Wenn ein geliebter Mensch geht
Zum Welttag der Suizidprävention am 10. September zeigt der Filmemacher Karl-Heinz Heilig aus Oldenburg seinen Film „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ in der Dreikönigskirche in Dresden (Einlass: 18.30/Beginn: 19 Uhr). Es ist eine Veranstaltung der AG Suizidprävention des Universitätsklinikum Dresden, die Ute Lewitzka betreut. Der Film ist im Wechsel von schlichten, stillen Bildern, die Schönheit, Werden und Vergehen in der Natur einfangen, begleitet von poetischen Versen und Lebensweisheiten und Porträts von Menschen, die über persönliche Krisen und Wandlungen ihres Lebens erzählen, eine berührende Liebeserklärung an das Leben. Text: (lv)
Eine Collage aus 20 Jahren
DER LEISE FILM®
von Karl-Heinz Heilig (105 Min., D/CH 2016)
Der Dokumentarfilmer Karl-Heinz Heilig und seine Partnerin Ulla
Haschen haben das ruhige Hinschauen zu ihrem Markenzeichen
gemacht; haben seit vielen Jahren mit ihrer Philosophie des `leisen
Films´ Spiritualität im Alltag entdecken lassen. Es sind
Geschichten für den zweiten Blick; Geschichten, die von der tief
verborgenen Sehnsucht nach Leben erzählen. Ihre filmischen
Begegnungen folgten dem Motto „Spielräume lassen“ – Spielräume
für die jeweils Portraitierten, aber auch für die Zuschauer; mit
genügend Raum für Gedanken, Gefühle und innere
Verknüpfungen.
Die aktuelle Produktion ist eine Collage aus 20 Jahren „Der leise
Film“; aus Filmen über Menschen, die sich ihren Lebenskrisen
gestellt haben und darin gewachsen sind. Ein Jubiläumsfilm sollte
es werden, von Heilig und seiner Partnerin Ulla geplant als eine
„Liebeserklärung an das Leben“. Dann das Unbegreifliche: im
Oktober 2014 nahm sich Ulla Haschen das Leben.
Der Filmemacher musste auf schmerzliche Weise ganz persönlich die
Grenzen einer lebensbejahenden Kulturarbeit erfahren. Jetzt war
es die eigene Lebenskrise, die es anzunehmen galt.
Heilig entschloss sich, auch seinen Trauerprozess zum Bestandteil
des gemeinsam geplanten Films zu machen. Aus dem Blickwinkel
der eigenen Endlichkeit erzählt er vom Leben, von der Liebe und
dem Suizid eines geliebten Menschen – und stellt diese
persönliche Erfahrung in den Kontext anderer bewegter
Lebensgeschichten: in die Geschichten von drei Bergbäuerinnen
aus dem Hochschwarzwald, einer Heilkräuterfrau aus der
Friesischen Wehde, einem Priester aus Kamerun, einem
Schweizer Architekten für Kirchenbauten, einem Zen- und
Kalligrafiemeister aus Japan/USA und einem Lehrer, der über 50
Jahre seine Freude am gemeinsamen Singen mit vielen Menschen
teilt.
Sie alle sind in ihre eigene, ganz persönliche Gewissheit
hinein gewachsen und laden ein, das Blatt des Lebens auch
eigenhändig zu bemalen. „Ein Film, der Mut machen möchte für das Leben – der berühren und öffnen möchte für einen liebevollen Blick auf sich und die
Welt.“ (K.-H. Heilig)
Die Schauspieler Barbara Schmitz-Lenders und Pavel Möller-Lück
vom Theater Laboratorium Oldenburg lesen die Texte im Film.
Suizidprävention
Alle 53 Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch durch Suizid.
Etwa 10000 Suizidtote werden in jedem Jahr registriert. Das
sind deutlich mehr, als durch Verkehrsunfälle, Drogen,
Gewaltverbrechen und Aids zusammengenommen sterben.
Studien haben gezeigt, dass von jedem Suizid mindestens 6 –
28 Menschen (un)mittelbar betroffen sind. Hierzu zählen
neben den Angehörigen vor allem auch die helfenden Berufe,
wie Notärzte, Rettungsassistenten etc., aber auch Polizei,
Kriseninterventionsteams, Notfallseelsorger und andere.
Die internationale Gesellschaft für Suizidprävention (IASP)
und die Weltgesundheitsorganisation WHO haben 2003 den
10. September zum Welt-Suizid-Präventionstag ausgerufen.
Dieser steht in diesem Jahr unter dem Motto „Hand in Hand
für Suizidprävention“. Gemäß dieses Mottos möchte die Aufführung des Filmes
mit der anschließenden Möglichkeit, sich auszutauschen,
Menschen miteinander in Kontakt bringen, die entweder
beruflich oder persönlich durch das Thema betroffen sind.
Aufführung in der Dreikönigskirche
Dresden, Hauptstr. 23, Großer Festsaal
Montag, 10.9.2018 um 19.00 Uhr;
Einlass 18.30 Uhr
Im Anschluss besteht die Möglichkeit für Gespräche zum Film
Eintritt: 15 Euro / erm. 12 Euro (Schüler/Stud.; ALG II)
Kontakt: Kerstin Heyde
Telefon: +49 351 458 3671
Fax: +49 0351 458 5316
Email: kerstin.heyde@uniklinikum-dresden.de
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Karl Heinz Heilig Film+Medienproduktion
Quellenweg 83
26129 Oldenburg
www.heilig-film.de
Tel.: 0441-73456
Weitere Veranstaltungen
Aktionstag und Lauf gegen Depression am 27. Oktober 2018 – „Depression und Familie“. Weitere Infos dazu unter http://www.deutsche-depressionshilfe.de/dresden