Unterhaltsames Musiktheater auf der Zirkuswagen-Bühne in der Sommerwirtschaft Saloppe.

Mit einer neuen Inszenierung wird die Serkowitzer Volksoper auch in diesem Jahr wieder die Sommerwirtschaft Saloppe in Dresden bespielen. An sechs Sonntagen im August und September präsentiert die Truppe mit PRÄLUDIUM UND UNFUG – Ein Sandwich nach Johann Sebastian Bach – eine Produktion, die stilistisch an die seit 2011 in der Saloppe aufgeführten Inszenierungen der Serkowitzer Volksoper anschließt, wobei wieder ein alter Zirkuswagen als Bühne dient. „Dementsprechend trägt die Aufführung einen Schaubudencharakter: charmant, frech, unterhaltsam und dabei auf hohem künstlerischem Niveau“, verspricht der künstlerische Leiter Wolf-Dieter Gööck.

PREMIERE ist am Sonntag, 14. August 2016 um 19.30 Uhr.

Die Serkowitzer Volksoper widmet sich mit PRÄLUDIUM UND UNFUG erstmals einem Komponisten, der der sogenannten „Alten Musik“ zugeordnet wird. Die „Kaffeekantate“ und die „Bauernkantate“ tragen schon bei Bach einen unterhaltsamen Charakter, bieten aber beim näheren Hinsehen Stoff für eine Beschäftigung mit den Themen Erziehung, Sucht und dem typischen „Buckeln nach oben und Treten nach unten“.

Bei aller barocken Musik entsteht mithin ein Theaterabend, der viel mit unserer Lebensrealität zu tun hat“, so Gööck. Ursprünglich nicht für szenische Aufführungen verfasst, werden die Kantaten in den Rang des Musiktheaters erhoben, wobei sich ganz am Rande zwei Fragen stellen: woher kam eigentlich der Kaffee, den die Leipziger Bürgersleute anno 1734 genüsslich schlürften, und kann die in der „Bauernkantate“ ausgesprochene Huldigung des Gutsherrn durch das Landvolk wirklich ehrlich gemeint sein? Nolens volens hat Bach damit der Serkowitzer Volksoper eine Steilvorlage für ihre nächste Betrachtung der Großen und Kleinen Welt geliefert, in der Ernsthaftigkeit, Albernheit, Wortwitz und Musizierkunst gleichberechtigt nebeneinander stehen. Auf der Bühne zu erleben ist ein bereits bekanntes Gesangs- und Schauspieltrio: Marie Hänsel und Dorothea Wagner (beide Sopran) sowie Cornelius Uhle (Bariton). Für die Ausstattung zeichnet Coco Ruch verantwortlich.

Die Bach’schen Kompositionen stellten für den musikalischen Leiter Milko Kersten wieder eine besondere Herausforderung dar, ergaben sich bei der Bearbeitung doch zwei Fragen: wie soll die Kantatenform zur Oper werden und warum muss Bach vom Ensemble „Musi nad Labem“ interpretiert werden? „Sagen wir so: die Liebe zur klassischen Musik macht so ziemlich alles möglich. Die Musiknummern werden, wie stets in Serkowitz, fleißig gekürzt, selbstverständlich in der Reihenfolge geändert und uminstrumentiert. In Ermangelung von Terzetten und einem Finale im Original, bin ich in anderen Kantaten Bachs fündig geworden. Parodie á la 2016! Gern hätten wir ein Festspielorchester angefragt, aber die Fördersituation ließ das nicht zu – also doch wieder aus der Not eine Tugend machen: Mit Luise Haugk (Oboe, Englisch Horn, Bahu! und Cazoo) und Florian Mayer (Violine und Melodica!) versammeln sich zwei herausragende Musiker um das Tasteninstrument und werden dem Thomaskantor feinsinnig und witzig zum Erfolg auf der Opernbühne verhelfen“, sagt Kersten.

Alle Vorstellungen regensicher

Theater unter freiem Himmel kann selbst im Hochsommer schnell mal buchstäblich ins Wasser fallen. Nicht so in der Saloppe. Für die Aufführungen wurde bereits im vergangenen Jahr ein alter Zirkuswagen zur Bühne umgebaut. Davor sitzen die Zuschauer stets regensicher überdacht und dennoch unter freiem Himmel. Für den Fall, dass es abends ein bisschen frischer wird, hält das Saloppe-Team Decken für die Besucher bereit.

