Was die Welt im Innersten zusammenhält
Mit Objekten von 20 Künstlern können die Besucher wie durch einen Zeittunnel in die „Indiversen“, Eigenwelten von Künstlern, und wieder zurück ins große Ganze reisen. Am 20. Juni, um 19.30 Uhr wird der neue Ausstellungsraum im Lügenmuseum Radebeul im alten Gasthof Serkowitz eröffnet von Thomas Gerlach und Richard von Gigantikow.
Die letzte Ausstellung „Poetische Orte“ präsentierte 22 internationale Künstler mit eigenen Museen. Die neue Ausstellung „Indiversen“ widmet sich den Innenwelten der Künstler und knüpft an das Phänomen der Kunst- und Wunderkabinette an. Künstler treten in der künstlerischen Praxis in Opposition zur Logik der Universalien und erforschen die lebendige Sinnlichkeit und zeitgemäße Sinnhaftigkeit von Kunst. Sie positionieren ihre Ausstellungsstücke wie Symbole unbewusster Erfahrungen. Als Gegenteile des Universums sind Indiversen jeweils in sich geschlossene Eigenwelten der Individuen – kurz das persönliche Universum: die gesamte Raumzeit, welche sich im Augenblick der Beobachtung auf ihren Mittelpunkt – die Gegenwart der Beobachtung – bezieht. Nur Künstlern ist die Möglichkeit gegeben, die – teils verhärteten – Schalen aufzubrechen.
Die Objekte von 20 Künstlern lassen die Besucher wie durch einen Zeittunnel in die „Indiversen“ und von dort wieder zurück ins große Ganze reisen. Perry Argel, Philippinen, Mark Divo, Schweiz, Muriel Cornejo und César Olhagaray, Chile, Sophie Cau, Frankreich, Komatsu Tsunetaka, Japan, Jola Brejdak, Polen, Popke Backer, Niederlande, Otis Laubert, Slowakei, Getulio Damado, Brasilien, Caroline Wilkins und Thierry Noir, England und von hier Holger John, Anna Maria Scholz, Lutz Fleischer, Frank Herrmann, Edda Kallweit, Stefan Voigt, Nils Duemke und Justus Ehras, Jan und Thomas von Arx.
Kurator der Ausstellung ist Richard von Gigantikow. Als Nationaltherapeut erforschte er die Abgründe deutscher Befindlichkeiten. Sein Forschungsgebiet: Nationalismus, eine regional verbreitete Hysterie, durchaus heilbar. Künstler sind für diesen Heilungsprozess besonders geeignet, denn sie können mit Gefühlen spielen, sie können auch die Wut, die die Bürger auf die Straße treibt, dressieren.
Die fabelhafte Welt des Lügenmuseums empfiehlt sich in verunsichernden Zeiten unbedingt als Heilbehandlung. Lassen Sie sich eine Visite verschreiben, ihre Krankenkasse wird sicherlich die Kosten übernehmen.
Text + Foto: Reinhard Zabka
Kunst der Lüge e.V.
Telefon: 0176 – 99 02 56 52
E-Mail: info@luegenmuseum.de
www.luegenmuseum.de