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Kategorien-Archiv: Genießen

Neue Lyrik: Lichterbaum & Neujahr auf Samtpfoten & In der Wunderwerkstatt & Nachtbilder

01 Samstag Jan 2022

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Lebensart, Poesie, Zwischenmenschliches

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Lichterbaum

Der letzte Tag des Jahres
trägt grelles Rouge
die Schminke zerfließt
in grauen Wolkenballen

wie eine Diva die mit dem Feuer spielt
knallt donnert und zischt es
an allen Ecken
kreiseln Feuerräder steigen Leuchtraketen
im Akkord in den dunklen Himmel

begleitet von Johlen und Rufen
als gelte es all das Versäumte zu feiern
an einem Abend nachzuholen
die dunklen Geister mit Getöse
zu vertreiben

mich zieht es noch einmal zum Lichterbaum
allein steht er auf dem weiten Platz
keine Absperrung mehr
unterm Gezweig stilles hohes
Lichterrauschen umfängt mich

gelbe Sterne schaukeln im Wind
über den Zweigen ausgebreitet wie
Schwingen
ihr Licht in die Welt zu tragen

seine Zeit ist bald vorbei
könnt es ihn doch mit aller Pracht
wieder in den Wald verschlagen
was wird aus dem stattlichen Baum

unten am Stamm die grüne Rinde
schon abgerieben helle Holzschimmer Risse
und Sägespäne am Boden verstreut
bald ihn nichts mehr hält

den Duft von frischem Harz
an den Händen
ein aufgesammelter Zweig
und eine kleine Baumscheibe mit Jahresringen
begleiten mich nachhaus

LV
31.12.2021

Neujahr auf Samtpfoten

Das neue Jahr kommt sacht
feierliche Ruhe zieht ein
nach dem Feuerwerk
das die Lebensgeister
aufs Neue frei setzt

vor deinem Bild brennen Kerzen
ich halte es an meine Wange
in den Neujahrshimmel
Licht fällt von dir
zu mir
im Hintergrund spielt leise Nachtmusik

aus der Küche miaut es
im Karton rappelt es
ein Rasselball fällt heraus
die getigerte Madam springt
hinterher

von Müdigkeit keine Spur
sie liebt Bewegung sehr
zu jeder Tag und Nachtzeit
stürmt sie mit Freudengeheul
voran treibt mich und die kleine schwarz-weiße an

ihre Scheu haben Wolke und Wirbelwind
überwunden
sogar das Feuerwerk mit mir angesehen
ein Jahr leben sie mit mir

du bist nicht mehr hier
mein Liebstes Felliges
doch längst ein Teil von mir
dein Sanftmut Willensstärke und Energie
fließen weiter zu den beiden Katzentieren
die bei aller Ungleichheit
in ihrer Beharrlichkeit und Verschmustheit
doch dir gleichen

Wolke und Wirbelwind nannte ich sie
abwechselnd am Anfang
flüchtig scheu unauffindbar
und unglaublich geschwind
nichts unerreichbar für sie

nahm die getigerte gern meine
Glücksschornsteinfeger auseinander
immer wieder klebte ich sie zusammen
ließ es irgendwann

nun schaut wieder ein kleiner schwarzer
Mann mit Leiter aus dem Glücksklee
und ein Glücksschwein mit Federboa und Krone
zwinkert mich an
bleib nicht stehen das Glück liebt es
immer weiter zu gehen

LV
1.1.2022

In der Wunderwerkstatt
(Für V.)

Weiße Wolken segeln im Abendrot
wie Laternen
in stiller Bewegung in metallenem Glanz
drehen sich Kugeln wie Gestirne unentwegt
im Werkstattfenster brennt noch Licht

du winkst mir zu
die Tür geht auf
in die Werkstatt Wunderwelt
die sonnengelben und roten Primeln mit
dem Glückspilz zum neuen Jahr
stellst du zaudernd nicht unerfreut
auf einen Tisch

ich schiebe mein Rad in den Raum
Dynamo und Licht springen
nicht mehr an
und das Schloss schließt schwer
schon hinfällig und rostig
doch mein Diamantrad fährt immer noch
und ich liebe es sehr
wie es Wind und Wetter stand hält

ich mag alte Dinge
die alle Zeiten überstehen
eigen sind

manche frisieren neue Räder
auf alt und verlangen dafür viel Geld
verdrehte Welt

sehe dir gern zu
wie du Dinge am Leben hältst
die andere längst wegwerfen
gerührt mit wie viel Geduld Güte
und Akribie du das alte Gefährt
und sein Innenleben untersuchst

dynamisch viel Bedacht
und Energie in deinem achtzigsten Jahr
schwarzes Käppi im grauen Haar und
bequeme Jacke scheint es wie ein Kinderspiel

wenn du Drähte neu anbringst und desolate Teile
ersetzt an Lampe und Klingel
die krächzt wie ein Rabe
nun wieder hell und klar
läutet wie das fröhliche Kind einst
mit dem Rad um die Ecke bog

immer noch der Tüftler und Erfinder
der gern herum schraubt hinter die Dinge schaut
in der großen Welt wie im Kleinen
immer noch Neues entdeckt

aus dem Wasserhahn in der Werkstatt tropft
verrinnt die Zeit
neue Tropfen klopfen leis an
leuchten auf
fallen
widerhallen

ein Wassereimer
zerbrochen am Rand
doch bis oben voll
steht gleich neben dem Eingang

überall Werkzeuge
Bohr- Schleif und Poliermaschinen erzählen
von regem Gebrauch
goldglänzende Spiralen und Metallspäne
auf Werkbänken und am Boden
Gläser mit Pinseln zum Streichen Leimen
und Zusammenfügen
ein Bleistift daran klebt ein Insektenflügel
ein kleiner dunkler Schraubstock Bandmaß
und Notizzettel liegen da

viele wundersame Dinge in Kisten und Regalen
wohlverwahrt und griffbereit
für den nächsten Schritt im Kreislauf des Lebens
von Werden Wachsen Vollenden
und Vergehen

Rohre aus Edelmetall in allen Größen
Drahtrollen und polierte Findlingssteine die ihre
Farben und Formen betonen
von Reisen

warten darauf Gestalt anzunehmen
als Handschmeichler Kleinod filigrane Metallleuchter
mit Kugeln oder farbigen Steinen
in der Mitte
von feinen Gespinsten aus Draht
gehalten und umhüllt

vieles schon geschaffen
manches noch im Entstehen
mit der Kamera in faszinierende Bildwelten
eintauchen als Fotograf und Lebenskünstler
auch mal Seelenklempner und Herzenskenner
all das bist du

irgendwann es dunkelt schon
hast du das Wunder vollbracht
leuchtet doch wieder Licht vorn und hinten
am alten Diamantrad
schwing mich glückstrahlend hinauf

du schaust in den Himmel zum schwungvollen
Sichelmond in unendlicher Weite

LV
7.1.2022

Nachtbilder

Letzte Nacht träumte
ich von einer Ausstellung
alle Bilder umgehängt
übermalt
weiß nicht mehr was im einzelnen
zu sehen war

doch alles war anders
als vorher
grau verwaschen
nicht erkennbar
und ein dumpfes Geräusch
das alles andere übertönte
drang herein

ich rannte aus dem Raum
voller Leute die gespenstig
starr und blicklos
vor den Wänden standen

eine Frau kam auf mich zu
streckte die Arme nach mir aus
schrie versuchte mich
aufzuhalten
ihr gehörten die Bilder

ich warf ihr zwei Ringe zu
sie rief nach Briefmarken
am Morgen krächzten Raben
sah ich noch einmal die Kette aus
Lichterblumen am Fenster gegenüber

die nachts groß in warmen Farben
leuchten bei Tag verblassen
mich doch nie verlassen
nie ganz verlöschen

vor deinem Bild sage ich
ich verrate dich unsere Träume
nicht
das Wahrhaftige verbindet
uns weiter

