Verse aus einer anderen Zeit und eine Werkausgabe zu Lebzeiten

Der Dichter Andreas Reimann liest in der Reihe „Literarische Alphabete  – Lesungen im Landhaus“ am 9. Juni, 19.30 Uhr im Café im Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Straße 2.

Auch wer den Dichter Andreas Reimann nicht kennt, hat bestimmt schon Lieder von ihm gehört. Als Texter von Popgruppen, Liedermachern und Chansonsängern hielt der 1946 in Leipzig geborene Sohn eines Grafiker-Ehepaares sich in den späten 80er Jahren über Wasser. Für Lift und Stephan Krawczyk hat er unter anderem gedichtet. Sein heute hoch geschätztes Werk ist nicht zuletzt aus einer brüchigen Biografie erwachsen: als 1953 der Vater in den Westen ging, 1954 die Mutter sich das Leben nahm, kam er in einer Kinderheim, später wuchs er bei der Großmutter in Leipzig auf. Die weiteren Wegmarken: Schriftsetzerlehre, Literaturstudium, Exmatrikulation, zwei Jahre Haft wegen »staatsfeindlicher Hetze«. Nach seiner Entlassung 1970 Transportarbeiter, Brauereigehilfe, Lohnbuchhalter. Aber das sind nur die äußeren Fakten.
Zwei Gedichtbände durften von Andreas Reimann in der DDR erscheinen, dann durfte er bis 1989 nicht mehr veröffentlichen. Aber er schrieb trotzdem weiter über das Land, an dem er litt. Viele Bücher von ihm erschienen nach 1989, die Liste ist lang. Peter Geist schrieb über Reimanns Poesie: »Er weiß die Bennschen Wallungswerte in Klangmagie und harten Fügungen ebenso für sich zu nutzen wie die Möglichkeiten der Bildparadoxa. Der dialektische Sprachwitz Brechts scheint durch.«

Nun wird der Dichter mit einer Werkausgabe zu Lebzeiten geehrt, die ersten 5 Bände sind in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung erschienen. Im Gespräch mit Patrick Beck gibt er Auskunft über sein Werk und liest Gedichte aus seinem umfangreichen Œuvre.

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Jörg Scholz-Nollau

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