Wie die Zeit vergeht… Seit dem ersten Unterrichtstag am 5. November 1990 sind inzwischen mehr als 25 Jahre vergangen. Die Aufnahme vom Sommer 1991 zeigt 16 strahlende junge, angehende Journalisten der Lehrredaktion 29k nach ihrer insgesamt 15monatigen Ausbildung an der renommierten Deutschen Journalistenschule München (DJS). Sie haben im Laufe der Zeit nicht nur viele tolle Geschichten für Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen veröffentlicht, sondern auch selbst Geschichte geschrieben.
Denn dies war nach der deutschen Wiedervereinigung die erste Klasse mit zwei ostdeutschen Journalistenschülern, dazu gehörte neben Evelyn Zegenhagen
außerdem Lilli Vostry. Auf den Tag genau seit jener ersten Begegnung damals wurde nun das Jubiläum gefeiert, zwei Tage lang. Einige reisten schon am Freitag an, die anderen am Sonnabend. Neugier, Spannung und Wiedersehensfreude waren groß. Und natürlich gab es in froher Runde und uriger Atmosphäre im Weißen Bräuhaus unweit vom Marienplatz bis nach Mitternacht viel zu erzählen, Anekdoten und Erinnerungen auszutauschen und was jeder heute so macht, bewegt und beschäftigt… Alte, längst vergessene Fotos aus der Journalistenschulzeit tauchten plötzlich wieder auf, manche zeigten stolz Fotos ihrer inzwischen selbst erwachsenen Kinder, die auch ihre eigenen Wege gehen. Manchen Kollegen sieht man ihr Alter an, anderen gar nicht. Die Haare sind grauer, lichter geworden, doch die Köpfe immer noch voller Ideen, Pläne und gesammelter Erfahrungen und auch der Humor kam nicht zu kurz an diesem Abend.

Und bei diesem einen Jubiläumstreffen soll es nicht bleiben, war sich die Runde einig. Zu erzählen gibt es noch viel und immer wieder Neues. Zumal nicht alle der ehemals 17 Journalistenschüler der 29k dieses Mal dabei sein konnten. Wann dies sein wird, steht noch in den Sternen. Bis dahin hört, sieht und liest man sich in Zeitungs-, Rundfunk- und Fernsehbeiträgen… Oder auch an dieser Stelle im wortgarten. Zumindest die deutsche Medienlandschaft wäre ohne die 29k um einiges ärmer, so Heinrich Löbbers, der das Jubiläumstreffen zusammen mit Ruth Breer organisierte. Sie berichtet als Rundfunkjournalistin beim MDR aus Thüringen. Er war viele Jahre Leiter der Kulturredaktion und ist jetzt als Kurator in der Chefredaktion der Sächsischen Zeitung u.a. auch für den neuen Internetauftritt der Zeitung mitverantwortlich. Die meisten aus der 29k sind im Journalismus geblieben und haben sich ihre beruflichen Träume erfüllt: Zwei arbeiteten mehrere Jahre als Auslandskorrespondenten im Fernseh-Studio der ARD bzw. ZDF in Madrid und Rom. Drei sind Redakteure bei der Wochenzeitung DIE ZEIT, zwei bei der Süddeutschen Zeitung, einer arbeitet beim Handelsblatt und ist ein gefragter Medienexperte. Einer ist jetzt Chefredakteur der Zeitschrift „Cicero“, eine Studioleiterin beim Hessischen Rundfunk. Eine schreibt für Zeitungen, außerdem Lyrik und Kurzprosa, fotografiert und bringt eigene Schreibprojekte auf den Weg. Den weitesten und erstaunlichsten Weg beschritt jedoch die dazumal „Exotin aus dem Osten“ Evelyn Zegenhagen. Nach der DJS-Zeit begann sie mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Museen und Unternehmen in Dresden, Berlin, München bis hin zur Universität in Berkely/Kalifornien. Sie veröffentlichte ein preisgekröntes Buch über deutsche Motor- und Segelfliegerinnen zwischen 1918 und 1945, das Aufsehen in der vorwiegend männlichen Fachwelt erregte. Seit 2008 ist Evelyn beim National Air and Space Museum in Washington als Kuratorin für Europäische Luftfahrt tätig. „Wenn mir jemand das vor 25 Jahren voraus gesagt hätte, hätte ich schallend gelacht“, schrieb sie von dort per mail  in ihrem beeindruckenden Bericht über ihr Leben nach der Journalistenschule.
Wer weiß, was bis zum 50. Jubiläum noch alles passiert. Alles Gute und bleibt so besonders!, das wünscht allen aus der 29k immer noch beim Verdauen der Eindrücke die Mitjubilarin Lilli Vostry.

Text + Fotos (lv)

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Die Journalistenschüler der 29k vor 25 Jahren (von li. im Uhrzeigersinn nach re.): Claudia Peters, Heinrich Löbbers, Ruth Breer, Wolfgang Kastenrath, Nico Fried, Jörg Rheinländer, Thorsten Schmitz, Evelyn Zegenhagen, Lilli Vostry, Heike Faller, Kai-Hinrich Renner, Patrik Schwarz, Katja Marx, Martin Spiewak, Chris Schwennicke und Michael Bewerunge). Nicht im Foto: Florian Kagerer

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25 Jahre danach beim Wiedersehen in fröhlicher Runde im Weißen Bräuhaus
in München.

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Sprung in die eigene Größe: Lilli Vostry und Evelyn Zegenhagen

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