LV
9.1.2022

Texte + Fotos: Lilli Vostry

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Neue Lyrik: Adventszeit & Verzauberung & Wunderreiche Zeit & Rückkehr des Lichts & Weihnachtsmorgen & Vor der Winterruhe

15 Mittwoch Dez 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Kultur, Lebensart, Poesie

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Unvergessen: Seit einem Jahr bist Du jetzt bei den Sternen und sind wir uns weiter nah, meine liebste und langjährige Begleiterin Lola. Stolze 18,5 Jahre wurdest Du alt.
Foto: VF

Adventszeit
(Für Lola)

Vor mir sitzt ein kleines
zappelndes Fellwesen
das auf einen besonderen
Leckerbissen hofft
die andere getigerte liebt es
mit Wasser aus dem Napf zu panschen
und Blüten zu zupfen

davor der Blumentopf verwelkt
bringe es nicht übers Herz
ihn wegzuwerfen
die Blumenreste stehen an der Stelle
an der sich alles änderte
vor einem Jahr

du fielst mir fast vor die Füße
ein kleiner dumpfer Aufprall eines Nachts
hob dich auf erschüttert wir beide
dein Herzpochen immer schneller
der Atem immer leiser
hielten uns aneinander fest

bis zum Abschied
eine gefühlte Ewigkeit
mein Seelentier

als der Moment wieder naht
streifen zwei Katzentiere
um mich herum
gerührt als wüssten sie alles
bricht alles wieder auf
sie hören es still an und ich merke
wie sehr sie mir schon ans Herz
gewachsen

im Schlafzimmerfenster steht ein
Kerzenlicht
am Morgen brennt es noch immer
der erste Schnee fällt
bleibt nicht liegen
die Lichterblumen am Fenster gegenüber
leuchten wieder

und an deinem Bild öffnet sich
am Weihnachtskaktus gerade
die erste rote Blüte

LV
4.12.2021

Adventszauber mit Lina & Jade

Verzauberung

Als ich aufwache
dunkelt es schon
verkehrte Welt
nachts war ich wach
schrieb und schrieb
mich träumend ins WeihnachtsZauberland
bis es tagte und Sonnenlicht den Raum
flutete

das ich einen Augenblick lang sah
all die Lichtfiguren standen
vor leerer Kulisse
auf dem weiten Platz im Herzen der Stadt
ohne Buden anders als sonst
erfüllt nur von den Klängen
der Posaunen Gloria in excelsis Deo
und den Menschen

ihrem andächtigen Schauen
Verweilen und Staunen wie die Kinder
unterm leis rauschenden Lichterbaum
und der Krippe mit dem neuen Erdenkind
als sähen sie alles zum ersten Mal

beim Teekochen Holunder Minze
sehe ich an der Regalunterseite
eine zierliche Spinne sie hält sich
auf einem Bein oder unsichtbaren Faden
die anderen anmutig in die Höhe erhoben
wie die Lichterspinnen Leuchter

immer noch verzaubert
will ich bleiben
scheue mich in die Welt der „Flüchtigen“
zurückzukehren
wie sie Alain Damasio* beschreibt
voll digitalisiert ein alles überwachendes
Auge
von Suchtrupps die Flüchtige jagen
mit Blicken die töten

wenn sie die wundersamen Wesen
aufspüren
in den verirrten toten Winkeln
menschlicher Wahrnehmung
in denen sie ihre Fantasie und Eigenes
verstecken und bewahren

LV
12.12.2021

* Zum neuen Roman „Die Flüchtigen“ des französischen Autors Alain Damasio (erschienen bei Matthes & Seitz Berlin) erscheint demnächst eine Buchrezension auf diesem Blog. Unbedingte Leseempfehlung!

Texte + Fotos (lv)

Wunderreiche Zeit

Der Himmel weiß verhangen
die Flocken bleiben
noch bei Frau Holle oben
Regentropfen rieseln herab
und der Lichterglanz scheint
durch eine Nebelwand

watteweich umhüllt
die Welt ungewisses Schweben
der Weihnachtsmann spannt dennoch
den Rentierschllitten an
Herzen pochen in Vorfreude
Kinderaugen strahlen
über das Lichterfunkeln am Baum
und in den Fenstern
in der Dunkelheit

süßer Duft nach gebrannten Mandeln
Plätzchen und Pfefferkuchen
hängt in der Luft
nebenan ertönt wie eine Fanfare
ein heller Kinderschrei
noch ganz neu auf Erden

einen Moment später läutet
es an meiner Tür
der Nachbar überbringt mir
welch Überraschung
ein großes Weihnachtspaket
aus einem Zeitungshaus
bedruckt mit hoffnungsfrohen Symbolen
und Weihnachtsgrüßen in vielen Sprachen
verschickt in die Welt hinaus

Sterntaler hält unter einem gelben Weihnachtsstern
seine Schürze auf im Zauberwald
auf dem Altmarkt wo sonst Buden stehen
in einer Galerie nahe beim Goldenen Reiter
brennt noch Licht
eine Frau und ein kleines Mädchen in weißen Kitteln
bemalen und behüten zauberhafte Dinge
wunderreiche Zeit
aus weißem Porzellan

verlockend und liebevoll schwirrende Mensch und Tierwesen
erfüllt mit Freude
ihr Lächeln steckt mich an

LV
17.12.2021

Rückkehr des Lichts

Wir saßen lange
zusammen in der längsten Nacht
des Jahres
vor dem Fenster hielten
weiße Sterne Wacht

es gab ein Festessen
und wir schütteten unsere Herzen aus
nicht nur sacht

wer keine roten Linien mehr kennt
wie kann man dem noch trauen
Kopf oder Arm frei
weg oder hinschauen
wie hältst Du`s mit dem G

schutzlos ausgeliefert anderen
wie weit geht Nächstenliebe
was löscht sie aus
alles dreht sich nur noch um das Eine
bleibt es was vertreibt es
verbindet oder trennt uns

man kann auch in Liebe auseinander gehen
sagst Du
das Licht von Neuem sehen
seit gestern Nacht kann ich es

mit der Wintersonnenwende
kamst Du
der Tag badet im Licht
Abendrot hinter dunklen Bäumen

ein Feuer knistert unterm Geäst
brennt meine Ängste nieder

LV
22.12.2021

Weihnachtsmorgen

Lichtflecken wandern
über die Wände
verwandeln alles
graue Mattigkeit zerfließt
tanzende Körperumrisse
treten aus einem Bild

das hohe Baumpaar vorm
Wintergartenfenster funkelt
wie mit Sternen behängt
in der Sonne
unterm weißen Schneepelz
ein Vogel flattert auf die Baumspitze

