Tanztheater zwischen Traum und Realität an den Landesbühnen Sachsen in Radebeul

Ein Papierberg wogt und raschelt auf der Bühne. Heraus steigen fantastische Gestalten, die mit ihren Hüten bis an die Wolken stoßen, in den weißen Schollen umher treiben, sich im Papier verkriechen und in wundersame Welten eintauchen.
Oder das Papier zerknüllen, zerreißen, Papierkriege führen und sich perfektioniert wie Maschinenwesen zu grell schneidenden Klängen bewegen. Immer neue, faszinierende und bedrohliche Bilder zwischen Fiktion und Realität, Anpassung und Individualität entstehen aus „Papier“, so heißt das erste Stück des zweiteiligen Tanzabends “Wunderland“, der Choreografien von Wencke Kremer de Matos und Hendrik Kaalund vereint und unlängst an den Landesbühnen Sachsen in Radebeul Premiere hatte.

Frei nach Lewis Carolls „Alice im Wunderland“ nimmt das junge Tänzerensemble die Zuschauer mit in eine wunderliche, poetisch-skurrile und teils auch sehr gegenwärtige Welt zwischen Traum und Albtraum, die mal klein und riesig, eng und weit ist. Ein Abend voller Zauber und spannender Gegensätze,  bilder- und bewegungsreichem Tanztheater, das keine durchgängige Geschichte erzählt, sondern die Zuschauer in immer neue, imaginäre Fantasieräume entführt, die mit ihrer mal simplen, mal rätselhaften Symbolik viel Raum für eigene Interpretation lassen.

Nächste Vorstellungen: 11.12., 19 Uhr; 20.1.2017, 19.30 Uhr

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