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Monatsarchiv: April 2016

Die Reisebrieftaschen der Expressionisten

14 Donnerstag Apr 2016

Posted by Lilli Vostry in Bildende Kunst

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Die Sonderausstellung „Ab nach Tunis!“ zeigt die neuesten Fundstücke im Lügenmuseum Radebeul

Ähnlich einer Fata Morgana tauchen wundersame Landschaften vor dem Betrachter auf. Sonnenflirrend spiegeln sich Himmel und Wüstensand, davor ziehen zwei Dromedare und ein Esel vorüber. Nebenan grasen blaue Pferde und eine Kuh im gelben Kornfeld. Da leuchten expressiv farbige Häuser und lädt ein türkisches Café mit meerfarbenem Anstrich, Tisch und Stühlen unterm Blätterdach ein. Auf einer Staffelei mit aufklappbarem Truhendeckel kann man die Reiseimpressionen auf bemalten Brieftaschen in Goldrahmen entdecken.

Unter dem Titel „Ab nach Tunis!“ erzählt die derzeitige Sonderausstellung im Lügenmuseum Radebeul über die Reise von Paul Klee, die er im April 1914 zusammen mit August Macke und Louis Moilliet nach Tunis unternahm. Museumsbetreiber Reinhard Zabka zeigt die „Reisebrieftaschen der Expressionisten“ als neuesten sensationellen Fund aus dem Archiv des Lügenmuseums. Die Ausstellung knüpft an die Ausstellung „Nach Ägypten“ mit Gemälden von Max Slevogt und Paul Klee an, die 2014 im Albertinum Dresden zu sehen war. Während der dreiwöchigen Reise entstanden, überwältigt von der Fülle und Fremdheit des Erlebten, zahlreiche beeindruckende Bilder. Für Klee brachte diese Reise nach Tunis den Durchbruch zur Malerei. Er führte als einziger der drei Maler Tagebuch. Sie malten in einem wahren Schaffensrausch, bis ihnen gegen Ende der Reise die Malgründe ausgingen. Erfinderisch malten sie weiter mit allem, was ihnen zwischen die Finger kam. „Überliefert wurden ihre Brieftaschen, die wir auf dem Dachboden des alten Gutshauses in Gantikow in Brandenburg verstaubt in einer Truhe fanden. Anhand der Malmotive kann man vermuten, dass sie von den Künstlern stammen“, sagt Richard von Gigantikow alias Reinhard Zabka. Außerdem sind vergleichbare Reiseskizzen von Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel und Wassily Kandinsky auf ihren Brieftaschen in unikater Form zu sehen, die wie die berühmten Originale mit der Fantasie des Betrachters spielen. Er darf auch rätseln, ob es sich hier um Fälschungen oder echte Kunstwerke handelt. Schließlich seien rund 50 Prozent der Bilder in den Museen auch nur Kopien, hat Zabka gelesen. Im Lügenmuseum werde die Lüge zur Wahrheit und ebenso hinterfragt, was es mit Täuschung und Illusion auf sich hat. „Wir erforschen auch den Tourismusmagnetismus von Wundern. Dafür haben wir ein Messgerät entwickelt, mit dem sich ihre Anziehungskraft ermitteln lässt“, sagt Zabka. Sehr hoch sei sie beispielsweise bei der Himmelsscheibe von Nebra. Eine ähnliche Scheibe fand er im Sommer letzten Jahres im vertrockneten Lößnitzbach hinter dem alten Gasthof Serkowitz. Sie ist neben vielen anderen, einzigartigen Stücken im Lügenmuseum zu sehen. Inzwischen plätschert der Bach wieder vor dem Fenster, während man staunend in dem neuen Ausstellungsraum vor den Brieftaschen der Expressionisten steht und anderen originellen Fundstücken, die unter der Raumdecke umher schweben. Das Lügenmuseum vertritt außerdem das Land Sachsen im  Buch „Museum Kuriosum“, in dem die außergewöhnlichsten Museen in Deutschland vorgestellt werden.