Glocken läuten in der Ferne
weißer Rauch steigt auf
wie Atemhauch
in unmerklich leichter
gleißender Helligkeit

das Bild der schwarzen Sternäugigen
getaucht in Licht
zwei Katzentiere zieht es ins Helle
von Eiseskälte wissen sie
noch nichts

und ich denke an Gülsary
das alte Pferd und den alten Mann
aus der Erzählung von Aitmatow
die zusammen ihren letzten Weg gehen
über die Schlucht nachhause
schaffen sie es nicht mehr

der Funkenflug am Feuer wärmt sie
ein letztes Mal und erhebt sie noch einmal
in die Größe vergangener Tage

LV
26.12.2021

Vor der Winterruhe

Der Himmel blassgesichtig
gefrorener Tag
überlass mich der Winterruhe
ein Schimmer Licht fällt herein
lässt mich kurz aufsehen
und erschrecken

das grazile Baumpaar vorm Wintergartenfenster
reißt es fast mittenzwei
hin und her geworfen vom Wind
der weiße Glanz in den Zweigen
schon wieder geschmolzen

bricht die Sonne unversehens
aus ihrem Verlies
färbt den Himmel golden
hinter dunklen Bäumen
folge der Lichtspur

in immer neuen Farben
wie sehen wir andere
und uns wirklich

alles zu seiner Zeit oder
wonach mir zumute
nichts bleibt wie es ist
sehnendes Vergewissern
in allem
Sichergehen

ich ziehe die neuen blauen Ringelsocken an
und träume mich ans Meer
backe Vanillekipferl und andere Plätzchen
nach Weihnachten der Winter ist lang
mache gern die Nacht zum Tag

werfe meinen Wollschal wie ein Lasso
nach dem getigerten Katzentier
das gern Fangen spielt
und mich um den Finger wickelt

schäle eine Mandarine oder
Clementine
wo liegt der Unterschied
Hauptsache süß und saftig
Alles kann ganz anders sein

LV
27.12.2021


Jade im Wintergarten

Alle Texte + Fotos: Lilli Vostry

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BilderAlbum: Im WeihnachtsWunderland

12 Sonntag Dez 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Kultur, Lebensart, Musik, Zwischenmenschliches

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Die wundersame Verwandlung des Altmarkts –
Weihnachtszauber ohne Budengewimmel

Der 587. Dresdner Striezelmarkt auf dem weithin leeren Altmarkt erfreut kleine wie große Besucher mit einem prächtigen Lichterbaum, einer  drehenden Pyramide, Krippenfiguren,  Märchenzauberwald und spontanen Musikerauftritten, die viel Beifall finden.

Die Lichter der Stadt spiegeln sich im Fluss, während ich mit dem Rad die Marienbrücke überquere. Der Himmel ist grau verhangen und es dunkelt schon.
Der sonst vielbesuchte Zwinger ähnelt einem Geisterschloss und auf einmal fällt mir dieses Lied aus Schulchorzeiten ein: „Alles schweiget… Nachtigallen locken mit süßen Melodien/ Tränen ins Auge/ Schwermut ins Herz…“  Es passt vielleicht nicht in diese Jahreszeit, aber in meine Stimmung. Es ist Samstagabend vor dem dritten Advent. Die Stadt strahlt im Lichterglanz, doch wo sind all die Menschen, die sonst in der Adventszeit zahlreich den Liedern, Klängen und Düften auf den Flaniermeilen nachgehen? Die zu Weihnachten gehören, bei denen einem warm ums Herz wird, es weit werden lassen, leichter, froh und vergnügt, innehaltend vom Alltag und diese besondere Zeit im Jahr genießend?

Zuerst fallen mir die vielen, allein vor sich hin funkelnden Weihnachtsbäume vor Gebäuden mit dunklen Fenstern und verschlossenen Türen auf. Hotels, Gaststätten, Geschäfte und Kultureinrichtungen. Die wenigen geöffneten Läden, Lokale und Cafés in der Dresdner Innenstadt sind fast leer. Es scheint als trauten sich die Leute nicht nach draußen und noch weniger in Innenräume. Als lauere überall eine unsichtbare Gefahr, der man nicht entrinnen kann. Das Coronavirus in immer neuen Mutationen ist allgegenwärtig, will partout nicht wieder verschwinden und bisher ist kein wirklich wirksames Mittel für seinen Rückzug gefunden. Das hält die Menschen nicht nur auf Abstand. Sie meiden zunehmend von sich aus den öffentlichen Raum, nehmen von der Politik beschlossene Kontaktbeschränkungen und Zutrittsverbote wie die 2G-Regel, die nur Geimpften und Genesenen den Zugang zu Veranstaltungen, in Hotels, Einzelhandelsgeschäfte und Restaurants erlaubt, größtenteils hin. Und fühlen sich dennoch nicht sicher.

Die Innenstadt ist an diesem Adventswochenende weder voll pulsierendem Leben, noch menschenleer. Weder laut, noch ruhig. Nicht himmelhoch jauchzend und nicht zu Tode betrübt. Es ist eine anders feierliche und schöne Weihnachtsstimmung als sonst. Damit wird angenehm überrascht und beschenkt, wer sich ein Herz fasst und hinaus geht. Auch wenn es weder Stollenfest noch den gewohnten Striezelmarkt und auch keine Weihnachtsbuden an jeder Ecke wie sonst gibt. Keine Adventskonzerte im Kulturpalast und kein Theater zur Weihnachtszeit. Das wundervolle Stück „Der Zauberer von Oz“, ähnlich dem im ostdeutschen Raum noch bekannteren Kinderbuchklassiker „Der Zauberer der Smaragdenstadt“ von Alexander Wolkow über Freundschaft und Zusammenhalt in brenzligen Situationen, welche das Mädchen Elli, die Strohpuppe Scheuch, der eiserne Holzfäller und ein ängstlicher Löwe einander näherbringen, hatte letztes Jahr seine Streaming-Premiere und war nur wenige Male im Schauspielhaus zu sehen. Bevor dieses wie alle anderen Kultureinrichtungen wegen der neuen sächsischen Corona-Schutzverordnung Mitte November wieder schließen musste. Auf der Empore des Schauspielhauses leuchtet ein Weihnachtsbaum. Seitlich an der Wand steht auf einem Transparent: „Impfen schützt auch die Kultur!“ Das leuchtet derart pauschal jedoch nicht ein. Zumal Theater und Konzerthäuser bekanntlich nicht zu den sogenannten Corona-Hotspots, wo sich viele infizieren, zählen.

Fast wie ein lichtergeschmücktes Ufo wirkt die „Käseglocke“ am Postplatz, ein kleiner Rundbau mit Flachdach, ehemals ein Fahrkartenkiosk und jetzt ein Ausschank mit Kaffee und anderen heißen Getränken, vor dem einige Besucher verweilen. Der nunmehr 587. Dresdner Striezelmarkt auf dem Altmarkt, der älteste Weihnachtsmarkt in Deutschland, hat zwar kein buntes Budengewimmel, aber dennoch viel Weihnachtszauber zu bieten. Am Schwibbogen-Eingang stehen vor leuchtender Kulisse Weihnachtsfiguren Spalier: Nussknacker, Lichterengel, Weihnachtsmann mit Tannenbaum, Kurrende-Chorsänger, ein Schneemann mit Schal und Zylinder schwingt einen Reisig-Taktstock und ein Räuchermann pafft gemütlich Pfeife. Davor stehen staunend Kinder. Hereinspaziert ins Weihnachts-Wunderland!

