Sprachwitziger Selbsterfahrungs-Trip
In der Reihe Lesungen/Literarische Alphabete stellt Judith Zander ihren neuen Roman „Johnny Ohneland“ und ihren Gedichtband „manual numerale“ am 27. Oktober, um 19.30 Uhr im Landhaus Dresden (Stadtmuseum, Städtische Galerie), Wilsdruffer Straße 2 vor.
Judith Zander liest aus ihrem neuen Roman „Johnny Ohneland“ und ihrem Gedichtband „manual numerale“. Joana Wolkenzin weiß früh, dass sie anders ist. Sie liest stundenlang und lernt Songtexte auswendig; später verliebt sie sich in Jungs und in Mädchen. Im vorpommerschen Niemandsland der Neunziger gibt sie sich einen neuen Namen: Johnny. Aber bringt ein neuer Name auch neues Glück? Als die Mutter über Nacht die Familie verlässt, kreisen Johnny, ihr Bruder Charlie und ihr Vater auf wackligen Bahnen um eine leere Mitte. Schließlich macht Johnny sich auf die Suche nach einem Leben und einer Erzählung, die ihren eigenen Vorstellungen entsprechen, in Deutschland, Finnland und Australien.
„Judith Zander erzählt diese Coming-of-Age-Geschichte auf eine ebenso witzige wie anrührende Art und mit großer Lust am Sprachspiel. Neben bildhaften Namen – „Ohneland“, Wolkenzin“ – gehören Lautmalerei und Kalauer ebenso zu ihrem Repertoire wie Zitate aus Pop- und Hochkultur. Auch der Name Johnny Ohneland ist ein Zitat: eine Anspielung an den britischen King John, den bösen Bruder von Richard Löwenherz, der den Beinamen „Lackland“ – „Ohneland“ – bekam. Kein Robin Hood-Film kommt ohne diesen Johann Ohneland aus, aber auch Shakespeare hat ihn verewigt.“
(Christel Wester, Deutschlandfunk)
Judith Zander wurde 1980 in Anklam geboren und lebt heute in Jüterbog. Für ihre Werke wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem 3sat-Preis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs und mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis.
Text: Volker Sielaff
Literaturforum Dresden e.V. in Kooperation mit den Museen der Stadt Dresden.
Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der Landeshauptstadt Dresden und dem Amt für Kultur- und Denkmalschutz.
Anreise: Linien 1, 2, 3, 4, 7, 12, 62, 75 Pirnaischer Platz
Die Lesung ist barrierefrei zugänglich.