Sinnlich-farbreiches Geflüster & pure Weiblichkeit: die Künstlerin Gudrun Trendafilov (Bildmitte) mit Galeristin Janett Noack (re. im Bild) und meinwortgarten-Inhaberin Lilli Vostry in der Ausstellung in der Galerie Kunst & Eros, Hauptstraße 15 in Dresden.

Wilde Gaben der Natur

Um Schönheit. Nähe, Verführung, aber auch Verletzlichkeit, Vergänglichkeit, Sehnsucht und Schweben im Ungewissen kreisen neue Malerei und Grafik von Gudrun Trendafilov in ihrer Ausstellung „Geflüster“ in der Galerie Kunst & Eros in Dresden. Ein Fest der Farben & Sinne!

Ein Rabe überbringt einer Frau eine Kirsche, eine „wilde Gabe“, im
Titelbild der Ausstellung. Sinnlich, verlockend und vieldeutig sind die
Bilder in der Ausstellung „Geflüster“ von Gudrun Trendafilov, die zu den bekanntesten Dresdner Künstlerinnen gehört. Sie zeigt derzeit neue Malerei und Grafik in der Galerie Kunst & Eros auf der Hauptstraße 15 in Dresden (noch bis 9. Juli).

Endlich wieder live und in Farbe lockt hier lust- und fantasievoller Kunstgenuss. Auf großformatigen Leinwänden und kleineren Malereien auf Papier sieht man reizvoll Figürliches, immer wieder Paare in inniger Umarmung, ins Wasser eintauchend, einander zugewandt im Gespräch oder mit Seitenblick abschweifend, versonnen in der Dämmerung, schwebend mit Sichel und Mondsüchtig. Da erscheint pure Weiblichkeit mal nachtblau, traumversunken und mal federleicht und lichtfunkelnd. Frauen umgarnen mit Blüten, grünen Zweigen am Gesicht oder einem Vogel auf der Schulter.
“Mich berühren die Bilder sehr mit ihrer vielfältigen, stimmigen Farbpalette, die eine Momentaufnahme aus dem Schaffen der Künstlerin zeigen. Damit werden Emotionen geweckt und es steckt Schwung dahinter“, sagt Galeristin Janett Noack. Gudrun Trendafilov sei eine sehr produktive Künstlerin. Es geht immer um Beziehungen, Weiblichkeit in allen Facetten und Körperlichkeit in ihren Arbeiten. Im Titel „Geflüster“ stecke das Wort lüstern mit drin. „Damit gemeint sind die leisen Töne ebenso wie der Umgang mit Erotik im reiferen Alter. Was hat man dann noch für eine Ausstrahlung und was macht einen anziehend“, so  Janett Noack.

Um Schönheit, Verführung, Nähe, aber auch Verletzlichkeit, Vergänglichkeit, Sehnsucht und Schweben im Ungewissen kreisen in mal leuchtend warmen, mal erdigen, grau violetten und tiefblauen Farbtönen die Bilder von Gudrun Trendafilov. Sie arbeitet gern mit dem Zufall. Ihre Figuren erwachsen oft aus Farbflecken, denen sie in wenigen, markanten Linien mit Kreide und Stift Kontur verleiht und wodurch oft einmalige Unikate entstehen. Gudrun Trendafilov wurde 1958 in Bernsbach/Erzgebirge geboren, studierte von 1976 bis ´81 an der Dresdner Kunsthochschule und erhielt ihr Diplom als Malerin und Grafikerin bei Professor Gerhard Kettner. Seit 1990 ist Gudrun Trendafilov freischaffend in Nürnberg und Dresden tätig. Inzwischen ist sie hierher zurückgezogen. Zu ihrem Titelbild mit dem Raben, der die Kirsche überbringt, sagt sie:  „Es ist ja wie ein Versprechen und hat mit Hingabe zu tun. Doch es bleibt in der Schwebe, ob die Frau die Kirsche tatsächlich bekommt. Das ist auch der Reiz für mich beim malen.“ Neben diesem Sehnsuchtsbild hängt ein Selbstbildnis der Künstlerin, das sie träumend in blauem Kleid mit Perlenkette und Apfel in der Hand zeigt. Zur Langen Nacht der Museen und Galerien im Barockviertel“ am 16. Juni, um 19 Uhr gibt es einen Ausstellungsrundgang mit Überraschungskonzert in der Galerie Kunst & Eros, wo Janett Noack auch singen wird und ihr Sohn Arthur Waldhorn spielt. Weitere Arbeiten von Gudrun Trendafilov sind in der Gruppenausstellung „Gefährtinnen“  in der Ladengalerie art + form (bis 9. Juni) zu sehen.

Text + Fotos (lv)

Geöffnet: Mo bis Sa von 11 bis 15 Uhr
http://www.kunstunderos.de

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