Während die Händler der umliegenden Kaufhäuser und Geschäfte derzeit über massive Umsatzrückgänge wegen ausbleibender einheimischer Kunden und Touristen klagen, geht eine wundersame Verwandlung auf dem weithin leeren Altmarkt vor sich. Der weite Platz belebt sich zusehends. Vor dem hohen Lichterbaum und der Weihnachtskrippe mit holzgeschnitzten Figuren und der drehenden Pyramide voll bezaubernder Gestalten stehen andächtig Erwachsene, stille Freude in den Gesichtern, hüpfen fröhlich Kinder umher, werden Erinnerungsfotos gemacht. Junge und Ältere, von hier und aus anderen Teilen der Welt, erfreuen sich an der besinnlich zauberhaften Atmosphäre, jeder für sich und doch alle irgendwie miteinander verbunden im Erleben in diesem Moment. So geben sie ebenso wie die Musiker mit ihren ergreifenden, herzerwärmenden Melodien in schwieriger Zeit Weihnachten seine Würde und Schönheit im ursprünglichen Sinn zurück. Festliche Bläserklänge erfüllen den Platz. Eine weitere Posaunengruppe musiziert aus der Höhe vom Turm der Kreuzkirche aus. Sie spielen lange und mit Hingabe bekannte Weihnachtsweisen, kirchliche- und Kinderlieder und auch mal einen swingend heiteren Ohrwurm. Von „Maria durch ein` Dornwald ging“ über „Hosianna“, „Hört der Engel helle Lieder/Gloria in excelsis Deo“ bis zu „Es ist ein Ros entsprungen“ und „Lasst uns froh und munter sein“. Und sie bekommen viel Applaus von den ihnen lauschenden, großen und kleinen Zuhörern. Und wer mag, summt und singt die Lieder mit.

Eine Augenweide sind die liebevoll zusammengestellten Szenen aus der Märchenwelt der Gebrüder Grimm. Mit Hänsel und Gretel vorm Pfefferkuchenhaus, Schneeweißchen und Rosenrot mit dem sanftmütigen Bär in ihrer Mitte. Der gestiefelte Kater stapft durch Tannengrün, dahinter trifft Rotkäppchen auf den Wolf, der sich als ihre Großmutter mit Spitzenhaube ausgibt. Ein großer gelber Weihnachtsstern hängt im Abendhimmel. Darunter hält Sterntaler seine Schürze auf und schüttelt Frau Holle die Betten, auf dass es bald schneit. Das Puppentheater-Häuschen ist geschlossen und auch das Karussell aus dem Zauberwald steht still auf den Schienen. Das Kassenhaus ist leer. Die Kinder stehen traurig davor oder wollen aus Mutters Arm dorthin auf Reise ins Märchenland und verstehen nicht, warum das gerade nicht geht.

Dafür lockt ein paar Meter weiter am Rande des Altmarkts eine wunderschöne Weihnachtsbude, in der es himmlisch nach gebrannten Mandeln und anderen süßen Leckereien duftet, Pfefferkuchenherzen und rot kandierte Liebesäpfel, letztere vorerst nur als Blickfang, ohne langes Warten zu haben sind. Neue, echte Liebesäpfel gibt es am Montag wieder, sagt der Verkäufer. Weiter vorn auf der Prager Straße gibt es an einem Kiosk Crepes, nebenan Bratwurst. Straßenmusiker sorgen dafür, dass es nicht zu trist zugeht auf der sonst sang- und klanglosen Einkaufsmeile, gesäumt von den Lichterketten der Kaufhäuser. Am Freitagabend waren mittelalterliche Klänge mit Dudelsack und Trommel zu hören. Ein Stück weiter spielte ein Mann an der Gitarre bekannte Rocksongs wie „Wind of Change“ von den Scorpions, der Hymne aus der Wendezeit. Tags darauf ist der Musiker wieder da, begleitet von einem Percussionisten, der auf einer Kiste trommelt und spielt „Imagine“ von John Lennon, er singt über Schatten und Träume. Zwei junge Mädchen tanzen und umarmen sich fröhlich und ein vorbeikommendes Paar tanzt spontan mit.

Vor einem großen Modegeschäft warten ein paar Leute auf Einlass. Zwei Männer mit Maske kontrollieren sie nach der 2G-Regel. Draußen stehen vorsichtshalber zwei blaue Polizeiwagen. Drinnen im fast leeren Geschäft steht ein Weihnachtsbaum und daneben ein Bild mit einem lebensgroßen Nussknacker in grünem Frack, Krone und starrer Miene. Der Kontrolleur in der neonfarbenen Weste schaut ebenso streng drein, kommt heraus aus der gläsernen Wand und fragt, was ich mache?! Ich fotografiere den leeren Raum, antworte ich. Die beiden wollen nicht auf dem Foto zu sehen sein. Ihre Gesichter werden durch das Schild an der Ladentür verdeckt.

Mittlerweile bin ich durchgefroren und fahre zurück aus der Stadt, im Zwingerteich spiegeln sich helle Lichter, vor dem Gerätehaus sehe ich noch ein winziges Weihnachtsbäumchen und die Hausfassade gegenüber leuchtet wie ein großer farbenfroher Adventskalender. Die Wiesen sind puderzuckrig mit Schneeresten bestreut. Zuhause erwarten mich zwei lebhafte, ungeduldige Katzen, die sich weniger für meine glückselige Weihnachtsverzauberung als für einen vollen Futterteller und ausgiebiges Streicheln interessieren und ich sehe den Zauber schon schwinden.
Beim Anschauen der Bilder und Schreiben dieser Zeilen schwelge ich dann wieder ganz ergriffen mitten im Weihnachts-Wunderland.

In diesem Sinne allen einen zauberhaften Dritten Advent und Frohe Weihnachten!

Text + Fotos (lv)

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Dinnershows „Die Wunderlandklinik“ & „Der Schöne und das Biest“ können nicht stattfinden

27 Samstag Nov 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Genießen, Kultur, Lebensart, Musik, Projekte

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Erkennt er den Ernst der Lage nicht oder fühlt sich zum Narren gehalten durch die Corona-Politik?! Wird die Kultur demnächst zum Notfallpatient? Dauerpatient Herr Pechmarie, gespielt von Vollblutmime Rainer König, musste schon viel über sich ergehen lassen und wollte dem Chef der „Wunderlandklinik“, Prof. Brinkmann (Dieter Beckert) jetzt endlich Paroli bieten. Doch nun bleibt diese geschlossen. Die neue Dinnershow darf wegen der neuen Sächsischen Corona-Notfallverordnung auch dieses Jahr nicht stattfinden. (lv) Fotos (2): Michael Schmidt

Statt Humor als Medizin erneut Stillstand und Frust

Ob „Wunderlandklinik“ oder „Der Schöne und das Biest“ – auch in diesem Jahr können die geplanten Dinnershows von First Class Concept nicht stattfinden. Grund ist die Sächsische Corona-Notfallverordnung vom 19.11., die eine Durchführung der Shows unmöglich macht.

Erst im September hatte Inhaber Mirco Meinel die aufwändige  Jubiläumsproduktion „Mafia Mia“ auf 2022 verschoben und als Plan B die Shows „Die Wunderlandklinik“ und „Der Schöne und das Biest“ in den „Ostra-Studios“ vorgestellt. Die Spielstätte wurde extra mit einer modernen Lüftungs- und Raumdesinfektionsanlage ausgestattet.