Geöffnet hat das Lügenmuseum in Radebeul, Kötzschenbrodaer Straße 39: Sa und So, Ferien und an Feiertagen von 13 – 18 Uhr

http://www.luegenmuseum.de

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Kolumne: Müll-Blumen

10 Sonntag Apr 2016

Posted by Lilli Vostry in Keine für Alle ! - Lara Finesse, Kolumne

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lara3Sag mir wo die Blumen sind, wo sind sie geblieben…
Wenn sie im Müll landen, was ist dann mit der Welt geschehen?
Dieses Lied von Pete Seeger fällt mir ein, während ich an die weggeworfenen Blumensträuße denke. Mit Blumen lässt sich vieles sagen.
Blüht die Natur, freut sich der Mensch und blüht selbst auf.  Die Liebe und das Leben blühen und endet eine Liebe oder ein Leben, trösten uns Blumen. Weil noch nicht alles vorbei ist.
Vor dem Haus am Straßenrand werfen sich Kinder johlend in grüne Rabatten wie Hängematten, weich und federnd. Immer wieder. Fallen sie und fängt das grüne Gezweig sie auf. Blumen haben oft weniger Glück. Sie finden nur Gefallen und Käufer, wenn sie in voller Schönheit stramm stehen. Wer nicht mithält, fliegt raus. So erging es den Sträußen, die ich in einem Papierkorb fand, auf dem Weg zu einer Ausstellungseröffnung mit dem schönen Titel „Frühlingsklänge“. Die Händler auf dem Wochenmarkt in der Innenstadt von Chemnitz nahe der Galerie packten gerade ihre Stände und Waren ein an diesem Donnerstagabend, begleitet von den letzten Sonnenstrahlen und Vogelzwitschern. Punkt 18 Uhr schlossen die Straßencafés. Ich nahm einen Kaffeebecher und ein Stück Kuchen mit nach draußen, setzte mich davor unter einen der weiß blühenden Bäume, mit Blick auf ein grünes Labyrinth, eine Sonnenuhr auf dem Pflaster mit Tierkreiszeichen und meine Tüte voller Blumen. Fünf große Tulpensträuße mit gelben, rotweißen und zartlila Blüten. Die Sträuße teilte ich mit meiner Begleiterin. Vorher lagen sie in einem metallenen Müllbehälter mit Schlitz. Ich zog sie fassungslos und glücklich zugleich vorsichtig heraus aus dem dunklen Gehäuse. Freute mich, unerwartet so reich beschenkt worden zu sein und fragte mich, warum die Blumensträuße weggeworfen wurden. Da es gleich so viele, noch in Folie verpackt waren, wohl von einem Blumenhändler.
Waren sie nichts mehr wert, da sie nicht verkauft wurden?  Warf er sie aus Frust weg, weil keiner die Schönheit der Blumensträuße sah? Weil ein paar Blütenblätter lose hingen? Warum hat der Blumenhändler sie nicht mit nach Hause genommen? Kann er täglich von ihnen umgeben keine Blumen mehr sehen? Warum verschenkte er sie nicht einfach nach Verkaufsschluss, wenn sie nicht mehr ganz taufrisch waren? Sondern sah die Blumen nur noch als Abfall, der wegmusste. Die geretteten Tulpen dankten es, indem sie sich nach kurzer Zeit wieder in voller Schönheit aufrichteten in einem Wassereimer in der Galerie. Es waren auch die einzigen echt blühenden Pflanzen an diesem Abend inmitten der kunstreichen „Frühlingsklänge“ an den Wänden und Installationen im Raum.
Das ist jetzt drei Tage her. Die Tulpen blühen immer noch prächtig in der Vase. Nun ja. Sie entblättern sich langsam, doch in der Fülle fällt das nicht weiter auf, und sie leuchten und farbwogen noch immer. Die abgefallenen Blütenblätter, manche sehen herzförmig aus und duften zitronig, füllen zwei Glasschalen.
Man kann sich die Dinge oder Situationen schön denken oder das Schöne, das gerade ist, an ihnen sehen.
Lasst Blumen sprechen. Fröhlich bunt. Romantisch. Reizvoll lockend oder unverblümt heraus mit der Sprache. Was wissen wir schon, was wirklich in anderen vorgeht? Unterwegs sah ich vor einem Hauseingang einen Mann sitzen, den Kopf auf den Knien. War er eingeschlafen beim Warten auf jemand oder fühlte sich wie weggeworfen und sah nichts anderes mehr?
Bei uns im Hof fand ich gestern in der Biotonne knorrige Zweige voll zartgrüner Blattspitzen und leicht vertrockneter Wurzeln und holte sie heraus.
Ein Junge hielt mir auf der Bank freundlich die Tür auf.
Ein blinder Mann tastete sich mühsam mit seinem Stock über die Kreuzung zur Straßenbahnhaltestelle, während längst die Bahn einfuhr. Wie er wohl herausfand, in welche er steigen musste und ob er auch etwas vom Frühling mitbekam, überlegte ich und wie sich eine Welt ohne Blumen und Farben anfühlt. Froh es zu sehen, hob ich ein kleines Gänseblümchen vom Gehweg auf und nahm es mit.