Crowdfunding bei Startnext

Die Serkowitzer Volksoper ist mit ihren Projekten grundsätzlich innovativ: es werden keine Stücke einfach nur nachgespielt. Die Bearbeitungen orientieren sich am Zeitgeist, sind mitunter radikal und dennoch respektvoll gegenüber dem musikalischen Erbe. Es handelt sich also bei jeder Inszenierung zu einem beträchtlichen Anteil um eine Uraufführung. Da in jedem Sommertheater-Jahrgang eine neue Inszenierung erarbeitet wird, ist auch jeweils eine neue Ausstattung vonnöten, also Kostüme, Dekorationsteile, Requisiten und Masken, die ebenfalls auf hohem künstlerischem Niveau von Coco Ruch neu angefertigt werden. Die dafür entstehenden Kosten wirbt die Truppe um Wolf-Dieter Gööck zum zweiten Mal in Folge mit einer Crowdfunding-Kampagne ein.

Das „Finanzierungsziel“, wie es auf der Crowdfunding-Plattform Startnext heißt, beträgt 6300 Euro. Die Summe kann bis zum 8. August 2016 in größeren und kleineren Teilbeträgen gespendet werden. Als Dankeschön gibt es für die Unterstützer u.a. einen Besuch der eigentlich nicht öffentlichen Generalprobe für die neue Produktion, Plätze in der ersten Reihe zur Premiere dieser Inszenierung oder einen kunstvollen Druck mit dem Motiv zum Bach’schen Musiktheater.

Wer die Serkowitzer Volksoper kennt, weiß: Der Besuch einer der Vorstellungen ist für Herz und Verstand ein Gewinn – unter anderem, weil die Truppe Theater so spielt, wie ihr und dem Publikum der Schnabel gewachsen ist. Der Name VOLKSOPER ist dabei Programm. „Wir wenden uns an ein breitgefächertes Publikum und kommen auch Menschen entgegen, die nicht zu den typischen Theater- oder gar Opernzuschauern zählen, und verfolgen dabei einen demokratischen Ansatz: die moderaten Ticketpreise lassen unsere Theaterabende nicht zu einem elitären Ereignis werden“, sagt Gööck. Doch die Abendeinnahmen und die (rückläufigen) Fördergelder reichen nicht aus, um die Produktionskosten zu decken. „Wer dieses Projekt unterstützt, trägt auch zur Farbigkeit der Dresdner Theaterlandschaft bei“, so Gööck.

Weitere Informationen sowie die Crowdfunding-Aktion selbst findet man im Internet unter folgendem Link: www.startnext.com/saloppes-sommertheater-2016

Serkowitzer Volksoper beim Bachfest Dresden 2016

Neben den sechs Vorstellungen in der Saloppe ist PRÄLUDIUM UND UNFUG am Sonntag, 25. September 2016, 20.00 Uhr im Rahmen des Bachfestes Dresden 2016 im Dresdner Kabarett Breschke & Schuch zu sehen. Das renommierte Bachfest der Neuen Bachgesellschaft e.V. findet 2016 in Zusammenarbeit mit den Frauenkirchen-Bachtagen und dem Kulturamt der Landeshauptstadt Dresden vom 23. September bis 3. Oktober 2016 in Dresden statt.

DIE BESETZUNG

Sämtliche Rollen werden im Wechsel gespielt von:

Marie Hänsel Sopran
Dorothea Wagner Sopran
Cornelius Uhle Bariton

Musi nad Labem:

Luise Haugk Oboe, Blockflöte, Englisch Horn, Oboe d‘amore
Florian Mayer Violine, Percussion, Stimme
Milko Kersten Tasten

Wolf-Dieter Gööck Dramaturgie / Textbearbeitung / Inszenierung
Milko Kersten Musikdramaturgie / Musikalische Einstudierung
Coco Ruch Ausstattung

Text:  Uta Schirmer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Jentzsch Foto / Video / Grafik

Termine: 14. August 2016 Premiere
21. August 2016,  28. August 2016,  4. September 2016, 11. September 2016, 18. September 2016

Beginn: jeweils 19.30 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr)
Ort: Sommerwirtschaft Saloppe, Brockhausstraße 1, 01099 Dresden
Tickets: Vorverkauf 15,00 € / ermäßigt 7,00 € zzgl. VVK-Gebühren,
Abendkasse 17,00 € / ermäßigt 9,00 €
Vorverkauf: An allen bekannten Vorverkaufsstellen und im Internet unter

www.serkowitzer-volksoper.de

Darüber hinaus ist die Inszenierung am 25. September 2016, 20.00 Uhr im Rahmen des Bachfestes Dresden 2016 im Dresdner Kabarett Breschke & Schuch zu sehen.

 

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