„Dass wir nun doch nicht spielen können, das bedeutet für mein Team, für Künstler, Techniker, Partner und Lieferanten erneut Stillstand und Frustration“, so Mirco Meinel. „Das ist wie ein mehrfaches „Déjà-vu“, denn auch die Schlössernacht haben wir schon zweimal verschoben. Es tut mir unendlich leid für alle Beteiligten, die sich so motiviert und flexibel engagiert haben. Und für die vielen Gäste, die schon Karten gekauft hatten und für die eine Dinnershow in der Vorweihnachtszeit einfach dazu gehört.“

Bereits bezahlte Tickets werden in Wertgutscheine umgewandelt und den Gästen zugeschickt. Reservierungen ohne Zahlungseingang werden automatisch storniert.

Bei Fragen kann man sich an das Ticketbüro wenden unter E-Mail info@dinnershows-dresden.de und Telefon 421 99 99.

Text: Sabine Mutschke
PR i.A. der First Class Concept


Wundersame Apparatemedizin: Mit von der Partie in der „Wunderlandklinik“ als Krankenpfleger ist das urkomische Duo „Schlicht & Kümmerling“, die sich als chinesische Wunderheiler versuchen, um ihren Niedriglohn aufzubessern. Foto: Michael Schmidt

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BilderAlbum: Neue Gedichte vom Meer

09 Dienstag Nov 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Poesie, Unterwegs

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Lieblingsort am Meer, an der Ostsee/Usedom in Ahlbeck im August 2021: Lilli Vostry, meinwortgarten-Inhaberin

Meeresflüstern

Ich kann es noch nicht fassen
die neue Strandtasche flüstert
mir was vom Meer
das unendlich weit erscheint
Scheu auch vor der Weite wieder hinaus

die Wellen warfen mich
immer wieder zurück
saß fest an Land
das ganz durcheinander geschüttelt
in der Sommerfrische nach rettenden
Kapitänen lechzt

atme tief ein und aus
werfe als leuchtenden Anker
mein rundes Meditationskissen in sonnigen
Farben und kreisenden Blütenspiralen
auf den Boden
den Katzen hin zum Probeliegen
ich brauche Urlaub von allem
von ihnen und sie von mir

die Katzen schleichen
drum herum schnuppern dran
setzen sich daneben lehnen sich an

ein schöner stolzer Thron
den noch niemand be-sitzt

PS.: Kaum setzte ich mich und zeigte wie es geht
nahte die getigerte Jade zur Inbesitznahme und weihte
mit wonniglichen Kratzgeräuschen mein Meditationskissen ein.

LV
24.8.2021

Windzerzaust

Das Meer rief mich
schon lange
endlos wogende Weite
es empfing mich
mit hellem Tosen

weiß brausenden Wellen
tausenden Schaumküssen
pudrig weicher Sand
unter den Füßen
Möwenschreie über mir

ein heftiger Wind rüttelt seit Tagen
an mir und allem ringsum
Bäume stehen gekrümmt auf der Promenade
das Meer unnahbar menschenleer

ließ mich nicht abhalten
trug als einzige ein Kleid am
windzerzausten Strand
das bald nasschwappte vom Spiel mit
den Wellen

ich friere und halte unverdrossen aus
mit den Möwen die in wilden Lufttänzen
geschickt ihr Futter fangen mit kichernden
Rufen dem Sturmgebraus
entgegen fliegen

LV
30.08.2021

Meereshüter

Die Musik des Meeres
Wellenrauschen zieht sie
magisch an
die kleinen weißen Segler
Luftakrobaten Überflieger aller Stürme

sie sind anmutig keck lustig ausdauernd
aufmunternd
halten jedes Wetter aus

Kinder jagen sie gern
und kreischen mit den Möwen
um die Wette
wenn sie auffliegen zum Möwentanz
in der Luft stehen
mit vibrierenden Flügeln
und gestreckten Beinen
im Flug ihr Futter fangen

scharenweise
einen Moment war es mir zu viel
wie sie über mir kreisten
immer näher kamen
mit ihren spitzen weit aufgerissenen
Schnäbeln
gierig
eine stieß gegen meine Kapuze

gleich stürzen sie sich auf mich
ständig auf Futtersuche
geb ihnen täglich
doch es reicht nie für alle

rudere mit den Armen in der Luft
sie schenken mir ihre Federn
große und kleine längliche uns ovale
weiß flaumige silbergraue schwarze und
braun gesprenkelte

alle Krumen aufgepickt stehen sie wieder
friedlich nebeneinander im nassen Sand
fliegen übers Meer oder tippeln auf und ab
am Strand

nichts kann sie erschüttern
aus der Ruhe bringen
dafür liebe ich sie
ihre Sehnsuchtsrufe
trage ich in mir

LV
31.8.2021

Wagnis

Seit Tagen stand ich im Sand
umarmte mit Blicken das Meer
wagte nicht mich in die Wellen zu werfen
dem Wind entgegen stellen
der rau unwirtlich unwirklich
sich durch nichts besänftigen ließ

ein kräftiger Wind blies mir ins Gesicht
als ich oben auf der Steilküste entlang in
Erinnerungen schwelgte
der Holzpavillon der vor Regen schützte ist
fort
zwischen hohen Buchen und Kiefern
etliche umgestürzt klägliche Fragmente
toste das Meer

die weiße Treppe die sonst federleicht
hinunter führt umbrodelte ein heftiger
Wind  trennte mich vom Strand
menschenleer aufgewühlt wild ungebärdig
innig zärtliches Zwiegespräch mit den
brausenden Wogen steigendes Herzpochen
je näher ich dem vertrauten Ort durch strömenden
Regen mit dem Rad durch den Wald
zurück in eine andere Zeit kam
in der ich mich auskannte wiederfand
noch ohne Verlorenes Liebgewordenes

nass bis auf die Haut aber glücklich wieder
hier gewesen zu sein kam das Meer mit mir
mit an den neuen Ort
fütterte weiter die unersättlichen Möwen
und andere Vögel an der Seebrücke mit
einem Haus mit Türmchen wie aus dem
sagenhaften Vineta und der Jugendstiluhr
auf der die Zeit stehen geblieben scheint

doch der Zeiger rückt unermüdlich weiter
bemerkte ich erfreut wie die munter
kreisenden und kreischenden Möwen die
ich abends am Elbestrand wiedertreffe

LV
11.9.2021


Steilküste in Ückeritz


Möwenstrand in Swinemünde

Jades Lieblingsplatz

Alle Texte + Fotos (lv)

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Ausstellung „Bei den Faunen zu Gast“ in der Galerie der Kuppelhalle Tharandt

18 Montag Okt 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Bildende Kunst, Genießen, Lebensart, Projekte

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Mit Pinsel und Zeichenstift im Fortbotanischen Garten Tharandt unterwegs: Teilnehmer eines Plenairs mit der Initiatorin des Kunstprojekts Michele Cyranka (im Bild 2. von re.) Fotos: Veranstalter

Auf farbreich verschlungenen Wegen bei den Faunen

Bei einem Plenair im Forstbotanischen Garten entstandene Arbeiten zeigt zurzeit eine Ausstellung in der Galerie der Kuppelhalle Tharandt.