Macht was draus.

Bis zum nächsten Mal!

Eure Lara Finesse

 

 

 

 

 

 

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Schönes bleibt – Fall ab, Herz von Ingeborg Bachmann

10 Sonntag Apr 2016

Posted by Lilli Vostry in Poesie

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Fall ab, Herz, vom Baum der Zeit,
fallt, ihr Blätter, aus den erkalteten Ästen,
die einst die Sonne umarmt`,
fallt, wie Tränen fallen aus dem geweiteten Aug!

Fliegt noch die Locke taglang im Wind
um des Landgotts gebräunte Stirn,
unter dem Hemd preßt die Faust
schon die klaffende Wunde.

Drum sei hart, wenn der zarte Rücken der Wolken
sich dir einmal noch beugt,
nimm es für nichts, wenn der Hymettos die Waben
noch einmal dir füllt.

Denn wenig gilt dem Landmann ein Halm in der Dürre,
wenig ein Sommer vor unserem großen Geschlecht.

Und was bezeugt schon dein Herz?
Zwischen gestern und morgen schwingt es,
lautlos und fremd,
und was es schlägt,
ist schon sein Fall aus der Zeit.

 

 

 

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Farbreiche Frühlingsklänge

09 Samstag Apr 2016

Posted by Lilli Vostry in Bildende Kunst

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Malerei und Grafik von Carla Weckeßer zeigt eine Ausstellung in der Galerie Schmidt-Rottluff in Chemnitz

Beginnen möchte ich passend zum Titel mit einem Gedicht von Rose Ausländer, deren Lyrik die Künstlerin schätzt und auch inspiriert.

Grüne Chiffre

Brennesselsonne
liebkost das
Stiefmütterchenkind
totviolett

Der Erzengelsohn
mit verbrannten Fingern
zählt er die Zeit
Blätter im Klee verborgen
ein kleiner Akkord vierstimmig
kein Stiefmutterspiel

Spiel grüne Chiffre Glück
mit dem Kind

Vom Vielklang der Farben in der Natur lässt sich auch Carla Weckeßer gern zu ihren stimmungs- und ausdrucksreichen Arbeiten anregen. Immer wieder begegnet einem in ihrer Malerei und Grafik Figürliches eng verwoben mit der Landschaft. Musizierende, Tanzende, Liebespaare, Aktdarstellungen, Frauen mit Kind oder Tieren an ihrer Seite wandeln und verwandeln sich im Farbenspiel der Natur, umgeben von pflanzlicher Symbolik auf den mal leuchtendfarbigen, kraftvollen und zart-filigranen Leinwänden und Arbeiten auf Papier. Da wird ein farbreicher, bewegender Lebenstanz entfacht wie in einem fernen Garten Eden, den die Künstlerin aus ihrer Fantasie, Träumen und Visionen in ihren Bildern lebendig werden lässt.

