehe sie vor mir durchstreife das
knorrige Unterholz stehe unterm Blütendach
irgendwo in de n Bäumen ruft ein Kuckuck
und suche das Kind
das einst lachend zwischen den
Rhododendron umher sprang
oder sich versteckte
das gern Blütenketten auf Grashalme fädelte
den Hutberg hinauf am liebsten
verschlungene Seitenwege lief
die Angst sich zu verlaufen kam erst
später

ich erinnere mich an den Aussichtsturm
und die Ausflugsgaststätte mit muffigem Charme
dichter Rauch Bier und Tanzparkett im Saal
manchmal bekamen wir Kinder
Waldmeisterbrause oder angelten
etwas aus dem Spielzeugautomat
weiter hinten am Wald die steinernen
Monumente Säulenreste von einem
gigantischen Aufmarschplatz
wo wir als Kindern gern spielten

ich sehe die Blütenbüsche
gehe die Wege die meisten verlaufen
gerade in diesem Park
erfreue mich an den einzelnen und
paarweisen Blütenstengeln
nur die Menschen fehlen
mit denen ich damals ging

ich fädle eine Blütenkette und sammle
Blüten von der Erde auf
zuhause sehe ich das dunkle Insekt
am Arm das noch in der Haut steckte
zog es heraus die Stelle noch gerötet
ich häng an der Vergangenheit
an Blütenfäden die nie vergehen

und fühl mit der Zunge
die frische OP-Naht und Fäden
am Zahnfleisch
die Betäubung hat nachgelassen
der Blütenduft bleibt

LV
1.6.2023

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Lilli Vostry

Ich bin als Freie Journalistin (Wort/Foto) seit 1992 in Dresden tätig. Schreibe für Tageszeitungen und Monatsmagazine vor allem Beiträge über Bildende Kunst, Theater, soziale Projekte und Zwischenmenschliches. Außerdem Lyrik und Kurzprosa. Bisher vier BilderGedichtKalender zusammen mit Künstlern veröffentlicht. Fernstudium Literarisches Schreiben im Herbst 2022 erfolgreich abgeschlossen, Schriftstellerdiplom. Kindheitstraum erfüllt. Fotografiere gern Menschen, Landschaften, besondere Momente.

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