Liebevoll: Über dem Galerie-Eingang von Kunst & Eros brütete diesen Sommer wieder ein Amsel-Pärchen. Inzwischen ist es samt Nachwuchs längst ausgeflogen in die umstehenden Bäume. Foto: Oskar Staudinger. Foto re: Galeristin Janett Noack mit zwei Bildern von Helena Zubler.
Faszinierende Fesselungskunst
Schwebende Leichtigkeit. Verlockend und fesselnd eingefangen kann man sich ihr hingeben in der Malerei, Grafik und Plastik von neun zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern in der derzeitigen Ausstellung „Sommersalon 18“ in der Galerie Kunst & Eros auf der Hauptstraße 15 (noch bis 7. September zu sehen, Geöffnet: Mo bis
Sa 11 – 15 Uhr).
Darunter Arbeiten von bekannten Künstlern wie Gudrun Trendafilov und Steffen Fischer. Filigrane Porzellanobjekte von Else Gold und Olaf Stoy sowie neue lust- und liebevoll bemalte Schmuckstücke aus dem edlen Material von der Porzellanmalerin und Galeristin Janett Noack. Eine besondere Entdeckung sind die knisternd sinnliche, federleichte und ausdrucksstarke Malerei und Tuschezeichnungen von Helena Zubler.
Sie wurde 1992 in Ludwigsburg geboren. Die Diplommalerin und Grafikerin ist zurzeit Meisterschülerin bei Professor Ralf Kerbach an der Dresdner Kunsthochschule. Von ihr sind zwei großformatige Porträts zu sehen, eine Frau im blauen Kleid und die andere in sonnengelber Hülle. Beide traumversunken. Der weibliche Körper, Hände und Umarmungen tauchen spannungsreich immer wieder in den Bildern von Helena Zubler auf. Eins heißt „Abschied von Narciss“. Auf einem anderen sitzt eine Frau mit einer Pflanze im „Blattregen“, wo Blätter wie Tropfen fallen.
Eine Serie von vier „Shibari-Skizzen“ zeigt ihre Faszination für die Fesselungskunst. Da schweben in schwarz-weißen, zarten Linien gezeichnete, gefesselte Körper, die gehalten von Seilen Kraft und Hingabe symbolisieren. „Freiheit gibt es nur dort, wo Liebe ist“ und “Liebe muss nicht bitte sagen“, steht auf einer Zeichnung.
Text + Fotos (lv)