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22 Mittwoch Mai 2019
Posted Aktuelles, Eine Sonnenblume für..., Projekte
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22 Mittwoch Mai 2019
„Der Junge“, die namenlose Hauptfigur im Roman „Den Jungen machen“ der Schweizers Autors Jérôme Meizoz, kann die Männlichkeitserwartungen seiner Lebenswelt nicht erfüllen. „Der Junge hat nie verstanden, um was es bei dieser Männlichkeit ging, von der seine Klassenkameraden wie besessen waren.“„Du bist kein richtiger Mann“, hört er immer wieder. Der Junge ringt mit sich, versucht, sich selbst einen Platz im Leben zu schaffen. Es gelingt ihm, sich selbst zu erziehen. Er richtet eine Blumenwohnung mit Arbeitsbett ein und gibt eine Anzeige auf: „Jung und männlich, Massagen und mehr. Erfüllt diverse Wünsche, je nach Bezahlung. Ausschließlich Frauen. Kein Verkehr.“ Der Junge wird zum Therapeuten, um Schmerzen zu lindern, die letztlich tiefer liegende gesellschaftliche Ursachen haben. Der Roman ist letztlich eine Parabel über die verzweifelte Suche nach einem Sinn des Lebens.
Jérôme Meizoz wurde 1967 im Wallis geboren und ist dort aufgewachsen. Er schreibt auf französisch. „Den Jungen machen“ ist sein zweites Buch, das ins Deutsche übersetzt wurde.
2018 erhielt er für diesen Roman den Schweizer Literaturpreis.
Corinna Popp studierte an der Sorbonne in Paris Bühnenkünste und Deutsche Sprachwissenschaft. Heute arbeitet sie als Übersetzerin und als Dramaturgin.
Literaturforum Dresden e.V. in Kooperation mit den Museen der Stadt Dresden.
Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der Landeshauptstadt Dresden und der Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung.
Text: Jörg Scholz-Nollau
https://www.srf.ch/sendungen/52-beste-buecher/den-jungen-machen-von-jerome-meizoz
20 Montag Mai 2019
Posted Aktuelles, Bildende Kunst, Musik
in
Karpatenwinter, Hinterglas, Bleigefasst, 1987, WEHS
Mai, Hinterglas, 2019, WEHS
binnen as buten
Laudatio zur Vernissage: Tania Mette – Zimmermann, Musik: Agnes Ponizil, (voc/acc) Neue Kunstlieder zu Texten von WEHerbstSilesius.
War mal eine Zinkplatte. Nützlich für Radierungen, Kaltnadel, Verni-mou-Ätzungen usw. War mal eine Glasplatte, sagte: „Das kann ich auch.“ Grundierung, Kaltnadel, Farbaufträge mit Pinsel und Feder, Auswischungen. Wieso denn das? Zufall? Anfang der 70-er an der Akademie in Düsseldorf. Seither sind wir eine lebenslange Freundschaft eingegangen: die Glasplatte und ich. Verkehrt herum und deshalb in großer Freiheit. Im Einvernehmen mit der Radierung und dem Holzschnitt. Dem Reichtum die Kehrseite.
Text: Wolfgang E. HerbstSilesius / 2019
Geöffnet zum Literaturfest mit zahlreichen Lesungen und Konzerten vom 7.6. -9.6.2019, zum Tag des offenen Denkmals am 8.9 , zum Weinfest vom 27.9. – 29.9. und nach Vereinbarung: Sylvia Fenk, 03521/408759, Infos: http://www.sylviafenk.de
Wolfgang E. HerbstSilesius M
Maler. Grafiker. Poet.