Diese Ausstellung ist eine Wiederbegegnung mit der in Dresden lebenden Künstlerin und ihrem Schaffen. Carla Weckeßer verbindet eine lange Zusammenarbeit mit der Galerie Schmidt-Rottluff und der vorherigen, inzwischen verstorbenen Inhaberin Frau Knott, die als erste ihre Arbeiten zeigte. Seit Anfang der 90er Jahre hat Carla Weckeßer hier regelmäßig ausgestellt. Die neuen Galeriebetreiber, Elisabeth und Benedikt Preis, veranstalten seit nunmehr zwei Jahren Ausstellungen und legen auch Wert auf Kontinuität, indem sie das Schaffen vor allem zeitgenössischer Künstler zeigen. Heute abend können Sie hier schwelgen in den reichhaltigen „Frühlingsklängen“ von Carla Weckeßer, ihnen lauschen und nachsinnen auf über 40 Bildern, vorwiegend Malerei und farbige Radierungen.

Das expressive Farben- und Formenspiel haben ihre Arbeiten gemeinsam mit dem Namensgeber der Galerie, dem in Chemnitz geborenen Maler Karl Schmidt-Rottluff und Mitbegründer der Brücke-Künstlergruppe, die von 1903 bis zu ihrer Auflösung 1913 in Dresden wirkte. Zu sehen sind vorwiegend Arbeiten aus diesem Jahr und andere aus den letzten fünf Jahren bis 2011. Carla Weckeßer verwendet Acrylfarben und Pastellkreide für die farbschimmernden, feinkörnigen Linienumrisse der Figuren auf leicht aufgerauhter Papieroberfläche. Bei den Mischtechniken treten sie hervor aus den oft vielschichtig übermalten Bildgründen, auf die mit Kreide und Buntstiften gezeichnet und manchmal auch mit Pflanzen- und Ornament-Stempeln gedruckt wird. Im Titelbild der Ausstellung spielt in leuchtendes Blau gehüllt eine Frau traumversunken Gitarre, rote und orangene Farbtupfen liegen wie Blütenblätter verstreut am Boden.

Musik und Farben spielen eine große Rolle im Werk von Carla Weckeßer. Sie hält innige Momente und Gesichter aus der Erinnerung fest. Da musizieren Frauen mit Akkordeon, Geige, Mandoline, Trommel oder Cello in mal fröhlichen und still melancholischen Blättern meist zur Blauen Stunde mit heller Mondsichel. Die Bilder schwingen sehr melodisch und lyrisch in einem bestimmten Farbrhythmus. Manche der Grafiken entstanden zu Gedichten von Rose Ausländer oder auch anspielend auf Mythen und Märchen wie die „Frau im Glück“ mit Gans. Manchmal schaut die Künstlerin auch hinauf zu den Wolken am Himmel und lässt sich vom Formenspiel mitnehmen.

Figürliches und Abstraktes und das Spiel mit dem Zufall fließen in die Bilder ein, in mal farbkräftig loderndem Rot und Orange, sonnigen Farben  oder tiefblauen und erdigen Farbtönen. Andere Blätter sind fast monochrom in Rot- oder Grüntönen gehalten.

Begonnen hat Carla Weckeßer im Jahr 2002 mit Acrylfarben zu malen, zunächst mit Ocker-, Orange- und Brauntönen. Schwere Farben und die Ausdrucksweise wurden immer mystischer, ausgelöst durch die Konfrontation mit einem Schicksalsschlag zwischen Leben und Sterben eines nahe stehenden Menschen. Doch dann wurden die Farbtöne immer goldener und leuchtender bis zum intensiven Violett. Manchmal ist die Farbe zuerst da, manchmal eine Figur intuitiv aus der Stimmung heraus ähnlich wie in der Ausdrucksmalerei, sagt Carla Weckeßer.

