Glücklich über die Würdigung: Familie Sheets vor dem Gemälde ihres Urahnen Arthur Chitz, der einst als Musiker, Komponist und Musikdirektor am Staatsschauspiel Dresden wirkte und 1934 von den Nazis aus dem Theaterdienst entlassen wurde. Nun erinnert sein Bild in der Ahnengalerie im Schauspielhaus an sein Schaffen.
Foto: Sebastian Hoppe

Porträthängung Arthur Chitz im Staatsschauspiel Dresden

Die Ahnengalerie des Staatsschauspiels Dresden ist seit gestern um ein Gemälde reicher. In Anwesenheit seiner Nachkommen wurde ein Porträt von Arthur Chitz in die Sammlung aufgenommen. Arthur Chitz war Pianist, Komponist und Dirigent, und wirkte von 1918 bis 1934 als Kapellmeister, Musikdirektor und Mitglied des Künstlerischen Beirats am Dresdner Schauspielhaus. Gemalt wurde das Porträt von Susan Sheets, Künstlerin und Ehefrau von Arthur Chitz ältestem Enkel.

Die Kompositionen des Musikers erfuhren in Dresden zahlreiche Uraufführungen und begleiteten unter anderem Aufführungen von „Wilhelm Tell“,  „Der Kaufmann von Venedig“, „Julius Cäsar“ und „Die lustigen Weiber von Windsor“. Arthur Chitz arrangierte die Bühnenmusik für Gerhart Hauptmanns Stücke „Das Opfer“ und „Vor Sonnenuntergang“ auf ausdrücklichen Wunsch des Dichters. Für Aufsehen sorgte ebenfalls seine Musik zur Uraufführung des Weihnachtsmärchens „Trilltrall und seine Brüder“ nach Clemens Brentano, ein gemeinsames Stück mit Schauspieler und Freund Erich Ponto.

Aufgrund der Einführung des „Arier-Paragraphen“ mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Beamtentums“ wurde Arthur Chitz, Sohn einer jüdischen Familie, 1934 aus dem Theaterdienst entlassen. 1942 wurde er deportiert und verstarb zwei Jahre später in einem Konzentrationslager bei Riga. 60 Jahre lang verschwanden sein Name und seine Musik von der Bildoberfläche.

Neben Dr. Eva-Maria Stange (Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst), Manfred Wiemer (Amtsleiter Kultur und Denkmalschutz) und Joachim Klement (Intendant Staatsschauspiel Dresden), sprachen auch Familienmitglieder von Arthur Chitz, darunter Larry Sheets, der älteste Enkel von Arthur Chitz, und Kristen Sheets, seine Urenkelin. Grace Durham, Sängerin und Solistin sowie Sebastian Wartig, Sänger und Solist an der Semperoper Dresden brachten gemeinsam mit Johannes Wulff-Woesten am Klavier Kompositionen von Arthur Chitz und anderen vertriebenen Künstlern zu Gehör.

Text: Gertrud Aringer/Staatsschauspiel Dresden

www.staatsschauspiel-dresden.de 

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