Kürzer als das Leben lang ist,
läßt es sich nicht fassen. WEHS
am 7. Januar 1935 in Weißstein/Niederschlesien geboren,
erlernte 2 Handwerke (Bäcker, Schriftsetzer),
Arbeit als Korrektor (Süddeutschen Zeitung, Berliner Tagesspiegel, Westfälische Nachrichten),
Gesangsstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik in München bei Prof. Gruberbauer,
Studium Freie Grafik an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Prof. Sackenheim,Tutor und Meisterschüler,
Gründer mehrerer Handpressen: Tengstraßenpresse München, Herbst Presse Düsseldorf, Holzwiesenwegpresse im Wald, Goldgrundpresse Meißen,
Langjähriges Vorstandsmitglied des BBK Düsseldorf und Künstlervertreter im Kulturausschuss der Stadt Düsseldorf,
1985 – `91 intensive Reisetätigkeit und Arbeitsaufenthalte in Deutschland, Italien, Holland, Frankreich, England, Belgien, Luxemburg, Schweiz, Österreich, Ungarn, Rumänien, Tschechien, Polen,
Parallel zur bildnerischen Arbeit entstehen literarische Texte – Lyrik, Prosa, Quintessenzen,
Mitte der 80er Jahre Verlagerung des Verbalen auf die philosophische Ebene,
1993 Holzschnittzyklus “Die Winterreise” 24 Holzschnitte nach den Gedichten von Wilhelm Müller,
Ausstellungen derselben in Verbindung mit dem Vortrag des Schubertschen Liederzyklus´ durch verschiedene Interpreten in Düsseldorf, Luxembourg, Bad Kötzting, Bienne (Schweiz), Evangelische Akademie Meißen, Schloss Struppen,
2004 Mitbegründer der EDITION DREIZEICHEN, Initiator der Zeitschrift „DAS ZÜNDBLÄTTCHEN – überelbsche Blätter für Kunst und Literatur,
lebt seit 2003 in Arbeits- und Lebensgemeinschaft mit Else Gold in Meißen
Zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland
20 Montag Mai 2019
Posted Aktuelles, Bildende Kunst
inÖffnungszeiten & Veranstaltungstermine:
24. 5.19 ab 17.00 19.30 Uhr, Ausstellungseröffnung, Laudatio: Thomas Gerlach, Musik: Carola Gilbert-Kanis (Akkordeon)
Sa/So 25./26.5., 15 – 18 Uhr, Fr 31.5., 17 – 20 Uhr,
Sa/So 1./2.6., 14 – 18 Uhr sowie auf Anfrage bis 10.6.2019
So 2.6., 18 Uhr, Lesung mit Thomas Gerlach, musikalisch umrahmt von Carola Gilbert-Kanis.
18 Samstag Mai 2019
Posted Aktuelles, Fotografie, Poesie
inMorgenlied
Irgendwo im Nebel
stochern meine Sinne
kein Morgenlied der Vögel
weckt mich
die im Frühling verschollen
der keiner mehr ist
gestern Abend sechs Grad im Wonnemonat
eine raue Salve
aus trockener Kehle
rüttelt mich wach
die Stimme aufgerieben in
der Rachenhöhle
aus der ein Drache Feuerbrocken schleudert
die mir den Schlaf rauben
die Atemwege versperren
die Sinne benebeln
wo ist der Ausgang
LV
15.5.2019
Maitag
Regen prasselt ans Fenster
doch die Tropfen löschen
nicht das Brennen
in mir
das Kratzen im Hals seit Tagen
angestaute Funken die sich entladen
mit dem Wind herumschlagen
der grimmig Welttheater spielt
ein wild gewordener Erdgeist
der alles ins Gegenteil verkehrt
Bäume schütteln die Häupter
blütenverloren
bestürzendes Tosen zerbröselnder
Jahreszeiten zwischen wüstenfarben und aschgrau
schwarze Wolken stürzen vorm Fenster herab
werfen schwere Schatten
die GänseblümchenInsel im Hof
überstand die Nacht nicht
die letzte Blume lag ausgerupft da
LV
14.5.2019
Frühlingstag
Hör die Amsel flöten
fühl mich erröten
wie lang ist`s her
dass ich so voller Begehr`
seh die erste rote Anemone
im Garten das Katzentier
nicht weit vom Baum
träumt von der Amsel
vom Fangen
und mich verlangt´s nach dir
LV
28.3.2017
Blütensterne