Auf weißen Papierfahnen erblühen florale Formen, gemischt mit Abdrücken von kreiselnden, fallenden Blättern. Pinselschwünge, Farbspuren und Tupfen in erdigen Farben, ocker, blau und leuchtendem gelb treffen auf rankendes Grün im Gewächshaus. Eindrucksvoll wird hier das lebhafte Zusammenspiel von Natur und Kunst, Werden und Vergehen sichtbar. Es ist eine Gemeinschaftsarbeit von Teilnehmern eines Plenairs im Forstbotanischen Garten Tharandt. Im September fand das Kunstprojekt statt. Initiatorin ist die in Tharandt lebende Künstlerin Michele Cyranka.

„Das Plenair bot eine wunderbare Möglichkeit, sich im Angesicht botanischer Besonderheiten und im Auf und Ab der Wege in die Natur einzufühlen und aus unmittelbarem Erleben eine eigene Bildsprache zu entwickeln“, sagt Michele Cyranka. Seit 1992 arbeitet sie freischaffend als Künstlerin und möchte ihre Erfahrungen und eigene Freude am Entstehen der Werke an andere Interessierte weitergeben. Am Plenair nahmen sowohl gestandene Künstlerinnen und Künstler als auch nicht im Künstlerberuf Tätige teil. Die Ergebnisse sind derzeit in einer Ausstellung mit dem Titel „Bei den Faunen zu Gast“ in der Galerie der Kuppelhalle Tharandt zu sehen.

Der Faun ist ein gehörnter und bocksfüßiger, altrömischer Flur- und Waldgott, später Waldgeist, der in der Kunst und Literatur vor allem ungehemmte Lebenslust verkörpert. Auf dessen Spuren begaben sich, umher schweifend, malend und zeichnend die sechs Plenair-Teilnehmer eine Woche lang im Forstgarten in Tharandt. Entstanden sind in Ausdruck und Intensität ganz unterschiedliche Naturbilder, die mit Bleistift, Kohlekreide, farbiger Tusche und Aquarellfarben auf Papier und Leinwand festgehalten nun in der Ausstellung versammelt sind. Als Malmotive dienten einzelne Baumstämme und Baumgruppen, Blicke in die Wipfel und ins Unterholz, verträumte und versteckte Plätze und Aussichtspunkte mit weiter Sicht auf die bergige Landschaft und ins Tal. Die Bilder sind mal naturalistisch, konkret und abstrahiert, fantasievoll verwandelt. Oft wiederkehrende Malmotive wie Birken und ein aus Eibenhecken gepflanztes Labyrinth erscheinen aus verschiedenen Perspektiven, in mal zarten und kräftigen Farbtönen gesehen.

In einer farbigen Tuschezeichnung von Michele Cyranka steht eine Frau mit wehendem Haar vor den verschlungenen Wegen des Labyrinths und überlegt, welchen gehen. Mal wiegen sich die Bäume bei ihr wie im Tanz, mal ähneln sie windschiefen, aber unverzagten Gestalten und ranken die Zweige wie ein Tor, durch das sie geht. Ins „Hochwaldrevier“ und ans Labyrinth führt Mechthild Mansel den Betrachter in ihren mal klaren, mal geheimnisvoll verästelten Kohlezeichnungen. Außerdem zeigt sie einen Blick „Aus der Liebeslaube“, einem Holzunterstand mit schöner Aussicht. Angelika Jost hat „Feenbäume“ im Forstgarten gefunden und sie zeichnete einen gedrehten Stamm.
Michael Klose hat stimmungsvoll Nadelbäume mit Sonnensprenkeln und lauschig grüne Winkel in seinen Aquarellen festgehalten. Und ein Bild mit „Cotta-Blick“ dem einstigen Forstmeister und Mitdirektor der Forsthochschule Tharandt gewidmet.

Eine Baumwurzel und gefällte Baumstämme zeichnete Friedhelm Müller. Und leuchtend grüne und welke Blätter im Sonnenlicht. Kerstin Stephan zeigt zwei zusammengewachsene Birkenstämme detailliert mit Bleistift gezeichnet und in kühl blauen und violetten Farbtönen die „Rosentreppe“.

Die Ausstellung „Bei den Faunen zu Gast“ ist noch bis 9. November in der Galerie der Kuppelhalle in Tharandt zu sehen, die gleichzeitig Neugier weckt auf einen Ausflug in den Forstbotanischen Garten.

Text (lv)

Öffnungszeiten: Mo – Do 13 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung sowie zu den
Veranstaltungen.

Stimmungsvolle Aquarelle von Michael Klose
Auf den Spuren des Fauns & am Labyrinth im Forstgarten: farbige Tuschezeichnungen von Michele Cyranka.

„Ins Hochwaldrevier“ und zum Labyrinth zwischen Bäumen führt Mechthild Mansel in ihren Kohlezeichnungen den Betrachter.
Gemeinsames Naturerlebnis miteinander, in eigener Bildsprache festgehalten: Die Teilnehmer des Plenairs im Forstbotanischen Garten mit Initiatorin Michele Cyranka (im Bild vorn 3. von re.) Foto: Veranstalter

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Bücherherbst & Tag der offenen Tür in der Bücherei Großenhain

17 Sonntag Okt 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Genießen, Lebensart, Literatur, Musik, Poesie, Projekte, Unterwegs

≈ 2 Kommentare


Die Dresdner Autorin Lilli Vostry lobte die Karl-Preusker-Bücherei als Schatzkästchen und wundervoll einladenden Ort. Foto: Kathrin Krüger

Bibliothek im poetischen Bücherherbst

Von Kathrin Krüger

Großenhain. Der Herbst ist wunderschön: mit bunten Blättern, einer tief stehenden Sonne und vielfältigen Kürbissen. Aber auch mit trüben Tagen und Scheibenkratzen am Morgen. Dann ist ein gutes Buch der richtige Helfer gegen Trübsinn und Herbstblues.

Die Karl-Preusker-Bücherei am Neumarkt hat dafür eine Vielzahl von Angeboten parat, und lädt zudem ein zum Verweilen, Schmökern und Kreativ sein. Denn es ist Bücherherbst. Und Museumsgeburtstag. Am Tag der Bibliotheken, am 24. Oktober, öffnet das Haus am Neumarkt von 14 bis 17 Uhr seine Türen. Es gibt Führungen durch die Bücherei, Preuskers Gute Stube und herbstliche Basteleien. Genau am 24. Oktober 1828 gründete Rentamtmann Karl Benjamin Preusker hier die erste deutsche Volksbücherei. Seit 1995 wird deshalb deutschlandweit der Tag der Bibliotheken gefeiert.

Der Bücherherbst ist tatsächlich schon in vollem Gange. Einige Lesungen fanden bereits statt. Besondere Resonanz fand die Gedicht-Lesung „Poesie und Musik“ mit den Dresdnern Lilli Vostry und Gabriel Jagieniak. Die Lyrikerin und der Musiker bescherten etwa 20 Zuhörern einen entspannten, beschwingten Abend mit stimmungsvoller Poesie und emotionalen Klängen. „Dieses Haus ist ein Schatz für die Stadt, es ist alles so liebevoll gestaltet und einladend“, lobte die Autorin den Veranstaltungssaal. Selbst in Dresden gäbe es kaum solche bezaubernden Orte und damit genau das passende Ambiente für die Premiere der Gedicht-Lesung „Vom Zauber endloser Anfänge“.

