Musik, die bewegt und Licht ins Dunkel bringt

Die neue Aufführung „Hell“ der Company „Tango – offen und bunt“ feiert Premiere am 14. Oktober, um 20 Uhr im Montagscafé im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden.

Ein Mann und eine Frau tanzen hingebungsvoll Tango. Sänger Orpheus hat seine Liebste Eurydike im Schattenreich wieder gefunden. Wenig später wird er sie wieder verlieren. Schattenhafte Gestalten in dunklen Gewändern treten aus den Zuschauerreihen einzeln auf die Bühne, stehen, kauern oder gehen vor einer Wand wie Gefangene hin und her. Ein junger Mann läuft zwischen ihnen umher, hebt ihre Kapuzen hoch, sieht ihnen ins Gesicht und geht verzweifelt weiter. Er sucht seine Liebste. Sie trägt eine Nummer auf ihrem weißen Arm und einen gelben Stern auf dem Herzen. Keiner sieht, wie schön die Mädchen sind… Singt Paul Hoorn mit ergreifender Stimme zum Akkordeon. Der Konzert- und Theatermusiker und Komponist aus Dresden (vielen bekannt durch seine frühere Gruppe „Blaues Einhorn“) und weitere Musiker begleiten die Musik-Theater-Aufführung „Hell“ der Company „Tango – offen und bunt“.

Die künstlerische Leitung hat Cristian Javier Castano, Tango-Tänzer und Kulturwissenschaftler aus Argentinien, der die Company „Tango – offen und bunt“ 2017 in Dresden ins Leben rief. Diese bietet kostenlos Tango-Kurse und Theater-Projekte an für Menschen aller Generationen, unterschiedlicher kultureller und religiöser Herkunft, mit oder ohne Flucht- und Migrationserfahrung. Die Gruppe führt außerdem regelmäßig Performances auf, die sie gemeinsam entwickelt.

Tanzen überwindet Grenzen – so lautet das Motto der Company „Tango – offen und bunt“. Tango ist aus einer Vielzahl kultureller Einflüsse entstanden und wie kein anderer Tanz offen für neue Stile und Praktiken. Interkulturalität und Austausch sind diesem Tanz eingeschrieben, so Cristian Javier Castano. Zudem stärkt Tanzen das Selbstvertrauen und das Gemeinschaftsgefühl.

Die Company probt mehrmals wöchentlich an verschiedenen Orten in der Stadt, wo jeder kommen, zuschauen und mitmachen kann.

Die neue Aufführung „Hell“ ist jenen Menschen gewidmet, die in „der Hölle“ sich selbst und ihren Mitmenschen Licht und Helligkeit gaben, mittels Musik und Liedern, die an Orten des Leids gespielt und gesungen wurden. Musik, die half Schmerz und Trauer zu tragen, Wärme und Hoffnung gab, die in Gefängnissen und Konzentrationslagern komponiert und gespielt wurde und überlebte, kommt in ebenso starken, berührenden Bildern und Szenen auf die Bühne. Die Endproben laufen zurzeit.

Premiere feiert „Hell“, als dritter Teil der Trilogie „Past Continuous“ bei einem Gastspiel am 14. Oktober, um 20 Uhr, im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden.

Unterstützt und gefördert werden die Projekte der Company „Tango – offen und bunt“ von der Cellex-Stiftung. Darüberhinaus sind Spenden für das in dieser Form einmalige Tanz- und Theaterangebot willkommen.

Text + Fotos (lv)

Weitere Infos und aktuelle Termine unter:
http://www.cellex-stiftung.org/de/projekte/tango

Kultur-Tipp

Zu einer „Paradiesnacht“ mit Musik aus vielen Kulturen und Begegnung lädt heute, am 10. Oktober, von 17 – 23 Uhr das „Paradiesorchester“ um Paul Hoorn, alle die ein friedliches Miteinander aller Menschen wollen, herzlich zum Zuhören, Tanzen und Feiern in die Evangelische Hochschule, Dürerstraße 25 in Dresden ein. Es gibt Essen und Trinken und alles kostenfrei.

 

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