In der Nacht fielen
unzählige Blütensterne
wie Schuppen von meinen Augen
ich schenk sie dir alle
vom Hollunderbaum aus
ziehen sie ihre Spur
verstreute Sternschnuppen
blinzeln aus dem Gartenteich
greif mir ein Stück vom Himmel
mein Spiegelbild fliegt zu Dir
mit den Flügeln einer Schwertlilie
LV
31.5.2017
Geheimnis
Du und ich
sind uns
immer ein Geheimnis
geblieben
tanzten hielten uns wussten
nicht wohin
suchten das Feuer
das sich entfachen
nicht bändigen lässt
liefen wie ein Fakir
über glühende Kohlen
und Scherben
du umschwammst meine Insel
ich sprang über Klippen
angetrieben vom Zauber
endloser Anfänge
LV
27/28.6.2018
Wilder Garten
Ich will mit dir
aufwachen
aber nicht unterwerfen
mich ausfüllen
aber nicht aufgehen
in dir
Quelle sein
Überfließen
dich in meinen
wilden Garten
führen
verborgene Schätze
heben
LV
27./28.6.2018
Blütenhimmel
Über mir wogende Blüten
schaue ihnen zu
alle Blicke fliegen zu ihnen
Zuneigung für den Moment
ein Bild ein inniges Versinken
in den Blütengrund
bis sie sich lautlos lösen
nicht zu halten
nicht zu fassen
davon segeln
den Boden färben
Würd gern mit dir hier sitzen
halt mich lass dich fassen
Besiegen wir uns
beide
L.V.
19.4.2019
Halt oder Festgefahren
Ich seh einer Fliege zu
wie sie rudert
dem Surren nach
klebt sie fest am Leim
kostete und
blieb kleben
ich löse die verklebten Glieder
mit klebrigen Fingern
trage ich sie hinaus
sie segelt auf ein Blütenblatt
ja rot war es
benetzt mit Wasser
rudert die Fliege noch
oder bilde ich
mir die Bewegung ein
LV
4.6.2019
Wilder Mohn
Der wilde Mohn
am Wegrand
lächelt mir zu
entflammt
reißt mein Herz los
ungezähmte Schönheit
im Niemandsland
die Blütensegel im Wind
eine stille Liebkosung
kommt man ihnen zu nahe
verlieren sie ihre Blätter
alles zieht mich zu dir
wie der wilde Mohn
ein Leuchten in der Ferne
im Warten gingen
wir uns verloren
LV
6.6.2019
Gedichte + Fotos (lv)
17 Freitag Mai 2019
Posted Aktuelles, Bildende Kunst, Lebensart
in
Indigene Kunst zwischen Mythos und Moderne: Alexander Lange, der neue Leiter der Stadtgalerie Radebeul und Robin Leipold, der Kurator der Ausstellung und Sammlungsleiter im Karl-May-Museum Radebeul beim Hängen eines Bildes von David Bradley in der Ausstellung „IndianerART“.
Wie kam es zu dieser Ausstellung?
Alexander Lange: Ich finde es spannend, indianische Kultur und Lebensweise einmal ganz anders zu präsentieren. Dies ist eine der ersten Ausstellungen deutschlandweit, die zeitgenössische indigene Kunst zeigt. Auch um dieses einseitige Bild in den Köpfen aufzubrechen, mit Federschmuck und Töpferei, klassische Kulturgegenstände, die man mit Indianern verbindet. Doch die indigenen Kulturen haben sich ja auch weiterentwickelt. Wir sind gespannt, wie die Ausstellung ankommt, gerade auch während der Karl-May-Festtage (31. Mai – 2. Juni), die jedes Jahr viele Besucher nach Radebeul ziehen.
Woher stammen die Kunstwerke? Ist es eine Verkaufsausstellung?
Robin Leipold: Es ist keine Verkaufsausstellung. Die indigenen Künstler handeln mit ihrer Kunst und verkaufen diese über Galerien, Ebay, Facebook usw. Daher sind die Social Media-Kanäle für junge indigene Künstler heute so wichtig. Auch wir haben einen Großteil unserer Objekte für die Ausstellung über das Internet bezogen. Zudem sind das Nordamerika Native Museum Zürich (NONAM) und Privatsammler Leihgeber der Ausstellung. Die Künstler leben alle in den USA oder Kanada, sind also nordamerikanische Indianer.