Sie wurde 1949 in Jonsdorf in der Oberlausitz geboren und ist in Berlin aufgewachsen. Einen Studium an der Technischen Hochschule in Ilmenau folgte die Arbeit im Jugendkulturbereich und ein Fernstudium der Kulturwissenschaften in Leipzig. Sie arbeitete als Dramaturgin, Regisseurin und Bühnenbildnerin am Dresdner SCHICHT-Theater von 1979 bis `84. In dieser Zeit entstanden vor allem multimediale künstlerische Versuche wie Experimentalfilme, Objekte und Installationen für Theaterstücke sowie Aktionsmalerei bei Konzerten. Seit 1984 arbeitet Carla Weckeßer freischaffend als Malerin und Grafikerin in Dresden. Sie absolvierte von 1996 bis `98 ein Aufbaustudium in Kunsttherapie an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und arbeitete danach künstlerisch mit geistig Behinderten und autistischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Sie schätzt die Bilder von Paul Klee und Picasso und die Alten Meister mit ihrem opulenten Licht- und Farbenspiel.

Zu ihren künstlerischen Anregern gehören außerdem der chilenische Künstler Hermann Leon, der bereits verstorbene Maler Rainer Zille und Gunter Jacob, ein Lehrer an der Kunsthochschule, wo sie Gasthörerin war. Auch die Werke von Hertha Günther und Sigrid Artes, bereits verstorben,  zwei Dresdner Künstlerinnen, beeindrucken Carla Weckeßer. Seit 1993 widmet sie sich den Radierungen. Eine Spezialität von ihr ist das Drucken mit mehreren Farben auf einer Platte.

Die Grundidee ist da, doch wie das Bild am Ende genau aussieht, weiß sie vorher nicht. Das ist für Carla Weckeßer auch der Reiz und das Spannende bei ihrem druckgrafischen Schaffen. Vieles hat sie sich angeeignet bei ihren Arbeitsaufenthalten im Atelier des Mouches in Frankreich an der Weinstraße zu Füßen der Vogesen, wo sie fast jedes Jahr hinfuhr bis zur Auflösung des Ateliers 2007.  Dort probierte sie in der Druckwerkstatt verschiedene grafische Techniken wie Kaltnadelradierungen oder Aquatinta oder auch beides kombiniert. So entstanden bis heute zahlreiche Arbeiten, die mit ihren feinsinnigen und vielgestaltigen, atmosphärischen Bildgeweben immer wieder faszinieren. Die Bilder von Carla Weckeßer laden den Betrachter ein zum Innehalten und Träumen, den Blick in der gerade in aller Farbfülle aufblühenden Natur umher schweifen zu lassen und dabei manches Schwere für einen Moment zu vergessen in dieser spannungsgeladenen Zeit.

Ihre Farbklänge öffnen den Blick für die Vielfalt des Lebens, sie beschwingen Geist und Herz, strahlen Wärme, Geborgenheit, Ruhe und Kraft aus, die im Betrachter weiter klingen.
Die Ausstellung „Frühlingsklänge“ ist noch bis 22. Mai in der Galerie Schmidt-Rottluff in Chemnitz, Am Markt 1 zu sehen.

Geöffnet: Werktags von 10 – 18 Uhr, Sa von 10 – 16 Uhr

(Auszüge aus meiner Rede zur Ausstellungseröffnung am 7.4.2016)

 

 

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Kunst überwindet Grenzen

01 Freitag Apr 2016

Posted by Lilli Vostry in Bildende Kunst

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 Ausst.Stadtmuseum 052Ausst.Stadtmuseum 085    Ausst.Stadtmuseum 024  Ausst.Stadtmuseum 053 Ausst.Stadtmuseum 045 Ausst.Stadtmuseum 078Die Ausstellung „Nahnu“ zeigt erstmals Arbeiten von Künstlern, Asylsuchenden und Migranten  in der Städtischen Galerie Dresden im Landhaus auf der Wilsdruffer Straße.

Ein Mann mit Beinprothese sitzt auf dem Fußweg und verkauft religiöse Bücher. Eine obdachlose Frau betrachtet sich im Spiegel. Alltagsszenen aus dem Libanon zeigen die Fotografien von Youssef Safwan. Von zerstörten Träumen erzählt das Bild „Meine Stadt“ von Layali Alawad. Goldfarben in arabischer und deutscher Schrift prangt das „Lied der Deutschen“ auf einem Tintenstrahldruck des syrischen Künstlers Wael Al Wareeth.

