JederMann – Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes

Neben der erfolgreichen Inszenierung des Stücks nach Hugo von Hofmannsthal ist erstmals „Das Geheimnis der Hebamme“ im Rahmen der Neuen Burgfestspiele Meißen auf der Albrechtsburg (16. – 30. Juni) zu sehen. Nächste Aufführungen von „JederMann“ mit Tom Quaas in der Titelrolle und Sandra Maria Huimann als Buhlschaft am 29. und 30. Juni, 20.30 Uhr.

Nach dem erfolgreichen Start des „Jedermann“  am 17. Juni 2016 unter Regie von Peter Kube soll das bekannte Spiel vom Sterben des reichen Mannes von Hugo von Hofmannsthal auf der Albrechtsburg zur Tradition werden.  Auch 2018  wird Tom Quaas als Jedermann gemeinsam mit seiner Buhlschaft (Sandra Maria Huimann)  seine letzte Stunde zelebrieren.

Jedermann ist reich. Jedwede Sache auf der Welt nennt er Sein durch bares Geld. Alles kann er kaufen, Frau und Mann, Grund und Boden. Er dünkt sich, Herrscher der Welt und unsterblich zu sein. Den Bettler und den armen Nachbarn weist er ab, die Warnungen seiner Mutter überhört er. Stattdessen feiert er mit seiner Buhlschaft ein Fest. Auf dem Fest steht plötzlich der Tod neben ihm und fordert ihn auf, sich für den letzten Weg bereit zu machen. Jedermann fleht den Tod an, ihm eine Frist zu gewähren, damit er sich einen Freund suchen kann, der mit ihm vor das Gericht Gottes tritt. Nach langem Bitten gewährt der Tod ihm eine Stunde.

Das Stück beruht auf einem mittelalterlichen Totentanz, der im 16. Jahrhundert von Hans Sachs aufgeschrieben wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts benutzte der österreichische Dramatiker Hugo von Hofmannsthal die Niederschrift von Hans Sachs als Quelle für sein Theaterstück. Die Beschäftigung mit zeitgenössischen Geldtheorien brachte Hofmannsthal zu der Ansicht, dass das Geld in «dämonischer Verkehrtheit zum Zweck der Zwecke» wurde und der Mensch nur durch Furcht und Glaube aus dieser Verstrickung gerettet werden könne.

Am 1. Dezember 1911 erlebte Hofmannsthals Stück unter der Regie von Max Reinhardt im Berliner Zirkus Schumann seine Uraufführung. 1920 wurde es erstmals während der Salzburger Festspiele auf dem Platz vor dem Salzburger Dom gespielt.

In Meißen kam «Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes» während der Burgfestspiele 1925 zum ersten Mal zur Aufführung. 

Im »Jedermann« treten, wie in den Mysterienspielen des späten Mittelalters, ne­ben den Figuren von Gott und Teufel auch der Tod, der Mammon, der Glaube und andere abstrakte Begriffe als Personifikationen auf. Sie alle haben allegorische Funktion: Hofmannsthal entschied sich für die Allegorie als Stilmittel, weil es »in der Idee des Dramas« sei, »das zerfließende Weltwesen in solcher Art zu festen Gegensätzen zu verdichten« (1911). Damit wird die Allegorie zum zeitgemäßen Mittel, die wirre Welt der Gegenwart überhaupt erst wieder begreifbar zu machen.

»Die Welt ist dumm, gemein und schlecht
Und geht Gewalt allzeit vor Recht,
Ist einer redlich, treu und klug,
Ihn meistern Arglist und Betrug.«

Schauspiel und Konzerte

Nach  den erfolgreichen ersten drei Jahren der NEUEN BURGFESTSPIELE MEISSEN  bietet die Festspielgemeinschaft, bestehend aus der Theater Meissen gGmbH, der  Albrechtsburg Meissen, dem Hochstift Meißen, der Landesbühnen Sachsen GmbH und der  Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen eG, den Besuchern auch 2018 ein ausgewähltes und vielfältiges Programm von klassischen Konzert bis zur Open Air-Schauspielinszenierung vor einer beeindruckenden historischen Kulisse.

