Zuhause in der Wildnis: Seine Wolfsgeschwister spielen mit dem Menschenjungen Mowgli und beschützen ihn. Doch der Jäger aus dem Dorf ist ihnen dicht auf den Fersen. Fotos: Marco Prill

Wilde Tiere als Freunde

Auf eine abenteuerliche, spannende und berührende Reise nimmt das Stück „Das Dschungelbuch“ nach dem berühmten Buch von Rudyard Kipling kleine und große Zuschauer mit im Theater Junge Generation.

Mitten in der Wildnis liegt in einer Tasche ein wimmerndes Wesen.
Ein Tiger will es der Wölfin entreißen, bei der das Menschenjunge im Wolfsrudel aufwächst. Mowgli findet unter den wilden Tieren Freunde und lernt die Menschenwelt kennen. Doch überall wird er als fremd wahrgenommen und argwöhnisch beäugt.
Auf eine abenteuerliche, spannende und berührende Reise nimmt das Stück  “Das Dschungelbuch“ kleine und große Zuschauer mit, das nach dem beliebten
Kinderbuchklassiker von Rudyard Kipling in einer Fassung von Gabriele Hänel am vergangenen Sonnabend Premiere hatte im Theater Junge Generation.

Im Bühnenrund mit weiß rissigem Boden heulen Wölfe den Mond an. Ein geheimnisvolles Summen, Surren und Schwirren liegt in der Luft. Nacheinander erscheinen die Tiere des Dschungels und versammeln sich neugierig
bis begierig, auf Beute lauernd um das Menschenkind. Der Tiger Shir Khan hinkt verletzt in Fellmantel und Krückstock (Julian Lehr) zornig umher, begleitet von einem listigen und vor ihm buckelnden Schakal (Alexander Sehan). Rakscha, die wehrhafte Wölfin, gespielt von Susan Weilandt, sie hilft dem Dschungelkind später auch als gütig-weise Freundin Messua, bekommt Unterstützung vom Bär Balu (Paul Lonnemann).

Der kugelrund und gelassen unter der Devise: „Versuch`s mal mit Gemütlichkeit“ mit Gefühl und Herz agiert und mit der Pantherdame Baghira (cool und freiheitsliebend: Marie Thérèse Albrecht) in Erziehungsfragen auch mal in Streit gerät. Vom stolzen
Pfau Flor (Florian Thongsap Welsch) darf Mowgli sich eine Feder nehmen. Der schwarze Milan behält auch in brenzligen Situationen den Überblick als fliegender Dschungelbote (Alexander Sehan). Die Schlange Ka (Uwe Steinbach) umschlingt den Bär als langer Stoffschlauch mit Leuchtaugen, zügelt ihren Hunger und befreit Mowgli aus der Gefangenschaft der wild-unberechenbaren Affen.

In einer Mischung aus Schauspiel, Puppen-, Masken- und Schattentheater in zauberhaften Bildern und Klängen kommt die faszinierende Dschungelwelt auf die Bühne (Regie: Moritz Sostmann), werden das Leben und die Gesetze in der Wildnis, deren Schönheit, aber auch die Grausamkeit der Jagd gezeigt und der ewige Kampf zwischen Mensch und Tier, der sich der Natur überlegen fühlt und sie beherrscht. Die Schauspieler spielen abwechselnd Tier- und Menschenrollen mit Zottelperücken, knurren, kreischen, gurren und turteln, jagen und tanzen.

Das Dschungelkind Mowgli bewegt sich als lebensgroße Puppe, geführt von Daniil Shchapov, naiv, zunächst scheu und lernt von beiden Welten. Sehr eindrucksvoll die Schattenbild-Szene mit der gemeinsam kraftvollen Büffelherde, die Mowgli als Hütejunge anführt. Später wird er zu den Menschen zurückehren. Doch das ist eine andere, eine Liebesgeschichte. Viel Beifall für dieses vergnüglich-lehrreiche Dschungel-Abenteuer.

Text (lv)

http://www.tjg-dresden.de


Der Dschungel hat seine eigenen Gesetze: Die bringen der gemütliche Bär Balu und die coole Pantherdame Baghira dem Menschenjungen Mowgli jeder auf seine Weise bei.

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