Auch zur Einkaufsnacht mit Feuerzauber am 5. November von 18 bis 20 Uhr kann man einen Blick in die Bibliothek werfen und sich die Ausstellung „Naturblicke“ von Petra Rothe ansehen, die schon zur Poesie-Lesung eine passende Kulisse abgab. Lese-Ecken laden zum Schmökern ein, für Kinder gibt es kleine Kreativbasteleien. Preuskers Gute Stube ist wieder geöffnet, in der es um 19 Uhr eine Führung gibt. Bereits um 18 Uhr wird eine Vorleserunde für Klein und Groß mit „Geschichten aus dem Bücherschatz der Karl-Preusker-Bücherei“ geboten.

Wer selbst schreiberisch tätig sein möchte, um damit vielleicht dem Herbst und Winter schöne Seiten abzugewinnen, kann am 21. Oktober zur Schreibwerkstatt des Kulturraums in die Bücherei kommen. 15 bis 17 Uhr werden Schüler und Jugendliche, 17 bis 20 Uhr Erwachsene von der neuen Werkstattleiterin Sarah Rehm begleitet.

(Dieser Beitrag mit Foto erschien am 16.10.2021 in der Sächsischen Zeitung, Lokalausgabe Großenhain.)

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Fotografie-Ausstellung „Im Moor“ in der Städtischen Bibliothek im Kulturpalast

14 Donnerstag Okt 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Fotografie, Genießen, Lebensart, Projekte

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Drei FotokünstlerInnen mit Vorliebe für Moor-Landschaften
(Im Bild von li nach re): Roland Nagel, Gabriele Seitz und Steffen Lipski.

Orte voller Kraft, Stille und Magie

Zu faszinierenden Moor-Landschaften entführen mit ihren Fotografien Gabriele Seitz, Steffen Lipski und Roland Nagel in der Städtischen Bibliothek im Kulturpalast noch bis 16. Oktober.

Zauberhaft urtümlich, geheimnisvoll, aber auch schauerlich, trügerisch und sich entziehend. Mit Blicken zu greifen, aber unbetretbar. Bilder und Szenen von dunkel wabernden, unergründlich tiefen Moorlandschaften, in denen allerlei verschwindet, regten schon immer die menschliche Fantasie an und gibt es zuhauf in der Kunst, Literatur und Filmen. Doch es gibt auch eine Menge zu entdecken dort. Das zeigt eindrucksvoll die derzeitige Ausstellung „Im Moor“ mit Fotografien von Gabriele Seitz, Steffen Lipski und Roland Nagel in der Städtischen Bibliothek im Kulturpalast (noch bis 16. Oktober zu sehen).

Das Projekt hat Prof. Roland Nagel ins Leben gerufen. Er lehrte als Hydrobiologe an der TU Dresden von 1994 bis 2010 und erkundet und fotografiert gern die Pflanzen- und Tierwelt an Teich- und Moorlandschaften. 2015 war er Gründungsmitglied des Forums für zeitgenössische Fotografie, dem alle drei Fotokünstler angehören. Ihre Arbeiten hängen gemischt auf zwei Etagen in der Ausstellung, so dass reizvolle Kontraste für den Betrachter entstehen. Roland Nagel fotografiert digital und mit Farbe. Bezaubernde Blüten, ein halb eingerolltes Seerosenblatt unter Wasser, Wollgras, feine weiße Gespinste und ein Frosch an einem Grashalm.

Gabriele Seitz, 1951 geboren, studierte Pädagogik und ist seit 1997 als Fotokünstlerin tätig. Sie hat ein eigenes Buch mit ihren Aufnahmen vom Moor und Haikus, japanischen Kurzgedichten herausgegeben. Das Moor ist für sie ein Kraft-Ort, wo sie Stille findet und der Natur ganz nahe sein kann. Das spiegeln ihre meditativen Fotografien der Landschaft, von Gräserpollen und bewegtem Schilf im Wind, die vor allem am Anklamer Stadtbruch entstanden mit schwarzweiß Analogfilm. Manchmal geht sie zusammen mit Steffen Lipski auf Fototour. Ausflüge führen vor allem ins Dubringer Moor in der Lausitz, das größte in Sachsen und zum Pechmoor bei Medingen.

“Meine Kirche ist der Wald und wer sich gern mit Bäumen und Gräsern umgibt, kommt früher oder später zu einem Moor“, sagt Steffen Lipski. „Das sind menschenleere, unzugängliche Orte voller Magie und Melancholie.“ Das zauberhafte Singen der Rohrdommeln und die Moorfrösche sind ebenfalls lautstark dabei, allerdings nur, wenn man seinen inneren Dialog einstellt und sich hingibt, so Lipski. Er wurde 1961 in Dresden geboren, studierte Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden mit Diplom bei Siegfried Klotz, Hubertus Giebe und Claus Weidensdorfer von 1987 bis 1992. 2011 gab Steffen Lipski die Malerei auf, da er sich mit Farbe nicht mehr ausdrücken konnte und wandte sich konsequent und erfolgreich der Schwarz-Weiß-Fotografie zu. „Das verwandelt die Sicht auf die Dinge. Sie werden
intensiver ohne laut zu werden.“

Er zeigt digitale Schwarz-Weiß-Aufnahmen, digitale Doppelbelichtung und Polaroiddrucke in der Ausstellung. Wunderbar schwebende Moorlandschaften und Sehnsuchtsorte mit Bäumen und Gräsern im und am Wasser. Mal klar und mit Unschärfe aufgenommen. Manchmal gitterartig, grafische Strukturen und wundersam entrückt wirken Steffen Lipskis Moor-Bilder, die von der Schönheit, dem Zauber ebenso wie der Vergänglichkeit und stetigen Verwandlung in der Natur erzählen.

Text + Fotos (lv)

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Dolce Vita: Radebeuler Weinherbst mit Wandertheater & Musik

01 Freitag Okt 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Genießen, Kultur, Lebensart, Musik, Theater

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Kabaret Kalashnikov: Humor & Lebensfreude unter freiem Himmel beim Radebeuler Weinherbst auf dem Dorfanger in Altkötzschenbroda. Foto: Andrzej Lazowski


Beschwingt & romantisch: Auf dem nostalgischen Theaterkarussell im Festgelände schlagen kleine und große Herzen höher. Foto: Claudia Hübschmann

„Dolce Vita“ – Das süße Leben mit reichlich Kultur und Rebensaft

Radebeul feiert den sächsischen Wein. das internationale Theater und das „süße Leben“. Unter dem Motto „Dolce Vita“ findet in diesem Jahr vom 1. bis 3. Oktober der Radebeuler Weinherbst statt.

Als dezentrale kleinteilige Veranstaltung wird das Fest mit Aufführungen internationaler Wandertheater und Musik bereichert, bei dem Elemente des beliebten Herbst- und Weinfestes zu finden sind.

Drei Tage lang können die Besucher auf mehreren Veranstaltungsinseln rund um den historischen Dorfanger in Altkötzschenbroda das Zusammenspiel aus Theater, Musik, Wein und Kunst erleben. Winzer und Weinbauvereinigungen bieten frischen  Federweißen und erlesene Weine aus den Anbaugebieten Sachsen und Saale-Unstrut an. In gemütlicher Atmosphäre können Weinliebhaber die edlen Tropfen genießen und mit den Winzern ins Gespräch kommen.