Neben der erfolgreichen Inszenierung „JEDERMANN“, steht das Schauspiel „DAS GEHEMNIS DER HEBAMME“ nach dem Bestsellerroman von Sabine Ebert  in einer Inszenierung der Landesbühnen Sachsen im Mittelpunkt der NEUEN BURGFESTSPIELE.

Die Besucher lassen sich sicherlich auch im Sommer 2018 von einzigartigen Kulturgenüssen und Kunsterlebnissen verzaubern und genießen die einmalige Atmosphäre auf dem Burghof, in der Albrechtsburg und im Dom zu MEISSEN – einem der bezauberndsten Plätze und dem ältesten Schloss Deutschlands.

Programm der Neuen Burgfestspiele Meissen

Concerto Grande

HARMONIC BRASS & QUADRO NUEVO
Sa., 16.06., 18:00 | Burghof

Konzert: MIT HERZEN, MUND UND HÄNDEN …
So., 17.06., 18:00 | Dom zu Meissen
Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonie Nr. 2 „Lobgesang“
Charles Gounod: Sinfonie Nr. 1 in D-Dur (zum 200. Geburtstag an diesem Tag)
Elbland Philharmonie, Solisten, Domchor Meißen, Domchor Naumburg, Leitung: Domkantor Jörg Bräunig  

MARTHES PFAD

Stadtspaziergang vom alten Handelsplatz zum Burghof mit Walfriede Hartmann
Di., 19.6./ Mi.20.6./ jeweils  21:00 Uhr,
21.6.(geschlossene Veranstaltung)/ 22.6./ 23.6. jeweils 19.00 Uhr  (vor „Das Geheimnis der Hebamme“ )
Treffpunkt Haupteingang Theater Meißen/ Theaterplatz

DAS GEHEIMNIS DER HEBAMME von Sabine Ebert

Nach dem gleichnamigen Roman für die Bühne adaptiert von Odette Bereska

Eine Inszenierung der Landesbühnenbühnen Sachsen
Do., 21.06., 20:30 | Burghof, Fr., 22.06., 20:30 | Burghof, Sa., 23.06., 20:30 | Burghof

OPEN AIR GOTTESDIENST
So., 24.6., 10:00 Uhr I Burghof

KONZERT DES DRESDENER  KREUZCHORES
So., 24.06., 18:00 | Burghof

Infos zu den einzelnen Programmpunkten:

 SA 16.06. | ab 15 Uhr | vom Theater zum Burghof

BÜRGERFESTUMZUG

Jedermann auf den Spuren der Hebamme

Ein historischer Festumzug unter Mitwirkung Meißner Bürger, Vereine und Laienkünstler lädt zu Beginn der Festspiele 2018 zu einem einzigartigen Aufstieg vom Theater durch die historische Altstadt zum Burgberg ein. Mit dem Blick auf die Schauspielinszenierung des Bestsellers „Das Geheimnis der Hebamme“ und die  mit dem Roman eng verflochtene Meißner Geschichte gestalten die Mitwirkenden in entsprechender Kostümierung den Festzug. Sie bieten an ausgewählten Standorten der Stadt künstlerische  Darbietungen, die mit dem Gesang Meißner Chöre auf dem Burghof ihren Abschluss finden.

Text: Petra Grubitzsch/LB

Veranstalter Neue Burgfestspiele: Theater Meißen GmbH

Kartenservice im Besucherservice: Di und Fr 10 – 18 Uhr, Do 15 – 18 Uhr,
Tel.: 03521 – 41 55 11
email: kartenservice@theater-meissen.de

http://www.landesbuehnen-sachsen.de

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