Zu sehen sind die Bilder in der Ausstellung „Nahnu“ (noch bis 24. April) unter Schirmherrschaft von OB Dirk Hilbert in der Städtischen Galerie Dresden, Wilsdruffer Straße 2. Na(h)nu heißt auf arabisch Wir und auf sächsisch soviel wie Da staunste! Dazu laden die Arbeiten von rund 20 Künstlerinnen und Künstlern, Asylsuchenden und Migranten, die Besucher ein in diesem deutschlandweit einmaligen Kunstprojekt. Ermöglicht wurde es dank der Initiative des Bürgervereins „Willkommen im Hochland“ e.V., der die Künstler betreut und Spenden für das Ausstellungsprojekt sammelt sowie durch die Werbeagentur Pfefferkorn & Friends, die zu der Ausstellung anregte. Für viele der Künstler erfüllt sich damit ein Traum, da ihre Arbeiten erstmals einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert werden.

Es bleibt zu hoffen, dass dies keine einmalige Sache bleibt, sondern die Werke der Künstler für sich sprechen und weiteren Zugang in Galerien und öffentliche Einrichtungen finden, egal aus welchen Teilen der Welt sie kommen. Scheinbar Fremdes rückt näher beim Betrachten und Vertrautes erscheint in anderem, den eigenen Horizont erweiternden Blickwinkel. „Museen sind heute Zentren des Dialoges, sie stehen für den lebendigen Austausch um Identitäten, Geschichten, Traditionen und Denkweisen. Aus dieser Haltung heraus ist es selbstverständlich, gemeinsam etwas für die Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden zu tun“, schreibt Gisbert Porstmann, Direktor der Museen der Stadt Dresden und der Städtischen Galerie im Vorwort des Ausstellungskatalogs. Dort werden alle beteiligten Künstler mit einem Werk vorgestellt.

Die Ausstellung versammelt betörende Ornamentbilder, sinnliche und bedrückende Blicke auf das Alltagsleben und die Suche nach Neuem, Ankommen in der Fremde. Darunter auch farben- und zeichenreiche, figürliche Malerei der aus dem Iran stammenden Künstlerin Nazanin Zandi, die jetzt in der Äußeren Neustadt lebt sowie zwei Ölbilder des in Dresden lebenden, ebenfalls iranischen Künstlers Babak Nayebi, der fragt: „Sind Gedanken frei?“Es war auch das Titelbild eines gemeinsamen Kalenders im Jahr 2014 mit seinen Dresdner Stadtlandschaften und Lyrik von Lilli Vostry.

Der Ausstellungskatalog „Auf der Flucht. Nahnu“ ist für zehn Euro im Museumsshop im Stadtmuseum erhältlich.

Geöffnet: Di – So von 10 – 18, Fr bis 19 Uhr

Das obere Foto (alle von lv) zeigt den aus dem Iran  stammenden und in Dresden lebenden Künstler Babak Nayebi vor seinem Bild „Sind Gedanken frei?“
Außerdem sind die Künstlerin Enas Arabi und der Künstler Wael Al Wareeth, beide aus Syrien, vor ihren Arbeiten zu sehen.
Das Bild „Chemical“ oben li.stammt von Rabea Al Sayed, das Bildnis mit der Frau „Meine Stadt“ von Layali Alawad, beide aus Syrien. Die Fotografie ist von Youssef Safwan, Libanon.

 

 

 

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Lilli Vostry

Ich bin als Freie Journalistin (Wort/Foto) seit 1992 in Dresden tätig. Schreibe für Tageszeitungen und Monatsmagazine vor allem Beiträge über Bildende Kunst, Theater, soziale Projekte und Zwischenmenschliches. Außerdem Lyrik und Kurzprosa. Bisher vier BilderGedichtKalender zusammen mit Künstlern veröffentlicht. Fotografiere gern Menschen, Landschaften, besondere Momente.

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