Zeit zum Innehalten: Innigkeit, Verbundenheit und Halt strahlen die Zeichnungen und Paar-Plastiken von Konstanze Feindt-Eißner aus, die Galeristin Janett Noack in der Gruppenausstellung „Erotischer Advent“ zeigt.
Zarte, fragile, sich umarmende Körper und umhüllt von winterlichem Weiß. Erstmals mit ihren figürlichen Zeichnungen und Kaltnadelradierungen dabei ist die Künstlerin Rita Geißler in der Galerie Kunst & Eros (re, im Bild).
Opulente Sinnlichkeit und wunderweiße Pracht
Verlockendes für die Sinne in zarten und leuchtenden Farbtönen, fragilen, kraftvollen und witzig-frivolen Formen versammelt die Gruppenausstellung „Erotischer Advent“ in der Galerie Kunst & Eros, Hauptstraße 15 in Dresden.
Ein nachtblaues Paar im Federkleid zeigt das Titelbild von Gudrun Trendafilov zur traditionellen Gruppenausstellung „Erotischer Advent“ in der Galerie Kunst & Eros, Hauptstraße 15 in Dresden (noch bis 28. Januar 2023 zu sehen).
Verlockendes für die Sinne in Malerei, Grafik und Plastik zu Weihnachten, dem Fest der Liebe, von sieben zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern aus der Region und weiteren Gästen versammelt die Ausstellung. Traumversunkene und sich umarmende Paare, weiß umhüllte Körper, still ruhende, fragile, schwebende, springende und sinnende Figuren zwischen Tag und Nacht, Licht, Dunkel, Liebe, Frost, Wärme und Kälte. Pastellfarben, gelb und türkis leuchten die sinnlich lustvollen Paar-Bilder von Gudrun Trendafilov. Winterliches Weiß umschließt weich und sanft Körperumrisse, die fast verschmelzen mit der Landschaft in einem runden Acrylbild mit Kreide und in Kaltnadelradierungen von Rita Geißler. Sie stellt erstmals aus in der Galerie Kunst und Eros. Ihre Arbeiten berühren mit ihrer Zartheit und Kraft der weißen Flächen und feinen schwarzen Linien, ihrem schwerelosem Schweben. Rita Geißler ist vor allem durch ihre Landschaftsdarstellungen, die durch sehr sparsame, lineare Kontraste auffallen, bekannt.
„Bei ihr im Atelier sah ich die figürlichen Arbeiten, auch Akte, alles Druckgrafik, die sie bisher kaum oder noch nie gezeigt hat. Ich wollte Mensch und die Landschaft zusammen führen“, sagt Galeristin Janett Noack. „Ebenso die Stille, Erotik und Melancholie, die erzeugt werden in den Bildern. Sie strahlen etwas Apartes, Ruhiges und Klares aus in ganz eigener Bildsprache.“ Mit ihrer wunderweißen Pracht füllen die Grafiken von Rita Geißler nun eine Bilderwand in der Adventsausstellung. Die grazilen, Nähe, Halt und Verbundenheit ausdrückenden Steinplastiken zwischen konkret und abstrakt der Bildhauerin Konstanze Feindt-Eißner passen wunderbar dazu. Wie das stehende Paar aus weißem Laaser Marmor, ein innig versunkenes Paar aus rosa Steatit und eine erdbraune bronzene „Lange Madonna“. Außerdem sind von Konstanze Feindt-Eißner neue farbige Zeichnungen mit archaisch reduzierten Figuren zu sehen, umgeben von pflanzlichen Formen und „Mit grünem Mond“, die weiße und rote Kugeln balancieren und weitergeben. In kraftvoll erdigen Farben und schwungvollen Formen zeigt Anita Voigt ihre Frauenakte, nach Modell gezeichnet und eine Serie bezaubernder „Nymphen“. Schönheit und Vergänglichkeit verbinden die Collagen von Udo Haufe wie „Das Mädchen und der Tod“ und reizvoll märchenhafte Adaptionen wie „Der Fisch und seine Frau“, auf dem sie reitet.
Witzig-frivole kleine Zeichnungen aus dem Nachlass von Horst Hille sorgen für Schmunzeln. Faszinierend die Grafiken mit filigranen Körperhüllen von Tina Wohlfarth. Farbenfroh und fantasievoll bemalte Keramik und kleine Figuren von Michele Cyranka stehen umgeben von goldenen Glocken und opulentem, bemaltem Porzellan, Vasen, Dosen und Schmuck, gestaltet von Janett Noack in purpur und in Lüsterfarbe schimmernd. „Es war ein bewegtes Jahr mit viel Farbe und Bewegung, das nun mit Besinnlichem ausklingt und ich freue mich auch auf das Knistern im Schnee“, so die Galeristin. „Ich hoffe, dass es so weitergeht, man viele Menschen trifft und sich nicht wieder zurückziehen muss, dass es lebendig bleibt.“
Text + Fotos (lv)
Geöffnet: Mo bis Sa von 11 bis 15 Uhr