Wenn Ratten Ängste weg rappen
Drei rappende Ratten treffen eines Tages einen total anderen Fremdling. Sie wohnen auf einer verlassenen Baustelle und lieben HipHop, Dreck und Käse. Doch Arthur, der entfernte Verwandte, den sie aufnehmen sollen, ist ganz anders. Er ist weder schmutzig noch stinkig. Er wäscht sich, liest und isst mit Messer und Gabel! Kann das gut gehen? Davon erzählt das Stück „Der feine Arthur“ nach einer Geschichte von Claude Boujon. Witzig-frech, unterhaltsam und garniert mit eigenen Rap-Songs erzählen die Puppenspieler Marie Bretschneider und Thomas Herbst in ihrer ersten gemeinsamen Inszenierung, ausgestattet mit originellen Schaumstofffiguren vom Umgang mit verschiedenen Kulturen, Fremdsein, Zusammenhalt und Freundschaft. Die Ratten beschnuppern den Fremdling neugierig und misstrauisch und wollen ihn loswerden.
„Doch als sie von einem großen Hund angegriffen werden, stellen sie fest: vor ihm, der Gefahr sind alle gleich“, erzählt Marie Bretschneider. Und Arthur bekommt die gleiche Salbe und darf bleiben. „Doch leichter wird es dadurch nicht. Es ist ein erster Schritt aufeinander zu“, sagt sie.
Premiere hat „Der feine Arthur“ am 28. Februar um 16 Uhr im Stadtteilhaus Äußere Neustadt. Im Frühjahr 2015 begann ihre Zusammenarbeit mit zeitgenössischem Puppentheater. Thomas Herbst suchte eine neue, „kraftvolle“ Mitspielerin. Marie wurde ihm empfohlen und es passte für beide. Marie Bretschneider ist seit 2012 selbstständig als Puppen- und Schauspielerin und tritt damit in die Fußtapfen ihres Vaters Jörg Bretschneider, mit dessen so fantasie- wie erfolgreichem Dresdner Figurentheater sie aufwuchs. Inzwischen spielte Marie bereits zwei Stücke mit ihm und brachte fünf Eigenproduktionen auf die Bühne, darunter „Ansichten eines Clowns“ am Neuen Theater Halle und „Der Draculakomplex“ mit Handmaids in der Schaubude Berlin. Vorher war sie zwei Jahre im Schauspielstudio am Staatsschauspiel Dresden zu sehen. Seit der Geburt von Töchterchen Momo arbeitet sie freiberuflich. Thomas Herbst studierte Puppenspiel an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst und ist seit 2004 freischaffend. Sonst ist er in drei Kinderstücken mit dem Puppenspieler Hanno Wuckasch zu sehen und in einem Heinrich-Heine-Programm mit Schatten- und Objekttheater. Ihr Rattenstück wollen Marie und Thomas in abgewandelter Form, mehr choreographisch und mit den Rap-Songs auch bald auf englisch für Flüchtlingsfamilien spielen.
Nächste Termine: „Der feine Arthur“, 5.3. im Eselnest.
Kontakt: http://www.marie-bretschneider
Foto: Robert Jentzsch