Witzig, wild und romantisch: Beim „Mädelsabend“ wird nach Herzenslust gefeiert, gequasselt und der quirlige Pizzabote sorgt für extra Stimmung mit Gitarre und viel Schmelz in der Stimme. Foto: Robert Jentzsch

Pure Lust am Leben

Ein musikalisches Gefühlsfeuerwerk von frech, flott, verträumt, verrückt bis leise nachdenklich entzünden vier Freundinnen beim „Mädelsabend und es hat Zoom gemacht“. Die Musikkomödie feierte am Sonntagabend Premiere im Boulevardtheater Dresden.

Sie lieben, lachen, lästern und verführen. Himmeln mal den schönen Fremden und mal den Mann im Mond an. Die vier Freundinnen Hannah, Mel, Emmi und Siri lassen nichts aus. Kein Herz bleibt ungerührt, kein Auge trocken bei ihrem witzig, wilden wie romantischen „Mädelsabend und es hat Zoom gemacht“ (Buch: Michael Kuhn und Anni Lech, Regie und Bühnenbild: Olaf Becker). Die neue Musikkomödie mit den größten deutschen Hits hatte am Sonntagabend Premiere im Boulevardtheater Dresden.

Mit viel Lebenslust, Humor, Charme und Frauenpower singen, spielen, tanzen und umgarnen die vier Damen das Publikum. Hannahs Mann ist gerade auf Geschäftsreise und die Gelegenheit günstig. Mit den Mädels feiert es sich am besten, kann man ungehemmt quatschen über das Leben, die Männer und andere Sorgen. Als Kulisse dient Hannahs schickes Appartement in einem alten Fabrikgemäuer mit weißer Sofaecke und Hausbar. Das verwandelt sich im Handumdrehen zur Bühne, wo die Mädels mit Prosecco anstoßen, lauthals ihre Lieblingslieder singen, dabei all ihre Träume, Frust, Ängste und Sehnsüchte herauslassen und nachdenken über Frauenrollen von Hausfrau, Nutte bis Hippie.

Da hat jede Freundin ihren großen Auftritt und teilen sie Freude und Leid: die unbeschwert-lebensfrohe Hannah (Stefanie Bock), die rothaarige Mel (Laura Mann), die sich nach außen cool und sexy gibt, die romantische und fürsorgliche Emmi im roten Kleid (Samantha Skopiak) und die taffe, energische Siri (Anne Berndt). Zwischendurch taucht Hannahs Mitbewohner Tom (Daniel Tille) auf, der noch Single ist, alberne und anstößige Sprüche über Frauen reißt und sich in Siri verguckt hat. Witzig die Szene, als er die künstliche Frauenstimme Siri am Handy um Rat fragt, woran man erkennt, dass man verliebt ist. Und die echte Siri hört es mit im Hintergrund und reagiert anders als gedacht.

Für noch mehr Knistern und Stimmung sorgt der quirlige Pizzabote Fabrizio (Joyello Sabatelli), der außerdem noch Gitarre und Saxofon dabei hat, viel Schmelz in der Stimme und sein schwarzes Haar lang wallen lässt, um beim Mädelsabend dabei zu sein. Und er hilft mit, das passende Lied für Hannahs Mutter Anita zu ihrem 60. Geburtstag zu finden. Dabei entzünden die Mädels ein musikalisches Gefühlsfeuerwerk vom Feinsten, von frech, flott, verträumt, verrückt bis leise nachdenklich. Bekannte Ohrwürmer aus Schlager, Rock und Pop waren zu hören: Von „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“, „Männer sind Schweine“, dem Hit „Männer“ von Grönemeyer, „Ein Bett im Kornfeld“ bis „Wie weit ist es bis ans Ende dieser Welt“ gab es in wechselndem Licht von rot, blau, knallig pink bis strahlend gelb für jede Gefühlslage das passende Lied.

Die Stimmung sprang schnell auf die Zuschauer über, die kräftig mitsangen, tanzten und applaudierten. Reichlich Beifall für einen stimmungsreichen Abend, der Wärme, Kraft und Zuversicht in schwieriger Zeit hochhält bis zum Schlusssong: „Eins kann uns keiner nehmen und das ist die pure Lust am Leben“.

Text (lv)

Nächste Termine: 8. März, 19.30 Uhr, 18. und 19.3, 19.30 Uhr, 20.3., 16 Uhr und 21.3., 19.30 Uhr.

http://www.boulevardtheater.de