Theatergruppen und Solokünstler zeigen eindrucksvolle Inszenierungen für Jung und Alt, die von Schauspiel über Clownerie bis hin zu Figurentheater und Comedy reichen.
Beim Kabaret Kalashnikov verschmelzen hochklassige Akrobatik, schräger Humor und knallige Balkan Beats zu einer turbulenten Show, die alle Genre-Grenzen sprengt – eine phantastische Mixtur direkt aus dem Berliner Underground. Von der Straße auf die Bühne geht es für Matiz alias Flash Gonzalez aus Chile. Der subtile Clown präsentiert keine großen, magischen Illusionen, vielmehr beruht sein Zauber in den kleinen,
liebevollen Details aus denen eine mitreißende Komik resultiert. Ohne Plan und ohne Worte, dafür mit waghalsigen Kunststücken, schrägen Improvisationen und einer Portion frischem Humor interagiert das belgische Clowns-Duo OKIDOK mit dem Publikum. Nur in weißen Unterhosen bekleidet, repetieren sie kurzerhand die Menschwerdung vom Primaten zum Homo Sapiens.

Tierisch wird es auch mit dem Niederländer Pieter Post und seiner Performance „The Turtle – Doing nothing is hard work“. Auf der Suche nach der Bedeutung der Faulheit führt er die Zuschauer auf eine epische und humorvolle Reise mit einem langsamen Beginn, bizarren Stunts und einem spektakulären Ende.

Auf dem Kirchplatz laden nationale und internationale Musikgruppen zum Feiern und Tanzen ein. Kristin Amparo und John Runefelt aus Schweden bringen mit Charisma, soulig-samtigem Gesang und grandioser Bühnenpräsenz den Jazz nach Radebeul. Das dänische Quartett Brothers Moving gilt als eine der einflussreichsten Straßenbands und rockt mit ihrem Mix aus Blues, Folk Rock und Funk weltweit die Gehwege. Mit virtuoser Spielwut zaubert Thomas Putensen immer neue Stücke auf seinem Klavier und wechselt von sanftem Blues zu Rock’n’Roll oder Klassik. Wo der Hüne aus dem Norden auftaucht, herrscht ausgelassene Stimmung und das Publikum darf kräftig mitsingen.

Zur Musik von Duo Draak dreht sich auf dem Platz vor dem Kuffenhaus das nostalgische Theaterkarussell von Georg Traber (Schweiz). Bei den schwungvollen Runden verschwimmen Alltag und das bunte Treiben gleichermaßen und auch erwachsene Fahrgäste verspüren noch einmal die Freude und Unbeschwertheit ihrer Kindheit. Zur Kinderkirmes auf den Streuobstwiesen warten Spiele und Abenteuer auf alle kleinen Gäste. Dort können sie nach Herzenslust herumtoben, die Umgebung auf dem Rücken eines Esels erkunden und anschließend am prasselnden Lagerfeuer handgemachten Klängen lauschen. Zudem lockt der Rummel wieder viele
Familien auf die Festwiese.

Auf der Elbwiese installieren Richard von Gigantikow und sein internationales Künstlerteam – im Rahmen des Projektes „Kunst am Fluss“ – einen unverwechselbaren Skulpturengarten. Mit ihrem Labyversum erschaffen sie auf dem Radebeuler Weinherbst einen Ort der Begegnungen und der Wunder.

Und auch in den Radebeuler Weingütern wird es an dem Veranstaltungswochenende unterhaltsam. In idyllischer Lage umgeben von Weinreben können die Besucher kulinarische Genüsse und Live-Musik erleben. So lädt unter anderem das Haus Steinbach zu einem gemütlichen Weinabend mit Live-Musik von Erik Jorgal, bei dessen melodischen und ruhigen Songs die Gäste in Tagträumen schwelgen.

Wie bereits im letzten Jahr, wird der Weinherbst eintrittsfrei sein. Das Publikum ist herzlich aufgefordert in den Hut der Künstler zu spenden. Durch notwendige Besucherzahlbeschränkungen kann es an den einzelnen Veranstaltungsorten eventuell zu Wartezeiten kommen.

Mehr Informationen:
http://www.weinfest-radebeul.de
http://www.facebook.com/weinfestradebeul


„Kunst am Fluss“ mit Skulpturengarten & Labyversum auf den Streuobstwiesen in Altkö. beim Radebeuler Weinherbst. Foto: Claudia Hübschmann

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Premiere Operetten-Abend „Dinner for Five“ in den Landesbühnen Sachsen

11 Freitag Jun 2021

Posted by Lilli Vostry in Aktuelles, Genießen, Kultur, Musik

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Im Rausch und vor dem Spiegel des Lebens

Dinner for Five, ein Operetten-Pasticcio hat am 12. Juni, 19.30 Uhr Premiere in den Landesbühnen Sachsen in Radebeul.

Bereits 17.30 Uhr eröffnet die Ausstellung des Ausstattungsleiters der Landesbühnen, Stefan Wiel: „Welttheater Theaterwelt“.

Drei Damen und zwei Herren haben sich zu einem festlichen Dinner verabredet – voller Sehnsüchte und Hoffnungen natürlich, vor allem das jeweils andere Geschlecht betreffend.

Was aber, wenn bei dieser Zusammenkunft der Alkohol etwas zu reichlich fließt, die Gefühle sich zunehmend verwirren und hinter den ursprünglich zur Schau getragenen Gesichtern plötzlich ganz andere zum Vorschein kommen?

So sieht sich jede und jeder an diesem Abend – im Rausch wie in der Katerstimmung danach – vor dem Spiegel seines Lebens stehen, allein mit der Frage nach dem wahren eigenen Ich …

Doch ein Operettenabend wäre kein solcher, würden nicht alle Frustrationen, unerfüllten Wünsche oder enttäuschen Gefühle alsbald mit einem Glas Champagner wieder herunter gespült: „Da Capo“ heißt es zum Schluss dieses unterhaltsamen musikalischen Pasticcios, in dem für Sie Melodien erklingen von Jacques Offenbach, Johann Strauß (Sohn), Carl Millöcker, Franz Lehár, Robert Stolz, Eduard Künneke und Joseph Beer, sowie George Gershwin, Kurt Weill und Stephen Sondheim.

Konzept und Spielfassung von Ronny Scholz
Musikalische Leitung: Hans-Peter Preu
Inszenierung: Tristan Braun
Bühne: Stefan Wiel
Kostüme: Irina Steiner
Choreografie:  Till Nau
Dramaturgie Gisela Zürner
Musikalische Einstudierung Thomas Gläser, Anja Greve, Thomas Tuchscheerer

Sängerinnen und Sänger: Stephanie Krone- Sopran, Sopran Anna Erxleben –Sopran,  Ylva Gruen –  Mezzo-Sopran,  Aljaz Vesel –Tenor,  Jonas Atwood – Bass

Klavier:  Hans-Peter Preu

 Text: Petra Grubitzsch/LB

Kasse der Landesbühnen Sachsen, 0145 Radebeul, Meißner Str. 152, Tel. 0351/8954214

kasse@landesbuehnen-sachsen.de

www.landesbuehnen-sachsen.de

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Ich bin als Freie Journalistin (Wort/Foto) seit 1992 in Dresden tätig. Schreibe für Tageszeitungen und Monatsmagazine vor allem Beiträge über Bildende Kunst, Theater, soziale Projekte und Zwischenmenschliches. Außerdem Lyrik und Kurzprosa. Bisher vier BilderGedichtKalender zusammen mit Künstlern veröffentlicht. Fernstudium Literarisches Schreiben im Herbst 2022 erfolgreich abgeschlossen, Schriftstellerdiplom. Kindheitstraum erfüllt. Fotografiere gern Menschen, Landschaften, besondere Momente.

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