Wie verbindet die „IndianerART“ Traditionen und Moderne?
Robin Leipold: In der Ausstellung werden neben Gemälden, Grafiken, Drucken, Fotografien und Skulpturen auch Videokunst präsentiert. Die indigenen Künstler sind alle mit der amerikanischen Popkultur aufgewachsen. Jahrzehntelang wurden stereotype Bilder über Indianer in Filmen und Werbung benutzt und jetzt kehren sie dies um und indigenisieren selbstbewusst und ironisch die Popkultur der heutigen Zeit. Die Blicke und Bilder wechseln. Der indianische Humor ist ohnehin stark, der sich auch aus populären Comics oder den Star Wars-Filmen speist. Das spiegeln Bilder wie „Indigenous Hulk“ von Steven Paul Judd oder das reklameartige, symbolistische Bild „Land O Fakes“ von David Bradley, das eine Weiße mit Maske im Indianerkostüm zeigt. Bis hin zur Videoinstallation, in der ein Künstler als eine Art Drag Queen in Frauenkleidern auftritt in einer Liebesszene mit Winnetou, die Karl-May-Filme böse persiflierend. Die indigenen Künstler setzen sich aber auch mit sozialen Nöten, Diskriminierung und Umweltschutz auseinander, mit den Wurzeln ihrer Kultur und ihrem Leben als Indianer im 21. Jahrhundert.
Wie wird die Sammlung mit indigener Kunst künftig präsentiert im
Karl-May-Museum?
Robin Leipold: Das Projekt des Museumsneubaus beinhaltet einen Neubau an der Meißner Straße mit einer Präsentation zur Person und Wirkung Karl Mays sowie die Neugestaltung der beiden Museumshäuser Villa Bärenfett und Villa Shatterhand. Die Villa Bärenfett bleibt aufgrund ihrer historischen Bedeutung der Ort der Indianerausstellung. Diese soll in Zukunft modernisiert den Besuchern eine Reise durch das „Indianerland“ Nordamerikas aus Sicht der europäischen Siedler bieten und dabei auch eine Brücke in die Gegenwart schlagen. So sind zeitgenössische Kunstgegenstände, die über das Hier und Jetzt indigener Kulturen erzählen, auch in der neu gestalteten Indianerausstellung von zentraler Bedeutung. Im Sommer 2019 werden wir den Ausstellungsraum in der Villa Bärenfett, der sich derzeit der Indianerschlacht am Little Bighorn widmet, modernisieren und auch hier die Zeit nach der Schlacht bis ins Heute weitererzählen. Dort werden einige der in der Stadtgalerie präsentierten Kunstwerke ihren Platz bis zum Start der großen Museumserweiterung ca. 2021/22 finden. Bereits Ende letzten Jahres haben wir in der Indianerausstellung mit einem „Blick ins Heute“ der Indianer begonnen und präsentieren seitdem die alte, 1944 aufgestellte, Figurengruppe „Prärieindianerfamilie“, in zeitgenössischer Kleidung aus dem Hier und Jetzt.
Vielen Dank für das Gespräch.
Interview + Fotos (lv)
Die Ausstellung „IndianerART“ ist noch bis 23. Juni in der Stadtgalerie Radebeul zu sehen. Midissage: 29.5., 15 Uhr; 19 Uhr, Kamingespräch „Mythos Winnetou – Realität und Fiktion“ im Karl-May-Museum Radebeul, Karl-May-Str. 5
Öffnungszeiten Stadtgalerie Radebeul, Altkötzschenbroda 21:
Di – Do & So von 14 bis 18 Uhr
http://www.radebeul.de
http://www.karl-may-museum.de
Die Indianerprinzessin „Pocahontas“
David Bradley ist Mitglied des Minnesota Chippewa Tribe
und ein anerkannter Maler, Graiker, Bildhauer, Schmuckdesigner
und Keramiker. Bradley war Vizepräsident und Mitbegründer
der Native American Artist Association (NAAA)
und Mitglied des Konzeptionsteams für das Smithsonian
National Museum of the American Indian in Washington
D.C. Er sieht sich selbst als Anwalt seines Volkes und der
indigenen Gemeinschaft und möchte mit seiner Kunst zum
Nachdenken über Mythen und Stereotype in der indigenen
Kultur anregen.
