Farbenfrohe Emaillebilder, die zum Entdecken einladen und viel Lebensfreude ausstrahlen: Günter Gläser und seine Frau Karin freuen sich schon auf die Besucher beim diesjährigen „Kunst: offen in Sachsen“. Sa und So von 10 – 18 Uhr stehen Atelier & Bildergalerie bei ihnen offen.

Farbenfreudige Emaillebilder zu Pfingsten

Zum Schauen, Umherwandeln und Verweilen lädt Günter Gläser mit mehreren Künstlern zum „Kunst: offen in Sachsen“ ein und ist erstmals bei der Veranstaltung „Kunst geht in Radebeuler Gärten“ dabei.

Landschaften in farbreich beschwingten Formen. Sonnenblumen und Mohnblüten. Birkenstämme im Herbstlicht. Ein Blick auf den Weinberg Goldener Wagen und den Bismarckturm. Eine Bank am Seeufer. Wie ein Spaziergang durch die Jahreszeiten, an bekannte, nahe und fernere Orte von Radebeul bis Ontario in Kanada, an denen man wandeln, sich umschauen und verweilen kann, begegnen einem die Bilder von Günter Gläser. Das „fliegende Jahr“ spiegelt das Werden und Vergehen und Neuaufblühen in der Natur und im Leben. Es ist eine neue Arbeit aus diesem Jahr und war ähnlich auch schon als Titelbild auf einem der beiden Bildbände zum Leben und Schaffen des Radebeuler Meisters der Emaille-Bildkunst zu sehen. Einige Buchexemplare sind bei ihm noch erhältlich. Mit seinen 88 Jahren ist Günter Gläser immer noch schaffensfroh und die Gartenarbeit hält ihn außerdem vital und in Bewegung.

Beim nunmehr 19. „Kunst: offen in Sachsen“ stellen Günter Gläser und Isolde Ziegenbalg, eine Dresdner Künstlerin, an diesem Pfingstwochenende, am 27. und 28. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr, ihre Bilder am Wohnsitz der Familie Gläser auf der Johannesstraße 12c in Radebeul aus. Er ist schon zum siebten Mal dabei. Isolde Ziegenbalg war viele Jahre als Porzellanmalerin in der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen tätig und geht seit mehr als 20 Jahren ihrer Leidenschaft für das freie Malen in Aquarell-, Acryl- und Öltechnik nach. Zwei Acrylbilder von ihr zeigen zwischen abstrakt und konkret Bäume lichtfunkelnd und bewegtes Meerrauschen. Auf dem Ateliertisch von Günter Gläser mit Blick in den Garten und ein Zitronenbäumchen liegt ein begonnenes Emaillebild mit fliegenden Möwen am Meer. Die Sonne scheint herein.

„Das eine Meerbild wird stürmisch und das andere sanft mit weißen Möwen“, sagt Günter Gläser. „Es fehlen noch vier Brände.“ Sechs bis acht Brände braucht es, bis die Bilder aus dem Ofen, die sich durch ihre strahlenden Farben und besondere Lichteffekte auszeichnen, fertig sind und den Betrachter erfreuen. Die aufwendige Prozedur der Herstellung erfordern viel Wissen, Umsicht, Erfahrung und Geduld. Günter Gläser stammt aus einer Handwerkerfamilie. Seit dem Seniorenalter vor über 20 Jahren widmet sich der frühere Diplomingenieur mit eigenem Büro mit Hingabe der heutzutage seltenen Emaille-Bildkunst. Er gibt sein Wissen gern an Interessierte weiter. Die Emaillebilder werden auf einer metallischen Grundlage von Kupfer, Silber oder Gold gebrannt, sind aus der Kunstgeschichte vergangener Jahrhunderte bekannt und ermöglichen durch Emaillefarben in über 100 Farbtönen eine Gestaltung in den Bildmotiven, die denen von Öl-, Acryl- und Aquarellbildern ähnlich ist. Da hängen Lebens-Sinnbilder, Pflanzliches und Figürliches nah beieinander an den Bilderwänden in Gläsers Wohnhaus. Adam und Eva unterm Apfelbaum, eine feurige Dame mit Paprika und Bacchus und Ariadne sitzen üppig prall auf einem Weinfass.

Ein farbenfrohes Emaillebild von Rudolf Sitte, von dem er einst zu dieser Kunstform angeregt wurde, ziert die Hausfassade von Günter Gläser. Mit seinen Werken möchte er „Lebensfreude und Optimismus weitergeben“. „Die Kunst bereitet mir Freude, gibt Kraft und Lebensmut“, sagt er. Außerdem wird Günter Gläser erstmals bei der Veranstaltung „Kunst geht in Radebeuler Gärten“ am 1. und 2. Juli jeweils von 13 bis 18 Uhr dabei sein. Mit ihm werden Isolde Ziegenbalg und Mauria Richter, eine Künstlerin und Architektin ihre Bilderstaffeleien im Garten am Haus aufstellen, umgeben von rot leuchtendem Mohn und rankenden Weinreben. Dort wird auch Rakukeramik von Heinz Lindner aus Gostewitz zu sehen sein, der außerdem mit Obertongesang und verschiedenen Klanginstrumenten die Besucher überraschen wird.

Text + Fotos (lv)

Weitere Infos:

http://www.bilder-aus-dem-ofen.de
http://www.ziegenbalg.de


Möwen im Anflug: Ein neues Meer-Bild liegt halb fertig auf dem Werkstattisch von Günter Gläser mit Blick in den Garten.
Blühendes in den Emaillebildern & draußen im Garten. Günter Gläser zeigt Acrylbilder von Isolde Ziegenbalg, einer Dresdner Künstlerin.
Im Garten am Haus werden zur Aktion „Kunst geht in Radebeuler Gärten“ Bilder-Staffeleien der bei Günter Gläser ausstellenden KünstlerInnen stehen und der Balkon wird zur Bildergalerie.

Zwischen Weinreben leuchten Mohnblumen.

Werbung