Herta Günther – C’est la vie
11. Mai – 17. August 2019

Vernissage | Freitag, 10. Mai 2019, 19 Uhr
Der Dresdner Lyriker und Essayist Michael Wüstefeld spricht einführende Worte.

Den 85. Geburtstag von Herta Günther, der großen Dresdner Malerin, wollten wir begehen in diesem Mai. Nun ist aus der Jubelfeier eine Gedenkausstellung geworden, in der wir etwa fünfzig Gemälde, Aquarelle, Pastellkreiden und Farbradierungen aus vierzig Jahren Schaffenszeit der Künstlerin zeigen.

Über sechs Jahrzehnte hielt Herta Günther, die an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden bei Hans Theo Richter und Max Schwimmer studierte und seit 1957 freischaffend tätig war, konsequent an ihrem künstlerischen Programm fest.

Herta Günther liebte das Schöne und Edle, bewahrte in ihren Bildern aber auch das Skurrile und bisweilen Trostlose und wusste dabei immer, ebenso treffend wie charmant zu erzählen. Sie war eine stille und genaue Beobachterin. Ihre eigentliche Bestimmung fand sie als Flaneurin, eine Flaneurin in Elbflorenz.

Beinahe wehmütig beschreiben ihre Bilder vergangene Zeiten und ein großstädtisches Milieu, das sich in Dresdens Cafés und Bars entfaltete. Über den von ihr gemalten Orten, den Kneipen, den Elb- und Stadtlandschaften, liegt oft ein Schleier der Trägheit, als würde die Zeit fast stillstehen. Es sind Orte unerfüllter Sehnsucht, so, wie die von ihr gemalten Menschen Wartende und Träumende sind. Sie erzählen nicht nur vom Leben, wie es war, sondern vom Leben, wie es hätte sein sollen. So halten sich Tristesse und Heiterkeit die Balance, gibt es bohèmehafte Übertreibungen, wechselt der liebevoll beschönigende mit dem schonungslos veristischen Blick. Das Leichte und das Schwere auf eine geradezu selbstverständliche Art miteinander zu verbinden, gelang ihr auf wunderbare Weise.

C’est la vie. So ist das Leben. So war es.

Im Kabinett präsentieren wir Ihnen eine Auswahl von Lithografien und Handzeichnungen des Leipziger Malers und Zeichners Werner Tübke.

Die Ausstellungen „Herta Günther – C’est la vie“ und „Werner Tübke – Happening in Pompeji“ werden am Freitag, dem 10. Mai 2019, um 19 Uhr, mit einer Vernissage eröffnet. Der Dresdner Lyriker und Essayist Michael Wüstefeld spricht einführende Worte.

Text: Anja Himmel

GALERIE HIMMEL
Obergraben 8
01097 Dresden

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