Bradley arbeitet mit Allegorien und benutzt Elemente und
Bilder der amerikanischen Folk und Pop Art, die er als Parodien
und Persiflagen auf euro-amerikanische Klischeevorstellungen
inszeniert. Diese beiden Bilder beschäftigen sich
mit dem Thema der »indianischen Prinzessin«. Land O’Fakes
persifliert dabei das Werbebild einer amerikanischen Butterfirma.
Die vermeintliche Indianerin entpuppt sich bei Bradley
als eine Weiße mit Maske im Indianerkostüm, die sinnbildlich
für Amerika als das »Land der Fälschungen« steht. Das Bild
Pocahontas. Over the Hills and Far Away beschäftigt sich mit
dem Mythos der historischen Indianerprinzessin aus dem
17. Jahrhundert. Bradley inszeniert Pocahontas in Anlehnung
an einen historischen Kupferstich von Simon van de Passe
aus dem Jahr 1616 als moderne Touristin vor Stonehenge. Er
bedient sich verschiedener Attribute des kulturellen Erbes
Englands und kehrt damit die jahrhundertelange kulturelle
Aneignung indigener Kultur durch die britische Kolonialmacht
um. Dazu zählte letztendlich auch Pocahontas, die
bis heute immer wieder von der euro-amerikanischen Pop-
Kultur romantisch verklärt wird.
Text aus dem Katalog zur Ausstellung „IndianerART“
15 Mittwoch Mai 2019
Posted Aktuelles, Bildende Kunst
in
Genussvolle Leichtigkeit des Seins: Galeristin Janett Noack und meinwortgarten-Inhaberin Lilli Vostry vor der Galerie Kunst & Eros in Dresden, die gerade ihr 10-jähriges Jubiläum feierte. Foto: © Steffen Füssel
Die Bilder von Michael Hofmann verführen zum Schmunzeln, Innehalten und Genießen. Viele entstanden eigens für die Ausstellung in der Galerie Kunst & Eros.
„Morgenstille“ und „Maskerade“
„Salome“
Drei Frauen geben sich der „Kunst der Verführung“ hin. Da ist die Spielerin, die trickst, die Träumerin hält einen Vogel auf der Hand und die Diva lasziv mit Zigarette und Turban. Unter dem Motto „Mit allen Sinnen“ begegnen einem raffiniert reizvolle Farbholzschnitte und Ölmalerei von Michael Hofmann in der
Galerie Kunst & Eros auf der Hauptstraße 15 in Dresden, die gerade ihr zehnjähriges Bestehen feierte (Ausstellung zu sehen noch bis 20. Juli).
Sie ist deutschlandweit einzigartig mit ihrem Schwerpunkt zeitgenössische erotische Kunst. Zur Ausstellungseröffnung überraschte die Galeristin Janett Noack das zahlreiche Publikum auch stimmlich vielseitig, vom klassisch-romantischen Lied „Mein Liebchen hat ein Etwas“, dem kessen Schlager „Ich will keine Schokolade…“ bis zum charmanten Hit „Bei mir bist du schön“.
Die Lust der Sinne wird genauso reichhaltig angeregt in den farbenfrohen Arbeiten von Michael Hofmann, die im Zeitraum von 2005 bis 2019 entstanden. Da locken verführerische Akte, mediterranes Ambiente mit Früchten und Wein. Paare am Morgen und der „Apfel danach“. Üppig gedeckte Tische. Bohemehafte Atmosphäre. Eine Frau träumt sich am offenen Fenster in die Ferne, ihre Katze hockt auf einer Fischgräte. Schönheit, Vergänglichkeit, Versuchung und Genuss liegen nah beieinander.
