Theater-Workshop der Glücksuchenden, 2017 Foto: Claudia Pfeil
Zukunfts-Theaterwerkstatt, 2016 Foto: Martin Reissmann
Anschauen & Mitspielen – Neue Theaterangebote für junge Leute
Wie die Zukunft Radebeuls aussieht und vieles mehr ist Stoff für spannende Aufführungen beim „jungen studio“ der Landesbühnen Sachsen.
Es gibt eine Theater-Werkstatt der Zukunftsforscher und eine der Glückssuchenden. Da stößt ein Forscherteam bei einer Ausgrabung auf ein seltsames Becken und den Namen „Bilz“ und fragt sich, ob es sich hierbei um eine bedeutende Pilzzucht im 20. und 21. Jahrhundert handelt? Mehr solcher Geschichten, ob wahr oder geflunkert zur Historie und Zukunft Radebeuls, sucht und sammelt derzeit das „junge Studio“ der Landesbühnen Sachsen. Das Projekt der „Zukunftsforscher“ startete im Herbst mit bisher fünf Teilnehmern, die sich mittwochs abends ab 17 Uhr im Theater treffen. Es richtet sich an schreib- und spielfreudige Menschen ab 16 Jahren ohne Altersgrenze.
„Die Idee ist, sich mit Radebeul auseinanderzusetzen, indem wir die Stadt neu betrachten und wie ihre Zukunft aussehen könnte“, sagt Johanna Jäger. Letztes Jahr kam sie neu ins Team aus vier Theaterpädagoginnen um den Leiter Steffen Pietsch, der auch als Schauspieler und Regisseur am Haus arbeitet. Durch die Aufstockung um drei Stellen und zwei Bundesfreiwillige kann das 2012 vom neuen Intendanten Manuel Schöbel gegründete „junge studio“ sein Angebot ausweiten. Mittlerweile gibt es sieben Theater-, Film- und Tanz-Werkstätten für Kinder, Teenies, Jugendliche und junge Erwachsene, in denen sie sich im Theaterspiel selbst entdecken und ausprobieren können zusammen mit anderen. Unter dem diesjährigen Spielzeitmotto „Weltreise“ entstehen dazu eigene Aufführungen im „jungen Studio“.
Begleitend zum breiteren Angebot an Kinder- und Jugendtheaterinszenierungen am Haus und Klassenzimmerstücken laden die Theaterpädagoginnen regelmäßig zu Austausch und Workshops mit Schulen ein. Manchmal holen die Theaterleute sich auch Anregungen von Kindern wie beim Science-Fiction-Schattenspiel „Einmal Weltraum und zurück“, das am 3. Februar 2018 Premiere hat. Im Theaterworkshop durften sie Ideen spinnen und ihrer Fantasie freien Lauf lassen während sie Aliens zeichneten und fremde Planeten. „Wir sehen Theater als einen Ort zum Treffen und Möglichkeitsraum außerhalb der Schule für Kinder und Jugendliche, wo sie sich auf andere Weise spielerisch kennenlernen und erleben“, sagt Johanna Jäger. Wegbegleiter zu sein für eine Sekunde in deren Leben, so sieht sie ihre Aufgabe, die sie mit viel Lust und Anspruch und weniger mit theaterpädagogischem Zeigefinger ausübt.
Die Glückswerkstatt für Teilnehmer ab 14 Jahren startet im Januar. „Wir haben auch schon einen Pool aus Jugendlichen und Erwachsenen seit der Inszenierung ,In Gottes eigenem Land`, die sogenannten Comumunity Player, die gern weitermachen wollen und nun zu den Glückssuchern kommen. Ihre Erfahrungen sind die Essenz im Spiel“, sagt Theaterpädagogin Elizabeth Guzy. Neue Interessierte sind in den Theaterwerkstätten des „jungen studio“ immer willkommen.
Am 13. April ist die Premiere des „Radebeuler Bilderbogen – Theater in der Stadt“ an den Landesbühnen und am 8. und 9. Juni eine Werkschau mit Präsentation der Werkstätten des “jungen studio“.
Text (lv)