Wein genießen unmittelbar am Weinberg. Karl Friedrich Aust stellt schon die Stühle bereit.
Herrliche Aussicht und Genuss mit Bacchus
Das Weingut Aust eröffnete einen neuen Ausschank mit edlen Tropfen und Leckereien mit Panoramablick auf die wunderbare Lößnitzlandschaft. Beim Radebeuler Weinherbst an diesem Wochenende spielen hier mehrere Musiker und Bands. Am Sonntag: ab 14.30 Uhr, Frédéric Bouchon – Chanson; 16 Uhr, Ezé Wendtoin – Singer/Songwriter und 17 Uhr, Kapela Timingeriu – Balkan, Gypsy.
Die Sonne strahlt unter der Wolkendecke hervor. Die Glücksgöttin Fortuna lächelt mit goldenen und himmelblauen Schwingen am Eingang des Weingutes Aust in Radebeul den Besuchern zu. Die zwei Musenfiguren beflügeln auch dessen Inhaber Karl Friedrich Aust. „Ich möchte einen langgehegten Traum verwirklichen und hier draußen einen Ausschank für Speisen und Getränke einrichten“, sagt er.
Die Weinstube Aust und der historische Gartensalon bleiben bis Jahresende geschlossen. „Wir verlagern unser Angebot in wunderbarer Lage. Es ist die beste Lösung, den derzeitigen Herausforderungen zu begegnen“, sagt Winzer Aust. Dafür wird ein rustikaler Holzpavillon auf der schönsten Liegewiese unmittelbar am Weinberg stehen – mit Panoramablick auf die romantischen, südlich mediterranes Flair verströmenden, steil ansteigenden Terrassen.
Hier inmitten der ältesten sächsischen Weinanlage mit dem „Radebeuler Goldener Wagen“ befindet sich das Weingut Aust in der Oberlößnitz. Tische und Stühle hat Aust schon bereitgestellt. Direkt neben den Rebstöcken können Wanderer, Wochenendausflügler und Weinkenner erlesene Tropfen und kulinarische Leckereien a la carte probieren. Eine der beliebtesten Sorten bei Aust ist der „Bacchus“. “Es ist ein Riesenvergnügen, den Wein fünf Meter weiter, wo er wächst, zu genießen. Regionalität pur“, freut er sich schon auf den neuen Weinjahrgang. Die derzeitige wirtschaftliche Krise sieht der Winzer auch als Chance.
“Da man dieses Jahr wenig reisen kann, überlegen wir jetzt, wie wir die sächsische Weinbaulandschaft als Ausflugsziele für Touristen noch mehr nahe bringen können.“ Er hoffe auch, dass viele Gastronomen es schaffen und regionale Angebote wieder mehr Zuspruch finden. Er hat gerade einige in Dresden besucht und mit Wein beliefert. „Das hilft und bestärkt einen auch, dass man nicht allein dasteht.“ Seit 1998 baut Karl Friedrich Aust das Weingut weiter aus, das er von seinen Eltern übernommen hat. Sein Vater starb früh, als er vierzehn war, so dass seine Geschwister und er seiner Mutter im Weingut mithalfen. Die Traminer-Terrassen im Weinberg mochte er schon als Kind, erzählt Karl Friedrich Aust, die Aromatik der Beeren, den Geschmack und den Duft der Blüten. Das Weingut, auch als „Meinholdsches Turmhaus“ bekannt, haben seine Eltern seit 1975 aufwendig restauriert.
Seit 19 Jahren schon führt Karl Friedrich Aust das bauliche Kleinod unter seinem Namen weiter, eröffnete im Erdgeschoss des Turmhauses die Weinstube mit Außenterrasse und vor zwei Jahren der Gutsladen, wo regionale Weine und Produkte erhältlich sind. Außerdem Schmiedekunstarbeiten seines Bruders Hans Philipp Aust und Bilder seiner Schwester, der Malerin und Grafikerin Cordelia Friederike Curling-Aust. Ihr Mann ist ebenfalls Künstler. Auf dem Gut befindet sich seit 2005 ihre Malschule mit Kursen für Kinder und Erwachsene. Zurzeit porträtiert sie die Kleinen auf Anfrage. Im Gutsladen gibt es auch das Buch „Ein Weingut in der Oberlößnitz – Seine Geschichte und Geschichten“, das seine Mutter Elisabeth Aust schrieb. Sie war als Restauratorin tätig und sein Vater Ulrich Aust als Architekt und „Dresdner Zwingerbaumeister“.
Insgesamt zehn Sorten, zu 80 Prozent Weißwein und 20 Prozent Rotwein, reifen im 6,5 Hektar großen Weingut Aust. Diese hegt und pflegt der Inhaber mit viel Liebe und Begeisterung zusammen mit seinen sieben Mitarbeitern und zwei Lehrlingen. Auch wenn die Eisheiligen dieses Jahr Anfang Mai mit heftigeren Nachtfröste als sonst den jungen Weinreben zusetzten und es Einbußen bei der Ernte im nächsten Jahr geben wird. “Jetzt trinken und stoßen wir erst einmal an mit dem Wein vom letzten Jahr und machen das Beste daraus. Ich bin Optimist“, sagt Karl Friedrich Aust. Und Fortuna beflügelt ihn himmelblau strahlend, einen Traubenzweig hoch haltend auf dem Weinflaschen-Etikett. Der Gartenausschank im Weingut Aust hat von Donnerstag bis Sonntag geöffnet ebenso wie der Gutsladen von 11 bis 18 Uhr.
Text + Fotos (lv)
Kontakt:
http://www.weingut-aust.de
Zeit zum Genießen. Edler Weißburgunder & Grauburgunder Cuvée, der nach Birne und Mirabelle schmeckt und sich besonders eignet als Speisebegleiter zu allen Meeresfrüchten.