
Bühne frei für Klangreichtum: das BärensteinOrchester mit seinem Leiter Hartmut Dorschner beim Konzert im Kunsthaus Bärenstein.





Eine fröhlich mitreißende Klang-Lawine
Mit einem bunt gefächerten, herrlich unkonventionellen und abwechslungsreichen Abschlusskonzert nach einwöchigem Musik-Workshop begeisterte das BärensteinOrchester beim zweiten Musiksommer Bärenstein.
Auf ein Handzeichen hin setzt die fröhliche Klang-Lawine ein. Die Töne schwirren in allen Farben durch den Raum und brechen wieder ab. Auf und ab, hoch, tief, hell, laut, leise, schräg, wild und sanft. Jeder der Musizierenden in der Runde darf mal Dirigent sein beim großartigen, herrlich unkonventionellen und abwechslungsreichen Abschlusskonzert mit dem BärensteinOrchester Ende Juni im Rahmen des zweiten Musiksommer Bärenstein, der gefördert wird von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Das BärensteinOrchester ist mittlerweile schon so etwas wie das Markenzeichen des Musikfestivals in dem kleinen Ort im Osterzgebirge.
Diesmal drehte sich alles um Rhythmus in dem einwöchigen Musik-Workshop mit dem Dozenten und Schlagzeuger Matthias Macht und dem Jazzmusiker und Leiter des Musiksommer Bärenstein Hartmut Dorschner. Vor dem Mikro stehen nacheinander die Teilnehmer. Junge und etwas ältere, schon erfahrene Musiker, reihum. Sie heben bemalte und beschriftete Karten mit Symbolen und Titeln der selbst erdachten Musikstücke und Songs hoch und die anderen spielen und improvisieren diese mit viel Spaß und Einfällen zusammen im Orchester. Zehn Musikanten haben sich dazu versammelt im Veranstaltungsraum im Obergeschoß vom Kunsthaus Bärenstein, zugleich Wohn- und Schaffensort von Hartmut Dorschner. Die Töne hüpften, sprangen, schwebten umher. Mal klang es wie ein Frosch, der lustig im Teich quakte, mal nach Jazz, Swing und Reggae, mal urwüchsig erdig und geheimnisvoll mit der erzählten Mär von einem Waldweiblein aus dem Erzgebirge. Frei aus dem Bauch und fabulierfreudig tönte und erzählte der Geschichtenerzähler Michael Cech aus Dresden solo und zusammen mit dem BärensteinOrchester. Die Musiker bewegten sich auch samt Instrumenten durch den Raum, als ob sie ihre Töne wieder einfangen wollten. Schön zu erleben das Zusammenspiel und die Klangvielfalt von Trompete, Saxofon, Akkordeon, E-Piano, Schlagzeug, kleinen Trommeln bis zu E-Gitarren. Die jüngste Zuhörerin saß mit Kopfhörern auf dem Schoß von Papa und Mama abwechselnd, vergnügt lauschend und hin und wieder jauchzend einstimmend in das Konzert. Abschließend war auch ein Lied, „Skandal im Bielatal“ gegen die geplante Ansiedlung einer Lithium-Fabrik und damit einhergehender Naturzerstörung in der Umgebung von Bärenstein zu hören. Viel Beifall gab es von den begeisterten Zuhörern nach einer Stunde für dieses bunt gefächerte, klangfreudige Konzert mit dem BärensteinOrchester, dem man weiteren Zulauf und Auftrittsorte wünscht.
Der Musiksommer Bärenstein dauert noch bis 8. September.
Das Programm steht unter http://www.kult-ur-art.eu
Text + Fotos (lv)












































































