Anästhesist, Kunst- und Weinliebhaber und Galerist Rainar Götz weiß ästhetische Genüsse zu schätzen. Zurzeit stellt er Arbeiten von Markéta Safáriková, darunter auch unikate Kleider mit bedruckten Motiven von ihr in den Räumen auf der Westendstraße 16 in Dresden-Plauen aus. Fotos: Susanna Lotte Henken

Faszinierende Fotomalerei voller Verwandlung

Bilder zwischen Traum und Realität zeigt die Künstlerin Markéta Safáriková zurzeit im Rahmen der Tschechisch-Deutschen Kulturtage in der Galerie Rainar Götz in Dresden-Plauen. Die Ausstellung ist noch bis 12. November zu sehen.

Bunte Herbstblätter wirbeln auf grauer, fast menschenleerer Leinwand. Ein intensivrotes Stillleben mit Äpfeln. Drei schwarze, knorrige Bäume stehen geheimnisvoll beisammen wie „Schicksalsgöttinnen“. Faszinierend verwandelt,
in starken Farbkontrasten zwischen Traum und Realität schwebend,Grenzen auslotend, geht es auf die Suche nach dem “Gleichgewichtszustand“. So heißt die Ausstellung mit Malerei auf Fotografie von Markéta Safáriková, zu sehen im Rahmen der Tschechisch-Deutschen Kulturtage in der Galerie Rainar Götz auf der Westendstraße 16 in Dresden-Plauen.

Zwei Wochen lang locken außerdem Konzerte und Lesungen an vielen Orten in der Stadt noch bis 18. Oktober. Gerade stand der selbstständige Narkosearzt noch im OP-Saal einer Klinik, drei Stunden später eröffnete der Anästhesist und Galerist Rainar Götz (62) die Ausstellung der aus Prag stammenden Künstlerin. Mit ihren Arbeiten öffnete zugleich die erste und älteste Galerie in der Südvorstadt wieder ihre Türen als
Kunst- und Begegnungsort. Im Mai 2006 begann Götz neben seiner Anästhesiepraxis mit seiner Galerie im Souterrain des von ihm sanierten Hauses. Er zeigt zeitgenössische Werke internationaler Künstler unter dem Motto: „Ausland in Dresden“.

Seit 2009 stellten bereits Künstler aus Argentinien, Chile, Russland, England, Iran und Italien in der Galerie Rainar Götz aus. Einerseits, weil er selbst weiß, was es heißt angenommen und willkommen zu sein in der Fremde. Er hat eine Zeitlang in Italien und der Schweiz gelebt. “Die Ausstellungen sind ein Angebot, Kultur aus anderen Ländern als Bereicherung zu sehen, nicht nur den Elbe-Barock, schließlich erweitert dies den Blick des Verständnisses für die Welt“, sagt Rainar Götz. In diese Galerietradition passt nahtlos die Ausstellung mit Kunst aus Tschechien. „Ein Land, das aktuell aufhorchen lässt in der Corona-Krise und auch mit den sensiblen Arbeiten und der beeindruckenden Technik der Fotomalerei“, so Götz.

Markéta Safáriková lernte er durch seine jetzige Galeriemitarbeiterin Susanna Lotte Henken kennen, ebenfalls Tschechin, bei einer Lesung mit der bekannten Schriftstellerin Radka Denemarková im letzten Jahr in Dresden. Die Ausstellung mit rund 120 Bildern erstreckt sich über zwei Etagen. Sie hängen im hinzugekommenen medizinischen Schönheitsatelier „Curabella“ und in der neuen Weingalerie mit edlen Tropfen aus Portugal, Spanien und Österreich und demnächst auch Elsässer und Schweizer Käse.

„Vom Galerismus satt werden kann ich nicht, aber ohne ihn würde ich verhungern“, sagt Rainar Götz über seine Kunstleidenschaft. Im Titelbild der Ausstellung sind helle und dunkle Farbflächen wie Traumgespinste verwoben. Die Farbe überdeckt oft Teile der Landschaft und Gesichter, mal wie ein Hauch, mal gitterartig und wie mit einer Schutzhülle versehen. Markéta Safáriková malt gegen das Dunkle an. Das Pierrot-Motiv des traurigen Clowns ist auch auf Kleidung gedruckt.

Insekten schwirren in zart farbigen Aquarellen im Weinregal und wundersame, skurrile Wesen wie Scherenkäfer und „Keimlinge“ blinzeln aus vielfarbigen kleinen Zeichnungen den Betrachter an. Außerdem gibt es ein Galeriedinner für Kunstliebhaber am 28.10., um 18 Uhr (Voranmeldung erforderlich. Mehr dazu unter www.galerierainargoetz.de ) Dann kocht Rainar Götz ein Vier-Gänge-Menü für maximal 16 Personen. Die Finissage (mit Kunstauktion) der Ausstellung von Markéta Safáriková findet am 12. November ab 18 Uhr statt.

Text (lv)

http://www.galerierainargoetz.de


Galeriedinner & edle Tropfen. Dabei kocht Rainar Götz ein Vier-Gänge-Menü für Besucher in seiner Kunst- und Weingalerie. Das nächste findet am 28.10., um 18 Uhr statt. Voranmeldung erforderlich über die Galerie Götz.

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