Zauberhaftes Miteinander von Mensch und Tier

Faszinierende Tiere im Freien und in der Manege kann man derzeit erleben beim Gastspiel des Circus Monaco am Elbufer in Dresden-Pieschen. Mit Blick auf die imposante Altstadtkulisse tummeln sich dort unmittelbar am Elberadweg auf der Wiese vor dem rotweißen Zirkuszelt, gemütlich Grashalme und Heu kauend, zwei Kamele, das weiße Hörnertier Kaya, außerdem Lamas, Ponys und ein Esel im Freigehege. Dahinter stehen die Wohnwagen, das rollende Zuhause der Zirkusleute mit Satellitenschüssel im Gras für guten Empfang der großen, weiten Welt und einem überdachten, offenen Zelt für die Tiere. Eine urwüchsige Oase des Miteinanders von Mensch und Tier, wie man sie heutzutage nur noch selten antrifft.

Die Tiere verlieren auch in der Manege nichts von ihrer natürlichen Anmut, Erhabenheit und Größe. Sie werden sacht und vertraut geführt. Dafür gibt`s für die Kamele besondere Leckerli wie Möhren. Die Ponys treten aufrecht stehend an den Manegenrand und „begrüßen“ die Zuschauer und viele kleine und große Hände recken sich ihnen zum Streicheln hin ebenso wie dem weißen Hörnertier Kaya mit dem sanften Blick und den spitzen Hörnern.

Im Programm des kleinen Familienzirkus wechseln Artistik und Tierdarbietungen. Da kommen Romantik, Abenteuer, Spaß und Spannung nicht zu kurz, begleitet von stimmungsvoller Zirkusmusik. Mit Schwung und Grazie zeigen eine Tänzerin mit wirbelnden Hula-Reifen, eine balancierende Seil- und eine Trapezartistin im Reifen unter der Zirkuskuppel frei schwebend ihre Künste.

Temperamentvoll geht es zu in einer Westernszene mit lassoschwingenden Cowboys und präzisen Messerwerfern. Ein Indianerjunge geht mit einer kleinen weißen Schlange herum, die die Zuschauer anfassen dürfen. Zu orientalischen Klängen tanzen Bauchtänzerinnen und ein Feuerschlucker sorgt für feurige Stimmung.

Spaßmacher Beppo versucht sich auch als Akrobat und vollführt lustige Seilsprünge mit Zuschauern.

Und im Finale darf der Zirkusnachwuchs, die Kinder der Artisten in Kostüm mit in die Manege, wo der Kleinste noch ausrutscht und die Mädchen schon kess die Reifen schwingen und tanzen.

Die Zirkusleute machen alles selbst. Hier ist alles noch echt und pures Erlebnis. Die Artisten stehen auch am Einlass und als Platzanweiser, bieten flimmernde Leuchtstäbe an, bauen die Requisiten auf und ab, spielen sich die Bälle zu, führen Kinder auf Ponys in der Pause oder fotografieren sie auf dem Kamel. Die Artistinnen stehen mit Glitzer Make up auch am Verkaufsstand mit Zuckerwatte und Popcorn.

Hinterher sammeln die Zirkusleute Futterspenden für die Tiere. Eine kleine Artistin steht mit Hut vor dem Zelt, in dem Münzen landen für den Erhalt der Zirkusschule in Berlin.

Zum Staunen, Träumen, Schmunzeln und Innehalten vom Alltagstrubel lädt der kleine Familienzirkus kleine und große Besucher noch bis 14. Oktober an diesem Platz ein. Vorstellungen sind wochentags 16 Uhr und am Sonntag 11 Uhr. Am 8., 9. und 10.10. ist spielfrei.

Mit der Besucherresonanz ist Mario Sperlich, der Juniordirektor des Circus Monaco „ganz zufrieden.“ „Dafür, dass wir erst 3 Tage vorher Werbung machten, waren die Vorstellungen gut besucht.“ Den Tieren gefiel es sichtbar gut an ihrem Platz am Elbufer in Pieschen. Sie waren viel im Freien und genossen die Sonnenstrahlen. Aber auch die Zuwendung, gereichtes frisches Gras von kleinen und großen Besuchern und Streicheleinheiten. Dresden sei auch seine Lieblingsstadt, sagt Mario Sperlich, der mit dem Circus Monaco schon zum dritten Mal hier war.

Die Tiere seien es gewohnt, mit den Zirkusleuten weiterzuziehen. Sie kennen das Zelt mit den vertrauten Geräuschen, ihr Zuhause und Futterquelle. „Eine artgerechte Tierhaltung gibt es nicht, auch nicht in freier Wildbahn. Der Mensch ist überall“, sagt Mario Sperlich. „Wir versuchen bestmöglich mit den Tieren umzugehen und zusammen zu leben.“ Zurzeit steht das Zelt vom Circus Monaco im Stadtzentrum von Gera, ein Weihnachtscircus-Gastspiel führt sie nach Braunschweig und danach eine Tour in den Süden nach Italien. „Vielleicht kommen wir im Frühjahr wieder nach Dresden“, so der Juniordirektor vom Circus Monaco. Schön wär`s.

http://www.circus-monaco.de

Text + Fotos (lv)

Siehe auch den Beitrag „Bühne frei für Circus Monaco“ mit Bildern und Gedichten auf diesem Blog.


Wunderbare Begegnung: meinwortgarten.com-Inhaberin Lilli Vostry mit Hörnertier Kaya.

Unverwundbar

Du stehst auf der Wiese
hinter dem rotweißen Zelt
weißt nichts von mir
ich nichts von dir
und doch bin ich hier

im Zelt der Mann mit dem Feuer
zeigt seine unbrennbare Haut
speit eine Feuerwolke wie ein Drache
unter starkem Applaus

in der Manege steht das Hörnertier
in milchweißem Glanz
alle wollen es streicheln
draußen steht es allein

den Kopf in frischem Heu
ein sanfter Blick aus tiefschwarzen Augen
fließt zu mir herüber
die spitzen Hörner kann es
nicht ablegen

Lilli Vostry
(7.10.2018)

Tier-Oase und Treffpunkt für kleine und große Besucher


Zum Abschluss gab es als besondere Leckerli Popcorn
Abschied von Dresden: Tierpfleger Tommy und Juniordirektor vom Circus Monaco, Mario Sperlich.

Text + Fotos (lv)

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