„Beim Auspacken der Bildermappe fiel ein rotbraun-weiß melliertes Katzenhaar heraus. Es stammte von Kater Moritz, der auf vielen Bildern auftaucht und wohl gerade über eine Grafik spazierte“, erzählt Janett Noack (39) schmunzelnd. Genussvolle Leichtigkeit des Seins, Laissez-faire nennen es die Franzosen, spiegelt die Kunst von Michael Hofmann, der seit zwanzig Jahren ein Haus unterhalb der Radebeuler Weinberge mit seiner Familie bewohnt. Jedes seiner Bilder erzählt eine Geschichte. Wie das geheimnisvoll-schwebende Ölbild „Morgenstille“. Es zeigt eine himmelblaue Frau am Tisch mit kleinem Papierschiffchen, eine zweite steht schwarzbestrumpft in der Morgensonne am Fenster. Und im Spiegel hinten eine dritte Gestalt in spannungsvollem Kontrast.
„Zwischenmenschliches zu zeigen, hat viel mit Kunstgenuss zu tun.
Wie man sich auf etwas einlässt“, sagt Janett Noack. „Ich will nicht schocken mit den Ausstellungen, sondern mir ist ein natürlicher Umgang mit Liebe, Erotik, Zuneigung und Körperlichkeit wichtig, gerade in unserer schnelllebigen Zeit heutzutage.“ „Kunst muss prickeln!“, so lautet ihr Anspruch. Janett Noack ist gelernte Porzellanmalerin. Mit ihrer Galerie im Dresdner Barockviertel erfüllte sie sich einen Traum: „Einen Ort zu schaffen, wo verschiedene Künste zu sehen und erleben sind. Neben Bildender Kunst auch Musik, Darstellende Kunst, Lesungen und kleine Konzerte.“ Rund 40 Ausstellungen bekannter und junger, regionaler und internationaler Künstlerinnen und Künstler zeigte Janett Noack bisher.
Viele eigene Dekore, vorzugsweise in Aufglasurmalerei, in denen sie immer wieder gern Neues ausprobiert, entstanden. Das macht für sie auch den Reiz der Kunst aus. Sinnliches Wahrnehmen als Ausdruck von Lebendigkeit und unerschöpflichem Farben- und Formenspiel. Janett Noack gestaltet Schmuck, Schalen, Gefäße und Bilderplatten aus Porzellan, darunter Serien wie „Facile“ mit zarten Insekten-Paarungen, „Goldrausch“ und das neue Dekor „Lüster“, bei dem schimmernde Lüsterfarben, bestehend aus Edelmetallpräparaten mit Perlmuttglanz, und lustvoll Gezeichnetes zusammenfließen.
Text + Fotos zur Ausstellung (lv)
Geöffnet: Mo bis Sa 11 bis 15 Uhr
Galeristin Janett Noack überraschte ihre Gäste zur Jubiläumsausstellung „Mit allen Sinnen“ erstmals mit Gesang, vom romantischen Liebeslied bis zum kessen Schlager.
Foto: SF
Herzlichen Glückwunsch zum Galerie-Jubiläum!
14 Dienstag Mai 2019
Posted Aktuelles, Fotografie, Genießen
in
Glänzende Kulisse: Zum fotografischen Bummel durch Elbflorenz lädt die Ausstellung von Carsten Linke im „Kastenmeiers“ im Taschenbergpalais ein.
Die Premiere von Kunst im neuen Restaurant soll mit einer Vernissage am 19.5. gefeiert werden. Bis zum 11. Juli zeigt der Dresdner Künstler Carsten Linke hier ungewöhnliche Motive unter anderem aus Hamburg, Zürich und natürlich seiner Heimatstadt Dresden. Dafür hat er eine ureigene Bildtechnik entwickelt, die „fotografische Malerei“, indem er seine außergewöhnlichen Fotografien auf dem Tablet malend bearbeitet. So zeigt er Ansichten von Dresdens Kunstakademie, dem Fernsehturm oder vom Blaue Wunder aus Blickwinkeln, die überraschen und auch dem Ur-Dresdner neue Sichtfenster eröffnen. Spannend ist auch die Wirkung der großformatigen Bilder an den Lehmputzwänden im „Kastenmeiers“, welche in elegantem Grau gestaltet sind und viel Fläche für Ausstellungen bieten.
Die Vernissage (von 13 – 15 Uhr) ist gleichzeitig ein schöner Anlass, um das neue Restaurant kennenzulernen, mit einem Glas Sekt und feinem Fingerfood durch die Räumlichkeiten zu schlendern und neben der Kunst vertraute und neue Details der Innenarchitektur à la Kastenmeiers zu entdecken. Dies ist nicht nur die erste Ausstellung im Restaurant am neuen Standort, sondern gleichzeitig Nummer 59 seit Beginn dieser Tradition im Herbst 2010 im Kurländer Palais.
Über den Künstler
Mehr Informationen über den Künstler und seine Arbeit finden Sie auf www.cldd.de
Text + Foto: Sabine Mutschke
14 Dienstag Mai 2019
Posted Aktuelles, Bildende Kunst, Musik
in
Glücklich über die Würdigung: Familie Sheets vor dem Gemälde ihres Urahnen Arthur Chitz, der einst als Musiker, Komponist und Musikdirektor am Staatsschauspiel Dresden wirkte und 1934 von den Nazis aus dem Theaterdienst entlassen wurde. Nun erinnert sein Bild in der Ahnengalerie im Schauspielhaus an sein Schaffen.
Foto: Sebastian Hoppe
Porträthängung Arthur Chitz im Staatsschauspiel Dresden
Die Ahnengalerie des Staatsschauspiels Dresden ist seit gestern um ein Gemälde reicher. In Anwesenheit seiner Nachkommen wurde ein Porträt von Arthur Chitz in die Sammlung aufgenommen. Arthur Chitz war Pianist, Komponist und Dirigent, und wirkte von 1918 bis 1934 als Kapellmeister, Musikdirektor und Mitglied des Künstlerischen Beirats am Dresdner Schauspielhaus. Gemalt wurde das Porträt von Susan Sheets, Künstlerin und Ehefrau von Arthur Chitz ältestem Enkel.
Die Kompositionen des Musikers erfuhren in Dresden zahlreiche Uraufführungen und begleiteten unter anderem Aufführungen von „Wilhelm Tell“, „Der Kaufmann von Venedig“, „Julius Cäsar“ und „Die lustigen Weiber von Windsor“. Arthur Chitz arrangierte die Bühnenmusik für Gerhart Hauptmanns Stücke „Das Opfer“ und „Vor Sonnenuntergang“ auf ausdrücklichen Wunsch des Dichters. Für Aufsehen sorgte ebenfalls seine Musik zur Uraufführung des Weihnachtsmärchens „Trilltrall und seine Brüder“ nach Clemens Brentano, ein gemeinsames Stück mit Schauspieler und Freund Erich Ponto.
Aufgrund der Einführung des „Arier-Paragraphen“ mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Beamtentums“ wurde Arthur Chitz, Sohn einer jüdischen Familie, 1934 aus dem Theaterdienst entlassen. 1942 wurde er deportiert und verstarb zwei Jahre später in einem Konzentrationslager bei Riga. 60 Jahre lang verschwanden sein Name und seine Musik von der Bildoberfläche.
Neben Dr. Eva-Maria Stange (Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst), Manfred Wiemer (Amtsleiter Kultur und Denkmalschutz) und Joachim Klement (Intendant Staatsschauspiel Dresden), sprachen auch Familienmitglieder von Arthur Chitz, darunter Larry Sheets, der älteste Enkel von Arthur Chitz, und Kristen Sheets, seine Urenkelin. Grace Durham, Sängerin und Solistin sowie Sebastian Wartig, Sänger und Solist an der Semperoper Dresden brachten gemeinsam mit Johannes Wulff-Woesten am Klavier Kompositionen von Arthur Chitz und anderen vertriebenen Künstlern zu Gehör.
Text: Gertrud Aringer/Staatsschauspiel Dresden
11 Samstag Mai 2019
Ein Abend mit dem Literaturtheater Dresden.
Karten für die Veranstaltung gibt es im Kügelgenhaus unter Tel.:
(0351) 804 47 60
Text: (ar)